Buchla 200e talk

Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

... war auch kein schlechtes System, nä?
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

j[b++] schrieb:
Ob das auch gilt, wenn man sich für das 18er-Cabinet auch z.B. "nur" 3 Module kauft? Also, dass das System erst mal mit Blindplatten fast zugepflastert ist.
Das wird Dir nur B&A sagen können.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

j[b++] schrieb:
)Ob das auch gilt, wenn man sich für das 18er-Cabinet auch z.B. "nur" 3 Module kauft? Also, dass das System erst mal mit Blindplatten fast zugepflastert ist.
Es kommt doch eher darauf an, ob du mit den drei Modulen überhaupt musikalisch etwas anfangen kannst. Nur du selber kannst ja wissen, was du überhaupt damit machen möchtest und ob dir die eingeschränkten Möglichkeiten dieser 3 Module ausreichen. Bei den insgesamt recht hohen Modulpreisen für einen Buchla spielt es keine große Rolle, ob dann ein paar Patchkabel mit dabei sind oder nicht. Der Dollarkurs ist da momentan ein viel wichtigerer Aspekt und es scheint in der Zukunft alles darauf hinzudeuten, das die Sachen noch um einiges ansteigen werden.
Da würde ich dir als Neuling doch eher erstmal zu einem 3HE System raten, denn da bekommst du deutlich mehr fürs Geld und viele Buchla typische Module gibt es dort auch.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

Bernie schrieb:
...Da würde ich dir als Neuling doch eher erstmal zu einem 3HE System raten, denn da bekommst du deutlich mehr fürs Geld und viele Buchla typische Module gibt es dort auch.
Das sehe ich auch so. Damit hat Bernie 100% Recht.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

Außer der Interessent legt Wert auf Speicherbarkeit.

Was die Anzahl der Module betrifft, kann man mit einem 225e (MIDI-Interface und Preset-Manager), 259e oder 261e (Waveform Generator) und einem 291e (Triple Morphing Filter) schon sehr weit kommen.

Immerhin hat man damit neben einer Vielzahl von Abschwächern zwei Oszillatoren mit VCA und Waveshaper, sowie drei Bandpassfilter mit jeweils einem nachgeschalteten VCA erworben, wobei Frequenz, Bandbreite und Ausgangslautstärke eines jeden Filters von einem Sequenzer mit acht Schritten kontrolliert werden. Die acht Schritte des Sequenzers können entweder per Clock geschaltet oder per Steuerspannung durchfahren werden, zudem ist pro Schritt einstellbar, ob der Übergang zum nächsten Schritt abrupt oder geglättet erfolgen soll. Da der Sequenzer schließlich auch noch auf Wunsch seine Schritte nach Triggerung nur einmal durchlaufen kann und dann stoppt, kann man ihn auch als maximal achtstufige Hüllkurve benutzen, bei der pro Stufe Frequenz, Bandbreite und Ausgangslautstärke eines jeden Filters kontrolliert werden können. Man hat es also mit einem durchaus fähigen und gut ausgestattetem Synthesizer zu tun, der zudem speicherbar und per MIDI spielbar ist.

Was die Eignung des 200e für den Einsteiger oder Novizen betrifft, sei erstens erwähnt, dass es dem Neuling doch gleich sein kann, auf welchem System er seine Erfahrungen sammelt. Ihm ist alles neu, lernen muss er ohnehin.

Zweitens ist die Annahme, dass Module eines physischen Formates einfacher zu erlernen sei als die eines anderen, viel zu pauschal. Oder ist hier jemand, der den "kartesischen Sequenzer" (aus der Erinnerung zitiert) von Make Noise auf Anhieb ohne Anleitung zur Gänze bedienen konnte (um nur ein Beispiel zu nennen)?

