Pharrell Williams.
Durchwegs geniale Tracks, ob für sich oder andere Künstler produziert.
Der macht auch nur da weiter, wo Stevie Wonder schon 40 Jahre vor ihm war -- und der war besser, weil origineller. Einen Stevie Wonder nachzuahmen ist nicht schwer (Talent vorausgesetzt), ein echter Stevie Wonder zu werden hingegen sehr.
Selbiges läßt sich für Amy Winehouse sagen -- ich habe nie verstanden, weshalb alle Welt es toll findet, wenn sie etwas aufwärmt, was vor 50 Jahren der Soundtrack zum Poppen ihrer Großeltern war, und sich dabei an der emotionalen, psychischen und physischen Selbstdemontage einer jungen Frau ergötzt, die eigentlich dringend Hilfe gebraucht hätte -- bevor sie die Lücke in ihrer Selbstachtung mit Applaus stopfen konnte.
Mal andersrum gefragt (falls ich es noch nicht getan haben sollte): Wieso sollte sich eine nachwachsende Generation -- die arschwackelnde Mädels, die sich von irgendwelchen dahergelaufenen Kleinkriminellen als
Hündinnen (oder eben, in neuerer Semantik, als
Nutten) beschimpfen lassen, als
role model wahrnehmen, oder irgendwelchen stotternden Schutzgelderpressern aus der Dönermafia von Berlin-Neukölln folgen, weil sie deren Laufbahn als erstrebenswert erachten --, wieso also sollte diese Generation
das toll finden, was
ich toll finde?
Eben.
Da fehlt alles, was ihnen an Werten vermittelt worden ist. So, wie mir in ihrer Jugend"kultur" all das an Werten fehlt, was ich für wichtig erachte. Jeglicher Versuch der Vermittlung wird einfach an dem aufgeprägten Unverständnis scheitern, und nur überaus idealistische Pädagogen werden sich mit viel Sendungsbewußtsein in eine Aufklärung der Zielgruppe stürzen -- um dann auch irgendwann einzusehen, daß es einfach an der Doofheit der zu Bekehrenden scheitert. Es macht einfach keinen Sinn, Verblendete bekehren oder von ihrem (individuell wahrgenommenen) Irrtum überzeugen zu wollen. Abschreiben als Totalverlust und fertig.
Die Spaltung der Gesellschaft läuft nicht nur auf einer ökonomischen oder politischen Ebene, sondern mittlerweile auf sehr vielen Sub- und Metaebenen. Glücklich also, wer sich aus allem heraushält und sich nur
Leck Arsch denkt.
[...] Hier wohl eher nicht. Hier sind sehr viele kluge Menschen, aber es dreht sich insgesamt um eher dumme Musik. [...]
Zitat des Tages!
[...] Genial ... was ist schon genial? [...]
Alles, denn wenn es unter
genial bliebe, würde es darauf hinauslaufen, daß irgendwer sich diskriminiert fühlt, nach seinem Gleichstellungsbeauftragten brüllt und
Sexismus! oder ähnlichen Schwachsinn in die Runde wirft, weil ihm sonstige Argumente ausgegangen sind.
Genial ist ein mittlerweile dermaßen bis zur Beliebigkeit überstrapaziertes Wort, daß
nett als kleine Schwester von Scheiße noch tatsächlich sowas wie Aussagekraft hat.
Stephen