Ich hatte heute (leider nur) eine Stunde Zeit, das Teil mal im Store zu testen. Dabei habe ich bewusst das Handbuch vorher erstmal nicht durchgelesen, um zu sehen, wie intuitiv das Teil zu bedienen ist.
In die Tiefe konnte ich mangels Zeit und Wissen da natürlich nicht. Hier also nur ein kleiner Erlebnisbericht, mit den Dingen, die ich getestet habe oder mir aufgefallen sind.
Workflow Sample Auswahl + Sequencer:
Track auswählen (im Touchscreen), Sample in den Verzeichnissen browsen, Sample vorhören (wahlweise auf Master+Headphone, oder nur Headphone) und mit einem Klick auf dem Dial anwählen. Das geht alles sehr fix. Man kann auch (während der Sequenzer läuft) den Sample eines Tracks on the fly austauschen.
Die Steps im Stepsequencer setzen, Play drücken und schon kommt ein Ton raus. Die rudimentäre Bedienung hat man schnell raus.
Die Patternlänge lief auf 4 x 16 steps; wie man das ändern kann (z.B. nur 1 x 16 steps), habe ich nicht schnell rausfinden können. Ebensowenig, wie man Steps von einer Seite (16 steps) zur nächsten kopiert. Daher habe ich weiter auf 4 x 16 steps testen müssen.
Umschaltung eines Tracks im Sequencer erfolgt einfach über antippen des Pads, das ist sehr schnell.
Die Hüllkurve eines Samples ist bearbeitbar: man kann Attack, Sustain und release festlegen.
Außerdem kann man hier den Sample loopen, und Start/Endzeitpunkt festlegen. Verschiedene Loopmodi (pingpong o.ä.) habe ich nicht gefunden.
Einem Track kann man einen Effekt zuweisen (Filter, etc.).
Wie man die Noten-Auflösung des Sequencers umschaltet, bzw. in steps sichtbar macht, konnte ich nicht rausfinden. Ich hatte eine Hihat-Spur per Triggern auf das Pad aufgenommen. Er hat es auch ziemlich genauso wieder abgespielt; allerdings waren die 1/8tel oder 1/16tel die ich gespielt hab, nicht sichtbar. Wie man da umschaltet und ob das geht, noch keine Ahnung.
Modulations-Möglichkeiten :
Während laufenden Sequencer:
- Man kann den Sample eines Tracks (also alle steps) per Knob hoch/runter pitchen (+/-12), Volume und Pan geht auch. Mehr konnte ich mangels Zeit nicht rausfinden.
Pro step:
Mir war auch wichtig rauszufinden, was man denn pro Step alles modulieren kann.
Hält man im Sequencer eine Taste gedrückt, kann man für diesen Step Volume, Pitch, Pan setzen. Eine Melodie dadurch hinzubekommen, ist also möglich und auch nicht sooo zeitaufwendig. Man kann, wenn dem Track ein Effekt zugewiesen ist, auch die Parameter des Effekts setzen. z.B. wenn ein Filter gesetzt ist, kann man also pro Step Cutoff/Resonance etc. ändern. Was auch sehr cool ist: man kann pro Step die Loop-Settings ändern, also Start/End Zeitpunkt und loop on/off. Das hat ziemlich Spaß gemacht. Insgesamt ist die Step-Modulation für live sehr geil; so hatte ich mir das gewünscht.
Effekte:
Die Effekte habe ich nur kurz durchgehört (Chorus, Flanger, Digital Filter, da gabs noch 2). Die Auflösung des Cutoffs fand ich etwas grob. Die anderen Effekte muß ich mir nochmal genauer anschauen, mit geeigneten Samples.
Pads:
Der Sample, der auf einem Pad liegt, lässt sich sehr gut mit den Pads triggern. Mehrfaches, schnelles Anschlagen kein Problem, auch mit zwei Fingern.
Als Vergleich aus Erfahrung habe ich nur die Launchpad pads, und die vom Toriaz sind um Welten besser.
Touch-Screen:
Machte keine Macken, antippen einer Auswahl hat immer sofort funktioniert. Beim Screenwechsel keine nennenswerten Latenzen/Wartezeiten.
Sample-Auswahl:
Die Samples, die dort schon von Loopmastern drin sein sollen, waren im ersten Eindruck nicht so prall. Die Ordnerstruktur nach Genres sehr gewöhnungsbedürftig, dann pro Sound-Ordner sehr wenig Auswahl (pro Unterordner ca. 10-20 Stück, das hindert den flow beim schnell durch hören, wenn man dann wieder ins nächste Verzeichnis muss). Ich habe z.B. nach einer guten knallenden Kick gesucht, und die in Kürze nicht gefunden. Die anderen Sounds haben mich auch nicht vom Hocker gerissen. Vielleicht habe ich was übersehen, aber ich frag mich, wo das 2 GB Samples sein sollen? Also hier sollte man wohl auf seine eigenen Samples setzen.
Timestretching:
Habe die BPM auf 128 gestellt und einen Loop 120, 132 und 74 bpm geladen. Klingt echt gut, sogar der 74 bpm drum loop war brauchbar. Der Toraiz macht das timestretching automatisch.
Habe dann während der Sequencer läuft, den Pitch der loops verändert; hier passt der Toraiz den loop sehr schnell wieder an (spätestens beim nächsten triggern des samples).
Hier fand ich die Qualität insgesamt bemerkenswert, sehr clean und tight.
Dave Smith Filter:
- Filtert main out, klang soweit ganz gut, Tiefpass (mit Reso) und Hochpass (ohne Reso) gibts. Netter Zusatz, mehr nicht.
Insgesamt war der erste Eindruck gut, die rudimentären Dinge gehen schnell, wenns in die Tiefe geht (Quantisierung, Aufnahme, editieren, Effekte) muß man wohl mal das Handbuch durchlesen. Es hat Spaß gemacht, die Stunde bis Ladenschluss verging wie im Flug.
Soviel erstmal dazu, ich gehe diese Woche bestimmt nochmal hin, nachdem ich das Handbuch überflogen hab