Das ist aus deiner Laienhaften Sicht eine *philosophische* Unterscheidung, keine technische.
Technisch unterscheide man natürlich auch zwischen zeitdiskret und kontinuierlich, das hat eine andere Mathematik zur Folge - allerdings kommt dabei nix raus, was deine philosophische Unterscheidung rechtfertigt.
Insbesondere ist ein zeitdiskretes System *innerhalb seiner Bandbreite* vollständig: es gibt keine "fehlenden" Zustände, die ein analoges System einnehmen könnte, die der digitalen Version fehlen.
Ein *wertediskretes* System macht zwingend einen Quantisierungsfehler, die Amplituden stimmen also nicht beliebig genau.
Ein reales wertekontinuierliches (analoges) System hat immer Rauschen als Fehler.
In heutigen, realen Audiosystemen ist der analoge Fehler größer als der Quantisierungsfehler. Außerdem macht man den Quantisierungsfehler zu Rauschen.
=> es gibt damit, innerhalb des Hörbereichs, keine für den Laien erkennbare, fundamental-philosophisch ausschlachtbare prinzipiellen Unterschiede zwischen den Systemen.
Jegliche Fehler liegen im Detail - und dazu muss man die Implementation kennen oder sich zumindest mit digitaler und analoge Signalverarbeitung auskennen.
Da fängt man am besten mit der z-Transformation an. Also was passiert, wenn die Welt bei der Nyquist-Frequenz (halbe Abtastrate) zu Ende ist.
1. Filter, deren Eckfrequenz nicht sehr klein gegenüber der Nyquist-Frequenz sind, werden gestaucht.
2. Nichtlineare Effekte, die Obertöne erzeugen, erzeugen Aliasing.
Dann kommen noch ein paar praktische Effekte dazu, die Kommerz oder Unfähigkeit geschuldet sind:
3. lahme Modulations-Engines. Wird oft nur mit 100...400Hz berechnet, das ist Murks. So ab 1kHz modelliert es halbwegs brauchbar, wenn der DSP nicht aus dem Ramschregal von 1990 kommt, dann rechnet man das besser Audiofrequent...
4. Unsinnige Exaktheit der VCOs. War schon bei Oktav-Teiler Heimorgeln der 70er Scheiße, einige hören es heute noch nicht, wenn die Oktaven stehen, der Rest aber schwebt.
Und kein mechanisches Instrument hält den Ton über Minuten *völlig* exakt, auch da darf man etwas Modulieren, was man nur unter Extra->Erweitert->Deppenschalter aus stellen kann.
Ansonsten: Unsere VCOs basieren - in engerem Sinne - übrigens *nicht* auf einer physikalischen Schwingung, auch wenn man in übertragenem Sinne natürlich davon spricht, das das Ding schwingt. Aber eigentlich ist das nur eine was-passiert-dann Maschine, bei der sich zwei Zustände, von einem Schalter gesteuert, abwechseln.
Eine §echte" physikalische Schwingung ist dadurch definiert, das Energie zwischen zwei Speichern pendelt. Klassisch z.B. Federspannung und Masse (entweder als Lage oder als kinetische Energie).
Das macht elektrisch ein Schwingkreis mit Spule und Kondensator.