Behringer VS-80 (Yamaha CS80 Clone, Code: DS80)

Dass sich polyphoner Aftertouch auch abseits von Pads einsetzen lässt, kann man – wenn auch nur kurz – in diesem Video ab 3'03 sehen: Vibrato per Aftertouch nur auf gespielter Note, nicht aber (a) auf bereits gespielten, also abklingenden, oder (b) gehaltenen.
Aus meiner Perspektive ist das alter Hut.
Ich verstehe Dich immer weniger. Wenn die von mir geschilderte Einsatzmöglichkeit für polyphonen Aftertouch (abseits von Pads) für Dich ein "alter Hut" ist, warum hast Du dann vorher das hier geschrieben?
PolyAT Nutzung wird von Betroffenen regelmäßig für Pads eingesetzt, kann man im Forum nachlesen. (…) Bei perkussiven und abklingenden Instrumenten weniger. Heißt unterm Strich: Eingeschränkt nutzbar.
Deine Behauptung, dass polyphoner Aftertouch abseits von Pads nur eingeschränkte Nutzbarkeit hätte, halte ich aus meiner Erfahrung schlichtweg für falsch. Auch wenn es als Beispiel hinken mag, nehmen wir mal die akustische Gitarre: Ein geübter Spieler ist in der Lage, nur eine Note in einem angeschlagenen Akkord oder in einer Folge von Noten mit einem Bending oder einem Vibrato zu versehen. Das ist nichts Ungewöhnliches. Polyphoner Aftertouch erlaubt dies auch dem Keyboarder. Wie kann da von "eingeschränkter Nutzbarkeit" die Rede sein?

Da sehe ich die Grenzen eines Forums, wo offensichtlich nicht erkannt wird, welchen Grundwortschazu jemand mitbringt und man mir dann mit Adam und Eva Basics kommt. Das ist für uns beide Zeitverschwendung und kann man bei mir einfach überspringen.
Bist Du Dir denn wirklich so sicher, dass diese fehlgelaufene Kommunikation nicht auch zu Teilen auf missverständliche oder unklare Formulierungen in Deinen bisherigen Posts zurückzuführen sein könnte?
 
Es ist doch vollkommen irrelevant wie die alten Säcke im letzten Jahrtausend den CS gespielt haben,
ob mit PolyArschBerührung oder ohne.

Heute gibt es eine Armada an neuen jungen kreativen Musikern, die werden der Retrokiste samt PolyAT sowieso völlig andere Klänge entlocken - und damit meine ich nicht nur Sequencergedaddel.

Steve Vai, Van Halen, Hendrix - alle eiern auf einem nahezu identischen Holzbrett mit 6 Saiten, doch selbst ein Gehörloser würde erkennen, dass die völlig anders klingen müssen - jede Generation spielt eben anders.

Abgesehen davon sehe ich es auch wie Serge. In Zeiten von MPE, Haken, Roli stellt sich bei einer potentiellen Neuauflage doch gar nicht die Frage ob mit oder ohne PolyAT-zumal von B. schon angekündigt. Das ist als würde man bei einer Neuauflage des Voyagers diskutieren ob Velocity überflüssig ist...
 
Bist Du Dir denn wirklich so sicher, dass diese fehlgelaufene Kommunikation nicht auch zu Teilen auf missverständliche oder unklare Formulierungen in Deinen bisherigen Posts zurückzuführen sein könnte?


Ist alles abgehakt, in Behringer Feature-Liste ist nun ein PolyAT Keyboard enthalten.

Nun auch bei dir angekommen? Fein, dann ist dieser Teil abgeschlossen.
 
Oh bitte baut das Ding!
Genauso, wie es im Rendering aussieht.
Mit den Mäusespeicherplätzen, boah macht das gute Laune!

Polyphoner Aftertouch: Bitte leichtgängig, so dass man sich beim Spielen nicht fragen muss: kommts jetzt? Oder jetzt?
Das muss richtig schön leichtgängig sein, dann kann von mir aus auch die Anschlagdynamik wegfallen. Oder vielleicht ein Schalter, mit dem man zwischen Velocity und Aftertouch hin und her schalten kann?

