Brainstorm Wie wird man musikalischer/fühlender?

Wilde Suche nach Themen, Ideen …
Warum bist du traurig, @Summa? Aber traurig sein, dass das vielleicht in deiner spezifischen Lebenssituation unmöglich wäre, ist erlaubt.
Wenn jemand beharrlich immer wieder das Selbe schreibt und kein Einsehen hat spart man sich dann halt irgendwann die Diskussion und ist einfach nur traurig.
 
Na gut, dann bin ich traurig, dass mir sonst nix einfällt. Aber: Das Threadthema lässt nach meiner Lesart auch kaum andere Ansätze zu. Wer musikalischer, fühlender in der Bedeutung, die ich diesen Begriffen alternativlos gebe, werden will, muss halt Bewegung in die Sache bringen. Und mit Bewegung meine ich nichts, was man hinterher per Quantisierungs- und Humanisierungsfunktion zurechtzurren bräuchte. Aber in einer Welt, die derart auf KI, ChatGPT abfährt und man sich morgen nicht mehr unterhält, sondern nur noch Prompts an die Köpfe wirft wie Advokaten Paragrafen, stoße ich wahrscheinlich auf taube Ohren.
 
Du hast noch nie intensiv mit 'ner DAW gearbeitet oder? Du bist zu fixiert auf die Art Musik zu machen die du für richtig oder echt hältst, Diskussionen sind da reine Zeitverschwendung.
 
Zu komplexe klassische Musik kann genauso öde sein, wie belangloses Geplänkel, wobei selbst musikalisch einfaches insgesamt sehr spannend sein kann.

Mir geht es hier weniger um musikalische Komplexität - obwohl ... vlt wäre der Schlüssel einfach mal wieder naiver mit der Musik umzugehen.

kann man sich das antrainieren? Vlt wird man tatsächlich zu erwachsen und wird irgendwann seinen Ansprüchen nicht mehr gerecht?
 
Das Geplänkel heb' ich mir für Sounddemos auf ;-)
 
Eine DAW unterstützt Audio- und MIDI-Spuren. Bei Audiospuren erübrigt sich die Sache mit verlustfreier Quantisierung und "Humanisierung", gell? Wenn das mittlerweile auch geht, tät mich das überraschen.

Also, meinetwegen, um mal was anderes zu sagen: mehr Mut zu Audiospuren, jede Spur mehrmals einspielen, dann arrangieren, was zusammenpasst. Wie Takes am Filmset. Aber kann mir auch nicht vorstellen, dass das neu für DAW-Nutzer wäre.

Meine Art Musik, echt oder richtig zu nennen, nun ja. Dem ist so auch wieder nicht. Richtige Musik braucht keinen Strom. Aber ist ja eh alles Fake heute.
 
Das wäre mal ein Contest wert. Mach Musik ausschließlich mit handeingespielter Spuren. Nachweis? Twitchstream?

Ich würd mich auf unter alle meine Entchen Niveau reduzieren
 
Zu komplexe klassische Musik kann genauso öde sein, wie belangloses Geplänkel,

Mit dem Unterschied, dass man isch - bis zu einem gewissen Maße - komplexe Musik erhören (erarbeiten klingt irgendiw nicht ganz richtig) kann.
Belangloses Geplänkel hingegen bleibt, was es ist.

wobei selbst musikalisch einfaches insgesamt sehr spannend sein kann.

Definitiv. Komplexer ist nicht automatisch besser.
Ein Gericht mit 50 Zutaten muss nicht automatisch besser schmecken als eins mit 6.
Aber es müssen dann gute Zutaten und ein gutes Rezept sein.
Allerdings, bei 50 Zutaten auch.

kann man sich das antrainieren?

Kodaly meinte, Volkslieder wären eine tolle Idee, da hat er viel Inspriation geschöpft.
Man kann über Drones improvisieren. Time frei, Skala frei, erzähle eine Geschichte.
Spiele Inventionen Bach, die sind nur zweistimmig. Mit die Fingers, nicht mit der DAW.
Singen im Chor hatten wir ja schon.

Das Problem ist, wie man mit seinem ganzen 'Ballast', den man hat, an Musik heran geht, ohne dass der Ballast im Weg ist. Musik machen, instantan, aus der Intuition. Was hast Du im Kopf, was hast Du im Herzen!?

Ich gehe gleich mal 'A Love Supreme' hören ...

Grüße
Omega Minus
 
@Neusiker Die Antwort zu deinem Beitrag den ich mit "traurig" abgestraft hab', hatte ich eigentlich schon vorbereitet.

