DAF - Mussolini - Sequenz erstellen

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tiefenrausch

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Hallo,

ich versuche schon länger die Sequenz von DAF'S Mussolini nachzubauen.
Kann mir jemand Tipps geben ? Soweit ich informiert bin wurde sie auf einem MS 20 gemacht.
Weiß jemand in etwa die Reglerstellungen ?
Sequenzer war wohl nicht der SQ10, der hat ja nur 12 Steps.
Ich hätte zwar einen SQ10 aber vermutlich nehme ich besser meinen SAM SND 16.
Da hab ich zwar das Hertz/Volt Problem, aber dass wird ja zu schaffen sein.....

Danke schonmal für Eure Hilfe

tiefenrausch
 
Das ist klar ein Odyssey. Damit ist es auch leicht, da der Sound eben very ARP ist. Hat man den einmal eingestellt ist die Sequenz selbst ja nicht mehr sooo kompliziert. Es empfiehlt sich aber einen Analogstepper zu bemühen dafür. Mit dem MS20 wird das nicht genug Dampf haben. Der ARP Sequencer 1601 ist das - der im Original genutzt wird. Geht aber auch mit anderen.

Hab hier mal ein paar an DAF erinnernde Sequence-Line gebaut:
http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... le_id=2597

Eine Session mit dem Ody bringt rel. schnell sowas hervor. DAF haben damals auch erkannt, wie man den Ody vorteilhaft qequenziert. Mein Tipp: Immer an den Fadern schieben, immer bewegt. Dann ist auch schon erklärt, was die meisten EBMler dann unterlassen haben und nicht alle an DAF ran kamen. So leid es mir also tut. Das hat einfach viel mit dem tollen Sound des Ody zu tun. Denke ein Ody II oder III tut den Job prima. Die Demo ist aus dem Ody II.


aber MS20 geht auch - hier ..
 
Obwohl ich nicht so der Superfachmann bin, bin ich mir ziemlich sicher dass es ein MS 20 war.
Schreiben sie zumindest in dem Buch "Verschwende Deine Jugend" und wurde auch schonmal in einem KEYS oder KEYBOARDS Artikel behauptet.

tiefenrausch
 
Deine ins Netz gestellten Sequenzen klingen teilweise aber wirklich sehr DAF-like.
Möglicherweise hast Du recht ........


t.r.
 
Diese Sachen sind immer so schön indirekt recherchiert, auch Wikipedia. Aber es war definitiv ein Ody. Da würd ich bei bleiben. Der MS20 ist bei DAF die Nr.2 und in frühen Zeiten auch mehr zum Einsatz gekommen. Deshalb hab ich auch diese Demos gemacht, damit da keiner mehr 2felt.
 
DAF hatten auch einen ARP Sequencer. Mit dessen Fadern hast Du derartige Sequenzen ruckzuck eingestellt (habe selber einen hier).
Zunächst einfach alle Fader auf den Grundton und dann die benötigten hochziehen.
 
Das ist in DEM Falle identisch, da die Sachen dort aufgenommen wurden und Besitz bekanntlich egal ist. Deshalb haben DAF auch ihre Tour stets mit Tapedecks gemacht. Weil Das Zeug nachvollziehbar mit Ody & 1601er Sequencer gemacht wurde. Die haben das nämlich nie vollständig live gemacht. Genau DESHALB.


Auch das hier kann man auf der Kombi exakt nachbauen

Beachte er die Schluss-Szene.

Vorschlag für die nächste Generation. Stage Performance. http://www.youtube.com/watch?v=Pq4ZRHmyYKs
 
Häng das File bitte hier im Forum an, diese DownloadPortale sind ja nicht zum aushalten. 2 Attachments pro Posting gehen und inkl kurzer mp3s. Jedenfalls reichte es nicht für meine Geduld.

Das Ziel ist das Ziel.
 
Nicht sorry, ist nur bequemer. Kein "muss". Tipp: Fine Tune noch bisschen auseinander, da sind so Auslöschungen drin, dann ist's schon sehr gut.
 
Ähm... was meint ihr denn jetzt zu der Frage, *wie* man den Sound selber eigentlich baut?