Und das Filter bitte mit selbstoszillierender Resonanz! Auch das Highpass. Dann wärs für mich perfekt, vorausgesetzt, es klingt wirklich wie das Dickschiff.
 
Ich finde es schade, dass der DS80 eine PolyAT Tastatur erhält. Ich hätte ein DS80 Modul favorisiert an dem man dann das Interface seiner Wahl angeschlossen hätte. Eine PolyAT Tastatur wird Entwicklungskosten verursachen und den Preis nach oben bewegen.
Überhaupt finde ich es schade, dass man bei der Klonerei , wenn man sich für eine Tastaturversion entscheidet, die Spielhilfen immer übernimmt. Siehe Odyssey- und Oberheimklon. Ich empfinde Pitch und Modulationsräder einfach angenehmer. Neue Futures wie ein Chaospad wären auch nicht schlecht. Die 4 Reglereinheiten für Soundprogramme kann man sich meiner Meinung auch sparen und dafür zB. 12 zuweisbare Endlosregler integrieren. Beim Deepmind hat man auch nicht stur kopiert und ich glaube dass die zeitgemässe Ausstattung des Deepminds in Relation zum Preis zu dessen Erfolg geführt hat.
Die Resonanz in diesem Forum zum DS80 hält sich in Grenzen, man kann auch sagen sie ist bis jetzt bescheiden.
Um junge Menschen für einen DS80 zu begeistern benötigt dieser eine Frischzellenkur. Das klangliche Potenzial hat er ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es schade, dass der DS80 eine PolyAT Tastatur erhält. Ich hätte ein DS80 Modul favorisier,t an dem man dann das Interface seiner Wahl angeschlossen hätte. Eine PolyAT Tastatur wird Entwicklungskosten verursachen und den Preis nach oben bewegen.
Überhaupt finde ich es schade, dass man bei der Klonerei , wenn man sich für eine Tastaturversion entscheidet, die Spielhilfen immer übernimmt. Siehe Odyssey- und Oberheimklon. Ich empfinde Pitch und Modulationsräder einfach angenehmer. Neue Futures wie ein Chaospad wären auch nicht schlecht. Die 4 Reglereinheiten für Soundprogramme kann man sich meiner Meinung auch sparen und dafür zB. 12 zuweisbare Endlosregler integrieren. Beim Deepmind hat man auch nicht stur kopiert und ich glaube dass die zeitgemässe Ausstattung des Deepminds in Relation zum Preis zu dessen Erfolg geführt hat.
Die Resonanz in diesem Forum zum DS80 hält sich in Grenzen, man kann auch sagen sie ist bisjetzt schwach.
Um junge Menschen für einen DS80 zu begeistern benötigt dieser eine Frischzellenkur.



B. haben vor 50 Synths auf den Markt zu schmeissen, da werden mit Sicherheit nicht nur Clones dabei sein, sondern auch "inspirierte" Eigenentwicklungen/Mischkreationen, weil der Markt dafür da ist. Darunter werden bestimmt nicht nur kleine Kisten, sondern auch das ein oder andere dickere Schlachtschiff dabei sein. Wenn sich Tastaturversionen gut verkaufen, werden Desktopmodule als logische Konsequenz folgen, wie beim Deepmind oder Korgs Nachbauten.

Ausserdem wird ein alter Grieche bei der eventuellen VÖ im Jahre 2023 den DS80 mit Tatterhänden demonstrieren, dann geht das Ding weg wie warme Semmel ;-)
 
Preislich wird das dann auch deutlich höher sein, wenn da allein schon mehr als 220 Fader verbaut werden sollen...
 
mit Tatterhänden

Voreingestellter und nicht abstellbarer Poly-Aftertouch quasi ;-) :cool:.

SCNR.

Da - falls der DS80 Realität werden sollte - mit Sicherheit MIDI nach aktuellem Stand implementiert sein wird, sollte es kein Problem sein, z.B. ein Roli Seaboard o.ä. dranzuhängen, oder? Geht beim Deckards Dream ja auch.

OK, die eingebaute Tastatur wäre dann natürlich redundant und müsste mitbezahlt werden, sofern nicht auch eine tastaturlose Desktopversion kommt.
 