Es geht hier im Forum um Synthesizer und nicht um klassische Musik und die Instrumentalisten müssen vom Blatt spielen können und nicht kreativ sein oder eigene Musik machen - sieht man mal von Solisten ab die das Werk interpretieren. Deine Aussage erinnert mich an einen psychisch kranken Kumpel, der vehement erst richtig Klavier lernen wollte bevor er anfängt Musik zu machen, obwohl seine ersten Versuche mit Fruity Loops doch schon recht vielversprechend waren. Damit hat er sich beide Optionen genommen, denn er hat weder das Eine noch das Andere geschafft.

Dank moderner Technik braucht man weder Noten lesen noch ein Instrument zu spielen um Musik zu machen und wenn man wirklich so erfolgreich sein sollte dass die eigene Musik von einem Orchester gespielt wird, dann wird sich jemand finden der für Geld die Orchestrierung vornimmt.

Musikalisch gesehen leben wir einer Zeit die vergleichbar ist mit einer Zukunft in der selbstfahrende Autos schon seit Jahrzehnten normal und sicher sind und du darauf bestehst dass man das Lenkrad in die Hand nehmen soll um von A nach B zu kommen. Ich kann den Spaß daran verstehen und für einige Menschen kann das inspirierend sein, aber es ist nicht unbedingt nötig oder eine Voraussetzung um Ideen umzusetzen.

Man kann ein Feuer mit dem Feuerzeug und Streichholz anzünden oder versuchen zwei Stöcke aneinander zu reiben bis sie qualmen und der Funken trockenes Stroh etc. entzündet.

Willkommen im 21ten Jahrhundert, Musik findet nicht nur in den Händen, sondern auch im Kopf statt und kann übers Internet oder USB Sticks ausgetauscht und muss nicht mühsam transkribiert werden.

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Zur DAW, deinem späteren Beitrag:

Du hast noch nicht mit 'ner DAW gearbeitet oder kannst nicht mit ihr umgehen, ansonsten würdest du das nicht schreiben. Außerdem kann etwas gefühlvoll gespielt und trotzdem Tot und leer sein. Zumindest bei mir kommt die Musik aus dem Kopf nicht aus der Hand und jeder muss für sich selbst den besten Weg finden das irgendwie in die Realität zu übertragen, z.B. die Melodien/Akkorde entsprechend langsamer einspielen und Noten die dich vom Timing her stören so lange verschieben bis du damit zufrieden bist.
 
Spiele Inventionen Bach,

Bach habe ich viel gespielt. Obwenn anfängerfreundlich, also einfach, ist es meinen Ansprüchen nicht gut bekommen.
Später lange Metalgitarre gespielt. Wurd auch nicht besser.

Das hatte für mich alles zur Folge, dass ich oft Schwierigkeiten haben für mich zufriedenstellende Ergebnisse zu finden. Das hat dann gleichzeitig zur Folge, dass ich mittlerweile zu vielen Bearbeitungen/Änderungen neige und dadurch den Faden im nachhinein zerstöre. Wenn ich mir die Tracks später anhöre, war die erste Version fast immer besser und alles folgende völliger Käse.

Und da gehts mir dann wie vielen hier, ständig auf der Suche zu sein. Das war früher anders und ich denke, dass es mit dieser Naivität gepaar mit begrenzten Möglichkeiten zu tun hatte
 
und nicht um klassische Musik und die Instrumentalisten müssen vom Blatt spielen können und nicht kreativ sein oder eigene Musik machen - sieht man mal von Solisten ab die das Werk interpretieren.

Das war so eine Periode, die so 150 oder 200 Jahre dauerte. Davor wurde erwartet, dass ein klasiischer Musiker selbstverständlich auch improvisieren kann. Bach konnte es, Brahms konnte es Chopin konnte es, und mittlerweile taucht es wieder im Curriculum auf.

Mein Klavierlehrer hat bei einem Organisten gelernt, der konnte dreistimmige Fugen improvisieren.

Aber, es stimmt, viele klassische Musiker, die ich kennen gelernt haben,waren verdammt notenfixiert. Ich komme ja auch vom klassischen Klavier, war aber nie so notenfixiert, ich habe immer auich improvisiert oder nach Gehör gespielt.

Grüße
Omega Minus
 
@Omega Minus
Ich mag klassische Musik, man kann alleine durchs hören 'ne Menge daraus lernen, auch was den Aufbau von Musik betrifft, immer wiederkehrende Themen mit unterschiedlichen Instrumenten, Rede und Gegenrede und spätere Auflösung von Melodien - ohne die Fachsprache dafür genau zu kennen oder die Noten lesen zu können.
Musik jeglicher Art kann spannend und inspirierend sein.
 
