Netzteil: Wieviel "Saft" benötigt Gerät X wirklich?

7f_ff

7f_ff

|
Hallo Freunde,

ich habe beim Durchsuchen der Netzteilkiste einige Netzteile gefunden,
die noch keinen "Besitzer" haben. Ich habe auch einige Geräte, die leider kein
Netzteil (mehr) haben. Daher würde mich interessieren, ob ich diese ggf. dafür
verwenden kann. Konkret ist das Problemchen, dass bspw. Yamaha eine eigene
Typenbezeichnung hier für einigen Gerät angibt. Das Netzteil hat dann wiederum
X Volt und X Ampere, sowie DC oder AC, aber der "genaue" Verbrauch ist hierbei
nicht bekannt (ich vermute sie sind bei den genannten Geräten nicht alle gleich,
aber eben kompatibel). Kann man z.B. anhand eines "Energiekosten-Messgeräts"
o.ä. den Verbrauch so bestimmen, dass ich ggf. mir weitere Netzteile ersparen kann?
Mein Gedanke wäre: Den genannten (Yamaha)Typ an Gerät anstecken und dann
mit dem Messgerät den Verbrauch beobachten. Würde jetzt 12W/h angezeigt werden,
und das Gerät hat eine Netzspannung von 12V, würde dann 1A hinreichend sein,
selbst wenn bis max. 1,5A mit dem Netzteil möglich wären?

Ist das eine schlechte Idee, oder kann man das sogar so machen?
Welche Möglichkeiten bestehen das etwas genauer zu bekommen?


Gruss
 
AC = Wechselstrom
DC = Gleichstrom

Die meisten Synths benötigen DC, aber nicht immer, also wichtig!

Ansonsten: Der Strombedarf wird in A gemessen und muss vom Netzteil geliefert werden, höher als das was das Gerät braucht, zB wenn auf dem Gerät 500mA steht, sollte das Netzteil mindestens 500mA oder mehr anbieten!
Lieber etwas mehr!

Volt: Das ist die Spannung, muss exakt gleich sein!

ok?
 
Ich bin dazu übergegangen, die Netzteile mit Etiketten zu beschriften. Irgendwann verliert man einfach den Überblick.

Wenn du willst, kannst du ja mal Detail-Fotos von den "herrenlosen" Netzteilen machen, und die Geräte dazu auflisten. Dann machen wir hier ein kleines Foren-Netzteil-Puzzle.
 
viel zu umständlich und bei so kleinen verbrauchern wohl auch recht ungenau.

am ende ist es doch - wie du schon selber andeutest - simpel:

ampere = watt / volt
 
In der Regel findet man die Leistungsaufnahme eines Gerätes in der Bedienungsanleitung. Sollte das Netzteil mehr Leistung bzw. Strom liefern als benötigt, so ist das kein Problem. Weniger sollte es nicht sein, da das Netzteil so Schaden nehmen könnte. Voraussetzung ist natürlich immer, dass die abgegebene Spannung korrekt ist, also der Wert und bei Gleichspannung die Polung.
Bei Transformatoren, die ein Netzteil speisen, ist die Rechnung allerdings komplizierter, da hier die Scheinleistung ausschlaggebend ist. Das wird jetzt aber zu kompliziert.
 
zu beachten ist auch noch...

Ab und zu findet man Leute von der ›strengen‹ Fraktion (ich gehöre nicht dazu), die sagen: es reicht eben nicht, wenn einfach nur Spannung und Polung stimmen, und das Netzteil mindestens die geforderte Leistung liefert. Man könne nicht einfach für Gerät X das Netzeil von Gerät Y nehmen (trotz gleicher Nenn-Daten), oder sich bei Conrad oder Flohmarkt ein passendes generisches Netzteil holen, sondern solle schon zusehen, dass man, wie's auch in den Anleitungen steht, ausschließlich das Original vom Hersteller verwendet.

Welche technischen Gründe da allerdings hinterstehen, hat mir aber noch nie wer so richtig erklären können. Vielleicht kann das ja jemand an dieser Stelle machen; würde ja passen.
 
NickLimegrove schrieb:
Welche technischen Gründe da allerdings hinterstehen, hat mir aber noch nie wer so richtig erklären können. Vielleicht kann das ja jemand an dieser Stelle machen; würde ja passen.
Also man macht sicherlich nichts falsch, wenn man das Originalnetzteil verwendet.

