Corona Folgen: was "danach"? Einfluss auf Solo/Kreative + Hilfen - Sammlung!!

ja dann

Irgendwie hat sich noch nicht durchgesetzt, dass das verboten wird, damit nicht so viele Leute sterben. Sollte man vielleicht mal erwähnen.

Ach übrigens, Beleidigungen helfen irgendwie nicht weiter. Aber mach ruhig. In fünf Jahren werde ich wieder als Idiot bezeichnet, weil ich für wenig Geld im öffentlichen Dienst arbeite. Dann ist wieder alles vergessen was jetzt für das Gesundheitswesen gefordert wird. Dann merken die Leute nämlich, dass unsere Gehälter von ihren Krankenkassenbeiträgen bezahlt werden.

Schade dass ich als weiterarbeitende Melkkuh nicht festlegen darf, wer Leistungen aus meinen Sozialabgaben bezieht.
 
Ja, wenn alle gemeinsam diese Maßnahmen tragen, sollte auch die Gemeinschaft gemeinsam den entstehenen Schaden stemmen.
Aber ich sehe gerade, dass es aussichtslos ist, wenn ich mir anschaue, was du auf auf anderen Plattformen für eine verbohrte Propagandaschlacht betreibst. (die dort verlinkten Karrikaturen passen zu 80% nicht auf das, was sie aussagen sollen, deshalb Propaganda)
Ich möchte nicht beleidigen, aber was du hier absonderst ist doch wirklich sehr grenzwertig. Den betroffenen hier noch an den Kopf zu werfen, dass Hartz4 doch genau das richtige für sie sei, ist unschön. Übrigens wird da erstmal die Wirtschaftsgemeinschaft geprüft, nix mit unbürokratisch.
Dann darf man sich von seinem Partner aushalten lassen, der Staat zahlt da keinen Cent.

Dein selbstmitleidiges Gerede kannst du jetzt auch sparen, du hast dir das doch ausgesucht. Hör ich da Melkkuh ? Da sollte ein anständiger Christ doch happy damit sein oder ? Nein, im Ernst, davor habe ich ehrlich großen Respekt. Bin der letzte, der deswegen jemanden als Idioten bezeichnen würde, das mal am Rande. Also es macht mich halt echt zornig, wenn jemand derart Institutionen verteidigt wie du es tust, während andere zumindest subjektiv einen Schaden durch das Handeln dieser Institutionen fühlen. Das kommt total ignorant und besserwisserisch rüber, auch wenn du es eigentlich gar nicht so meinst.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Die einzigen Bundesländer, die aktuell noch Solo-Selbstständigen mit Corona-Soforthilfen für den Lebensunterhalt unterstützen und nicht bloß auf das Jobcenter und Hartz 4 verweist, sind Hamburg und Baden-Württemberg."

Artikel vom 09.04.

 
Und der Folgeartikel vom 22.04.

"Darf ich mir von den Soforthilfen ein Unternehmereinkommen auszahlen? Die Situation ist derzeit von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Vorgaben des Bundes sind allerdings eindeutig: Der Bund gibt nämlich vor, dass die Soforthilfen für Solo-Selbstständige und Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten ausschließlich für laufende betriebliche Kosten verwendet werden können. Einkommens- oder Umsatzausfälle bei Selbstständigen oder Personalkosten sollen sie nicht ersetzen."


!!!
"Berlin, Bremen und das Saarland hatten vor dem Bundesprogramm eigene Landesprogramme, die es Solo-Selbstständigen erlaubten, sich Unternehmereinkommen auszuzahlen. Mit der Umstellung auf das Bundesprogramm ist das aber nicht mehr beantragbar. Wer diese Soforthilfen aus Landesmitteln aber bekommen hat, kann diese auch für den Lebensunterhalt nutzen."
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie hat sich noch nicht durchgesetzt, dass das verboten wird, damit nicht so viele Leute sterben. Sollte man vielleicht mal erwähnen.
Doch hat es. Aber die positiven Effekte des Lockdowns sind wenig messbar, oder erweisen sich sogar als sehr gering. Das kann man nicht ausblenden.
Es sterben auch viele Menschen DURCH den Lockdown, hat sich das auch schon durchgesetzt ?.
 
