Ja, in der Bespielbarkeit merkt man es natürlich auch. Da macht der Hals den größten Unterschied. Am Gewicht merkt man es auch. Wirkt allgemein ergonomischer. Es liegen aber keine Welten dazwischen, nur Kontinente.
Gestern den halben Tag auf dem Benton über Kopfhörer geübt und den Sound verinnerlicht. Fand ich auch ganz gut.. Und dann, gegen 22 Uhr kam der Fender. Boom. Ein unerwarteter Schlag in die Fresse, der mich ausgeknockt hat und ich bin immer noch platt.
Ein richtig satter, klarer Basssound, wie man ihn kennt, direkt aus dem Instrument, ohne irgendwas zwischenschalten zu müssen, um ihn anzufetten. Der Benton klingt dagegen viel zu metallisch, mit zu wenig Tiefen. Fast schon wie eine Gitarre und kein Bass. Ja, Mundharmonika.. Das trifft es ganz genau, wenn auch etwas übertrieben.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Klangunterschied so enorm ist. Ob das u.a. an den Pickups liegt? Habe mir nämlich schon
welche rausgesucht, wo man nicht löten muss. Die gesamte Elektronik für 150 Euro, ist kein schlechter Deal, wenn ich damit den Benton soundtechnisch aufwerten könnte, denn so wie er ist, möchte ich ihn zu keiner Jamsession mitnehmen, zu Leuten, die den "echten Sound" kennen.. Da setze ich mich nur mit viel EQ und Kompression durch. Zum Üben, wenn ich im Urlaub (in der Heimat) bin, wird er auch so reichen, zu mehr aber nicht.
Der Vergleich mit dem Fender hat mich davon überzeugt, dass der Harley Benton JB-20 ein richtiges Scheißteil ist und ich würde niemandem dazu raten sich einen zu kaufen, wenn man damit spielen oder noch schlimmer, etwas aufnehmen möchte. Zum Üben, also erstmal die Finger zu dehnen und etwas Gefühl fürs Bassspielen zu bekommen, reicht es aber. Es ist ja immer noch eine Bassgitarre, wenn auch eine sehr schlechte.
Das Beste am JB-20 ist, dass ich ohne ihn, nie zum Fender gekommen wäre. Zumindest nicht einfach so.. Der Kauf hat sich also mehr als gelohnt.
Irgendwo muss der Preisunterschied ja kommen. Als ich einen HB JB-20 im Jahr 2006 bekommen habe, war mein Spruch noch, dass in der Fabrik Leute arbeiten, die bei IKEA den Eignungstest nicht bestanden haben. Klanglich kam da aber schon was raus. Er war halt schief gebaut, ohne dass da etwas genau abgemessen wurde. Weder per Lineal noch per Schablone. Irgendwie Pi mal Daumen, ohne zu wissen, was Pi und was Daumen ist.
Meiner ist ja aus 2004 und in der Verarbeitung gibt es keine großen Fehler.. Zumindest konnte ich keine erkennen. Ob und wie oft der Vorbesitzer tauschen musste, weiß ich aber nicht.
Ansonsten habe ich dabei festgestellt, dass Jazz Bass nicht meine Body-Form ist. Precision-Body passt mir ergonomisch besser. Das ist aber individuell. Ich bin da auch stur und wenig anpassungsfähig, und würde mir da eher was selber bauen bzw. umbauen, was ich ja beim Bass letztendlich auch gemacht habe. Nur bei der Gitarre noch nicht, wobei es eigentlich eine leichte Übung wäre, weil ich bei einer Strat lediglich das Pickguard neu machen müsste.
Den Precision habe ich noch nicht ausprobiert.. Angeblich ist der Hals breiter und dadurch schwerer zu spielen, aber man kann ja auch einen vom J dranschrauben.. Das habe ich zumindest im Netz gelesen. An sich passt mir der J aber. Da ich ihn geschenkt bekam und es mein erster richtig guter Bass ist, behalte ich ihn auch und einer reicht mir völlig. Wenn ich das Spielen so weit beherrsche, versuche ich mich an der eGitarre.. Dann mache ich ein neues Thema zur Harley Benton Strat oder Tele auf und hoffe auf eine Fender