Bei billigen Netzteilen kann es bei Gleichstrom passieren, dass die Gleichrichtung nicht vernünftig gesiebt ist und somit die Restwelligkeit das Gerät beinflusst. Bei billigen Schaltnetzteilen kann ein hoher Ripple Noise Anteil dazu kommen. Außerdem ist fraglich, wie sich das Netzteil bei Lastschwankungen verhält etc.
Details zum Thema einfach googlen. Stichworte gibt es ja jetzt genug :)
In meisten Fällen wird es wohl funktionieren.
 
NickLimegrove schrieb:
Welche technischen Gründe da allerdings hinterstehen, hat mir aber noch nie wer so richtig erklären können.

Es gibt keine. Die Forderung nach dem "Originalnetzteil" ist letztlich nicht technisch begründet.

Neben Spannungsart (AC/DC), Spannung (muss stimmen), Steckerformat (muss passen), Polung (muss stimmen), und Strom (muss reichen) gibt es (nur bei DC) allerdings auch noch den Unterschied "stabilisiert" vs. "unstabilisiert".

Unstabilisierte Netzteile können Brummen in den angeschlossenen Geräten verursachen, außerdem haben sie ihre Nennspannung nur bei Nennstrom. Braucht ein Gerät ein stabilisiertes Netzteil, dann kann die deutlich höhere Spannung bei Teillast ernsthafte Schäden verursachen.

Heute sind praktisch nur noch Schaltnetzteile zulässig (wg. Wirkungsgrad), die sind immer stabilisiert. Dementsprechend müssen die Geräte nicht mehr für eine all zu variable Eingangsspannung ausgelegt sein!

Außerdem neigen Schaltnetzteile dazu, nicht all zu saubere Ausgangsspannung zu liefern, speziell Bodentreter bei denen sie die Batterie ersetzen, kann man sich da üble Störgeräusche einfangen.

Und da die meisten Handbuchschreiber es dem Verbraucher nicht zutrauen, o.g. korrekt zu berücksichtigen, schreiben sie halt "nur Originalteil!"
 
Danke für die Beteiligung :supi:
Moogulator schrieb:
psychosonic schrieb:
Die Sachen waren mir bekannt, vlt. hab ich mich hier etwas umständlich ausgedrückt...

motone schrieb:
Ich bin dazu übergegangen, die Netzteile mit Etiketten zu beschriften. Irgendwann verliert man einfach den Überblick.

Wenn du willst, kannst du ja mal Detail-Fotos von den "herrenlosen" Netzteilen machen, und die Geräte dazu auflisten. Dann machen wir hier ein kleines Foren-Netzteil-Puzzle.
Danke, das mach ich auch, nur gibt's dennoch mal 'n Netzteil das ich vlt. irgendwo separat aufgegabelt hatte
und später in die Kiste gefeuert habe, von wegen "vlt. braucht man das noch" :mrgreen:

sbur schrieb:
In der Regel findet man die Leistungsaufnahme eines Gerätes in der Bedienungsanleitung.
Das ist hier genau nicht der Fall, daher meine Frage bzgl. der Ermittlung dessen anhand bspw. eines "EKM".

Heinz Schnackensiel schrieb:
Und da die meisten Handbuchschreiber es dem Verbraucher nicht zutrauen, o.g. korrekt zu berücksichtigen, schreiben sie halt "nur Originalteil!"
Auch wenn diese Aussage nicht konkret mir galt, hier liegt der Hase im Pfeffer.

Wie ich schon oben andeutete, wird ein hier (im meinem Fall Yamaha) nur ein Yamaha-Typ genannt,
nämlich das PA-5B (oder auch C) (12VDC/1.5A) - dieses wird bei mehreren im Handbuch aufgeführt.
Da ich leider nicht für jedes Gerät so ein Netzteil hab, aber eben noch "herrenlose", die wiederum
aber weniger Ampere als bspw. das PA-5B liefern (1A, 1,2A, 0,8A, ...) war mein Gedankengang,
ob diese nicht problemlos genutzt werden könnten. Meine Vermutung war es auch, dass nicht alle,
in deren Handbuch auch wieder nur(!) PA-5B genannt wurde, tatsächlich auch 1,5A verschlucken.
Da ich kein Netzteil unnötig verheizen möchte, war darauffolgend die Idee, ob man das nicht
messen kann, also ich?!