Drittens ist der Einstieg bei Buchla vielleicht sogar einfacher, da man nicht dauernd versucht, die mit Modulen anderer Hersteller gemachten Erfahrungen auf "den" Buchla zu übertragen - womit man sich ja durchaus selbst im Wege stehen kann. Dann ist man vielleicht auch offener für den Gedanken, dass ein "Waveform Generator" gegenüber einem stets neu zu patchenden Konglomerat aus zwei Oszillatoren, Verstärker, Abschwächern und Waveshaper kein Rückschritt, sondern eine Erleichterung sein könnte - gerade für den Einsteiger.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

serge schrieb:
Was die Anzahl der Module betrifft, kann man mit einem 225e (MIDI-Interface und Preset-Manager), 259e oder 261e (Waveform Generator) und einem 291e (Triple Morphing Filter) schon sehr weit kommen.
vielen Dank für die Ausführungen. Sehr aufschlussreich.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

@serge: +1 für die tollen Erklärungen

Es geht mir in der Tat nicht zuletzt um Speicherbarkeit und die MIDI-Integration und der Komfort über die Busse im System. Auch verspreche ich mir von einem Buchla-System Möglichkeiten in der Handhabung und im Sound, die ich mit anderen Modular-Systemen bzw. Synthesizern nicht habe.

Es würde mich, glaube ich, in den Wahnsinn treiben oder auch meinen Workflow lähmen, wenn ich für jeden "neuen" Sound alles *immer wieder* neu patchen und einstellen müßte. Falls ich zwischen mehreren Sounds hin- und herspringen wollte, müsste ich mir die entsprechenden Module mehrfach zulegen. Beim Buchla sollte da vieles über Presets und Busse zu erschlagen sein.
Versteht das bitte nicht falsch, ich finde nicht patchen bzw. einstellen an sich schlimm, aber das ich im Zweifelsfall ein Patch aufgeben muß, nur weil ich mal was anderes mit meinem Modular machen will, passt eben nicht zu mir.

Nebenbei bemerkt, bin ich etlichen 3HE-Modulen nicht sonderlich zugetan, weil ich sie einfach nicht sexy finde. Ich mag dann schon eher 5HE-Systeme.
Ich überlege mir ehrlich gesagt aber auch im Laufe der Zeit *zusätzlich* 3HE bzw. 5HE "Systeme" zuzulegen. Aber dann *sehr* überschaubar und das es iwie "komplementäre" Systeme werden. Nicht jedes System muß dann zwingend in der Lage sein, von sich aus einen Ton zu erzeugen. Ein Ansatz wäre z.B. modulares "Outboard". Diese Systeme möchte ich dan eben untereinander (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) modular benutzen. Dieses hetoregene "Modular-System" soll auch wieder möglichst "komplementär" zum Rest meines Setup-Ups sein.

Ich habe m.E. ausreichend viel Gear und "brauche" bzw. will nicht wirklich noch ein "vollständiges" analoges Modular-System, egal ob 3 bzw. 5HE, oder noch einen weiteren (analogen) Synthesizer etc. Für das was ich mache (soweit's halt klappt) reichen mir eigentlich die (analog subtraktiven) Klangerzeuger, die ich habe.
Vom abweichenden Buchla-Ansatz verspreche ich mir am ehesten "Neues". Wie gesagt, versuche ich mich ja gerade erst diesbzgl. zu orientieren und finanziell kann ich auch ein Buchla-System mit "nur" 3 Modulen vor Mitte/Ende 2013 nicht stemmen (Da liegt ja glückerlicherweise ein HK dazwischen). Wenn dieses 3 Modul-System dann zum Rest meines Setups "komplementär" wäre, wäre mir das wichtiger, als nicht eingeschränkt zu sein.

Eine Frage hätte ich auch schon wieder:

6. Kann man Buchla-Presets per MIDI-Programm-Change sauber on-the-fly umschalten?


p.s.: Ich finde Buchla-Systeme sehr sexy.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

serge schrieb:
Dann ist man vielleicht auch offener für den Gedanken, dass ein "Waveform Generator" gegenüber einem stets neu zu patchenden Konglomerat aus zwei Oszillatoren, Verstärker, Abschwächern und Waveshaper kein Rückschritt, sondern eine Erleichterung sein könnte - gerade für den Einsteiger.

Gibt's allerdings auch im Eurorack: DPO und Furtherr Generator (oder so ähnlich) z.B.

