Ich mag EQ am Anfang zum Entzerren, damit der Kompressor keine Störungen bekommt (Höhen und Tiefen als Rumpeln wegschneiden und auch Störende Frequenzen, die der Kompressor nicht sehen braucht/soll), recht grob wegschneiden, dann vor-komprimieren, je nach Stil und Sound, dann nochmal Detail EQen. Der EQ dahinter wird dann nicht vom Kompressor dynamisch von der Amplitude moduliert, wird dadurch also quasi statisch und wird weniger als der Aufräum-EQ durch den Kompressor nach-verändert (komprimiert), sodass das nicht hin und her nachgestellt werden muss. Das Störsignal-Entfernen hilft dem Kompressor sauberer zu arbeiten, also der wird nur durch das Nutzsignal, dass man nutzen will, gesteuert und auch nur das bearbeitet er, sonst wird er ggf. durch die Störung gesteuert (tiefes Rumpeln z.B.).
Gegebenenfalls hilft ein seichter/flacher Hochpass im Sidechain vom Kompressor-Eingang, wenn man das nicht einstellen kann, bei komplexeren Materialien, damit die energiereichen Bässe nicht zu viel wegdrücken.
Von daher arbeite ich da eher die Kette von Anfang an durch, die Geräte dahinter sind erst auf bypass gestellt.
Durch Mid-Side Processing hast du gegebenenfalls weniger Probleme Links/Rechts gleich einzustellen, kannst sogar unterschiedliche Geräte nehmen und kannst das Seitensignal auch gezielter verändern und läufst gegebenenfalls weniger Gefahr mit der Mono-Kompatibilität Probleme zu bekommen, wenn du weißt was du machst. Also z.B. den Bass Mono machen indem im Side Signal die Bässe (unter 100-200Hz oder so) abgesenkt werden.
Ich mache die Kette eher mit Plugins, ist mir zu aufwändig analog. Analog hab ich in Einzelkanälen den ersten EQ und gegebenenfalls noch einen analogen Kompressor drauf und dann wiederhole ich zum Teil die Kette nochmal digital, hab dann dort für den ersten EQ usw. kaum noch was zu tun.