Ich kann den Eindruck nachvollziehen. Ich finde dass der 2600 eine etwas moderner klingende und präziser (korrekter, sauberer, was auch immer) arbeitende Interpretation des Originals ist -
was mir persönlich aber sehr entgegenkommt. Darum stört mich das auch nicht.
Der blaue klingt recht sauber, kaum Rauschen, recht kontrolliert analytisch. Die Reglerbereiche sind mMn gut bis sehr gut abgestimmt, Regler leichtgängig, aber auch nicht zu leicht.
Filter dünnt recht stark aus, wenn man ein wenig in den Filtereingang rückkoppelt kann man das ein wenig kompensieren. Das Ausdünnende finde ich gut und praktisch, so braucht man keinen Hochpass und es ist nicht noch ein larifari-Filter, passt meist auch besser in den Mix. Wobei, hochpass lässt sich aus dem tiefpass auch leicht patchen, braucht man nichtmal einen Inverter. Anderes Filter kann ich ja auch leicht reinpatchen z.B. vom Eurorack, MS20 etc.
Die Filtereingänge sind mal nicht wieder so sinnlos dimensioniert, dass es schnell übersteuert, das ist beim blauen gut gelöst. Wenn man alle Eingänge parallel nimmt kann man gut auf 80% fahren. Wenn man "etwas" übersteuern will gibt es den preamp.
Federhall klingt mir zu lang nach, das werde ich wohl ein wenig dämpfen (etwas Schaumstoff unter Feder klemmen?). Klingt aber angenehm gut, nicht zu metallisch resonant, recht breit und ausgewogen. Besser als erwartet und besser als 2 Tanks die ich hier habe.
Also recht gut abgestimmt, sauberer Sound, kein störendes Rauschen, großer sweetspot - bzw. es klingt nicht anstrengend, solange man es nicht drauf anlegt. Damit kann man recht schnell arbeiten und bekommt schnell das was man sucht, weil die Funktionen das machen, was sie sollen. Wenn man erstmal weiss wo was ist, ich suche da immer noch etwas, aber es wird schon.
Der Federhall bringt schon Charakter rein, Filter auch ein wenig und natürlich Modulationen (z.B. via Rauschen, FM), die sauber dosierbar sind.
Wenn man jeder Funktion ein wenig Rauschen (unterschiedlicher Quellen) zumischt in alle Modulationen müsste sich da einiges tun an "charakter".
Ich hatte es nicht erwartet, aber man kann damit recht analytisch arbeiten, das erweitert denke ich stark den Einsatzbereich und ist nichts Schlechtes. Da steckt viel Klangveränderung in wenig Reglerbereich und trotzdem sind die Regler im ganzen Bereich gut nutzbar. Vermutlich ein guter "Brot und Butter" Synth, das wird sich zeigen.
Das Original habe ich noch nicht gespielt, bislang nur den Axxe und Korg Ody, ist schon eine Weile her.