Wie weit darf die Synthesizerliebe gehen....?

ppg360 schrieb:
´n Moog ist heute wie ´ne Harley Davidson: Die kauft man nicht, weil sie so ein tolles High-Tech-Produkt ist, sondern weil man das Image und den Lifestyle, der damit assoziiert wird, haben möchte oder Teil von etwas sein möchte, was halt den Anstrich einer Legende hat.

Der Mini Moog ist ein feines Instrument, ein Moog IIIc klingt sagenhaft gut, ist aber von der Bedienung her in etwa das Bescheuertste seit dem DX-7... zumal man mit drei Mini Moogs und ein bißchen externem Gezumpel ziemlich nahe an einen IIIc kommen kann. Denn, um ehrlich zu sein, *mehr* als die Klangstruktur eines Minis bietet der auch nicht, nur halt noch ein paar bells´n´whistles dabei.

Stephen

Ehm, nein. Lifestyle und Image sind mir sehr egal, es geht da mehr um den Sound, ich bedaure manche alten Anleihen teilweise, aber als Lifestyle-Fanboy sehe ich mich als Moognutzer nicht wirklich, ich bin nicht mal Sammler oder Euphoriker, ich brauche den Sound in meiner Produktion, seh ich eher nüchtern, für Lifestyle hab ich kein Geld, hab kein iPhone, keinen iPod, aber Macs und die auch nicht wegen dem Image oder wegen Apple, sondern weil ich schnell meine Jobs erledigen will damit. Es stimmt aber, dass man mit V'ger und Co eine Art Modularsystem bauen kann, die Modularität ist durch die sehr großen und nicht hoch integrierten Module rel. schnell erreicht - Das stimmt. Der Mini ist ja nichts anderes, als die wichtigsten Module aus dem Modular in einem Gehäuse, wer ein bisschen fummelt, kann die VCOs und so weiter theoretisch verbasteln, aber ein Standard-Mini kann keine 2fach FM, wobei diese eh ungenau ist - Klingt aber nett, Ringmod zwischen beliebigen Stellen im Signal wäre auch nicht falsch, verstehe aber dein Ansinnen, dem ich teilweise Recht geben würde.

Es ist allerdings sinnvoll, sich mal zu überlegen, welche Sounds man braucht und wirklich machen will, wer letzlich doch immer einen "Mini" zusammensteckt am modular, der ist mit einemsolchen evtl besser dran und billiger, oder halt V'Ger / Breakoutbox und "zumpl", also Ringmod und so, vielleicht ein kleines Dotcom Minisystem oder noch ein V'ger, geht aber dann auch ins Geld. Was stimmt : MAn kauft immens einen NAMEN, dieser ist aber nicht nur mit irgendwelchen emotionen verbastelt, es bedeutet auch einen bestimmten Sound und das sollte man schon sehen. Ein CS30 klingt anders, ein XY auch, es gibt funktional sicher Ersatz, aber es ist schon nicht nur ein reines ImageDingens. Harley kann sein, aber der Vergleich hinkt mit Fahrzeugen auch gut, weil Fahrzeuge von a nach b bringen und evtl Komfort haben und Design, aber es fehlt dann noch ein wenig der Klang und so ;-)

Wenn das alles gleich klänge ginge ja auch ein Emulator.
Ich hätt da auch kein Problem mit.. Spart viel Geld.
 
Muss man denn so viel Seemannsgarn um ein Instrument herum spinnen?
Wir haben ja auch Telefone, die haben seit Äonen den selben guten, heimeligen, klassischen, freundlichen Telefon-Sound. Wenn eines Tages HiFi-Telefone auf den Markt kommen, oder gar Surround-Telefone mit EQ-Dings, werden wir um die LoFi-Telefone auch so ein Lifestyle-Gebrumm machen wie um Moogs?

