Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Leute in meinem alter (um die 40) erzählen mir immer mal wieder, dass sie Musik sehr wertschätzen und daher die Künstler auch monatlich durch Spotify-Gebühren supporten.
Das ist ungefähr so wie Fleisch durch Bio-Milchprodukte zu ersetzen, weil man ja etwas für die Tiere tun möchte

Ich bin mir da immer nicht ganz sicher, ob die Leute die Wahrheit wirklich nicht wissen, oder einfach nicht wissen wollen.
 
Leute in meinem alter (um die 40) erzählen mir immer mal wieder, dass sie Musik sehr wertschätzen und daher die Künstler auch monatlich durch Spotify-Gebühren supporten.
Sie sollten lieber die Musik direkt bei dem jew. (Klein-)Künstler kaufen (und dafür auch z.B. einen signierten Tonträger sowie eine Kaufrechnung erhalten).
Grosse Artists/Bands ausgenommen.
 
Sofern man die TV-Sendung auch richtig deklariert hat.
"Space Night" (auf BR) hat man damals dummerweise als "Doku" eingestuft - da gab's keine GEMA-Tantiemen für (genauere Details möchte ich hier nicht verraten).
Sorry wenn missverständlich, bezog mich auf Radio
 
Besonders im aktuellen Pop-Geschehen (das wäre bei uns dieses "verbogene-Deutsch-Rap-Ding") geht keiner der Kids in den Laden um sich Tonträger zu kaufen.
Sie tuen das auch in den digitalen Läden nicht (mehr). Heute wird gestreamt und bei Bedarf mitgeschnitten um es im phäten BMW auch hören zu können.
Das Konsumverhalten ändert sich und (wir) Musiker sollte es einsehen. Es ist, wie es ist.

Tonträger (besonders Hardware) werden heute nur noch von Nostalgikern gekauft und/oder gesammelt.
Die jüngere Generation kauft mein Zeugs doch eh nicht.
 
Strukturwandel im Musikvertrieb, Stand 2021
Alte Generation der Musiker: Setzt auf die immer weniger vorhandenen Fans, hängt in alten Verträgen fest, umgibt sich mit den langjährigen Buddys und Managern, veröffentlicht vorzugsweise Alben und gibt alle paar Jahre mal ein Interview mit dem Kerninhalt: "Früher war alles besser. Das Musikbussiness ist tot. Keiner bezahlt mehr angemessen für Kunst. Spotify ist böse"

Neue Generation von Musikern und DJs: Gewinnt neue Fans und Follower, generiert Musik als Content, wird selbst zum Produkt, veröffentlicht sehr viel mehr Singles im Digitalformat, kooperiert mit Labels, anderen Produzenten und Social Media Sternchen, passt das musikalische Format dauernd an und häuft u.a. mithilfe von Kooperationen, Youtube und Spotify ein Vermögen an.
 
Strukturwandel im Musikvertrieb, Stand 2021
Alte Generation der Musiker: Setzt auf die immer weniger vorhandenen Fans, hängt in alten Verträgen fest, umgibt sich mit den langjährigen Buddys und Managern, veröffentlicht vorzugsweise Alben und gibt alle paar Jahre mal ein Interview mit dem Kerninhalt: "Früher war alles besser. Das Musikbussiness ist tot. Keiner bezahlt mehr angemessen für Kunst. Spotify ist böse"

Neue Generation von Musikern und DJs: Gewinnt neue Fans und Follower, generiert Musik als Content, wird selbst zum Produkt, veröffentlicht sehr viel mehr Singles im Digitalformat, kooperiert mit Labels, anderen Produzenten und Social Media Sternchen, passt das musikalische Format dauernd an und häuft u.a. mithilfe von Kooperationen, Youtube und Spotify ein Vermögen an.
Erschreckend passend. Ja.
 
Und wenn man etwas über den Tellerrand schaut, vor 10 Jahren zu Hochzeiten des illegalen Downloads waren Künstler gekniffen, jetzt schon wieder und dafür vertraglich geknebelt?

Damals hab ich viel mehr Geld für Musik ausgegeben, nicht für das Zeug was ich runter geladen habe, aber für jede Neuerscheinungen die ich sofort haben musste oder Sachen von Künstlern, die ich online entdeckt, die aber nicht online zu finden waren. Heute zahl ich 10€/Monat und bekomme das volle 100% sorglos Paket. Mein schlechtes Gewissen ist nicht kleiner geworden.
Damals musste ich die runter geladenen Dateien auf der Festplatte verwalten und sortieren, auf den MP3 kopieren was ich unterwegs mitnehmen wollte. Ich hab sogar noch MixCDs fürs Auto gebrannt. Letztendlich hat das zu einer viel größeren Auseinandersetzung mit der Musik und dem Künstler geführt. Heute weiß ich oft gar nicht mehr welchen Titel von welchem Künster mir da Spotify gerade vordudelt. Es ist traurig, aber soooo bequem. Ich sollte Spotify kündigen ... wird nicht passieren.
 
