Also das was man mit einem Kawai K5 oder K5000 an additiven Spektren hinbekommt, kann man auch mit grundsätzlich Wavetables erreichen. In beiden Fällen sind pro Oszillator nur harmonische Partialtöne möglich und im Falle der Kawais sind die dann nicht nur phasenstarr, sondern auch noch unipolar. Von der Zeitauflöung ganz zu schweigen bei den simplen Envelopes. Da bietet jeder Wavetablesynth mehr Möglichkeiten, weshalb sich die ganzen Resyntheseprogramme für die Kawais auch in der Herstellung statischer Spektren erschöpfen.
An Hardware fallen mir besonders noch der Technos Acxel, der Kurzweil K 150 FS oder auch der Crumar GDS / DK Synergy ein (jaa, der kann auch noch mehr... ).
An Software gibts ja ne ganze Latte: Audio Damage Phosphor, Virsyn Cube und Poseidon, Disco DSP Vertigo, ImageLine Harmor und Morphine, ConcreteFX Adder, Camel Audio Cameleon 5000 und Alchemy, NI Razor, White Noise Audio Doppelmangler und Additive Synth, Tone 2 Gladiator... und noch mehr, wobei die additiven Features da zwischen "puristisch" und "kann ich auch noch" variieren.
Zum Teil auch mit weniger wissenschaftlicher Parametrisierung, um das ganze halbwegs intuitiv zu machen. Komischerweise haben früher ganz viele Leute ganz laut den Eingriff in den Klang auf möglichst atomarer Ebene gefordert. Das war noch zu Zeiten, wo man sich als Plebs solche Technik allenfalls in Fachzeitschriften ansehen konnte. So gab es dann bei der Vorstellung des K5000 doch einige, denen die Eingriffsmöglichkeiten noch immer nicht detailliert genug waren. Heute geht das eher in die andere Richtung: Pure additive Synthese verursacht erst mal Gähnen und Grausen, also wird das wieder mit irgendwelchen Sampleengines aufgepeppt und der additive Teil macht dann höchstens mal *piep* oder *tut*.