Ich probier grad mal mit meinem Arp Solus rum:
2 Oszillatoren, Oktavabstand. Oben Sägezahn, unten mittelschmale Pulswelle, gut LFO-moduliert. Sägezahn unten wird irgendwie zu kuschelig.
Envelope->Filter auf die Hälfte, Envelope nur etwas D, knacksiger Attack, kein Sustain, kein Release. Kein Keytrack auf Filter, evtl. ganz wenig Resonanz.
Etwas LFO auf Pitch kann man auch noch machen, LFO auf schätzungsweise 0,5Hz. (Die älteren kennen das noch vom Tape als fieses leiern... )
Die Sequenz sind 8tel mit 157BPM (als Midi)
Das saubere Tuning ist so natürlich falsch, der LFO simuliert die fast stimmenden Tonhöhen der Fader auch nur so ungefähr. Und im Original ist sicher auch noch einiges mit dem Pitchbender verzogen.

Mit ein bischen "Basement"-Hall und etwas EQ (mitten rausdrehen, scheiß analoge wärme!...) klingt das dann so
play / link
 
Hab mir grad diese von Moogulator geposteten DAF Vids reingezogen, und musste spontan lächeln, wie geil die waren unglaublich !! :supi:
 
tiefenrausch schrieb:
Obwohl ich nicht so der Superfachmann bin, bin ich mir ziemlich sicher dass es ein MS 20 war.
Schreiben sie zumindest in dem Buch "Verschwende Deine Jugend" und wurde auch schonmal in einem KEYS oder KEYBOARDS Artikel behauptet.

tiefenrausch

Nur Crislo und ich hatten jeweils einen MS-20, als wir weg waren, war auch der Korg-Sound weg. Robert hat sich später einen Oberheim gekauft. Das hier genannte Stück ist bei Conny Planck aufgenommen worden und der hatte einen ARP.
Das mit dem Spruch im Keyboards-Interview Robert hätte den ersten MS-20 in der Band gehabt ist schlichtweg gelogen, habe ich den Redakteur auch später drauf hingewiesen.
 
wow, Pyrolator, das Idol meiner Jungend hat zu mir gesprochen !!
Dass ich das noch auf meine alten Tage erleben darf.....

Das Leben ist schön !
tiefenrausch
 
Hallo

pyrolator schrieb:
Nur Crislo und ich hatten jeweils einen MS-20, als wir weg waren, war auch der Korg-Sound weg. Robert hat sich später einen Oberheim gekauft.
Ich hab DAF im Dezember(?) 1981 live (Robert Görl und Gabi Delgado-López) im Why Not in München gesehen (bzw auch gemischt - ich war der Keyboarder der Hausband des Why Not und ich hab auch viele Liveacts damals dort gemischt). Da hatten DAF nur SQ10, MS20 und ein kleines Drumset dabei; sie hatten eine Bandmaschine als Backup, falls irgendwas nicht klappt; die wurde aber nicht eingesetzt. Also muss Robert Görl zumindest später wieder den Korgkrempel gekauft haben. Und viel später in den 90ern hat Robert Görl manchmal im Ultraschall in München Solo gespielt mit TR606, SQ10 und MS20. Möglicherweise war da auch eine 303 mit dabei (das hab ich jetzt nicht mehr so im Kopf)

Florian
 
Interessant. Wusste ich gar nicht, dass sich Robert dann doch noch den MS-20 gekauft hat. Nachdem Crislo weg war, hab ich das nicht mehr so verfolgt....
So lernt man dazu, danke und schöne Grüsse
pyro
 
Bedenken sollte man aber unbedingt, dass damals ein Ody oder gar ein 2600 nicht einfach so "zu kaufen" war. Die Verfügbarkeit in Zugriff und GELD HABEN war schon anders. Einen MS20 konnte man sich sicher eher mal leisten, aber auch schon nicht billig. Deshalb ein Hoch auf den Preis eines Microkorg heute. Und nochwas: Ihr habt euch ja echt sehr unterschiedlich orientiert.