:waschen:
 
Seh' ich aehnlich, fuer die paar Analog-Sounds die ich fuer meine eigene Musik brauch, muesste ich jetzt auch nicht gleich in die Vintage-Kiste greifen, das geht auch mit aktuellen Analogen...
 
moognase schrieb:
Muss man denn so viel Seemannsgarn um ein Instrument herum spinnen?

Was hat das mit Seemansgarn zu tun?
Wenn ein Moog nur einen "durchschnittlichen" Sound hätte, wäre er wohl kaum so unzählige male kopiert worden.

Selbst heute noch, muß sich jeder neue analoge Synthie, erst mal mit einem Minimoog messen, egal ob es sich dabei um einen kleinen MFB Synth oder einen großen Macbeth M5 handelt.
Man kann es drehen, wie man will, ein Moog ist eben nunmal seit über dreißig Jahren DIE Referenz!
 
Summa schrieb:
Seh' ich aehnlich, fuer die paar Analog-Sounds die ich fuer meine eigene Musik brauch, muesste ich jetzt auch nicht gleich in die Vintage-Kiste greifen, das geht auch mit aktuellen Analogen...
Die meisten anderen analogen Kisten sind doch auch nur Moog-Clones.
 
Wenn sich eine Company mit ihren Instrumenten einen Namen gemacht hat, dann kommt das ja nicht von ungefähr. Im Falle Moog ist das recht eindeutig.

Bin zwar ziemlich klassenlos, aber diese Sache Vintage, Moog und so ist eine Mischung aus konkretem Soundbedarf, Lust auf Klassiker (wenig Plastik) und ein bisschen "gönne mir was Besonderes".

Es steht jedem frei, sich das zu kaufen, was er will. Sogar ohne Begründung, anderen gegenüber erst recht nicht.

Dazu kommt, dass es Leute gibt, die auch mit nem Minimoog gar nicht richtig zurande kommen, mit nem Modular erst recht nicht, denen gibt das nix. Also, wo ist das Problem?
 
@Bernie

Mag sein, aus dem Grund hab' ich bis auf den Little Phatty auch keinen weiteren analogen Moog Clone in meiner Liste...
 
Mit Seemannsgarn meinte ich den oben beschriebene Lifestyle-Vergleich.
Dass ein Moog gut klingt, ist mir klar (siehe meinen Nick).

Einen gewissen Anteil zum "Zauber" eines Instruments (ob Moog oder Flitzpiep-Bla-Generator XY) sprenkelt man auch immer auch mit seiner eigenen musikalischen Signatur zum Klang drauf.

Komischer Satz. Ich will damit verdeutlichen, dass mir auch mit nem Billig-Rogue oder nem Fantom oder Xiosynth was Nettes gelingt. Das ist dann halt der Moognase- oder [Name einfügen]-Seemannsgarn.

:schwachz:
 
Xiosynt alleine wuerde mich wahrscheinlich zu sehr frustrieren ;-)
 
einen großen Teil zu dieser Imagekiste trägt auch dieses Erfinderding bei.
Macht sich auch besser sich Moognase und Moogulator zu nennen als Buchulator oder Buchlanase vielleicht. ;-)

Viele die sonst nicht viel von solchen Geräten wissen kennen eben Moog, wissen zwar nichts davon, haben aber eventuell schon mal so einen Aufkleber oder so ein T Shirt gesehen. Den Klang kennen sie dann auch nicht, aber irgendwer hat ihnen dann vielleicht noch gesagt, daß das der Erfinder der Synthesizer sei und deshalb wäre es echt cool.
Das es schon vorher elektrische Musik gab und Moog das alles nicht aus dem Nichts zusammengefummelt hat ist dann auch egal.
Und wenn es dann doch irgendwann ein Synthesizer ins Haus soll, dann eben Moog.
 
Ich denke mal hier kommt mehreres zusammen, sehr guter und durchsetzungsfähiger Klang gepaart mit dem Mythos längst vergangener Tage. Würden die Teile scheiße klingen würde wohl heute kein Mensch mehr wissen was ein Moog ist...
 
