Die besten Sampling Werke

Rolo schrieb:
Dieser Mensch hatte sich über Jahre aus dem Fernsehen oder von Filmen Soundschnipsel
gesampelt und daraus Musik gezaubert

also 15 jahre passt nicht, aber vor gut 6 jahren gabs mal 'pogo' welcher musik aus zb. hollywood-filmen gemacht hat.
(von alice in wonderland bis terminator), daran hat mich obiges erinnert.

ansonsten fehlt mir hier in den aufzaehlungen noch 'the orb'. im gegensatz zu dj shadow etwa handweklich weniger beeindruckend,
(sondern eher dreist) aber schon wichtig fuer die musikalische entwicklung. wurde coldcut schon genannt? (bei dem 'edelweiss' musste ich
gleich an 'timber' denken, wenn auch motor- statt handsaege...)
 
JMJ --> ZooLook

Komplettes Album aus Sprach_Samples :supi:

Viele Grüße
Freddie

PS: BoomFunk MC --> Freestyler (seit Jahren mein Weckton)
 
CR schrieb:
Wenn ich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen - dem Ausscheiden von Korinthen* - nachgehen darf: Da ist kein einziges Sample** drin.
* gesampled von serge
*freu*, ich wurde gesampled!

Wenn nicht nur das Sampeln & die Montage musikalischer Phrasen anderer zu diesem Thread zählt, sondern auch die Aufnahme und Transponierung einzelner Instrumentenklänge, würde ich gerne Hubert Bognermayr und Harald Zuschrader am Fairlight CMI Series II mit ihren Werken "Erdenklang" (1982) und "Bergpredigt" (1983) in den Ring werfen:



Letzteres mit einem meinem Lieblingssprachsample: "Alles ist sinnlos", ich sag aber nicht, wo das vorkommt, ihr müsst das Machwerk schon selbst durchhören.

Ob das nun wirklich zu den "besten Sampling-Werken" zählt…auf jeden Fall zählten die beiden Österreicher zu den ersten, die diese damals neue & vor allem unerschwingliche Technologie (das Dabeisein beim Freisein ging ab 100.000 DM los) konsequent und faktisch ausschließlich einsetzten.

Es ist für jemanden, der musikalisch nicht in den frühen 80ern sozialisiert worden ist, vermutlich unmöglich, sich vorzustellen, wie vollkommen außergewöhnlich die Klangwelten dieser beiden "Langspielplatten" (hört auf zu lachen, sonst schreibe ich gleich noch "CompactCassette"!) waren, und was diese für die eigene Gehörbildung bedeutete: Das eifrige Beklatschen des Moments, in dem man in einem "Hit" im Radio die Verwendung eines "Samplers" aufgrund der Formantverschiebung beim Transponierung hören konnte – und wusste, dass es sich bei der von dem Mann im Radio immer wieder wiederholten Behauptung, die Version der "Flying Pickets" von "Only You" sei eine A-cappella-Version, schlicht um eine Marketing-Lüge handelte.

"Jaja, Oppa, is gut, nu reg Dich doch nich gleich wieder auf!"

Was denn, hört doch'n Blinder mit'm Krückstock ab 2:22:


Nich? Na gut, hier ein etwas substantiellerer Vertreter der ernsthaften Popmusik (obwohl: nichts gegen Vince Clarke, den Komponisten von "Only You"!) mit einem - naja, "Hit" wäre wohl zuviel gesagt – eines Albums, das exzessiv von der Fairlight-CMI-Werkssample-Library Gebrauch machte:



Gute Scheibe, die vierte ("Security") von Peter Gabriel aus dem Jahre 1982. Funktioniert auch fast 35 Jahre später noch. Herrjemine, ist das lange her! Gab auch mal 'ne deutsche Version (habbich hier auch schon zu oft erzählt) mit 1:1 Übersetzungen: Aus "Shock the Monkey" wurde "Schock, das tut dem Affen weh". Aua.

Ich sag doch, hört auf zu kichern da hinten!

EDIT: Tippfehlerkorrektur.
 
Jazzanova - In Between (2002)

Atari Midi-Listeneditor + 2x EMU 6400 Ultra
und gaaaaaaanz gaaaaaanz gaaaaaaaaaaanz viel Musikalität
Solche Drums programmiert heute keiner mehr (ausser Stefan Leisering).

Allein die Nummer ist dermaßen sensationell, und so geht das ganze Album weiter...
Hört euch die ungeraden Metren und das sensationelle Vibraphon von David Friedman an (und dieses Drumprogramming...)



Und natürlich: Justice - Cross

Jeder gottverdammte Ton ein Sample...
Und immer noch unerreicht im Club.

 
TonvaterJan schrieb:
Atari Midi-Listeneditor + 2x EMU 6400 Ultra
und gaaaaaaanz gaaaaaanz gaaaaaaaaaaanz viel Musikalität
Solche Drums programmiert heute keiner mehr (ausser Stefan Leisering).

Allein die Nummer ist dermaßen sensationell, und so geht das ganze Album weiter...
Hört euch die ungeraden Metren und das sensationelle Vibraphon von David Friedman an (und dieses Drumprogramming...)

Ist wirklich eine ganz fantastische Nummer!

