E-Bass (Aufnahme, neue Elektronik, Beratung und Allgemeines)

Das hat Auswirkungen auf die Bundreinheit (Intonation) und kann im Extremfall sogar das Instrument auf Dauer beschädigen.

Übrigens habe ich selten so viel Halbwissen in den Antworten dieses Forums gelesen wie in diesem Thread.
Bundreinheit spielt beim Bau eine Rolle. Ob die Bünde richtig eingesetzt wurden. Was du meinst, ist Oktavreinheit. Das wird an der Brücke eingestellt.
 
Ja, das stimmt. Alte Angewohnheit von mir, das immer Bundreinheit zu nennen.
Übrigens, den Bass kann man ja nach Gehör stimmen. Aber Oktavreinheit ... Da wäre ein feines Stimmgerät, denke ich, von Vorteil ... :agent: Stimmgerät ist aber ein Thema für sich. In meinem GSP1101 ist z.B. eins eingebaut, das Abweichungen in Cents anzeigt, und zudem die Richtung der Abweichung im Form eines Stroboskops. Von KORG gibt es Stimmgeräte, wo ein Zeiger die Abweichung anzeigt. Oft haben Stimmgeräte eine Anzeige mit geringem Informationsgehalt. Z.B. ob ein Ton zu hoch oder zu niedrig ist, aber nicht wie groß die Abweichung ist.
 
Stimmgerät = BOSS TU-2 oder TU-3
(Hier sollte man m. E. auf keinen Fall sparen. Wenn es irgendwas außer der Gitarre/dem Bass gibt, was man wirklich braucht, dann das. Es sei denn, man hat absolutes Gehör ;-) ...)

Für die Einstellung der „Oktavreinheit“, also der korrekten Intonation, sollte man in der Tat ein Stimmgerät verwenden. Oder man vergleicht den Flageolettton am 12. Bund mit dem gegriffenen Ton am 12. Bund. Das erfordert aber viel Übung und ein gutes Gehör.

Grundsätzlich geht man so vor: Beim Saitenwechsel nie alle Saiten auf einmal runter und wieder rauf, sondern Saite für Saite wechseln. Stimmen. Halswölbung prüfen. Mit gegriffenem zwölften Bund muss es zwischen Saite und fünftem bis siebten Bund ein wenig Spiel geben. Beträgt dieses Spiel mehrere Millimeter, ist die Spannung der Halsschraube zu schwach, liegen die Saiten auf, ist sie zu stark. Halsschraube nachjustieren. Neu stimmen. Vorsicht: Immer nur eine Viertelumdrehung. Dann warten. Nachkontrollieren. Solange wiederholen, bis das stimmt. Für diesen Prozess viel Zeit lassen, immer wieder nachstimmen und ein bisschen spielen, erst dann der nächste Schritt.

Wenn dann die Halsfeder die richtige Spannung hat, zunächst die Höhe der Saitenreiter justieren, sodass wenig Geschepper auftritt, aber das Spielen noch komfortabel ist, dann wieder neu stimmen, dann mit Hilfe der Längenauslenkung der Saitenreiter die Intonation der Saiten einstellen. (Vergleich Leersaite und 12. Bund mit Stimmgerät) Zum Schluss evtl. die Höhe der Pickups nachjustieren.

Das Ganze ist ein iterativer Prozess, verändert man eine Einstellung hier, verändern sich automatisch alle Einstellungen dort. Das ist der Grund, warum viele Gitarristen das einen Fachmann machen lassen. Man braucht einfach Erfahrung. Andererseits kann man das auch lernen, wenn man Geduld hat.
 
