Es haben deshalb Einige ihre Probleme damit Musik zu arrangieren, weil die Musik zu wenig hergibt, um diese überhaupt sinnvoll arrangieren zu können - und versuchen dies z.B. durch den massiven Einsatz von Effekten zu kaschieren. Musik muß überhaupt erst einmal so viel hergeben, bevor man über das "wie arrangiere ich das?" nachdenkt.
Ich (für mich) habe folgende Ansprüche an ein gut zu arrangierendes Musikstück:
- die
Basis eines Musikstücks sollte ein Maximum an Stimmen/Klangfarben besitzen (z.B. aus diversen Recordingsessions). Beim Arrangieren dieses Maximums liegt jedoch die Kunst im
Weglassen der einzelnen Bestandteile. Das Zusammenspiel aller Bestandteile ist nur der
Höhepunkt eines Musikstücks, jeder einzelne Bestandteil sollte dabei so stark sein, daß er für sich selbst stehen könnte.
- Stimmen sollten gegenläufig angelegt sein (Kontrapunkt, vierstimmiger Satz). Das gilt nicht nur für klassische Musik, sondern gerade eben auch für P.O.P. (gutes aktuelles Beispiel: Adeles "25", zwar nicht meine Musik, aber IMHO über weite Strecken sehr fein nach klassischen Regeln arrangiert). Polyphonie sollte m.M.n. horizontal, und nicht ausschließlich nur vertikal angelegt sein (vergleiche Bach/"alte Musik" mit Mozart/"Wiener Schule").
- Klangfarben sollten unterschiedliche Frequenzbereiche abdecken und sich im besten Fall gegenseitig ergänzen. Gezielt Klangfarben entwickeln und damit spielen - siehe Bert Kaempfert/"Knackbass".
Soweit mein Plan. Ich weiß nicht, ob ich meinem Plan genüge, arbeite aber daran.
Noch was: Üben hilft - und lesen schadet zumindest nicht ... Spielt mehr Klavier, lasst die Sequencer einmal aus