Bei „Born in the USA“ finde ich die Hook soundmäßig sowas von austauschbar, da würde auch keiner die Nase rümpfen wenn der von einem Fantom, Motif oder Kronos kommen würde.

Absolut, war auch als Negativbeispiel zu verstehen.
Bin da historiscch nicht so bewandert und da der CS-80 nur ganz knapp etwas jünger ist als ich aber vielleicht war der CS-80 so ein exotisches State-of-the-Art-Produkt das sich a) nur ganz wenige leisten konnten bzw. geleistet haben und b) ausser einzelne wie Vangelis nicht wirklich damit umzugehen vermochten bzw. das Potential nicht ausschöpfen vermochten oder diese mehr zu Promo-Zwecken erhalten/benutzt haben ? Oder eben in Bereichen zum Einsatz kamen die nicht so dokumentiert waren wie die Bühnen-Rocker, Filmmusik zum Beispiel. Zumal man ihn sowohl auch nur ungern auf die Bühne nahm, ist ja bestimmt ein Roadie- und Techniker-Alptraum, wobei die Orgeln teilweise wohl auch kaum leichter waren, nimm ich mal an, doch die Elektronik war ja auch nicht ohne.

Ausser Jarre ist mir da jetzt niemand sonst bekannt der ihn auf eine Bühne hatte.
Jedoch auch PolyAT nicht einsetzt wenn ich das richtig interpretiere. Sofern überhaupt da tatsächlich was rauskommt. (weiss man letztlich nie so richtig).



Eben. Vielleicht muss es das Angebot geben, dann wird es auch angenommen.

Daher mein Versuch, hier ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Wenn man klar formulieren kann, wie und was damit anzufangen ist, ob es mit Plastiktasten besser zu handhaben ist als mit gewichteten, ob man das in 3-Oktaven-Keyboards einbauen sollte, all sowas halt. Dann kann man es den Herstellern weiterreichen, aber eben mit dem Unterbau, dass ein Resultat nicht aus den Fingern gesogen ist, sondern sich Musiker untereinander solange ausgetauscht haben, bis ein konkret zu beschreibendes Bild entstanden ist. Wenn Behringer sich so Community-bezogen einstuft, kann man ihn dann an dieser Stelle in die Pflicht nehmen. Ich wollte lediglich keine Pferde scheu machen, wenn hinterher eh keiner das haben will. Denn vorher rufen auch die "Will ich", die hinterher nicht kaufen. Sowas kann man in diesem Fall nicht brauchen.

Zustimmung, auch die anzuwendende Umsetzung des Poly-AT sollte eine ausgearbeitete Sache sein inkl. Wartungsfreundlichkeit und nicht bloss den billigsten Weg an Technik, damit macht sich kein Hersteller einen gefallen.
Dürfte wohl auch die Anfälligkeit in der Vergangenheit eines der Probleme sein warum es sich nicht weiter bewährt hat ?

Bei vielen aktuellen Produkten liest man immer wieder die Kritik an der eingesetzten Keyboard-Qualität. Das heisst es gibt schon eine Gruppe denen eine gute Tasttatur wichtig ist und die dann wohl auch gerne bereit gewesen wären etwas mehr dafür auszugeben. Dann hätte man als Kooperation auch was entwickeln können bzw. was als Gemeinsam-Projekt bei Fatar (oder anderem Keyboard-Entwickler) in Auftrag geben können. Nur weil Konsument es trotzdem kauft, heisst nicht, dass alle vollends damit zufrieden sind. Gewiss gibt es auch die, denen eine hohe Qualiät des Keyboards egal ist und lieber einen günstigeren Preis haben wollen bis hin zu : "Hätte eigentlich lieber ein Desktop-Gerät". Wenn die Entwicklung dann "nur" auf einem ambitionierten Hersteller lastet finde ich das auch recht schwierig.
Aber gut so isses halt. Und ja, Musik kann man auch ohne Poly-AT machen.