Strukturwandel im Musikvertrieb, Stand 2021
Alte Generation der Musiker: Setzt auf die immer weniger vorhandenen Fans, hängt in alten Verträgen fest, umgibt sich mit den langjährigen Buddys und Managern, veröffentlicht vorzugsweise Alben und gibt alle paar Jahre mal ein Interview mit dem Kerninhalt: "Früher war alles besser. Das Musikbussiness ist tot. Keiner bezahlt mehr angemessen für Kunst. Spotify ist böse"

Neue Generation von Musikern und DJs: Gewinnt neue Fans und Follower, generiert Musik als Content, wird selbst zum Produkt, veröffentlicht sehr viel mehr Singles im Digitalformat, kooperiert mit Labels, anderen Produzenten und Social Media Sternchen, passt das musikalische Format dauernd an und häuft u.a. mithilfe von Kooperationen, Youtube und Spotify ein Vermögen an.
Ist es denn wirklich so, dass die neue Generation scheffelt oder sind das wie bei Influenzern nur die paar, die es irgendwie geschafft haben, während der große Teil nur hofft, auch mal irgendwo den großen Wurf zu landen und bis dahin 12,50€ mit der Musik verdient?
Ernstgemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht.
 
Ist es denn wirklich so, dass die neue Generation scheffelt oder sind das wie bei Influenzern nur die paar, die es irgendwie geschafft haben, während der große Teil nur hofft, auch mal irgendwo den großen Wurf zu landen und bis dahin 12,50€ mit der Musik verdient?
Ernstgemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht.
Natürlich schaffen es nur ein paar - aber es sind deutlich mehr als vor 50 Jahren, als die Welt vermeintlich noch in Ordnung war (aber es ohne riesige Budgets und den Segen von Plattenfirmen äußerst schwierig war, eine Produktion durchzuführen und diese in die heimischen Wohn- (oder Kinder)zimmer zu bringen).
 
während der große Teil nur hofft, auch mal irgendwo den großen Wurf zu landen und bis dahin 12,50€ mit der Musik verdient?
Ernstgemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht.
Der erfolglose große Teil,den Du ansprichst, ist deutlich größer geworden als zu Zeiten physikalischer Tonträger (wie Grenzfrequenz schon schreibt).
 
Strukturwandel im Musikvertrieb, Stand 2021
Alte Generation der Musiker: Setzt auf die immer weniger vorhandenen Fans, hängt in alten Verträgen fest, umgibt sich mit den langjährigen Buddys und Managern, veröffentlicht vorzugsweise Alben und gibt alle paar Jahre mal ein Interview mit dem Kerninhalt: "Früher war alles besser. Das Musikbussiness ist tot. Keiner bezahlt mehr angemessen für Kunst. Spotify ist böse"

Neue Generation von Musikern und DJs: Gewinnt neue Fans und Follower, generiert Musik als Content, wird selbst zum Produkt, veröffentlicht sehr viel mehr Singles im Digitalformat, kooperiert mit Labels, anderen Produzenten und Social Media Sternchen, passt das musikalische Format dauernd an und häuft u.a. mithilfe von Kooperationen, Youtube und Spotify ein Vermögen an.
Früher war alles besser ist ja Blödsinn, aber es gibt auch Dinge dazwischen und andere Wege.
Das Musikbusiness ist zumindest aus monitärer Sicht ziemlich tot, die allerwenigsten deiner "neuen Generation" verdienen doch tatsächlich was, das liegt im Promillebereich.
Ich bin nicht bereit, für 200 Euro Gage noch 250 km weit für einen Auftritt durch die Gegend zu fahren und bei einem Kumpel dort in der Küche auf dem Fußboden zu pennen.
 
Natürlich schaffen es nur ein paar - aber es sind deutlich mehr als vor 50 Jahren, als die Welt vermeintlich noch in Ordnung war (aber es ohne riesige Budgets und den Segen von Plattenfirmen äußerst schwierig war, eine Produktion durchzuführen und diese in die heimischen Wohn- (oder Kinder)zimmer zu bringen).
Früher war es einer von zehn Millionen und jetzt ist es Einer von fünf Millionen. Setze die paar bekannten Leute ins Verhältnis zu den gesamten Usern ...
Ja, beim Lotto gewinnt auch immer Jemand mal den Jackpot, ein Geschäftsmodell ist es jedoch nicht ...
 