Gruss
 
Jein: primäre Leistungsaufnahme messen.
Das geht mit einem üblichen Energiekostenmessgerät. (ELV Basic - ist nicht so teuer und misst ordentlich, auch bei kleiner Leistung. )

Fall a) Die gemessene Leistungsaufnahme ist kleiner als die Ausgangsleistung, die für das Netzteil angegeben ist. => grüner Bereich
b) du misst etwas mehr. Da der - nicht berühmte - Wirkungsgrad dazwischen ist, ist das i.A. auch OK.
c) du misst so um das doppelte oder mehr: das ist zu viel.

Da ist etwas Ermessen bei, aber erstaunlich oft hat man Fall a)

Es ist durchaus hilfreich, ein paar andere "bekannt zulässige" Kombinationen zu messen.
Ebenso wie die Leerlaufaufnahme diverser Netzteile (also wenn nix dran hängt).
(Die Leerlaufaufnahme kann man im b) Fall übrigens abziehen, den die kommt auf jeden Fall dazu. D.h. primärer_Messwert<(zulässige_Sekundärleistung+Leerlaufleistung) ist OK. )
 
Ich glaube mich zu entsinnen, daß auf manchen Netzeilen AC oder DC-Netzteil draufsteht, dadrunter bei Output dann aber das Pendant, raff ich einfach nicht ! Was bedeutet das dann ?
 
AC = Wechselstrom. Das kann sich auf die Eingangsseite beziehen, die ist immer AC.
DC = Gleichstrom. Das was die Elektronik letztlich braucht.

Ausgang kann AC (seltener) oder DC sein.

Aus AC/AC-Netzteilen kann man im Gerät sehr einfach eine symmetrischer Gleichspannung machen, aus einem 15VAC Netzteil z.B. +/-12V für einen Synth.
Das ist auch noch billig und für Audio-Schaltungen nützlich, daher gibt es das bei unseren Geräten gar nicht so ganz selten.
 
in sehr vielen Fällen ist die Polung auch aufgedruckt.
Die meisten "Standardnetzteile" haben eine kleine Markierung "Tip" und wenn diese auf der Plus/Minus-Seite steht, hast du das in der Mitte anliegen. Das wäre noch wichtig, und schon brauchst du kein Original-Netzteil mehr mit Originalschriftzug, zumal viele Hersteller eh dasselbe ordern. Heute oft immer mehr auch ohne Label auf demselben.
 
♥ »Restwelligkeit« ♥

...wieder was gelernt, dankeschön!
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Jein: primäre Leistungsaufnahme messen.
Das geht mit einem üblichen Energiekostenmessgerät. (ELV Basic - ist nicht so teuer und misst ordentlich, auch bei kleiner Leistung. )

Fall a) Die gemessene Leistungsaufnahme ist kleiner als die Ausgangsleistung, die für das Netzteil angegeben ist. => grüner Bereich
b) du misst etwas mehr. Da der - nicht berühmte - Wirkungsgrad dazwischen ist, ist das i.A. auch OK.
c) du misst so um das doppelte oder mehr: das ist zu viel.

Da ist etwas Ermessen bei, aber erstaunlich oft hat man Fall a)
Prima, danke! :supi:
Ich würde nachfolgend dann Gerät X mit dem korrekten Netzteil nehmen,
und dann mit'm "EKM" im ausgeschalteten und dann im eingeschalteten Zustand
beobachten (hab noch eins, aber nicht das ELV Basic, misst auch im Kommabereich).
Ist die primäre Leistungsaufnahme bei bspw. 12W (bei 12VDC), dann würde es wohl
auch mit einem Netzteil mit 1A Ausgangsleistung funktionieren.

Heinz Schnackensiel schrieb:
Es ist durchaus hilfreich, ein paar andere "bekannt zulässige" Kombinationen zu messen.
Das versteh' ich grad nicht. Könntest du das bitte noch kurz erläutern?


Gruss
 
Das versteh' ich grad nicht. Könntest du das bitte noch kurz erläutern?

Synth mit dazugehörigem Netzteil, welches bei dir bekanntermaßen funzt. Dann hast du einen Richtwert, bezgl. dessen was "normal" ist!?
 
NickLimegrove schrieb:
zu beachten ist auch noch...

Ab und zu findet man Leute von der ›strengen‹ Fraktion (ich gehöre nicht dazu), die sagen: es reicht eben nicht, wenn einfach nur Spannung und Polung stimmen, und das Netzteil mindestens die geforderte Leistung liefert. Man könne nicht einfach für Gerät X das Netzeil von Gerät Y nehmen (trotz gleicher Nenn-Daten), oder sich bei Conrad oder Flohmarkt ein passendes generisches Netzteil holen, sondern solle schon zusehen, dass man, wie's auch in den Anleitungen steht, ausschließlich das Original vom Hersteller verwendet.

