Stand so in den Yahoo News:
Depeche Mode mit neuem Album
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Depeche Mode mit neuem Album
Berlin (dpa) - So gut gelaunt und einträchtig waren Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher - weltbekannt unter dem Namen Depeche Mode - selten zu erleben. Im 25. Jahr ihres Bestehens will die Elektropop-Kultband mit ihrem elften Studioalbum wieder die Charts erobern.
Unter dem Titel «Playing The Angel» kommt es am 14. Oktober auf den Markt. Die Singleauskopplung «Precious» erscheint bereits an diesem Freitag (30. September). «Unser neues Album ist viel optimistischer und flotter als der düstere Vorgänger "Exciter" von 2001», meint Bandmitglied Andrew Fletcher. «Das liegt nicht zuletzt an unserem neuen Produzenten Ben Hillier, der eine wirkliche Vision hatte, wie das Album klingen könnte.»
«Dabei war Ben nicht gerade ein Depeche Mode-Fan», erzählt «Fletch», wie er von seinen Kollegen genannt wird. «Doch das hat sich als gar nicht schlecht erwiesen, so war er unvoreingenommener.» Band-Mastermind Martin Gore fügt hinzu: «Das Album zeigt, wie wichtig es ist, dass wir mit wechselnden Produzenten arbeiten. Ben hat uns sehr gepusht.» Die Scheibe entstand in Studios nahe Santa Barbara (Kalifornien), London und New York, wo die Bandmitglieder mit ihren Familien leben. Hillier hat unter anderem mit Blur und Suede produziert.
«So unkompliziert und schnell haben wir noch nie ein Album eingespielt», sagt Gore. «Die Atmosphäre im Studio und unter den Bandmitgliedern war die beste seit langer Zeit.» Ende der 90er Jahre hatte die Band nach Drogenexzessen und einem Selbstmordversuch Gahans sowie Nervenzusammenbrüchen Fletchers vor dem Aus gestanden.
Bei den Aufnahmen habe sich positiv ausgewirkt, dass Frontmann Dave Gahan erstmals drei Songs beisteuerte. «Dave war sehr glücklich darüber», sagt Gore. «Aber das war gewissermaßen ein natürlicher Prozess. Wir hatten erwartet, dass er diesmal Stücke liefern würde.» Denn Gahan hatte zuvor Solopfade beschritten und 2003 das Debütalbum «Paper Monsters» herausgebracht. Auch Gore setzte sein Soloprojekt fort, und Fletcher hatte sein eigenes Label Toast Hawaii gegründet. Die Rückkehr in die Band sei danach nicht ganz einfach gewesen, witzelt Fletcher, «etwa so, als würde man von der Diktatur zur Demokratie wechseln. Aber im Ernst, diese Soloprojekte bringen die Band voran.»
Gore denkt ähnlich: «Die Summe ist eben bedeutender als die Teile. Gemeinsam haben wir einige sehr gute Alben herausgebracht. Sollten wir aber merken, dass wir keine gute Musik mehr machen, hören wir auf.» Die Gruppe war vor fast genau 25 Jahren im Spätsommer 1980 im englischen Basildon gegründet worden; in dieser Zeit verkaufte sie nach eigenen Angaben mehr als 50 Millionen Platten. «Wir haben nie einen Song für jemand anders als uns selbst gemacht. Und das ist vielleicht der Grund, warum wir erfolgreich sind», meint Gore.
Auf der neuen Platte klingen neben typischen Depeche-Mode-Stücken wie «Precious» ungewohnte Töne an, die bisweilen an jüngere Bands wie Radiohead oder Coldplay erinnern. «Wir wollen unser Publikum eben immer wieder überraschen», lautet Fletchers Kommentar. Und Gore sagt etwas zu den Texten: «Darin stellen wir Fragen über das ganz alltägliche Leben, denen sich jeder stellen muss. In dem Song "The Sinner In Me" beispielsweise geht es darum, dass jeder in seinem Leben durch Phasen geht, in denen er sich schuldig und schlecht fühlt, für Dinge, die er getan hat. An solchen Krisen reift man.»
An diesem Samstag (1. Oktober) ist die Band in der Fernsehsendung «Top Of The Pops» (RTL) mit «Precious» zu erleben. Die Konzerte der Deutschlandtour mit Start am 13. Januar in Dresden sind zumeist ausverkauft, es gibt nur noch Restkarten.