Wie viele Tote durch den Lockdown verhindert worden sind, wird man zwei Wochen danach ganz deutlich sehen.
Dann werden sie nämlich nicht mehr verhindert.
Wie du sicher weißt, lag die Reproduktionsrate schon vor dem Lockdown bei 1. Oder behaupten das nur rechte Verschwörungstheoretiker vom RKI ?
Ich halte von diesem herbeireden des worst case nichts. Auf das Argument der durch den Lockdown Sterbenden willst du sicher nichts entgegnen.
Dafür müsstest du in Erwägung ziehen, dein Blickfeld zu erweitern, könnte ja vielleicht nicht schaden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm weiß nicht. Allerdings geht er in dem von dir verlinkten Diagramm auch unter 1 kurz vor dem Lockdown am 23.3.2020.
Letztlich hat Spahn dem auch nichtmal widersprochen, daraufhin angesprochen. Aber mag sein, dass es komplexer ist.
Das müssen wir aber nicht hier weiterführen, denke das führt aktuell auch zu nix, ich möchte nicht deswegen streiten.
Ist ja auch in dem Thread hier gar nicht richtig. Und ich merke auch, dass man da nicht weiterkommt,
ich mag nach allen Infos die ich habe nicht von meinem Standpunkt abrücken, halte mich da wegen fehlendem Fachwissen aber auch nicht für irrtumsresistent.
 
Selbst wenn die Reproduktionsrate bei 1 gelegen wäre wurde sie nur deshalb nicht höher, weil es den Lockdown gegeben hat. Ohne Beschränkungen gibt es ein exponentielles Wachstum. dazu muss man nicht Mathe studiert haben.
Die Reproduktionszahl war irgendwann bei Null, dann ist sie auf 1 oder höher gestiegen. Durch den Lockdown ist sie nicht weiter gestiegen, oder gesunken.
Zu den durch Lockdown sterbenden kann ich nichts sagen, weil ich da keine Zahlen habe. Aber du kannst hier gerne was nachprüfbares verlinken, dann schaue ich mir das an. Aber wenn diese Zahl auch nur annähernd so hoch wäre wie die der Coronatoten, dann hätte ich was davon gehört. Da bin ich mir sicher.
Den Worst Case muss man nicht herbeireden, man muss einfach nur vier Wochen warten.

Wie du mein Blickfeld beurteilen willst kann ich nicht nachvollziehen. Geh aber gerne mal davon aus, dass es Leute gibt die mehr Fachwissen haben als du und dass es auch Leute gibt, die sich mit ihren Äußerungen nur innerhalb ihres Fachwissens bewegen.
 
Nein, schau es dir doch an, die Rate sinkt vor dem Lockdown schon, vor dem 23.3., das ist doch nun deutlich zu erkennen.
Dein Blickfeld messe ich daran, dass du konsequent jede gegenteilige Meinung als Verschwörungstheorie verhöhnst.

Da hättest du was davon gehört ... ja wenn dein Blickfeld nicht so klein wäre.

Den Worst Case muss man nicht herbeireden, man muss einfach nur vier Wochen warten.
Cool, du kannst dafür eben in die Zukunft schauen. Das ist natürlich noch besser als Fachwissen.
Ich glaube du willst hier einfach den Besserwisser raushängen lassen, wenn ich ehrlich bin.
 
Die Rate sind vor den Lockdown natürlich schon, weil da auch schon erste Maßnahmen eingeleitet wurden.

Cool, du kannst dafür eben in die Zukunft schauen.
Nein man kann nicht in die Zukunft schauen. Man muss nur abwarten. Habe ich ja gesagt. Lies das einfach Ende Mai nochmal und schau dir dann die Reproduktionsrate an.