Also die Westcoast Philosophie ist da schon seit einiger Zeit angekommen.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

j[b++] schrieb:
Beim Buchla sollte da vieles über Presets und Busse zu erschlagen sein.
Über die 4 internen MIDI-Busse können bis zu vier 259e/261e (Waveform Generatoren) mit Tonhöheninformationen versorgt werden, dazu können die 4 Funktionsgeneratoren eines 281e getriggert und die 4 Lowpass-Gates eines 282e (Quad Dynamics Manager) mit Velocity-Informationen gesteuert werden. Die entsprechenden Informationen können aus verschiedenen MIDI-Kanälen stammen, oder aus Noten eines MIDI-Kanals, man kann also zwischen vierfach monophonem Betrieb oder vierstimmiger Polyphonie wählen – oder beide Betriebsarten mischen.

Das in meiner vorherigen Post beschriebene "Mini"-System nutzt die internen Busse nur zur Weiterleitung der Tonhöheninformation an den Waveform Generator. Trigger und Velocity der internen Busse werden vom 291e (Triple Morphing Filter) nicht ausgewertet (das können nur 281e und 292e), können aber frei gepatcht werden, da die entsprechenden Signale auch an eigenen Ausgangsbuchsen des 225e (MIDI-Interface & Preset-Manager) abgegriffen werden können.

…finanziell kann ich auch ein Buchla-System mit "nur" 3 Modulen vor Mitte/Ende 2013 nicht stemmen (Da liegt ja glückerlicherweise ein HK dazwischen). Wenn dieses 3 Modul-System dann zum Rest meines Setups "komplementär" wäre, wäre mir das wichtiger, als nicht eingeschränkt zu sein.

Das beschriebene 3-Modul-System kostet in einem "4-panel Powered Boat" 5400 USD und liegt damit praktisch gleichauf mit dem kleinsten offiziell von Buchla empfohlenen "System #1" für 5350 USD.
200e_systema_pricelist1.jpg

Möchtest Du diese Systeme in einem 18er-Rahmen erwerben, kämen jeweils 1250 USD dazu (bzw. 1000 USD für ein 12er- oder 500 USD für ein 10er-Cabinet). Für das 18er und 12er kannst Du zusätzlich sehr leichte, aber stabile Cases erwerben, das 10er kommt dagegen werksseitig in einer leicht gepolsterten Tragetasche.

Allerdings sei erwähnt, dass für den Einstieg ein "4-panel Powered Boat" nicht die schlechteste Lösung ist: Zum einen ist es 19"-einbaufähig, zum anderen kann es für 250 USD um ein "4-panel Unpowered Boat" erweitert werden, das dann vom "Powered Boat" mit Strom und Busssignalen versorgt wird. Ein entsprechendes 19"-Case vorausgesetzt, kann ein solches System dann auch im gepatchten Zustand transportiert werden. Das kann sehr praktisch sein, sieht aber bei weitem nicht so attraktiv aus wie ein Buchla-Cabinet.

6. Kann man Buchla-Presets per MIDI-Programm-Change sauber on-the-fly umschalten?
Program Changes werden meines Wissens nicht ausgewertet. Du kannst aber z.B. zwei MIDI-Controller (z.B. an Dein Masterkeyboard angeschlossene Fußtaster) verwenden, um auf- oder abwärts durch die Buchla-Presets zu schalten. Oder Du verwendest einen kontinuierlichen MIDI-Controller (z.B. Fader Deines Masterkeyboards), um damit ein Buchla-Preset auszuwählen und dann durch Auslösen eines weiteren MIDI-Controllers (z.B. Druck auf einen Fußtaster) das so ausgewählte Preset zu laden.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

ich kenns zwar nicht wirklich, aber ich denke die speicherbarkeit der buchla synthesizer ist mehr ein live ding, als etwas was man im studio brauchen würde. imho muss man um speichern zu können alle verbindungen durch das speichermodul patchen, das macht ein einfaches patch aufwendiger, unübersichtlicher und eingeschränkter, und mehrere patches gleichzeitig erst recht...
etwas worauf die meisten im studio verzichten können. was aber im livekontext weniger stört, da man auf seine 3-4 patches, die man auch gut kennt, schnelll zugriff haben möchte.

so habe ich dieses speicherprinzip verstanden, wenn speicherbarkeit ein wichtiges thema ist, würde ich den g2 empfehlen.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

Soundwave schrieb:
...
so habe ich dieses speicherprinzip verstanden, wenn speicherbarkeit ein wichtiges thema ist, würde ich den g2 empfehlen.