Es geht hier im Forum um Synthesizer und nicht um klassische Musik und die Instrumentalisten müssen vom Blatt spielen können und nicht kreativ sein oder eigene Musik machen - sieht man mal von Solisten ab die das Werk interpretieren. Deine Aussage erinnert mich an einen psychisch kranken Kumpel, der vehement erst richtig Klavier lernen wollte bevor er anfängt Musik zu machen, obwohl seine ersten Versuche mit Fruity Loops doch schon recht vielversprechend waren. Damit hat er sich beide Optionen genommen, denn er hat weder das Eine noch das Andere geschafft.
Das ist in der Tat kein schönes Beispiel. Aber ich glaube, in diesem Thread geht es nicht in erster Linie darum, wie man anfängt, Musik oder Krach (höchst positiv gemeint!) zu machen.

Dem Threadstarter geht es meiner Meinung nach nicht darum, wie man vorgehen sollte, wenn man bei Null startet, sondern wie man sich verbessern kann, wenn man schon eine ganze Weile in der Thematik steckt und merkt: "Irgendwie fehlt was. Wie könnte ich es besser machen?".

Die von @Neusiker angesprochenen Punkte wären in dem Fall doch zielführend. Wie auch die von den anderen Usern eingebrachten Ideen. Was davon dann für den Einzelnen funktioniert, lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden.
 
Ausbrechen aus Gewohnheiten bzw. Fesseln, die man gar nicht bemerkt.
Für meinen Teil experimentiere ich gerne mit konstruierten Skalen.
Ich finde, das schult die Musikalität enorm, wenn man versucht, aus irgendeiner völlig abstrusen Skala etwas anhörbares zu machen.
Da ich sowieso gerne improvisiere, passt das ganz gut zusammen und man kommt aus der Komfort-Zone.
(Ach so, ich mache das auf der Gitarre oder mit unspektakulären Sounds auf dem Keyboard, bei denen man auf den musikalischen Inhalt konzentriert bleibt.)
Was es nicht übt, ist das Denken in größeren musikalischen Zusammenhängen, Form-Empfinden u.ä. Also nur ein Baustein von vielen.
Interaktion mit anderen Musikern schult ganz sicher auch die Musikalität... Stichwort "Band" oder auch nur "Jam Sessions" - wenn sich jemand tatsächlich so etwas antun möchte.
 
@Summa, danke für deine nachgeschobenen Ausführungen, die sprechender sind als ein trauriges Smilie. Meine Antwort (s.a. @Pepe) kennste ja nun schon: Wer möchte, kann mit einer DAW Musik machen und diese Art Musik find ich in keinster Weise weniger authentisch als das, was ich auch am Computer mache, halt nur ohne überbordende grafische Oberfläche und Pluginsammlung, die man so unter dem Namen "Digital Audio Workstation" kennt und womit ich in der Tat nie gearbeitet hab. Weil sie mich stresst, diese eventbasierte Cockpitlogik mit Modaldialogen, arbeite auch lieber mit Plaintext oder LaTeX als mit WYSIWYG-Textverarbeitungssystemen, mit Python/Numpy/Pandas lieber als mit Excel.

Wer seine Mucke musikalischer, bewegender, authentischer machen will, darf mir eben nicht nachmachen in der Disziplin, der ich fröne bei komplexer Klavierliteratur, die ich je mit Händen zu spielen vergessen kann -- zu spät angefangen mit Unterricht und eine viel zu ungenügende Motorik. Das ist lediglich meine Modelleisenbahn, die von vielen Lokführern zu recht belächelt wird, egal.

Wer bewegen will, muss in erster Linie sich(!) bewegen.
 
Wer von euch hat noch Freude daran sein Instrument zu spielen? Oder seid ihr mehr Bedienpersonal einer Technik die abstrakte musikalische Konstrukte ausführt? Instrument ist übrigens ein Ding mit dem man seine Gefühle ausdrücken kann - war ja eine gewisse Zeit in Mode das zu maschinisieren, der 16 Step Sequencer ist quasi das Musterbeispiel der Dehumanisierung der menschgemachten Musik. Hat hier jemand Kraftwerk geschrien?
 
Was meint ihr? Welche Strategie könnte man anwenden, um wieder musikalischer zu werden?
Viel spielen, viel Praxis, Dinge lernen und forschen, ggf. anhören und prüfen des Selbst und Kontrolle vor Leuten die dich nicht kennen als zweite Instanz - selbst oder mit Hilfe. Ggf. unbequeme Dinge machen, neue oder andere Wege gehen - es gibt viele Optionen. Leider klingt das unfassbar belehrend was nicht so gemeint ist.