Was man aber ganz toll kann, ist in die Vergangenheit schauen.

1587759625481.png

Dein Blickfeld messe ich daran, dass du konsequent jede gegenteilige Meinung als Verschwörungstheorie verhöhnst.
Ach was? Echt? Zitat?

Das jemand etwas besser weiß als du kann natürlich gar nicht sein, also ist er ein Besserwisser. Ist klar.
 
Da hättest du was davon gehört .
ja, da habe ich was davon gehört. Und ich habe auch von der Qualität des englischen Gesundheitssystems gehört.

Ich dachte, du meinst Zahlen aus Deutschland.

Sein Blickfeld kann man übrigens gut erweitern, indem man andere Artikel zum gleichen Thema liest und sich Gedanken darüber macht, warum die Zahlen so stark differieren
https://www.onvista.de/news/financi...-000-corona-tote-in-grossbritannien-351814029
Doch die Tatsache, dass es so viel mehr Tote als normalerweise gibt, bedeutet laut FT, dass die offizielle Zahl der Corona-Toten deutlich zu niedrig angesetzt ist.
 
Was hat das mit der Qualität des englischen Gesundheitssystem zu tun, wenn man bei uns ebenso keine OPs mehr bekommt, weil die Betten freigehalten werden ? Das Problem ist sehr wohl auf Deutschland übertragbar.
Es gibt auch hierzulande Leute mit Herzproblemen und Lungenkrebs.

Die Rate sind vor den Lockdown natürlich schon, weil da auch schon erste Maßnahmen eingeleitet wurden
Es ging aber um die Wirksamkeit des Lockdowns und nicht der ersten Maßnahmen. Du schmeißt alles wild durcheinander.
Deine Behauptung ist ja auch, dass es bei Lockerung des Lockdowns wieder hochgeht.
Massenveranstaltungen bleiben ja verboten.

Und was hat das alles mit der spanischen Grippe zu tun ? Wie du leicht sehen kannst, ist die Kurve im Verhältnis zu den Interventionen eine ganz andere. Auch sonst war da vieles sehr anders als heute.

Und bezüglich des Abkanzenlns anderer Ansichten als VT, schau dir mal genauer an,
was du so teilst, von Hetz- und Diffamierungsseitenseiten wie dem Volksverpetzer.

Im Gegensatz zu dir sage ich eben nicht, dass ich weiß wie es in 4 Wochen aussieht.
Und wie ich schrieb, ich will mich da hier jetzt nicht rumstreiten. Wenn du was zum Topic hier hast, bitte. Binsenweisheiten, dass uns nur Hartz4 zusteht und dass das super so ist, sind nicht hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wir reden hier von realen Schäden. Da ist was missverstanden worden.

Hobby ? Ne ich darf halt nicht arbeiten gerade.
Einkünfte 0 wegen Corona, ich mache nunmal Musik auf Veranstaltungen mit vielen Besuchern.
Bis Ende August ca. 10000 € die wegfallen.
Die IHK Mitgliedschaft ist, weil ich nichtsahnenderweise mein kleines Tonstudio als Gewerbe angemeldet habe (was es ja auch ist), aber das Studio ist bei mir nur ein kleiner Nebenposten, hauptsächlich lebe ich von live Musik, ist aber als Mischgewerbe angemeldet.
Der IHK Beitrag wird sicher am Jahresende gutgeschrieben aufgrund der niedrigen Einkünfte, aber erstmal wollen sie das als Abschlag eben haben.
Konzerte werden wahrscheinlich noch länger wegfallen, ich befürchte fast das 2020 so ziemlich gelaufen ist.
Für dich ist das ja dann besonders hart, zumal ja im Studiobereich auch überall ziemlich tote Hose ist.
 