Den g2 hab' ich ja bereits...

Es geht mir schon um ein analoges Modular-System. Wenn ich mich "im Studio" aufnehme, will ich da schon ggf. mit mehreren
Patches "live" performen und diese "live" umschalten.

Noch eine Frage:

7. Kann man einen SysEx-Dump o.ä. der Patches machen bzw. die auf dem gleichen Weg wieder herstellen?
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

nanotone schrieb:
Bernie schrieb:
...Da würde ich dir als Neuling doch eher erstmal zu einem 3HE System raten, denn da bekommst du deutlich mehr fürs Geld und viele Buchla typische Module gibt es dort auch.
Das sehe ich auch so. Damit hat Bernie 100% Recht.

Das mag für Neulinge bzgl. der Technik elektronischer Musik gelten, obwohl ich auch das bezweifeln möchte. Das bin ich aber mit Sicherheit nicht und für mich persönlich passt das Gesagte m.E. auch zu 0%.
"eher erstmal..." klingt für mich nach einer Strategie, die im Zweifelsfall teurer als z.B. ein Buchla-System werden kann.

:peace:
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

j[b++] schrieb:
...Es geht mir schon um ein analoges Modular-System.
Damit hat sich Buchla schon erledigt. Dort ist primär alles digital. Wenn voll Analog und West-Coast-Style, dann Serge.
j[b++] schrieb:
...Wenn ich mich "im Studio" aufnehme, will ich da schon ggf. mit mehreren Patches "live" performen und diese "live" umschalten.
Das mit den Presets bei Buchla ist eher zu vergleichen mit Parameter Variationen eines Patches, da die Kabel nicht gespeichert werden.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

:shock: :shock: :shock: Der Serge ist weg???

Hast du alles zusammen verkauft, oder hast du eventuell noch einzelne M-Class Module, die du loswerden möchtest? :D
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

j[b++] schrieb:
"eher erstmal..." klingt für mich nach einer Strategie, die im Zweifelsfall teurer als z.B. ein Buchla-System werden kann.
Es gibt eigentlich kaum etwas, das noch teurer als ein Buchla-System werden kann, selbst der exclusive Serge liegt da preislich noch etwas drunter. Man sollte sich daher nichts vormachen, wer mit einem Buchla Musik machen möchte, und auch mehrere Patches verwenden will (nur dann macht der Speicher auch Sinn), der sollte einfach ausreichend Euro-Munition in der Tasche haben. Ohne (ausreichend) Moos nix los, da gibts sicher bessere Möglichkeiten sein Geld sinnlos zu versenken und fürs Ego isses auch nix, weiß ja eh niemand was das ist.

Unter 10.000 Euro Investition macht ein Buchla höchstens als Effektkiste oder als zusätzliche Erweiterung zu anderen Maschinen Sinn. Wer richtig Spaß damit haben möchte, sollte in etwa das Doppelte einplanen, damit auch alles wichtige drin ist. Alleine der coole Spectral Processor kostet satte 4.600 Dollares (es gibt sogar Leute, die haben davon sogar gleich zwei im System), der Kinesthtic Input 2.850 Dollar, die meisten wichtigen Module liegen um die 1.500 Tacken. Bei den sinnvoll zusammengestellten Komplettsysteme liegt das Skylab bei 14.500, das 3er bei 16.000 Dollar, ab da fängt es erst an...
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

nanotone schrieb:
j[b++] schrieb:
...Es geht mir schon um ein analoges Modular-System.
Damit hat sich Buchla schon erledigt. Dort ist primär alles digital. Wenn voll Analog und West-Coast-Style, dann Serge.