Zugegeben, das war eine zynische Betrachtung und vom Ausgangspunkt her nicht wirklich vergleichbar. Ich vergleiche nur die Verdienstmöglichkeiten.
Ich bin sehr sicher, dass die alte Generation sowieso nicht in der Lage wäre (von der Einstellung her, aber auch physikalisch nicht), sich an die Arbeitsweise anzupassen, die erforderlich wäre um in diesem Game noch mitzuspielen.
Da wird man selbst zur Ware, verschiedenster Content muss auf verschiedenen Kanälen ständig geliefert werden. Mit Musik als Kunst oder Selbstverwirklichung hat das nichts mehr zu tun. Da geht es dann vorrangig ums Geld verdienen.
 
Durch die aktuellen Möglichkeiten haben zumindest viele Leute die Chance ihre Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Früher scheiterte dieses Unterfangen an der Einschätzung und Willkür diverser A&Rs.

Das bei den meisten damit kein großes Geld dabei verdient wird ist klar. Aber viele „Likes“ sind ja gem. einer Studie ein Ersatzorgasmus.
 
Alte Generation der Musiker:

Neue Generation von Musikern und DJs:

Erschreckend passend. Ja.
Was ist daran erschreckend? In München gibt es zwei Spezialgeschäfte für Schrauben: Preissinger und Mutter. Preissinger ist der große, alt eingessene Platzhirsch. Mutter ist ein kleiner Laden, von den alten Besitzern übernommen von einem mitteljungen IT-Spezialisten. Rate mal, welcher von beiden seit zwei Jahren einen Online-Shop hat. Tipps, wer von beiden in fünf Jahren noch existiert, werden gerne entgegengenommen...
 
Was ist daran erschreckend? In München gibt es zwei Spezialgeschäfte für Schrauben: Preissinger und Mutter. Preissinger ist der große, alt eingessene Platzhirsch. Mutter ist ein kleiner Laden, von den alten Besitzern übernommen von einem mitteljungen IT-Spezialisten. Rate mal, welcher von beiden seit zwei Jahren einen Online-Shop hat...

Vermutlich Mutter, der aber immer noch neidisch auf Würth, Förch & Co (auch in München mehrfach vertreten) schaut.
 
Es ging mir darum, dass Werbung Geld kostet.
Das bestreite ich nicht und hab das verstanden. Bin ich deiner Meinung.
Außerdem gibt es durchaus Leute, die kostenlos irgendwo spielen in der Hoffnung, dass man auf sie aufmersam wird.
Wird man aber nicht.
Es gibt sogar DJs, die 200 Euro dafür bezahlen, das sie in einem renommierten Club mal auflegen dürfen.
Natürlich nur an Zeiten, wo eh kein Aas dort ist, aber macht sich in der Vita gut.
Oder Waschmittelhersteller, die Probepäckchen verschenken.
Ja, auch richtig. Die verschenlen aber nur Pröbchen und keine 5kg Eimer, das ist der Unterschied.
Wer grundsätzlich immer alles umsonst haben will, wird aber auch dann kein Album kaufen, wenn er vorher ein Pröbchen bekommt.
 
Vermutlich Mutter, der aber immer noch neidisch auf Würth, Förch & Co (auch in München mehrfach vertreten) schaut.
Naja die Deutsch-Rapper kucken auch neidisch auf Timbaland oder Lil Wayne, die auch auf Spotify zu hören sind....

PS: mein Firmenbüro ist direkt gegenüber von einer Würth-Filiale. So wenig wie da los ist, das ist echt erschreckend (und ich rede nicht von Corona Zeiten).
 
Damals hab ich viel mehr Geld für Musik ausgegeben, nicht für das Zeug was ich runter geladen habe, aber für jede Neuerscheinungen die ich sofort haben musste oder Sachen von Künstlern, die ich online entdeckt, die aber nicht online zu finden waren. Heute zahl ich 10€/Monat und bekomme das volle 100% sorglos Paket. Mein schlechtes Gewissen ist nicht kleiner geworden.
Damals musste ich die runter geladenen Dateien auf der Festplatte verwalten und sortieren, auf den MP3 kopieren was ich unterwegs mitnehmen wollte. Ich hab sogar noch MixCDs fürs Auto gebrannt. Letztendlich hat das zu einer viel größeren Auseinandersetzung mit der Musik und dem Künstler geführt. Heute weiß ich oft gar nicht mehr welchen Titel von welchem Künster mir da Spotify gerade vordudelt. Es ist traurig, aber soooo bequem. Ich sollte Spotify kündigen ... wird nicht passieren.