Es ist schon hart, aber wir können hoffentlich zum Teil auf kleine Veranstalltungen, Straßenmusik und Privatfeiern ausweichen, so dass ein bißchen was reinkommt.
Die 5000 € Hilfe sind nun auch da, die Miete für den Studioraum kann ich erstmal davon zahlen.
Wenn 2021 alles wieder läuft, komm ich da auch klar, bißchen was bekommt man auch noch zusammengekratzt und eingespart.
Ich hab auch grundsätzlich kein Problem damit, privat ein Jahr mal etwas kürzer zu treten, wenn es notwendig ist, ist dann eben so.
Aber die Art der Kommunikation, ob man nun von den Hilfen Lebenshaltung entnehmen kann oder nicht, ist schon nervig.
Als würden die sich da so einen Zacken aus der Krone brechen.
 
Nein, schau es dir doch an, die Rate sinkt vor dem Lockdown schon, vor dem 23.3., das ist doch nun deutlich zu erkennen.
Dein Blickfeld messe ich daran, dass du konsequent jede gegenteilige Meinung als Verschwörungstheorie verhöhnst.
Man vermutet aber, das durch das lange Wochenende vor dem Lockdown deutlich weniger Tests durchgeführt wurden und dadurch das Ergebnis etwas verwaschen ist. Ich denke schon, das die Maßnahmen etwas bringen, aber es wird bestimmt noch länger dauern, bis wieder Normalität eintritt. Im schlimmsten Fall kann sich das noch Jahre ziehen.
 
Es ist schon hart, aber wir können hoffentlich zum Teil auf kleine Veranstalltungen, Straßenmusik und Privatfeiern ausweichen, so dass ein bißchen was reinkommt.
Die 5000 € Hilfe sind nun auch da, die Miete für den Studioraum kann ich erstmal davon zahlen.
Wenn 2021 alles wieder läuft, komm ich da auch klar, bißchen was bekommt man auch noch zusammengekratzt und eingespart.
Ich hab auch grundsätzlich kein Problem damit, privat ein Jahr mal etwas kürzer zu treten, wenn es notwendig ist, ist dann eben so.
Aber die Art der Kommunikation, ob man nun von den Hilfen Lebenshaltung entnehmen kann oder nicht, ist schon nervig.
Als würden die sich da so einen Zacken aus der Krone brechen.
Du kannst froh sein, das du noch ein bisschen Reserven hast, mit denen du ein paar Monate überbrücken kannst.
Andere Künstler konnten nichts zur Seite legen und haben jetzt große Probleme, um ihre laufenden Kosten zu decken.
Schwierige Zeiten auch für die Veranstalter, was Musiker natürlich gleichermaßen auch betrifft, denn ohne die Bühnen haben wir keine Auftrittsmöglichkeiten.
Hoffen wir das Beste.
 
Solche Faktoren können da auf jeden Fall reinspielen. Solche Zahlen lassen immer Interpretationsspielraum.
Es ist schon richtig, dass man da vorsichtig rangeht. Ich denke aber nicht, dass hier alles kollabieren wird, weil Läden wieder öffnen und die ersten Schüler wieder in die Schule dürfen. Aber das muss nicht weiter hier erörtert werden.
Jemand hat es nur für nötig befunden, hier die Welt zu erklären uns Unwissenden, nämlich dass die Maßnahmen gemacht werden um Leben zu schützen. So ist hier die OT Diskussion ins Rollen gekommen.
 
Hartz4 will ich einfach nicht. Auch weil es wegen der Wirtschaftsgemeinschaft eh marginal wäre.
Wohngeld ist aber beantragt, Kinderzuschlag wird noch.
Direkt Rücklagen habe ich nicht, habe aber noch die Möglichkeit, einen kleinen Nebenjob machen.
Hoffe auch das beste und wünsche allen, dass sie Möglichkeiten auftun können.
 
Und das ist jetzt halt extra nervig, wenn der Staat dir das arbeiten verbietet.

Willst du jetzt provozieren ? Hartz4 weil dir das arbeiten einfach mal verboten wird ?