Erwähnen muss man : Es gibt natürlich schon auch noch Kleinserien-Entwickler die einen Synthesizer auch als Instrument sehen möchten und nicht bloss als Klangerzeugung, da wäre Nonlinear Labs zu nennen, die allerdings diese Spielweise leider auch nicht forcieren und den "Instrumenten"-Gedanken dann für meinen Geschmack doch zu dogmatisch ansetzt denn es muss trotzdem kein Rückschritt zur Studio-Arbeit gemacht werden, finde ich. Deshalb taugt es auch nicht vollends als Gegenbeispiel, im Ansatz finde ich es aber absolut löblich. Bleibt spannend wie Uli Behringer des Thema angeht, warten wirs mal ab.
 
Absolut, war auch als Negativbeispiel zu verstehen.
Bin da historiscch nicht so bewandert und da der CS-80 nur ganz knapp etwas jünger ist als ich aber vielleicht war der CS-80 so ein exotisches State-of-the-Art-Produkt das sich a) nur ganz wenige leisten konnten bzw. geleistet haben und b) ausser einzelne wie Vangelis nicht wirklich damit umzugehen vermochten bzw. das Potential nicht ausschöpfen vermochten oder diese mehr zu Promo-Zwecken erhalten/benutzt haben ? Oder eben in Bereichen zum Einsatz kamen die nicht so dokumentiert waren wie die Bühnen-Rocker, Filmmusik zum Beispiel. Zumal man ihn sowohl auch nur ungern auf die Bühne nahm, ist ja bestimmt ein Roadie- und Techniker-Alptraum, wobei die Orgeln teilweise wohl auch kaum leichter waren, nimm ich mal an, doch die Elektronik war ja auch nicht ohne. [...]

Klaus Schulze hatte einen CS80 auf der Bühne, Reinhold Heil ebenso, der damalige Keyboarder von Grobschnitt hatte einen (Jürgen Nochwas), SAGA hatten einen auf der Bühne, Roy Bittan von Bruce Springsteens E-Street Band, die Jackson Five hatten ihn auf der Bühne, Don Airey, Duncan Mackay und Eddie Jobson ebenso, Herbie Hancock und Stevie Wonder sowieso, The Band (von Bob Dylan) benutzte einen mit Kühlrohren modifizierten 80, Toto hatten ohnehin zwei davon, Mud und After the Fire (nicht ganz erwartet, das), Mike Oldfields Keyboarder Pete Lemer, Gerd Führs, Kristian Schultze... das dürfte einige Leute aus dem Rock-, Pop- und Jazzbereich abdecken.

"Der CS80 ist der einzige Synthesiser, der sich gegen ein ganzes Orchester behaupten kann." (Ralph Grierson)

Der CS80 war 1980 kein Kult, sondern eine der wenigen Möglichkeiten, ein professionelles Arbeitsgerät auf die Bühne gestellt zu bekommen, das klanglich einigermaßen flexibel war (im Gegensatz zum Polymoog), pianistischen Spieltechniken entgegenkam (im Gegensatz zu allen anderen Zeitgenossen), und mehr Stimmen hatte als ein Prophet 5. Zum Kult wurde die Kiste erst irgendwann später einmal, und wer auf das Ding angewiesen war, um Geld zu verdienen, hat es bestimmt nicht lustig gefunden, den Stimmungsschwankungen des Instrumentes auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein -- das entsprach in etwa einer Beziehung mit einem manisch-depressiven Mitmenschen, würde ich vermuten.

"Bei den Aufnahmen zu Captain Future spielte ich zwei CS80: Einen bei der Aufnahme, während der zweite im Flur durchgestimmt und für den nächsten Take vorbereitet wurde." (Kristian Schultze)

Stephen
 
Es gibt beim Original einige Besonderheiten. Ich mag am CS 80 eines Freundes besonders die Sektion oberhalb der Tastatur. Da gibt es Dinge, die bis heute fast kein anderer zu bieten hat: Brillanzregler mit Resonanz, Lautstärke Anpassung für untere und obere Tastaturbereiche und schließlich den monophonen Ringmodulator der auf die Ausgangssumme und nicht pro Stimme arbeitet. Und der hat dann noch eine eigene AD-Hüllkurve.
Und wer schon mal die nicht gradlinig arbeitenden, sondern eher wie Daumenräder ausgeführten Regler ausprobiert hat, weiß wie schön die verarbeitet und spielbar sind.