Wäre aber trotzdem schon cool gewesen, wenn es noch eine Crislo-Pyro-Robert-Gabi-Platte gegeben hätte. Aber vermutlich sehr unterschiedliche Wünsche und WIllen mussten raus und so. Da kommt dann die Chemie dazu und so. Und für alle: Es gibt ein 2 Teiliges Interview im SynMag, lohnt sich auch. Die Jungs sind schon unterschiedlich an ihre Dinge herangegangen, auch wenn ich jetzt nicht immer wüsste, wo wer bei die kleinen und die Bösen geMS20't hat. Aber MS20 und ARP sind echt ein dicker Unterschied. Bin mir SUPERSICHER, dass ihr alle auch eigentlich einen 2600 oder Ody oder so wolltet, aber bezahlen konnte den doch keine Sau.

Da haben die wohlhabenderen Bands halt zuerst zugreifen können. Und DAF in ihrer Besetzung Gabi-Robert waren scheinbar ohne Gear im Studio und haben einfach alles dort gemacht. Und man KANN so prägnante Sequenzen eben auch echt gut mit den ARPs machen. Übrigens auch mit den kleinen. Wer darauf Bock hat, sollte durchaus mal die ansehen. Das ist auch, wie man sie unterscheiden kann: Die sind sehr direkt, so direkt kann ein MS20 erstmal nicht klingen.

Wir sind Glückskinder, wir können heute alles haben und machen und dann die ganze Software.
DAF auf Oberheim klingt übrigens auch anders. Denke auf Brothers kommt er zum Vorschein. Der Impact ist einfach ein total anderer. Viel mehr Mute/Synthpop.
 
Ich war in meiner Jugend immer scharf auf zwei Synthies: Einen AKS (oder zur Not auch einen VCS-3. :fawk: ) oder einen ARP 2600. Das waren meine Traummaschinen. Dann habe ich 1973 in den Sommerferien gearbeitet und von dem Geld war mein erster ein Davolisynth - grausames Schicksal 8)
Insofern muss ich offen zugeben, dass ich auf Conny Planck und seinen ARP ganz schön eifersüchtig war....
Beim MS-20 hatten wir schon 1978 und es war der erste bezahlbare Synth, der mich interessierte. Den hatte ich mir als einer der ersten in Deutschland schon ganz früh vorab bestellt und 1490.-DM dafür hingeblättert. Zusammen mit dem SQ-10 für mich ein Traumpaar.
Crislo hat die bei mir rumstehen sehen und sich noch gleich den MS-50 dazugekauft, der Mann ist für mich das wahre Genie dieser Maschinen, was der da rausgeholt hat, hat eine ganze Bewegung losgetreten (siehe auch 1980 "Die Kleinen und die Bösen", oder neben Liaisons Dangereuses 1981 die "CHBB"- Cassetten).
Aber da hast Du schon recht, die ARPs konnte man eben als armer Schlucker nicht bezahlen, da lobe ich mir doch die heutige Zeit: geniale Softsynths für wenig Geld !
Grüsse
pyro
 
Ich bin auf jedes Komma mit dir. Auch wenn ich zu der Zeit noch etwas zu jung war. Ich hatte die Gnade, dass mein erster MS20 glaubich 300 oder 600 Mark gekostet hatte und ich für einen Furz das ganze System zusammen hatte. Das war Riesenspaß, aber andererseits wollte ich auch unbedingt nen Sampler. Und die waren so dermaßen teuer, ich hab mein GESAMTES Analoggear für EINEN Sampler hingegeben, der zudem heute für etwas um die 200€ gehandelt wird. Aber ich bereue nix und hatte dann nach 2 Jahren oder so wieder Analoge. Musste ja erstmal s'Geld zusammenkrakseln. Und Crislo, den hätt ich gern auch gekannt. Wenn ich mir die Fummels auf seinen Sachen anhöre, dann ist das schon echt gut gemacht. Und aufn Punkt.

EMS: Wenn du dringend HEUT einen brauchst, hätte ich für ein paar Tage einen.
Aber ich weiss nicht, ob man das so oft braucht. Was der echt supergut kann sind Sachen, die absolut obertonfest sind. Das hab ich mit anderem Zeug in der Güte nicht so leicht hinbekommen.
Heute sind die eh unbezahlbar, würd heute keinen mehr suchen. Und für den 2600 gilt das auch. Hey, 3900€ und so. Aber ich muss echt sagen: Die ARPs sind wirklich außergewöhnlich präsent und vorn. Das gilt ansich auch für den 2600. Hast du dir eigentlich je so ein Teil geholt? Ich mein nen Ody, 2600 oder EMS? Heute ist das ja eher für Sammler und so, aber bis vor ein paar Jahren waren die Preise "ok".
Halbwegs. So unter der Hand natürlich nur.