In den 90ern hat "der Staat" die Gruben/Bergwerke im Ruhrpott zugemacht. Viele Bergleute haben damals auf Alten- und Krankenpfleger umgeschult. sind Sie wirklich der Meinung, diese Bergmänner waren alles überangepasste Schlaumeier, die irgendwo speichel geleckt haben?

Habe echt keinen Bock, mir hier noch von irgendwelchen überangepassten Schlaumeiern dummkommen zulassen.
Leck Speichel soviel du willst, stell dich vor Staat und Kirche und die GEZ, aber manchmal ist es einfach besser, sein Mitläufertum für sich zu behalten. Danke.

Unangepasste Hedonisten sind auch nicht besser. Auch sie können Speichel lecken und behalten ihr Mitläufertum nicht für sich:
Video_Woman_Screams_-_2020-04-26_19.20.55.jpg

Hartz4 will ich einfach nicht.
... habe aber noch die Möglichkeit, einen kleinen Nebenjob machen.
Machen Sie's! Der solidarität wegen! Sie schreiben doch selbst:
Ja, wenn alle gemeinsam diese Maßnahmen tragen, sollte auch die Gemeinschaft gemeinsam den entstehenen Schaden stemmen.
Machen Sie's, dann muß ich als Krankenpfleger keine 12 stunden derzeit schieben!
 
Nein, das war auch durchaus sehr hart formuliert. Weil ich aktuell nicht in der Stimmung dafür bin,
wenn jemand die IHK in Schutz nimmt, während die Zwangsmitgliedschaft mir zusätzlich zu schaffen macht, gleiches gilt für die GEZ, da hatte ich mit dem Angesprochenen auch schon Dispute hier.
Wenn jemand kommt und den Staat und solche Institutionen über alles stellt und da alles für ganz toll und richtig erklärt,
werde ich da in seltenen Fällen auch mal ungehalten. Die harten Worte nehme ich aber zurück.
Den Nebenjob als Krankenpfleger werde ich nicht annehmen, die sind bei uns gerade in Kurzarbeit, weil es wegen der Freihaltung der Betten und der OP Verschiebungen nix zu tun gibt in den Kliniken. Es ist eben regional sehr unterschiedlich.
 
Ich hatte außerhalb des Forums nochmal eine längere Diskussion, in der folgende Meinung von @haebbmaster geäußert wurde:
Künstler sollten für den Lebensunterhalt keine Hilfen über Hartz4 hinaus bekommen.
Begründung: Das wäre ungerecht anderen Hartz4 Empfängern gegenüber. Menschen, die aufgrund einer Seuche arbeitslos sind, dürften wirtschaftlich nicht besser gestellt werden, als Leute, die aus anderen Gründen arbeitslos sind.

Ich habe darüber noch einmal nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich diesen Standpunkt für sehr kurzsichtig halte.
Meiner Ansicht nach beruht er auf sehr vereinfachten Vorstellungen von Gerechtigkeit und dem Unvermögen, komplexe Sachverhalte zu verstehen.
Zwei Überlegungen möchte ich dazu anführen.
Zum einen könnte man argumentieren, dass die plötzliche Umstellung auf Hartz4 Niveau sehr problematisch ist.
Bei Angestellten liegt im Normalfall zunächst ein Arbeitslosengeld dazwischen. Bei Freiberuflern wird es in den seltensten Fällen einen plötzlichen totalen Zusammenbruch der Auftragslage geben.
Ich meine außerdem, es besteht ein gesellschaftlicher Konsens, dass man den finanziellen Sturz etwas abfangen sollte bei Betroffenen, die durch notwendige staatliche Regelungen den Job verlieren.
(Ich nehme jetzt mal die Notwendigkeit der Maßnahmen an, das wäre ja nochmal eine ganz andere Geschichte.)
So ist der Allgemeinheit bewusst, dass man nicht die Kohlereviere der Lausitz schließen kann und sagen .. so Leute, jetzt müsst ihr von Hartz4 leben. Nein, da wird überlegt, wie man diesen Menschen helfen kann.
Man sieht das ja auch daran, dass das Kurzarbeitergeld jetzt aufgestockt wird. Weil Menschen in der Regel ihre wirtschaftliche Situation nicht so schnell anpassen können, wird hier abgefangen. Ich sehe nicht, warum das bei Künstlern nicht so sein sollte.
Der Vergleich mit einer aus anderen Gründen Hartz4 empfangenden Person ist daher nicht vollständig zulässig und blendet Sachverhalte aus,
vor allem blendet er die persönliche aktuelle Situation der Betroffenen aus, da fehlt es an Empathie und Mitmenschlichkeit.