Gutes Drumprogramming gibt es aber heutzutage auch noch. Paradox ist für mich in dieser Hinsicht unerreicht ( zumindest für Liebhaber höherer Tempi ), arbeitet immer noch mit Amiga, OctaMED und Akai S3000XL. Veröffentlicht auch jedes Jahr mehrere Produktionen ( Vinyl ) auf seinen Labels.

 
Die Paradoxnummer basiert alleine auf dem Amenbreak, oder?
Erstaunlich, das das heutzutage so noch released (und gekauft) wird-
hätte ich jetzt ins Jahr 1996 gesteckt.

Stefan Leisering, der Drumprogrammierer von Jazzanova schreckt vor keiner
Arbeit zurück und hat hier halt mal den FunkyDrummer nachprogrammiert- wie gesagt, keine
gschnittenen Drumloops als Grundlage, sondern alles Einzelsamples- jedes Ereigniss ist gewollt gesetzt.
Und wie die klingen, dieser Glue...


{URL}
 
TonvaterJan schrieb:
Die Paradoxnummer basiert alleine auf dem Amenbreak, oder?
Erstaunlich, das das heutzutage so noch released (und gekauft) wird-
hätte ich jetzt ins Jahr 1996 gesteckt.

Stefan Leisering, der Drumprogrammierer von Jazzanova schreckt vor keiner
Arbeit zurück und hat hier halt mal den FunkyDrummer nachprogrammiert- wie gesagt, keine
gschnittenen Drumloops als Grundlage, sondern alles Einzelsamples- jedes Ereigniss ist gewollt gesetzt.
Und wie die klingen, dieser Glue...

Ja, auch wieder eine sehr schöne Nummer, absolut nach meinem Geschmack als "Drum-Nerd" !

Nein, der in "Drumfunk" verwendete Break ist James Brown's "Can't Stand It '76".

Paradox verwendet nahezu ausschließlich Funk-Breaks aus den 70er Jahren. Laut Biographie hat er nie einen "richtigen" Beruf erlernt sondern ist seit Ende der 80er Jahre "professioneller Drum-Programmer". Keine schlechte Beschäftigung ;-)

Ich hatte das hier schon mal an anderer Stelle verlinkt, aber absolut lesenswert ist seine Q & A - Session bei DogsOnAcid. Ist zwar aus dem Jahr 2005 aber absolut lesenswert und gibt einen tiefen Einblick in diese extrem aufwendige Arbeitsweise:
http://www.dogsonacid.com/threads/q-a-s ... ka.306631/

Auch er zerstückelt jeden Break in seine Einzelteile und arrangiert komplett neu - alles an seinem prähistorischen S3000XL nebst Amiga und Tracker. Da gibt's im Ernstfall auch kein Timestretching - er sampelt "Air" aus den entsprechenden Breaks, vervielfältigt sie und legt sie dann anschließend unter die neu arrangierten Rhythmen, der Authentizität halber.

In dieser Nummer hier verwendet er u.a. auch Drumhits, die er aus mit einem Session-Drummer selbsteingespielten Loops geschnitten hat:

 
Thomas75 schrieb:
...er sampelt "Air" aus den entsprechenden Breaks, vervielfältigt sie und legt sie dann anschließend unter die neu arrangierten Rhythmen, der Authentizität halber...

Das ist eine recht gewöhnliche Technik aus der Zauberschatulle eines Produzent der sample-based Musik produziert. Viele nutzen alternativ Vinyl Crackling Loops. Im EMU kann man mit den Cords feine Sachen erstellen. Neben Layering und dem richtigen Cutten eines der wichtigen Dinge im Umgang mit Samples.
 
Public Enemy - Fear Of A Black Planet
Das ganze Album. Die Studio-Version ist bei YT leider weitgehend GEMA-fiziert.
 
wie sieht's aus mit Wolfgang Voigt, der hat doch auch alles gesampelt, was nicht bei drei auf den Bäumen war 8)








(so kann man natürlich auch sample-credits geben)
 
The Prodigy - Experience

und fast alles aus den 80ern und frühen 90ern von Public Enemy (Bomb Squad), Eric B & Rakim, EPMD, Gang Starr, Kool G Rap & DJ Polo usw., Golden Age of Hip Hop eben. 8)
 
Rolo schrieb:
Ich hatte vor ca. 15 Jahren im Radio Werke von einem mir leider Namentlich unbekanntem Künstler gehört die mich
wirklich gut unterhielten und verblüfften.Dieser Mensch hatte sich über Jahre aus dem Fernsehen oder von Filmen Soundschnipsel
gesampelt und daraus Musik gezaubert die ich nur als genial beschreiben kann.
Nennt mal bitte Künstler die in einem Stück mindestens 100 Kurze Einzelsounds unterbringen.Das ist wirklich Wahnsinn.
Wenn ich mir vorstelle was da für eine Arbeit dahintersteckt sag ich nur Hut ab vor solchen Spezis.
Ernst Horn (Deine Lakaien) hat in den Neunzigern mal eine Platte mit dem Namen "Johnny Bumm's Wake" gemacht, bei der er sehr viel TV Samples verwurstet hat. Vor allem aus den damals so beliebten Daily Talkshows.
 


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