Ob ein neues Gerät mit billigen Schiebereglern und ohne die schwere gerichtete Tastatur mit langen Hebelarmen das gleiche Feedback dem Musiker gibt wie das Original, darf bezweifelt werden.

Und nebenbei: Den doppelten Synthesizer fand ich nur mittelmäßig. Hat zwar einiges etwas anders, aber er wäre ohne die Expressivität, der Brillanzregelung und den Ringmodulator garantiert nicht so zum Kultstatus geworden.
 
Jo, das zog sich dann bis in die kleinen CS-Synths weiter. Der Brilliance-Regler am CS-15 zB. lässt gerade für Bass- und Leadlines sehr ausdrucksstarkes Spiel zu, weil er sich superschnell Positionieren lässt, imho besser als jedes Filter auf Mod-Wheel Routing.
 
Es gibt beim Original einige Besonderheiten. Ich mag am CS 80 eines Freundes besonders die Sektion oberhalb der Tastatur. Da gibt es Dinge, die bis heute fast kein anderer zu bieten hat: Brillanzregler mit Resonanz, Lautstärke Anpassung für untere und obere Tastaturbereiche und schließlich den monophonen Ringmodulator der auf die Ausgangssumme und nicht pro Stimme arbeitet. Und der hat dann noch eine eigene AD-Hüllkurve.
Und wer schon mal die nicht gradlinig arbeitenden, sondern eher wie Daumenräder ausgeführten Regler ausprobiert hat, weiß wie schön die verarbeitet und spielbar sind. [...]

Und genau daran wird es mangeln -- zum einen, weil die Tintenpisser aus der Buchhaltung ein Veto einlegen werden, zum anderen, weil Typen wie Ulf damit sowieso nichts anzufangen wüßten.

Stephen
 
Besser
behringer-ds80-version-2b.jpg

 
Schlechtere Ergonomie als das Original hinsichtlich Ringmodulator, Sub-Oszillator (LFO) sowie Touch Response und Keyboard Control.
 
Die zweite Idee ist doch schon ein großer Fortschritt:

+ Gescheit speicherbare Sounds statt der fummeligen Mini-Slider
+ längerer Ribbon-Controller
+ Display
+ Arpeggiator

Aber:
- Der Ribbon Controller gehört mehr in die Mitte der Tastatur <- wg. besserer Einsicht gestrichen
- Eine Kopfhörerbuchse bitte in 6,3mm und nicht in 3,5mm

Das sind halt alles *frühe* Studien - wenn hier weniger gedisst und gemutmaßt würde
könnten evtl. auch konstruktive Ideen aus einem Anwenderforum in eine Entwicklung einfließen.

*Ich* bin mit alten großen Synths und Poly-AT-Keyboards versorgt, aber ich freue mich,
junge Menschen in 2 Jahren für wenig Geld sowas kaufen können.
Und bestimmt wird es dann auch Einige geben, die was anderes als "Bladerunner" damit spielen.

Freuen wir uns auf eine geräte-reiche Zukunft. Nie war die Synthiwelt so groß, so vielfältig
und so günstig wie jetzt. Nun bringt die Dinger wieder auf die Bühnen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich seh jetzt schon zwei Punkte, über die sich groß aufgeregt werden wird (abgesehen davon, daß es Behringer ist).

Erstmal:


Das soll ja kein "Inspired by"-Synth werden wie Deckard's Dream, der auch speicherlos ist, sondern ein CS80-Klon. Vielleicht hat man einfach Fracksausen, daß das Ding anders klingt, wenn man zur Klangsteuerung statt analoger Regler und Schalter was Speicherbares macht. Die ganzen 101- und 303-Klone haben auch alle kein Patch Memory (abgesehen davon, daß sie da eingesetzt werden, wo niemand Patch Memory braucht). Die allermeisten Minimoog-Klone haben kein Patch Memory, und beim Ulimoog hat sich kaum einer darüber aufgeregt. ARP-2600-Klone? ARP-Odyssey-Klone? Alle ohne Patch Memory.