Zweiter Gedanke.
Es geht ja in erster Linie um einen Übergang. Um nächstes Jahr meine Tätigkeit wieder gegen Bezahlung ausführen zu können,
MUSS ich auch jetzt weiter daran arbeiten. Die Auftritte sind ja dann nur das fertige Produkt.
Es muss geübt und geprobt werden, es fällt jede Menge Büroarbeit an, Kontakt zu Veranstaltern, Verträge verschieben usw..
Man muss die Leute bei der Stange halten mit Infos, Social Media Content, kleinen Videos, Songs veröffentlichen.
Wenn ich jetzt Zeit investiere, um anderweitig Geld zu verdienen, wird das schwierig, das Risiko,
dass man dann gewissermaßen den Anschluss verpasst, ist vorhanden.
Zumal noch Zeit draufgeht, die Kinder bezüglich Hausschule im Auge zu behalten und zu bekochen.

Mit überschaubaren Mengen an Übergangshilfen, also z.B. die Soforthilfe auch zum persönlichen Bedarf, wäre das viel einfacher und man würde nicht so große Schäden in der Kultur anrichten. Auch ein Krisengrundeinkommen wäre super, da müsste man sich dann auch keine Gedanken drüber machen, dass es ungerecht gegenüber den anderen Hartz4 Empfängern wäre.

Daher bleibe ich dabei, der Grund, warum man Soloselbständige und Künstler im Regen stehen lässt, ist zum einen der, dass die insgesamt zahlenmäßig nicht stark genug sind, sich wehren zu können, zweitens der, dass der Großteil der Bevölkerung sowieso der Meinung ist, Kunst sei Hobby, und zum dritten - wie Merkel formulierte - dass eine Unterstützung von Künstlern mediterrane Begehrlichkeiten wecken würde.
Das lässt wirklich tief blicken.

Wenn dann jemand der keinerlei Einbußen duch die Verordnungen erleidet,meint, schlauerweise belehren zu müssen,
was uns zusteht und was nicht, habe ich dafür kein Verständnis. Das auch nochmal als Erklärung für meinen kleinen Rant ein paar Beiträge weiter oben.
 
@Cosmo Profit Erstmal danke für Ihre Rückmeldung - hatte zunächst die Befürchtung, daß meine Äusserung zu hart war, und ich mal wieder wegen grober Sprache in die Pipi-Kaka-Ecke verschoben werde. Ich kann Ihre Gedanken sehr gut nachvollziehen, hatte selbst mal für kurze Zeit h4 beziehen müssen und das ist alles andere als angenehm.

Ich sag es mal so: wenn man sich lange genug mit dem Thema H4 beschäftigt, dann stellt man fest, daß es vollkommen egal ist, warum man in H4 reingerutscht ist. Ob durch Seuche, oder Strukturwaldel, oder Gier der Investoren, oder Krankheit - am Ende sitzen alle im selben Boot / Galeere. Euch, durch Seuche in diese Lage geratenen Künstlern insinuiert man, daß:

wie Merkel formulierte - dass eine Unterstützung von Künstlern mediterrane Begehrlichkeiten wecken würde.

Den Nicht-Künstlern (also auch den Bergleuten aus'm Pott) hat man damals "die Begehrlichkeiten eines Florida-Rolfs" unterstellt, der Playstation spielt - links daneben steht 'ne Kiste Bier, rechts eine Mikrowelle mit billig-Formfleischchnitzeln ausm Aldi (und wenn man manchen gestandenen Sequencer.de-Forenten/Vinage-Gear-Sammlern glaubt, steht unter dem Plasmafernseher ein Fuhrpark aus Behringer-Klonen).

