Der klingt gut genug -
Kann es sein, dass der Jupiter-8 viel von seinem guten Ruf noch aus der Zeit hat als er rauskam? Ich finde er ist schon sowas wie ein Brot-und-Butter-Analogsynth und war sicher ein polyfones "Arbeitstier" in einer Zeit, in der noch nicht jeder einen VA-Synth und hunderte VST-Instrumente hatte. Es stimmt sicher, dass er gegen die Memorymoogs, Prophet-5s und Oberheims eher weniger "fett" klingt, aber das ist ja auch eventuell seine Stärke (im Sinne von vielseitig einsetzbar, gut in den Mix integrierbar etc.)
Habe nie einen besessen und hätte ihn eigentlich auch nur gern mal aus Interesse näher unter die Lupe genommen. Besitzen muss nicht sein (ausladender Platzbedarf, Wartungsbedarf, Kapitalbindung, etc.)
Denke nicht, als er kam war er gar nicht so groß - man wollte eher einen Prophet 5 oder sowas, Roland war ja in der Zeit noch Japaner - das ist heute so wie neuer Chinesischer Hersteller. Die Zielgruppen waren Producer, Leute mit Geld - und er ist für die Studioarbeit gedacht von echten Playern, er hatte ja kein MIDI - das kam dann erst im 6er. DCB war "vorbereitet" - in einigen Modellen.
Die Bedienung ist intuitiv und für schnelle Arbeit gemacht - entspricht also schon weitgehend der Idee des P5.
In der Zeit war "ein Synthesizer" wichtig, dann polyphon, und speicherbar. Das hatten Synths zu der Zeit noch nicht alle. Man hatte auch eher nur einen oder 2 Synths. Selten dieselben. Eher aber eine Drummachine und 1-2 gute Synths. Und alle buhlten eher mit Features und Klang. Der Jp8 war aufwendig gemacht, dh die Kosten waren hoch - der war nicht dafür optimiert. Das haben die anderen Hersteller natürlich auch versucht - aber ich würde den J8 sogar noch ein bisschen aufwendiger bezeichnen als den P5 - technisch
Wichtig waren immer noch Ruf, Kenntnis und so weiter -man kannte das nicht immer so und hat eben auch schonmal im Nachbarstudio geschaut. Das sind nicht nur rationale sondern auch lokale Unterschiede. Stell dir das also nicht so global und durchinformiert vor - die frühen 80er waren spießig- es gab da auch Leute, die eher konservativ handelten. Auf Empfehlung oder sowas.
Mix - das war eigentlich nicht das Problem. Finde ein Memorymoog ist das schwerer - Roland und P5 eher nicht.
Wichtig ist eigentlich eine mythenfreie Betrachtung - dann passt das.
Ich mag ihn, aber es gibt heute verdammt gute, die auch super sind.
Und nicht mal analog müssen die sein. Und ich spreche schon vom hohen Niveau dabei.