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Beim Saitenwechsel nie alle Saiten auf einmal runter und wieder rauf, sondern Saite für Saite wechseln.
Das wird so empfohlen, damit der Hals immer unter Spannung bleibt, sprich der Halsstab eben nicht auf den Hals wirkt, ohne dass die Saitenspannung entgegen wirkt. Ich nehme aber den Saitenwechsel zum Anlass das Griffbrett zu reinigen, und da nehme ich alle Saiten ab und verändere dabei nicht die Stellung des Halsstabs. Außerdem wechsle ich beim Bass nicht immer die Saiten, sondern wasche sie zwischendurch aus. Und das mache ich dann nicht Saite für Saite, sondern für alle vier. ;-) Und zwischendurch werden auch keine anderen Saiten aufgespannt. Dann wartet der Bass eben ein wenig, bis die Saiten wieder drauf kommen.
 
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Das wird so empfohlen, damit der Hals immer unter Spannung bleibt, sprich der Halsstab eben nicht auf den Hals wirkt, ohne dass die Saitenspannung entgegen wirkt. Ich nehme aber den Saitenwechsel zum Einlass das Griffbrett zu reinigen, und da nehme ich alle Saiten ab und verändere dabei nicht die Stellung des Halsstabs. Außerdem wechsle ich beim Bass nicht immer die Saiten, sondern wasche sie zwischendurch aus. Und das mache ich dann nicht Saite für Saite, sondern für alle vier. ;-) Und zwischendurch werden auch keine anderen Saiten eingehängt. Dann wartet der Bass eben ein wenig, bis die Saiten wieder drauf kommen.
Das kann man so machen, aber danach ist der Prozess, eine neue perfekte Einstellung zu bekommen, eben langwieriger und aufwändiger. Manchmal muss es sein, weil lackierte Griffbretter hin und wieder gereinigt und unlackierte hin und wieder geölt werden müssen.
 
Wenn man sich z.B. anschaut, wie Jaco Pastorius manchmal den Hals vergewaltigt hat (Bending / Vibrato durch das Biegen des Halses erzeugt), dann kann man diese Empfehlung beim Saitenwechsel sowieso vernachlässigen. :twisted:
 
Wenn man sich z.B. anschaut, wie Jaco Pastorius manchmal den Hals vergewaltigt hat (Bending / Vibrato durch das Biegen des Halses erzeugt), dann kann man diese Empfehlung beim Saitenwechsel sowieso vernachlässigen. :twisted:
Das ist für den einfachen Amateur oder Semi-Profi natürlich nicht so. Jaco Pastorius gibt den Bass danach seinem Gitarrentechniker und kriegt einen neuen umgehängt. Das funktioniert bei uns Normalsterblichen so nicht.
 
Manchmal muss es sein, weil lackierte Griffbretter hin und wieder gereinigt und unlackierte hin und wieder geölt werden müssen.
Ich wechsle die Saiten sowieso nicht so oft, sodass es dann auch Zeit ist das Griffbrett zu reinigen und ölen. Alle paar Jahre mache ich das. Bzw. je nachdem, wie viel ich zwischendurch spiele.
 
Das ist für den einfachen Amateur oder Semi-Profi natürlich nicht so. Jaco Pastorius gibt den Bass danach seinem Gitarrentechniker und kriegt einen neuen umgehängt. Das funktioniert bei uns Normalsterblichen so nicht.
Klar. Oder das Instrument mal zwischendurch komplett verbrennen. Das macht auch nicht jeder so. ;-)
 
Ich wechsle die Saiten sowieso nicht so oft, sodass es dann auch Zeit ist das Griffbrett zu reinigen und ölen. Alle paar Jahre mache ich das. Bzw. je nachdem, wie viel ich zwischendurch spiele.
Es hängt natürlich sehr stark davon ab, wieviel man spielt. Aber das wäre auch so eine Empfehlung, die ich geben würde: Wechselt Eure Saiten lieber etwas öfter und versucht nicht, an den Saiten zu sparen. Das macht am Klang viel mehr aus als manches andere.
 