Eigentlich müsste man als "heller Kopf" an dieser Stelle Parallelen sehen.
So sehen es die "da oben" und so sehen es viele von denen, die noch nie h4 hatten.
Für diese Aussenperspektive gilt nur eines: alle Hartzer sind selbst schuld.

ich persönlich bin der Meinung, daß fast keiner an seinem H4 selbst schuld ist. "Fast" deswegen, weil es in der Tat ein Paar Leute gibt, die sich freiwillig - aus welchen Gründen auch immer, ob politisch-ideologisch oder psychiatrisch - für eine H4-Karriere entscheiden. Kein normaler Mensch strebt so etwas an - Leute, H4 ist wirklich kein Luxus. Die Anzahl der freiwilligen H4-Bezieher spielt sich im Promillebreich ab.

Und dann gibt es noch ein zweites Phänomen: daß jeder, der vollkommen unbeleckt und unverschuldet in H4 hineinrutscht (und womöglich davor den Thesen der "da oben" zugestimmt hatte) zunächst geschockt und dann verängstigt ist - weil vieles zusammenbricht, was man gewohnt war und es sogar an die Existenz geht. "Warum ich?", ""Mein Job ist doch wichtig", "Ich habe doch immer was gemacht und war nie faul", "Auch wenn ich jetzt keine Aufträge habe, so muss ich doch arbeiten: umbuchen, kontakte pflegen, Flyer umgestallten..." usw. Dann beginnt man zu rationalisieren und - an dieser stelle setzt meine Kritik an - beginnt man "um sich zu treten", nur nicht nach denen "da oben". Man teilt die H4-Menschen in bessere Hartzer (weil unverschuldet) und verdiente.

Die Argumente, Künstler müsse man anders behandeln, als Menschen die nicht durch Seuche ins H4 abrutschen, kenne ich auch von früher - in abgewandelter Form: z.B.:
- man dürfe jemand, der 20 Jahre lang als Bergmann malocht hat, nicht so gleich behandeln, wie einen Pennerpunk, der noch nie gearbeitet hat. Oder:
- jemand, der an Multipler Sklerose leidet (und eigetlich arbeiten will), darf man nicht genau so behandeln, wie einen 20 jährigen, der einen beruf ergriffen hat, der derzeit "ungefragt" ist und darüberhinaus "zu faul" sei, eine umschulung zu machen),
- usw..


Ich habe die Argumente von haebbmaster oder virtualant nicht als Angriff gegen Sie oder andere Künstler verstanden - vielmehr haben sie versucht zu erklären, was möglich ist und was nicht, was wie gemeint ist und was nicht. Der Gesetzgeber ist eine perfide Sau - sagt heute dies, morgen erklären seine Berater, daß es anders gemeint war. Es wird eine permanente "kognitive Dissonanz" erzeugt. Die Profiteure "da oben" freut das, weil sich die "Opfer" untereinander beharken.

Ich hoffe, daß Sie bald wieder Ihre Angst los werden, denn: Angst essen Seele auf. Ich garantiere Ihnen, daß wenn wir hier noch mal über dasgleiche Thema in 5 Jahren reden, Sie erfreuliches berichten werden. Nicht weil H4 so toll ist, sondern, weil man solche Krisen immer überlebt und sich am Ende über das (und am) Überleben freut.

So unter uns: die derzeitige Pandemie wird uns länger als ein jahr beschäftigen. Das solte man bei jeder entscheidung heute berücksichtigen.

PS: ist eigentlich OT aber weil Sie die Lausitzer erwähnt haben: kommen Sie von da? Ich hab die Gegend in der Vergangenheit 2x bereist und es war richtig cool! Ich mag die Lausitz! Ich will da wieder hin, darf aber im Moment wegen Corona nicht *;-(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kennt das hier schon jemand bzw. ist das schon erwähnt worden?


Ob es etwas bringt, sei einmal dahingestellt -- besser als die Hände in den Schoß zu legen ist es allemal.

Stephen

EDITH: Ich sehe gerade, daß es bereits erwähnt wurde -- dies also nur nochmals zur Erinnerung an alle, die noch nicht gezeichnet haben.
 
  • hilfreich
M.i.a.u.: oli
„Die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen können Künstlern Ausfallhonorare für Engagements zahlen, die wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden. Die Regelung gelte ab sofort, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Mittwoch.

Voraussetzung sei, dass das Engagement bis zum Stichtag 15. März 2020 vereinbart wurde. Für Gagen unter 1.000 Euro könne ein Ausfallhonorar von bis zu 60 Prozent des Nettoentgelts zuwendungsrechtlich anerkannt werden, bei Gagen über 1.000 Euro maximal 40 Prozent. Die Obergrenze des Ausfallhonorars liege bei 2.500 Euro.“

 
In dem Video sprechen Personen u.a. vom Wilde Möhre Festival und dem Feel Festival über ihr bereits ausgegebenes Geld für das Festival 2020...
(ich sag jetzt mal grob) ca. 300.000 Euro pro Festival... und es gibt keine Versicherung...


https://youtu.be/SVJWe9i4Pu0


Hier sind die Kosten des Feel Festivals aufgeschlüsselt:

Und hier gibt es einen "Bericht der Verbände der deutschen Musikwirtschaft zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie"
Aus dem Fazit:
Die gerundete Gesamtsumme der bei einer 6-monatigen Dauer der Maßnahmen erwarteten Umsatzeinbußen beläuft sich nach unseren aktuellen Schätzungen auf:
Clubs und kleine Musikbühnen 206 Mio. Euro
Konzert- und Tourneeveranstalter*innen und Künstlervermittler*innen 3.653 Mio. Euro
Kleine und mittlere Festivals 233 Mio. Euro
Große Festivals 451 Mio. Euro
Musikverlage/Urheber*innen/GEMA 363 Mio. Euro
Tonträgerhersteller/Künstler*innen/GVL 250 Mio. Euro
Musikinstrumente 300 Mio. Euro
Summe 5.456 Mio. Euro
 
In dem Video sprechen Personen u.a. vom Wilde Möhre Festival und dem Feel Festival über ihr bereits ausgegebenes Geld für das Festival 2020...
(ich sag jetzt mal grob) ca. 300.000 Euro pro Festival... und es gibt keine Versicherung...


https://youtu.be/SVJWe9i4Pu0


Hier sind die Kosten des Feel Festivals aufgeschlüsselt:

Und hier gibt es einen "Bericht der Verbände der deutschen Musikwirtschaft zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie"
Aus dem Fazit:
Die gerundete Gesamtsumme der bei einer 6-monatigen Dauer der Maßnahmen erwarteten Umsatzeinbußen beläuft sich nach unseren aktuellen Schätzungen auf:
Clubs und kleine Musikbühnen 206 Mio. Euro
Konzert- und Tourneeveranstalter*innen und Künstlervermittler*innen 3.653 Mio. Euro
Kleine und mittlere Festivals 233 Mio. Euro
Große Festivals 451 Mio. Euro
Musikverlage/Urheber*innen/GEMA 363 Mio. Euro
Tonträgerhersteller/Künstler*innen/GVL 250 Mio. Euro
Musikinstrumente 300 Mio. Euro
Summe 5.456 Mio. Euro


Wenn keine Konzerte stattfinden, fallen viele dieser Kosten nicht an, denn Niemand mietet beispielsweise Equipment
und stellt das auf eine Leere Bühne.
Und wieso GEMA und GVL? Das sind doch keine Umsatzeinbußen, die irgendeinen Veranstalter betreffen und Kosten verursachen.
 
Zuletzt bearbeitet:


News

Zurück
Oben