10 Euro im Monat scheinen aber auszureichen, dass am Ende Milliardengewinne generiert werden. Schlechtes Gewissen ist doch gar nicht nötig, Du nutzt ein legales Vertriebsinstrument.
 
Klar, wenn was nix kostet ist auch der Erfolg größer.
Viele "Erfolgreiche" wären doch ganz schnell weg vom Fenster, wenn man dafür Geld bezahlen müsste.
Geld, welches von jemandem eingenommen wird, wird von jemand anderem bezahlt, sollte doch eigentlich logisch sein. Und wenn jemand Millionen damit einnimmt braucht man den Erfolg auch nicht in Anführungszeichen zu setzen.

Um mal eine Zahl zu nennen: Die Anzahl von Musikern mit einem Vermögen von 350 Millionen Dollar und mehr hat sich in den letzten 8 Jahren von 10 auf 21 mehr als verdoppelt.

Wenn von den Einnahmen nichts bei den Artists ankäme, dann hätte Capital Bra keine 5,5 Millionen € und 187 Strassenbande keine 10 Millionen € Vermögen angehäuft. Und wie viele solcher Artists gibt es mittlerweile weltweit - es sind sehr viele.
 
Zumal Spotify Verluste schreibt.

Die Künstler, wo nix ankommt, hätten mit ner LP auch hohe Verluste eingefahren, also ist es auch für diesen Bereich ein finanzieller Gewinn, sofern es sonst überhaupt ein Release gegeben hätte.
 
Die Anzahl von Musikern mit einem Vermögen von 350 Millionen Dollar
Vorsicht. Sowas ist oft nicht der auf Tantiemen/Medienverkäufen beruhende Gewinn/Umsatz dieser Künstler, sondern in eigentlich allen Fällen handelt es sich bei diesen Zahlen um das Geld, das Investoren in die Firma "Capital Bra Ltd." (der Name ist nur ein Platzhalter) investieren. Das ist dem Medienunternehmen "Capital Bra Ltd." geliehenes Geld, nicht von Herrn Bra verdientes und auf sein Sparbuch eingezahltes Geld.
 
Vorsicht. Sowas ist oft nicht der auf Tantiemen/Medienverkäufen beruhende Gewinn/Umsatz dieser Künstler, sondern in eigentlich allen Fällen handelt es sich bei diesen Zahlen um das Geld, das Investoren in die Firma "Capital Bra Ltd." (der Name ist nur ein Platzhalter) investieren. Das ist dem Medienunternehmen "Capital Bra Ltd." geliehenes Geld, nicht von Herrn Bra verdientes und auf sein Sparbuch eingezahltes Geld.
So eine Firma hat Capital Bra nicht, er ist bei der Management Firma von DJ Gan-G (welcher durch die Zusammenarbeit mit Kool Savas und Fler bekannt wurde) unter Vertrag.

In der Tendenz dürften die vielen Neu-Musik-Millionäre mit "kleineren" Millionen-Vermögen eher "wirkliche" Einnahmen (Streams, Merch, Konzerte etc.) haben als Einnahmen durch Investoren.
 
Man könnte das Pferd auch von hinten aufsatteln (absichtlich "ketzerisch" naiv):

Haben Musiker in den 70/80/90ern zu viel verdient?

Milchmädchenrechnung: Ein Rechtsanwalt gilt als gut bezahlt und nimmt durchschnittlich 250€/h, ein 8 Stunden Tag bringt somit 2000€ (Umsatz).

Warum darf dann ein Reinhard May Millionen für "Über den Wolken" über die Jahre kassieren, wenn er da (wenn überhaupt) nur 8 Std. daran produziert hat?

Ist die Erwartungshaltung, historisch bedingt, nicht einfach zu hoch und "der" Musiker träumt einfach nur von viel und schnellem Geld?
 
Nein, das ist falsch. Bei einer Werbeaktion verschenkst du deine Ware nicht.

naja, du verschenkst die billige kopie an kiddies, die sich die vinyl version eh nicht kaufen würden. oder so ähnlich.

also, wenn man es sich denn so vormachen will.

spotify ist trotzdem ein ausbeuterisches idiotensystem, aber gut kaufmännisch gedacht sind selbt die 37 euro mehr als nichts.

natürlich hättest du 1990 für 1 million verkaufte tonträger als selbstverleger noch 3 millionen euro betriebsgewinn gemacht. aber so sollte man das wohl auch nicht vergleichen. :D
 


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