Ich dachte immer, dass der Signalpfad bei Buchla im wesentlichen analog ausgeführt ist und nur die Steuerung bzw. hin und wieder ein Waveshaper o.ä. digital...

nanotone schrieb:
j[b++] schrieb:
...Wenn ich mich "im Studio" aufnehme, will ich da schon ggf. mit mehreren Patches "live" performen und diese "live" umschalten.
Das mit den Presets bei Buchla ist eher zu vergleichen mit Parameter Variationen eines Patches, da die Kabel nicht gespeichert werden.

Klingt gut in meinen Ohren.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

nanotone schrieb:
Damit hat sich Buchla schon erledigt. Dort ist primär alles digital. Wenn voll Analog und West-Coast-Style, dann Serge.
Mitnichten, das hängt ganz vom Modul ab. Beim 259e ist tatsächliche der gesamte Signalpfad digital, beim 261e hingegen sind die Oszillatoren zwar digital, der Waveshaper hingegen analog, ebenso ist der 292e analog. Der 285e (Frequenzschieber & Ringmodulator) soll digital sein – habe ich mir sagen lassen. Denn ich weiss & höre es bei meinem nicht (und ob das nun für oder gegen mich spricht, muss ich dem Urteil des geneigten Lesers überlassen), ebensowenig wie ich dies bei meinem 267e (Dual Bandpass Filter und Uncertainty Source) zu unterscheiden weiss. Zwar habe & höre ich auch ihn, aber die Frage habe ich mir einfach nie gestellt – die Bandpassfilter klingen schlicht gut genug für meine Ohren. Und so ist mir im Kontext des Buchlas diese Frage auch eher gleichgültig geworden.

Es sei aber auch erwähnt, dass man mit diesem System nicht glücklich wird, wenn man es nicht so nehmen kann, wie es ist. Dass dies angesichts des Preises nicht jedermanns Geschmacks ist, kann ich nur zu gut verstehen, ich habe auch sieben Jahre gebraucht, um mich dazu durchzuringen. Und wer mich auf dem diesjährigen HK erlebt hat (oder besser "nicht erlebt" hat, denn ich war ja völlig im niegelnagelneuen und trotzdem teilweise defekten Buchla und dessen Anleitung versunken), wird bestätigen können, dass diese erste längere Erfahrung eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle für mich war. Ich habe an dem Wochenende buchstäblich Albträume gehabt und oszillierte selbst am schnellsten zwischen "ich schick den Dreck zurück" und "das ist ganz & gar geil & großartig." *

j[b++] schrieb:
Ich dachte immer, dass der Signalpfad bei Buchla im wesentlichen analog ausgeführt ist und nur die Steuerung bzw. hin und wieder ein Waveshaper o.ä. digital...
Das stimmt auch größtenteils.

nanotone schrieb:
Das mit den Presets bei Buchla ist eher zu vergleichen mit Parameter Variationen eines Patches, da die Kabel nicht gespeichert werden.
Ja, wenn man allerdings den 210e (Signal- und Control-Router) benutzt, kann man auch zwischen Patches variierende Signal- und Kontrolspannungspfade einstellen und speichern. Zu frei programmierbaren Prestopatches hätte beim EMS A(KS)/VCS3 auch niemand "nein" gesagt.

j[b++] schrieb:
Klingt gut in meinen Ohren.
Kann ich nur bestätigen.

*: Mein besonderer Dank für geistigen Beistand in dieser Zeit an die Kollegen "Worsel" und "Weinglas".
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

Bernie schrieb:
Es gibt eigentlich kaum etwas, das noch teurer als ein Buchla-System werden kann, selbst der exclusive Serge liegt da preislich noch etwas drunter.
Mit Verlaub – das stimmt in dieser Verallgemeinerung so nicht. Die Waveform-Generatoren 259e oder 261e bieten in einem Modul das, wofür man beim Serge einen NTO, einen PCO, einen VCM und einen VCA (gibt's bei Serge nicht einzeln, nur als DUAL VCA, von dessen Preis nehmen wir mal die Hälfte) benötigt. Diese Serge-Module kosten zusammen 1670 USD (Preisliste für einzelne Module lt. http://www.vintagesynth.com/misc/serge.php). Für einen 259e oder 261e zahlt man dagegen 1600 USD, und die Dinger sind speicherbar.