Welche technischen Gründe da allerdings hinterstehen, hat mir aber noch nie wer so richtig erklären können. Vielleicht kann das ja jemand an dieser Stelle machen; würde ja passen.

Ich würde z.B. kein Gerät mit einem Netzteil dauerhaft betreiben bei dem das Netzteil gerade soviel Strom liefern kann wie das Gerät benötigt. Das hat ganz einfache Gründe:
Die Angabe des Stromes an den Netzteilen ist ein Spitzenwert der nicht dauerhaft ohne extreme Erhitzung des Netztzeiles geliefert werden kann.
Man riskiert den frühen Ausfall des Netzeteiles und muss dann hoffen, dass es keine Folgeschäden gibt, was durchaus möglich ist. Ich würde immer darauf achten, das das NT etwa 1/3 mehr Strom liefern kann als benötigt wird denn auch die Angaben zum gerät sind nicht wirklich zuverlässig, der Strombedarf kann auch schwanken.
Noch ein Aspekt: Wird ein Netzteil an der Leistungsgrenze betrieben, kann es die Spannung u.U. nicht mehr richtig regeln. Es gibt Störungen durch Spannungsschwankungen unter Last und es kann sogar soweit gehen, dass die Siebung nicht mehr reicht, dann steigt die Restwelligkeit des Gleichstromes und es brummt.
 
@Cyborg:
interessant. Das klingt ja ein wenig so, als würden ziemlich viele Geräte nur ganz knapp gerade genauso viel Strom kriegen, wie sie mindestens brauchen. Nämlich immer dann, wenn das Gerät »mindestens x Ampere« braucht, das dazugehörige Netzteil aber nicht mehr liefert als genau diese x Ampere (nominell natürlich; faktisch gibt's da sicher mehr Spielraum).

Unter meinen Geräten habe ich die DrumStation in Verdacht, dass genau das hier zutrifft, dass sie also vom (Original!)Netzteil chronisch unterversorgt ist. Symptom, und das passt ein bisschen zu dem, was du schreibst: wenn sie an ist, und ich danach ein bestimmtes anderes Gerät im selben Rack einschalte (Fostex 2016 Line-Mixer) -- dann stürzt sie ab, zeigt einen sinnlosen Wert an und lässt sich nicht mehr ansprechen, bis ich sie vom Netz trenne und wieder ranhänge. Sicher scheint am Fostex auch was faul zu sein, aber alle anderen Geräte lassen sich von ihm nicht beeindrucken.
 
NickLimegrove schrieb:
@Cyborg:
interessant. Das klingt ja ein wenig so, als würden ziemlich viele Geräte nur ganz knapp gerade genauso viel Strom kriegen, wie sie mindestens brauchen. Nämlich immer dann, wenn das Gerät »mindestens x Ampere« braucht, das dazugehörige Netzteil aber nicht mehr liefert als genau diese x Ampere (nominell natürlich; faktisch gibt's da sicher mehr Spielraum).
.....

ob es "ganz viele" sind, weiß ich nicht aber ich habe schon viele richtig heiße Netzteile erlebt. Das Problem ist nämlich wieder das liebe Geld. Statt auf Sicherheit zu setzen wird nach Möglichkeit gespart. Ein Trafo, eine Nummer kleiner, kostet eben auch weniger als einer mit Reserve. Wenn die Kundschaft extrem auf den Preis schaut wird eben gespart auf Teufel komm raus damit man etwas z.B. für 295 Euro anbieten kann.
Viel häufiger ist das Problem der Unterversorgung bei Geräten die über USB versorgt werden. Gerade bei Notebooks gibt es ganz oft Probleme und plötzlich funktioniert die Maus nicht mehr oder ein anderes USB-Dingens lässt sich nicht mehr aktivieren. Dort ist eine (umständliche) Lösung fast immer ein externer USB-Hub mit einer eigenen Stromversorgung (Kabelsalat statt kompakter Rechner)
Wenn Dir mal was "spanisch" vorkommt, probiere mal ein größeres, stärkeres Netzteil das dann wahrscheinlich auch nicht mehr so warm wird. Vielleicht lösen sich damit einige Probleme in Luft auf!?
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben