Re: Elektron Octratrack Thread
snowcrash schrieb:
hab mir jetzt mal das verfuegbare "online manual" durchgelesen und bin da zT etwas ernuechtert was die features betrifft. gut wie der tatsaechliche workflow aussieht kann man wohl nur am geraet selbst erfahren. mir scheint die stark hierarchische struktur des OT zwar sehr flexibel und maechtig zu sein, wie ich da allerdings ein konzept wie einen "track/song" und "track/songpool" fuer studio/live gedanklich unterbringe erschliesst sich mir nicht gerade. beim dreigestirn banks/parts/patterns scheint mir irgendwie eines zu viel...
Hmm, das habe ich auch bemängelt, aber es ist wohl ein Teil der Elektron Philosophie wie das gehandhabt wird.
Banks/Patterns sind ja klar. Sind halt einfach 16 x 16 Patterns die zur Verfügung stehen.
Die "Parts" sind eigentlich wie die Kits bei den früheren Elektron Maschinen. Davon stehen pro Bank 4 zur Verfügung.
Der Sinn ist wohl, dass man wenn man ein Ding über sagen wir mal 4 Patterns laufen hat, die Einstellungen die im einen Pattern gemacht wurden beim livespielen ohne "Bruch" beim nächsten hören kann. Es ist also ein fliessender Übergang von einem Pattern ins nächste mit der Methode. Wenn ich zB auf der Electribe aufs nächste Pattern drücke, dann ist da einfach genau das Zeugs drin, was ich vorher eingespeichert habe.
Sind einfach zwei komplett verschiedene Philosophien. Schwer für mich da einer den Vorzug zu geben gerade.
Da ist keine blöder als die andere. Sie sind nur komplett verschieden.
pitchmanipulation geht offenbar nur ueber +/- eine oktave. das ist mir ehrlich gesagt fuer extremere manipulationen zu wenig. manche features wie multiple samples pro flex-machine sind zwar nett, der einsatz in der praxis jenseits von slicing und eher umstaendlicher beat-programmierung nicht das was ich mir so vorstelle, gut das teil hat auch nie behauptet eine sample-basierte drummachine zu sein. aber da kommt mir eine MPC ja geradezu intuitiv vor und eine ESX hat damit auch noch lange nicht ausgedient, oder liege ich damit falsch?
Nun, die Elektronkisten neigen schon zum abfrickeln, da gebe ich dir recht.
Der Vergleich zur ESX ist schwierig, weil die Konzepte so unterschiedlich sind. Die ESX ist wesentlich starrer, die Wege viel stärker vorgegeben. Dafür sind manche Sachen bei der ESX allerdings einfacher zu handhaben, weil intuitiver.
Die ESX kann ein paar Sachen, die der Octatrack nicht kann, und andersrum.
Wiederum, es läuft auf eine Frage der Philosophie raus.
Da ist kein Gerät dem anderen "überlegen", sie sind einfach zu verschieden. Äpfel/Orangen usw.
das geraet scheint wirklich einen starken fokus auf das verwursten und bearbeiten/mixen von stereo-audiomaterial zu haben, fuer andere hier propagierte anwendungen wie zB als ableton-live ersatz bin ich mittlerweile doch eher skeptisch. als zentrales geraet einer produktion sind das mit den 8 tracks und 2 stereo outs einfach zu wenig um da das ganze arrangement unterzubringen, selbst wenn da noch 8 midi-tracks (auf einem midi-out!) dazukommen sollten.
Nun, als Studiomaschine sehe ich das Gerät auch nicht.
Aber für jemanden, der 10 Jahre auf elastic audio streamen bei einer Liveperfomance gewartet hat, und das ganze mit Hardware, ist es der heilige Gral momentan. Dazu noch das Drumsequencing mit den Flexmaschinen, und fertig ist der Wahnsinn. Übrigens kann man auch mit den Static-Maschinen genausogut drumsequenzen. Es geht nur ein bisschen firlfanz (slicing, usw) weniger. Aber um ne Kickdrum abzuspielen reichts.
Es ist halt zum livespielen einfach der absolute Hammer, weil man unglaublich flexibel Sachen am laufen halten, verändern, reinfahren rausfahren, total zerstören kann.
Ich würde mich mit etwas mehr übung trauen, in einem pattern und mit ein paar abgespeicherten eigenen Liedern plus ein paar drumsamples ne Stunde lang nen interessanten Liveact hinzustellen bei dem Gerät. Ohne große Vorbereitung. Das geht ganz so extrem bei der ESX nicht (obwohl man da auch spaß haben kann).
Und bei der MPC schon lange nicht..
Im Studio ists ein nettes Gimmick, aber wird nicht meine MPC oder ESX ersetzen. Aber komplimentieren.