Hinzu kommt, dass es bei Serge gar keine "Custom Panels" mit einzeln zusammenstellbaren Modulen mehr gibt, man muss sich also den 259e/261e aus den "M-Class"-Modulen "Dual Oscillator" und "Wave Processor" nachbauen, für die man gleich mal 3600 USD auf den Tisch des Hauses legen darf.

Unter 10.000 Euro Investition macht ein Buchla höchstens als Effektkiste oder als zusätzliche Erweiterung zu anderen Maschinen Sinn. Wer richtig Spaß damit haben möchte, sollte in etwa das Doppelte einplanen, damit auch alles wichtige drin ist.

Dass die schiere Menge an Modulen – und bis auf "Resonant EQ" und "Dual Phaser" waren ja nun alle teilweise sogar mehrfach vorhanden! – und somit die Höhe der Investition selbst nicht der alleinige Maßstab für die Zufriedenheit mit einem System sein müssen, hat Kollege "Nanotone" ja erfahren müssen.

Zudem kann ich aus eigener Erfahrung schlicht nicht bestätigen, dass man mit einem Buchla 200e erst ab 20.000 Euro "richtig Spaß" haben kann. Erweiterungen wie der 296e (Spectral Processor) müssen ja auch nicht von Tag 1 an verfügbar sein. Es spricht im Gegenteil nichts dagegen, darauf z.B. drei oder vier Jahre zu sparen und in dieser Zeit mit der Erstausstattung intim zu werden.

Schließlich und endlich verfügt Kollege "j[b++]" ja bereits über ein Nord Modular G2, insofern würde er mit einem Buchla selbst als "Effektkiste" oder "zusätzliche Erweiterung" wohl zurecht kommen.

j[b++] schrieb:
"eher erstmal..." klingt für mich nach einer Strategie, die im Zweifelsfall teurer als z.B. ein Buchla-System werden kann.
Wenn man einen Buchla haben möchte, sollte man sich einen kaufen. Die Zwischenzeit mit anderen, vermeintlich günstigeren System zu überbrücken, wird immer mit finanziellen Verlusten behaftet sein.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

Bernie schrieb:
j[b++] schrieb:
)Ob das auch gilt, wenn man sich für das 18er-Cabinet auch z.B. "nur" 3 Module kauft? Also, dass das System erst mal mit Blindplatten fast zugepflastert ist.
Es kommt doch eher darauf an, ob du mit den drei Modulen überhaupt musikalisch etwas anfangen kannst. Nur du selber kannst ja wissen, was du überhaupt damit machen möchtest und ob dir die eingeschränkten Möglichkeiten dieser 3 Module ausreichen...

Das sehe ich ganz genau so.

Bernie schrieb:
...Unter 10.000 Euro Investition macht ein Buchla höchstens als Effektkiste oder als zusätzliche Erweiterung zu anderen Maschinen Sinn...

Ein kurzer Blick in mein Profil genügt um folgende Fakten bzgl. meines Gears auf den Tisch zu legen:

Adam P11A
Adam Sub12
Alesis Andromeda A6
Akai MFC42
Clavia Nord Modular
Clavia Nord Modular G2
Cwejman S1 mk2
E-MU ESI4000 Turbo (-1)
Genoqs Octopus
Korg Electribe EA-1 mk1
Korg Electribe ER-1 mk1
Korg Prophecy
Korg Z1
Oberheim Xpander
RME Fireface UC
Roland MC808
Roland SPD-30
Roland VP330 Plus
Waldorf Microwave
x0xb0x
Yamaha 02r
Yamaha E1010
Yamaha RS7000
Yamaha AW1600

Wenn alles nach Plan verläuft, kommen diesen Monat noch ein élkorus v.3 und ein <noch geheim> dazu. :D
Ein potentieller Buchla wäre bei mir also nicht allein.

Ich möchte in diesem Thread gerne weiter Informationen über im wesentlichen Buchla-Systeme (vllt. auch Serge) und nicht über 3HE-Systeme sammeln aber eher nicht über meine finanziellen Möglichkeiten diskutieren.