Aber kaum daß die Kiste polyphon ist, wird sie in dieselbe Kategorie geschmissen wie der Prophet '08: echtanaloge Universal-Polysynths, deren Haupteinsatzgebiet Coverbands sind, wo sie Sounds von allen möglichen Analogsynths nachmachen sollen, die Montage, Kronos und Nord Stage nicht können – allen voran Moog, Prophet, Oberheim und ein bißchen Jupiter. In dem Bereich wird der DS-80 schon deshalb auf die Schnauze fliegen, weil er klanglich nicht mal in die Nähe von irgendeinem amerikanischen Analogsynth kommen wird – schon gar nicht in die Nähe von Minimoog, Prophet-5 und OB-X.

A propos, die andere Sache, wo sich wahrscheinlich groß drüber aufgeregt werden wird, wird sein, daß das Ding keine Wheels kriegt. Doch, das kommt. Aber mal ernsthaft: Das ist ein verdammter CS80-Klon. Der CS80 wird und wurde schon immer ohne Wheels gespielt. Wer den spielen will wie einen Moog, hat den falschen Synthesizer, der sollte sich lieber einen Rev2 schießen. Den CS80 spielt man nicht mit Wheels, die er nicht hat, sondern mit Poly Pressure und Ribbon. Vangelis braucht auch keine Wheels, und für was anderes wird den kaum einer kaufen.

Ich persönlich halte ja auch Velocity am Minimoog-Reissue für Quatsch – und ein Zugeständnis an die Leute, die schon so lange moogige™ Sounds auf VAs und neuen Echtanalogen mit Velocity spielen, daß sie sich gar nicht mehr vorstellen können, daß der originale Minimoog das nicht hatte. Aber CS80-Klon mit Wheels wäre so unnötig wie Minimoog-Klon mit zwei dedizierten LFOs, Multimode-Filter und drei ADSR-Hüllkurven. Da kann man in den CS80-Klon auch gleich noch beim Tiefpaß einen 24dB-Modus in Form eines wahlweise schaltbaren vierpoligen Transistorkaskadenfilters einbauen. Und pro Tone einen zweiten VCO für die, die keine Sounds bauen können, ohne zwei Sägezähne gegeneinander zu verstimmen.

Und wenn man dann die Kiste funktional auf das Niveau eines Andromeda oder Moog One oder so gehievt hat, damit auch die Coverband-Fraktion zufrieden ist, ist soviel zusätzlicher Klump in der Klangerzeugung drin, daß sich alle wundern, warum das Ding in YouTube-Videos mit Direktvergleichen mit echten CS80 so dermaßen hart abstinkt und überhaupt nicht wie ein CS80 klingt – und schon gar nicht nach "Blade Runner Main Titles".

An dieser Stelle sei daran erinnert, wie Kleinigkeiten den Sound eines Analogsynthesizers drastisch verändern können. Der Roland JX-10 ist auf dem Papier zwei JX-8P und technisch an sich mit zwei JX-8P identisch. Klingt trotzdem anders, weil die Leitungen natürlich anders ausgeführt sind. Der MKS-70 ist auf dem Papier die Rackversion des JX-10. Der klingt nochmal anders, wieder, weil die Leitungen anders ausgeführt sind.

Der CS-80 wird auch anders gespielt weil die Fusslagen die ganze Ringmod Einheit und AT Einstellungen ummittelbar hinter dem Ribbon liegen. Kommt das nun alles in die linke obere Ecke geht dem DS-80 imho etwas wichtiges ab
 
Die bunten Wahltaster waren damals schon grenzwertig, heute sind sie nur noch peinlich, ebenso die Miniaturschieberegler zur Presetspeicherung... aber Ulf würde darauf abfahren, da bin ich mir sicher.

Der sucht erstmal die Supersaw für den Undercut.