Ja, oft denkt man sich: Mein Instrument klingt nicht, ich brauche ein neues! Oder neue Pickups. :lol: Hoffentlich kommt man dann irgendwann auf die Idee, die Saiten zu wechseln ... :harhar: Denn dann klingt das Instrument plötzlich u. U. besser als neu. ;-)
 
Stimmgerät = BOSS TU-2 oder TU-3
(Hier sollte man m. E. auf keinen Fall sparen. Wenn es irgendwas außer der Gitarre/dem Bass gibt, was man wirklich braucht, dann das. Es sei denn, man hat absolutes Gehör ;-) ...)
Zwar teurer als so manches Instrument, aber was soll man machen. :lol:
Meinen ersten E-Bass habe ich gebraucht über eBay gekauft. Das war dann inkl. Koffer, Gurt, Kabel und Stimmgerät. :supi:
 
Stimmgerät ist tatsächlich etwas was man je nach eigener Situation erstmal nicht zwingend benötigt.

Es gibt nämlich durchaus viele plugins dafür. Ansonsten geht auch das Smartphone, da gibt es Apps.

Spätestens aber wenn man mit anderen zusammenspielt oder es lauter wird, ist ein stimmgerät natürlich sinnvoll, vorher durchaus auch, klar. Ist nämlich einfach komfortabel so ein Bodenpedal, das mutet nämlich auch den Instrument beim stimmen (wenn mans will.)

Ansonsten ein ganz cooles gadget:

So zum üben ohne amp und ohne Pc ist das nicht schlecht.
 
Wer eher viel slappt und einen brillianten Bass-Sound bevorzugt, wird seine Saiten öfter tauschen müssen.
Was ich jetzt praktiziere: Ich spiele auf einem Bass mit alten Saiten, und wenn ich aufnehmen möchte, dann nehme ich den anderen Bass mit frischeren Saiten. Die halten dann auch länger, wenn ich den Bass nur zum Aufnehmen verwende. Und ich nehme nicht häufig auf.
 
Wenn dir der Klang von Flatwounds liegt, kann ich das sehr empfehlen. Habe hier zwei Bässe mit La Bella Flats und die sind wirklich toll zu spielen. Der Klang liegt mir auch sehr. Habe mir mal so günstige Fender Flatwounds gekauft und die waren totaler Schrott... nur als Warnung.
 
Ich glaube Jaco braucht keinen Techniker mehr ;-)
Er hat aber einen. Muss er auch haben. Denn bei den Profis wird wirklich jedes Instrument pausenlos nachjustiert.

Ich wüsste eigentlich auch keinen Grund nicht alle Saiten komplett zu entfernen, denn soo schnell verstellt sich da nichts und Reinigung (gerne mit Balistol) wäre mir persönich wichtiger. Das Holz freut sich da auch.
Doch, das verstellt sich nicht nur sehr schnell, sondern sogar sofort. Haben die Hölzer eine hohe Dichte und hohe Qualität, spielt das kaum eine Rolle, da sie nach dem Wechsel auch schnell wieder mehr oder weniger in shape sind, je billiger aber das Instrument ist, desto drastischer sind die Auswirkungen.

Zum Thema Saitenwechsel gibt es viele verschiedene Meinungen und sogar Bassisten, die quasi nie ihre Saiten wechseln. Bei Flatwounds ist das deutlich weniger ein Thema. Wer eher viel slappt und einen brillianten Bass-Sound bevorzugt, wird seine Saiten öfter tauschen müssen.
Ich bin ja selbst hauptsächlich Gitarrist und habe Bassisten, die ihre Saiten nie wechseln, immer ein bisschen merkwürdig gefunden. Allerdings wechsle ich selbst bei meinem Bass die Saiten auch weniger oft als bei den Gitarren. Dann war ich irgendwann mit meinem Bass im Tonstudio und der Toningenieur sagte sofort: "Was hast Du denn da für ausgelutschte Saiten drauf? Als erstes Saiten wechseln." So kann es gehen. ;-) ... Gott sei Dank habe ich immer für alle Gitarren/Bässe Ersatzsaiten dabei.
 