:peace:
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

j[b++] schrieb:
Ein kurzer Blick in mein Profil genügt um folgende Fakten bzgl. meines Gears auf den Tisch zu legen:

Adam P11A
Adam Sub12
Alesis Andromeda A6
Akai MFC42
Clavia Nord Modular
Clavia Nord Modular G2
Cwejman S1 mk2
E-MU ESI4000 Turbo (-1)
Genoqs Octopus
Korg Electribe EA-1 mk1
Korg Electribe ER-1 mk1
Korg Prophecy
Korg Z1
Oberheim Xpander
RME Fireface UC
Roland MC808
Roland SPD-30
Roland VP330 Plus
Waldorf Microwave
x0xb0x
Yamaha 02r
Yamaha E1010
Yamaha RS7000
Yamaha AW1600
Wow, du bist ja ein ganz Großer, bei der Sammlung darf natürlich ein Buchla nicht fehlen. Aber da sollte es doch ein 24ger Case sein. :selfhammer:
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

serge schrieb:
6. Kann man Buchla-Presets per MIDI-Programm-Change sauber on-the-fly umschalten?
Program Changes werden meines Wissens nicht ausgewertet. Du kannst aber z.B. zwei MIDI-Controller (z.B. an Dein Masterkeyboard angeschlossene Fußtaster) verwenden, um auf- oder abwärts durch die Buchla-Presets zu schalten. Oder Du verwendest einen kontinuierlichen MIDI-Controller (z.B. Fader Deines Masterkeyboards), um damit ein Buchla-Preset auszuwählen und dann durch Auslösen eines weiteren MIDI-Controllers (z.B. Druck auf einen Fußtaster) das so ausgewählte Preset zu laden.

Wie funktioniert das Speichern bei Buchla? Kents Vorfuehrung damals hatte ich entnommen, das man jedes Modul einzeln speichern muss?
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn ()

nanotone schrieb:
Wow, du bist ja ein ganz Großer, bei der Sammlung darf natürlich ein Buchla nicht fehlen. Aber da sollte es doch ein 24ger Case sein. :selfhammer:

:? Das war nicht zum Angeben o.ä. gedacht, sondern bezieht sich auf die Aussage, das ein kleiner Buchla allein musikalisch nicht sinnvoll sei (bzw. dass mir ein g2 vorgeschlagen wurde).

Ich habe kein Interesse daran mich persönlich/mein Ego/mein Gear mit irgendwem oder irgendwas zu messen oder zu vergleichen, sondern ich interessiere mich schlicht und ergreifend aktuell für Buchla-Synthesizer.

Positiv an Deinem Post war m.E. das Du ein Buchla-Case vorgeschlagen hast und nicht irgendein 3HE-Gedöns.
Wir finden langsam zusammen...
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

pulsn schrieb:
Wie funktioniert das Speichern bei Buchla? Kents Vorfuehrung damals hatte ich entnommen, das man jedes Modul einzeln speichern muss?
Nein, das ist nicht nötig. Speicherplatz auswählen, speichern, fertig. Auf Wunsch Namen eingeben. Nur die Module, bei denen "Remote Enable" aktiviert wurde (kann auf Wunsch auch global für alle Module auf einmal aktiviert bzw. deaktiviert werden), nehmen am Speichern bzw. Laden von Presets teil.

So kann man z.B. bequem für Modul A das Preset X laden, ohne dass bei Modul B das bereits geladene Preset Y überschrieben wird. Sehr hilfreich, wenn man beispielsweise die Sequenz aus Preset 3 mit dem Klang aus Preset 24 kombinieren möchte.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

Das klingt ja sehr spannend. Wir sollten mal wieder n Kaffeekränzchen machen, wenns Wetter wieder typisch Hamburg wird. Möchte mir das gern nochmal anschauen/anhören. Allerdings ohne Kaufabsicht, nur Neugier.
 
Re: Buchla 200e talk aus Modular Gearporn…

Vielleicht ist Buchla aber schneller bzw. besser lieferbar als Eurorack/ Make Noise Stuff ;-)
So einen Kaffekranz fände ich auch gut!

.....ISL
 


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