Wer EBM macht, kann mit einem Ody vermutlich die ganze Show machen. Fand auch gut, dass die DAFsens die Drumulator dazu genommen haben. Ich mag diesen etwas groben Sound und passt gut. Aber bisschen mehr Experimente hätten sie auf der 15 neue DAFlieder schon bringen können. Aber was solls. Es funktioniert hat immer noch.

Davoli: Das ist dann doch zu hart.
Heute kann man jedenfalls mit nem Microkorg die Welt verändern ;-)
Das find ich so nett an dem heutigen Zeug, das ist alles nicht mehr so riesig und so. Und wenn mal was kaputt geht, kann man einen Ersatz für 250€ kriegen. So ein Ody traut man sich doch kaum mitzunehmen, der ist mehr wie ein Museumsdings und wird auch so gesehen. Und für live ist der zu doof zu tunen (diese Fader sind cool für Ringmodsweeps, aber saudoof um live mal zu oktavieren).
Also, so erkläre ich mir das auch mit DAF und LIve. Das Ding ist geil, aber man müsste die Sequenzen alle erst einstellen und so weiter. Aber das live mit nem echten Ody zu machen wär auch irgendwie lebendiger. Und nochwas: Das Ding beginnt schnell zu leben. Man muss halt nur auch "spielen" (mit allem). Das ist ürbigens wohl auch das wahre Geheimnis: Man stand davor und hat jeden Sequenzzyklus ausgelebt. Das kann man dann echt stundenlang hören. Und dann ein paar Befehle "Nimm dir was du willst" und die Sache ist rund. Klappt übrigens immernoch, die 25. EBM Dings klappt immer noch.

Das ist dann heut doch live machbar, zB mit nem Plugiator oder ASB oder so. Wundert mich, dass das keiner weiterentwickelt hat und alle einfach in der Nitzerhorn stoßen.
Naja, egal.

Haben wir Spaß an dem, was noch kommt.
Diese Tapes, hast du die noch irgendwo? Würde ich mir gern mal anhören?
Ich mag einfach, was der Kerl da verfrickelt hat.Halt so aufn Punkt. Einiges haben sich übrigens Meat Beat Manifesto einverleibt und verpowert mit diesem englischen Abgehstil. Auch nicht übel. Wollte damals keine Sau hören, aber klingt immer noch fresh.
 
Zu der Zeit, wo ich im Auftrag von Freunden DAF-ähnliche Songs produziert habe (sie zwangen mich :mrgreen: - aber es war alles ein Superspaß), fand ich, dass der Waldorf Pulse für solche Musik ausgesprochen prima ist. Er "knüppelt" fast zu hart, und sein Sound ist (trotz Rumgetrickse) vergleichsweise statisch -aber: trotzdem geil. Der Pulse ist für mich daher immer noch ein "DAF-Synth"...

Ich finde, dass heute auch diejenigen besser dran sind, die nur mit Analoggear arbeiten möchten. Die Sachen sind bezahlbarer geworden. :) Um gute elektronische Musik zu machen, muss man heute nicht mehr wohlhabend sein. Eigentlich: Schöne Zeiten!
 
Auch damals musste man nicht wohlhabend sein, wohl aber sein sauer verdientes und gespartes Geld nicht in tiefergelegte Golfs und Flugreisen zu Massenbesäufnissen verballern. Kaum einer der SSB-Kunden war von Hause aus reich.
 
WIr haben uns auch damals MS 20 und MS 50 im Paket gekauft - ebenfalls beim SSB.
Aber zu einer Zeit, als die eigentlich gar nicht mehr so gefragt waren, 1983. Da waren eher preiswerte Polysynthesizer der Renner, Polysix und Juno oder sowas.
Rückblickend muss ich sagen, dass der MS 50 ziemlich interessant ist. Aber der Hype um den MS 20 heutzutage scheint mir etwas übertrieben.
 


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