Einige Stilmittel sind
auch etwas übergenutzt, ggf. diese nicht machen. Im EBM zB gibt es die 1-Noten Nagelbässe, ebenso Synthpop - klingt super, rhythmisiert, ist aber auch irgendwie nicht sehr "hochwertig" aber funktioniert - ich mag das sogar bei einigen Sachen gern, also nicht missverstehen - gilt auch für andere typische "mittel" die unterhalb der musikalischen Idee liegen "sollten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer bewegen will, muss in erster Linie sich(!) bewegen.
Klingt nach 'ner Trimm dich Fit Werbung aus den 70ern. ;-) Um näher an meine Ideen zu kommen ist mir jedes Mittel/Werkzeug recht.

Wer von euch hat noch Freude daran sein Instrument zu spielen? Oder seid ihr mehr Bedienpersonal einer Technik die abstrakte musikalische Konstrukte ausführt? Instrument ist übrigens ein Ding mit dem man seine Gefühle ausdrücken kann - war ja eine gewisse Zeit in Mode das zu maschinisieren, der 16 Step Sequencer ist quasi das Musterbeispiel der Dehumanisierung der menschgemachten Musik. Hat hier jemand Kraftwerk geschrien?
Generell geb' ich dir Recht, die Spieluhrfunktionen sind auch nicht so meins.
Aber man hat halt nur zwei Hände, sonst müsste man sich noch Personal dazu holen und die Interaktion mit Menschen kann ein Gewinn aber auch 'ne Last sein. Der Computer ist zwar auch schon mal was zickig, aber in den meisten Fällen zuverlässiger und fügsamer als div. Mitstreiter. Man muss weniger Kompromisse machen, also sicher von Vorteil - speziell wenn es einem wichtig ist.
 
Zu komplexe klassische Musik kann genauso öde sein, wie belangloses Geplänkel, wobei selbst musikalisch einfaches insgesamt sehr spannend sein kann.
Ich bin da voll bei dir und hatte das schon immer mal vor zu sagen. Öde ist aber das falsche Wort finde ich. Ich würde es anstrengend bezeichnen. Je simpler/dezenter desto entspannter kommt hin, finde ich auch.
Ich finde dass bei zu vielen Klassischen Stücken zu viel des Guten passiert. Viele Komponisten hätte gut getan sich etwas zu zügeln und auch mal den Radierer zu benutzen, aber den gab es damals wohl noch nicht und Papier war teuer ^^

Mir ist übrigens gerade ne geile Idee gekommen. Stellt euch ein Programm vor das per VR Brille funktioniert. Ihr steht vor einem virtuellem Orchester und könnt mit dem Dirigentenstab den Ton angeben und Noten editieren.
Sinn und Zweck wäre es einfach mal das Gefühl zu haben 1. direkt vor einem Orchester zu stehen und 2. Es nach seiner Pfeife spielen zu lassen. Gibt es vieleicht irgendwann mal..wäre cool! Würde ich gerne erleben.
Ich würde dann eine gediegene "Simple Synphonie" schreiben.
 
Mir ist übrigens gerade ne geile Idee gekommen. Stellt euch ein Programm vor das per VR Brille funktioniert. Ihr steht vor einem virtuellem Orchester und könnt mit dem Dirigentenstab den Ton angeben und Noten editieren.
Sinn und Zweck wäre es einfach mal das Gefühl zu haben 1. direkt vor einem Orchester zu stehen und 2. Es nach seiner Pfeife spielen zu lassen. Gibt es vieleicht irgendwann mal..wäre cool! Würde ich gerne erleben.
Ich würde dann eine gediegene "Simple Synphonie" schreiben.

Mir ist gerade ne Synnapse explodiert und ich hab das Higgs Teilchen in seinem Zerfall gespürt.

Das wäre mal interaktiv.

Aber dann macht man ja nix mehr selbst.
 
Ist das nicht genau das was man mit seinen Klangerzeugern macht, die Teile nach der eigenen Pfeife tanzen zu lassen?
 
1. direkt vor einem Orchester zu stehen und 2. Es nach seiner Pfeife spielen zu lassen
Kannst du ganz einfach haben, wende dich an deinen örtlichen Musikverein wenn es bei euch sowas gibt.

Bei mir würde hier das gleiche rauskommen wie bei meiner DAW oder bei den zwölfzig Musikprogrammen die ich auf dem Rechner habe. Oder bei meiner Gitarre, die ungenutzt an der Wand hängt. Man muss das Tool beherrschen, damit es sich geil anhört.
 


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