Stephen

Klar, 40 Jahre später kann man natürlich leicht den Design-Kritiker raushängen lassen. Das war halt damals das Yamaha Design für elektronische Tasteninstrumente, von der Orgel bis zum Synth... na ünd? Diverse Leute die damit richtig Schotter verdient haben, scheint es nicht zu stören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion, wie nah am Original ein Klon sein muss/darf, was dazugetan werden kann/soll, wird wohl nie zu einem befriedigenden Ende kommen.
Ein Klon sollte doch in erster Linie den Sound, und dann auch noch möglichst die Funktionalität und Haptik des Originals haben - ich will ja genau das. Und wenn das Original aus heutiger Sicht schröbelige Designkonzepte beinhaltet, dann will ich die doch trotzdem - eben, weil es "das Original" ist?

Bei SW-Klonen können ja relativ leicht Features dazugebastelt werden; der MiniMoog ist dann auf einmal polyphon und hat einen Arpeggiator. Sicher eine Abweichung vom "reinen Weg der Wahrheit", aber wenn ich diese Features nicht nutzen will, nutze ich sie einfach nicht. Hauptsache, der Sound stimmt. Auf der anderen Seite ist vielleicht genau dies die heißersehnte Erweiterung des Originals für jemand anders: gut, nutz die Polyphonie und den Arpeggiator, hab Spaß damit, und mach geile Musik.

Bei HW-Klonen würde ich mich darüber freuen, wenn das Feeling möglichst nah am Original ist; inklusive z.B. der Wahltaster, die heute wirklich keiner mehr in dieser Form braucht. Aber trotzdem gehören sie zum Layout und der Funktionalität des Originals, sollten also genau so sein. Ob man da die Möglichkeit dranhängt, optional mit den Tastern andere Funktionalitäten anzutriggern, steht auf einem anderen Blatt.

Ich stehe Klonen - gleich, ob HW oder SW - grundsätzlich positiv gegenüber, weil ich mir dann endlich ein Setup leisten kann, das in den späten 70ern bei einer halben bis dreiviertel Million Mark gelegen hätte (System 55, B3, Rhodes, CS80, Fairlight, Synclavier), und ich für einen bezahlbaren Preis einen meist ganz anständigen Sound bekomme. Und: die Macken der Originale (Stimminstabilität, Temperaturabhängigkeit, Gewicht, Wartungsaufwand…) entfallen. Dafür kann ich über viele Designfragen hinwegsehen.
 
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Die Diskussion, wie nah am Original ein Klon sein muss/darf, was dazugetan werden kann/soll, wird wohl nie zu einem befriedigenden Ende kommen. [...]

Ein Clone ist wie eine Coverversion: Die sollte wenigstens genauso gut, idealerweise aber besser sein als das Original und vor allem die Schwächen des Originals ausräumen.

Alles andere ist halbgares Rumgestümper von Top40-Galabands und Proberaummuckern. Oder von Ulf.

[...] Bei HW-Klonen würde ich mich darüber freuen, wenn das Feeling möglichst nah am Original ist; inklusive z.B. der Wahltaster, die heute wirklich keiner mehr in dieser Form braucht. [...]

Die Preset-Wahltaster sind mit das Unwichtigste, wenn es um das von Dir beschworene Feeling geht: Das Feeling beim CS80 fängt bei der Tastatur an, geht über die Qualität und die Haptik des Gesamtbildes und hört bei der Ergonomie der Bedienelemente und die Anordnung der Spielhilfen -- nicht zuletzt des Ribbon Controllers -- auf.

Und beim Rückenschmerz, nachdem man mit vier Leuten das Ding in den zweiten Stock Altbau gewuchtet hat. Das ist Feeling.

Aber hier wird eh nur über ungelegte Eier gegackert, und das in der Regel von Leuten, die Hühner nur aus der Blisterverpackung vom Discounter kennen.

Stephen
 
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Ich fände es auch schade, wenn das jetzt alles nach oben Wandern würde aber ich glaube, die basteln da noch am Design rum und das war garantiert nicht die letzte Studie.
 
Der Ribbon Controller gehört so auf das Gerät, daß das untere Ende des Ribbon bündig abschließt mit dem untersten C der Tastatur.
Stephen
Stimmt, da trog meine Erinnerung - und ich war zu faul nachzusehen.

(=> Originalpost editiert.)
 
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