Naja, die Mehrheit der Menschen laesst sich (um es nett zu formulieren) von der Masse mitreissen, darauf wuerd' ich nicht all zu viel geben. Ohne den LP haette ich mir wohl auch keinen Moog geholt...
 
chikan schrieb:
Das es schon vorher elektrische Musik gab und Moog das alles nicht aus dem Nichts zusammengefummelt hat ist dann auch egal.
Die elektronische Musik in der Zeit vor 1967 führte doch ein totales Schattendasein. Bischen Theremin Gedudel hier und das Trautonium Gezwitscher bei Hitchkocks Vögel -das wars doch schon. Wer hat sich denn damals schon schräges Avantegarde Genoise mit nem EMS angehört?
Richtig salonfähig und in der breiten Masse bekannt, wurden die Synthesizer ja erst mit Switched on Bach und Popcorn und das waren natürlich Moogs.
 
Bernie schrieb:

Niemand hat so viele Patente, wie Bob Moog.
_________________


Recht hat er. Unsere Synthesizer wären heute nicht das, wenn es den guten alten Bob Moog nicht gegeben hätte. Leider ist er viel zu schnell von uns gegangen. Er hätte sicherlich noch einige Synthetischen Leckereien in Petto gehabt. Der Little Phatty war ja noch zu seinen Lebzeiten geplant. Moog ohne Bob ist nicht mehr das selbe Moog. Bin gespannt was noch so kommt in nächster Zeit....
 
Bernie schrieb:
Niemand hat so viele Patente, wie Bob Moog.

Hast du ne Quelle?

Kann ich kaum glauben. Edison gilt als der Patentwütigste Erfinder und hatte 1093 US-Patente. Das wird schwierig zu toppen sein ;-)

Sogar Laurens Hammond hatte ca. 90 Patente, eine Handvoll für die Orgel, der Rest die anderen für sein geräuschloses Uhrwerk, den Wechselstrom-Synchronmotor (der massgeblich dazu verantwortlich war, dass die Netzfrequenz genormt wirde!), einen automatischen Bridge-Tisch, das erste Automatikgetriebe für Autos, sowie die allerseits bekannten 3D-Filme, die man durch zweifarbige Brillen anguckt. Im Krieg kamen noch Lenkwaffensysteme, Kreiselgeräte und Luftkameras dazu...
 
mir fällt da noch (mit vielen Patenten und Musik) Ray Kurzweil ein. Ok, das war nicht alles für Instrumente, aber das mit den meisten Patenten eines Instrumentenbauers könnte auch bei dem hinkommen.

Waren glaub ich auch Sachen für Behinderte (Lesemaschine für Blinde?) dabei.
 
synthfrau schrieb:
Er hätte sicherlich noch einige Synthetischen Leckereien in Petto gehabt.

Glaub ich kaum.

Was kam denn nach dem Minimoog noch so tolles von Moog?

Im Prinzip ja nur noch Minimoog-Clones.
 
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Ist eigentlich schon jemand aufgefallen dass Santa ein Anagramm von Satan ist ;-)
 
Jörg schrieb:
Moogulator schrieb:
Lifestyle und Image sind mir sehr egal
DIR, ja. ;-)

Jo, daher ist das auch wichtig, Rolerator hät ich nur klanglich doof gefunden, Emulator und Moog.. zack, nicht lang überlegt.. Musste halt was haben, wie ich mich im KB Forum oder so anmelde anno 90er..

Electronic Lifestyle ist schon mein Ding, aber das kann man auch mit nem Arpx, nem G2 oder mindestens einem Computer ;-) Uuuund natürlich automatische Türen überall, so wie auf der 1701D.
 
Der Herr Moog hat sich halt einfach nach dem MiniMoog auf seinen Lorbeeren ausgeruht :P
 

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