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Er lebt seit 21.09.1987 nicht mehr.
Ja, spielt ja keine Rolle. Das Beispiel ist ja zeitlos.

Ihr könnt Euch auf den Kopf stellen, eine gute Wartung des Instruments ist das A und O. Man kann über das ein oder andere Detail diskutieren. Aber man muss diese Prozesse besonnen und gewissenhaft durchführen. Je billiger das Instrument ist - und darum ging es ja hier - desto entscheidender ist das eigentlich.
 
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Jo. Zunächst sind sie zu schrill, dann sind sie gut, und dann zu dumpf und/oder verzerren.
Wobei da die Spielweise auch wieder ausschlaggebend ist. Wer Bass mit dem Plektum spielt, wird eher etwas als "zu schrill" empfinden, als der, der den Bass mit den Fingerkuppen spielt. Darüber hinaus kann man die "schrillen" Obertöne neuer Basssaiten spieltechnisch ausgleichen, die Obertonarmut ausgelutschter Basssaiten dagegen nicht.
 
Und in diesen Zeiten lief einiges etwas lockerer ab.
Ich denke auch nicht, dass bei Jaco ein Techniker ständig nachjustiert hat. ;-)
Aber bei Marcus Miller z.B. hat ein Techniker die Bässe sichtlich auf der Bühne vor dem Auftritt gecheckt. Während des Konzerts dann nicht mehr. Nachstimmen kann Marcus Miller auch selber, und der Bass und die Saiten haben solange gehalten. Der andere Bass (5-Saiter) musste nicht angerührt werden. Vielleicht wurde der Bass aufgestellt, weil Fender für eine solche Art Werbung zahlt.
 
Darüber hinaus kann man die "schrillen" Obertöne neuer Basssaiten spieltechnisch ausgleichen
Kann man nicht und will man nicht. Die Oberton-Struktur ist so wie sie ist. Es braucht etwas Zeit, bis es verschwindet.
Aber es gibt Bassisten, die gerade das mögen. Angeblich ist Larry Graham so einer.
 
Kann man nicht und will man nicht. Die Oberton-Struktur ist so wie sie ist. Es braucht etwas Zeit, bis es verschwindet.
Doch kann man, Du brauchst nur etwas näher Richtung Griffbrett zu zupfen oder anzuschlagen. Und dabei dann Pegelspitzen vermeiden. Dann klingen neue Saiten fast so wie mittelalte.

Ich würde Euch Experten ja mal eine Bass-Battle vorschlagen. Tut mal Butter bei die Fische. Spielen wir doch mal um die Wette. Dann werden wir ja sehen, wer hier kompetent ist, den Mund voll zu nehmen. ;-)
 
Doch kann man, Du brauchst nur etwas näher Richtung Griffbrett zu zupfen oder anzuschlagen. Und dabei dann Pegelspitzen vermeiden. Dann klingen neue Saiten fast so wie mittelalte.
Nein.

Ich würde Euch Experten ja mal eine Bass-Battle vorschlagen. Tut mal Butter bei die Fische. Spielen wir doch mal um die Wette. Dann werden wir ja sehen, wer hier kompetent ist, den Mund voll zu nehmen. ;-)
 

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  • 200503d.mp3
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Geht es noch langsamer?

So meinte ich das nicht. Lasst uns einen Track im Mehrspur-Verfahren aufnehmen, dazu ein Video, in dem das Einspielen das Bass-Parts live gefilmt wird.
 
Aha, verstehe - Geschwindigkeit ist das worauf es ankommt. Auweia...
Nein, nicht nur, Ton wäre mir besonders wichtig, da ich selbst ein ziemlich langsamer Spieler bin, umso mehr. Harmonische Raffinesse. Man müsste das so machen, dass wir einen Mehrspur-Track aufnehmen, bei dem der Bass fehlt. Dann nimmt man den Bass dazu auf und filmt sich dabei selbst.
 


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