Wer hat den DX7 in Deutschland populär gemacht?

So ist das nun mal mit Klischee-Klängen, gleich ob Werksflöte, Orchesterabschlag oder TB-Acid-Gequietsche - am Ende soll es so klingen wie etwas, das schon einmal Erfolg hatte.
 
Flöte scheint essentiell zu sein.

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Ah, ein Display.. klar - das überzeugt mich natürlich.
Also ich will doch nur sagen - da ging mehr als das und natürlich konnte man das an allen möglichen Sounds hören, die Orientierung an akustischen Vorbildern war nach Techno dann endlich weg, jetzt durfte es kreativer sein - war auch viel später als technisch möglich.

Mein Aspekt ist also nur - die FM Synthese brachte neue realistischer klingende echte Sounds die auch nicht gehörte Fantasieakustik und neue Dimensionen aufstießen, ich erinnere mich natürlich auch an Trompeten-Diskussionen, wie echt das so ist und sei .. und diese Sache war gegenüber Analog auch wirklich viel viel realistischer..

Das die meisten damit Standard gemacht haben ist klar, sind auch die die den DX7 erfolgreich machten, das streite ich nicht ab, es ist aber eine Serie von Dingen und stilprägend.. das waren eben nicht alle Synths. Aber manches sprang einen geradezu an. 19 ... 9 9 9 19...

Derweil haben einige auch gedacht, machen wir halt kein Saxophon, es darf anders sein und dennoch war trotzdem das Sax auch "besser" und "echter" als das aus dem OB-Xa ;-)

Alles zusammen bringt es, in der Zeit war im TV immer ein DX7 mit abgeschnittenen Kabeln zu sehen, auch die die keinen im Song hatten, davor waren es halt andere. TV ist natürlich so. Darum geht es mir auch nicht. Aber klar, es gibt auch einige Sounds, die man heute sofort benennen kann - der hier is in dem Song.. das ist alles unbestritten, möchte nur darauf hinweisen, dass es auch "andere" gab und auch jene, die eben noch mehr gemacht haben .. wenige, aber es gab sie AUCH. Nur das würde ich gern bescheiden anmerken. Ich möchte das hier aber nicht dominieren und so, ich weiss nicht wirklich wie die das gemacht haben, ich hab das Prospekt oft angeguckt und Nase platt gemacht, ich hatte die Kohle nicht, war ja zu jung und so.. also es geht nicht so sehr um mich oder mein Empfinden, was hatte ich schon Ahnung von irgendwas? Und heute auch nicht, das funktionierte anders - damals musste man erstmal erklären, warum man Synths nutzt und dann waren sie irgendwann alle damit ausgestattet.
Aber - die Masse der Wahrnehmung macht es sicher. Nicht einer explizit. Denke ich.
In anderen Ländern gab es den auch und da gab es ganz andere Musik auch die Charts waren anders. USA zB immer eher Rock, wenig Synth und Frankreich anders als D und und und..
dennoch verkaufte der sich sehr gut,..

Vielleicht weiss es einer wirklich..
Ich denke halt es ist eine wilde Kombination von ALLEM was hier steht, aber nicht so exklusiv.. also wegen dem einen oder anderen hier genannten bei mir halt eher nicht oder so..
die hab ich damals gesehen und bemerkt aber weniger inhalliert, war halt wie alles andere auch. Und ich bin nicht der Maßstab, aber es gab halt für jeden irgendwas wo man andocken konnte.

Tschamp!!
 
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Es war ja auch das vermutlich schwächste Kraftwerkalbum. Verglichen mit dem Vorgänger war es ein Rückschritt.
 
Computerwelt war noch visionär. Electric Cafe hing dem Zeitgeist schon hinterher. Und seitdem lebt Kraftwerk im Prinzip nur noch vor der Marke und der Vermarktung des Mythos, der Legende, Kraftwerk. Was aber auch vollkommen okay ist. Jede Band, jeder Musiker hat ihre/seine Zeit und kann nicht über Jahrzehnte hinweg der Motor der Erneuerung sein. Der Einfluss ist immer noch sehr stark und das ist ja schomma 'ne Menge.
 
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Ich hatte mal aus 'nem SH7* einen Sound herausgelockt, der an eine heiße Pfanne erinnerte (der Moment, wenn das Ei ins heiße Öl flutscht). Seitdem versuche ich, das bei jeder Neuanschaffung nachzubauen. Sozusagen mein Synthesizer-Stresstest. Später hatte ich einen DX7. Günstig für 150.- geschossen. Es dauerte Ewigkeiten, bis ich etwas Ähnliches programmiert hatte. Die ganzen Zwischenschritte hatte ich gespeichert. Als ich ihn verkaufte, dachte der Käufer, der DX sei im Arsch. Als ich ihm erklärte, das sei Absicht gewesen, kuckte er mich als wär ich reif für die Klapse.

Schätze, die Zielgruppe hat eine gewisse Erwartungshaltung.



*Yup, war deiner
 
Mit FM Synthese ist es wie im Zwischenmenschlichen. Mit einigen führst du gerne tiefergründige Gespräche und mit anderen teilst du lieber das Kopfkissen. Für viele ist der optisch attraktivere Partner im übertragenen Sinne des klassischen Balzverhaltens und Fortpflanzung eben der klassische Subtraktive, während der nicht ganz so schlanke und weniger gut gebaute Gesprächspartner namens FM Synthesizer dann eine intellektuelle Herausforderung und geistige Bereicherung darstellt. In dem Fall ist die Polygamie erstrebenswert. One for the heart and one for the brain. - Sigmund Wellenstrom Sündfreud
 
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Der DX7 kam 83 raus, da war das Album Thriller schon bzw. schon fast im Kasten.
 
One for the heart and one for the brain. - Sigmund Wellenstrom Sündfreud
Bigamist zu sein, musste man sich leisten können: "And then I MIDI'd my Yamaha DX7 to my Oberheim Xpander."

In der niedersächsischen Provinz war dagegen die Kombination aus DX7 und Roland Juno-106 bzw. JX-8P weitaus häufiger. Klangforschung, von wegen.
 
Bügeln
Ich fand den DX7 schon immer irgendwie kacke, habe das damals auch gerne laut gesagt. Der Außendienstmitarbeiter stand morgens schon vor Ladenöffnung auf der Straße und schrie mich laut an. Den Wortlaut habe ich vergessen.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wie lange ich den DX7 im Laden vorführbereit hatte. Er klang unangenehm, sah doof aus, das Kackbraun passte auch nicht zu den anderen schönen Instrumenten - weg damit.

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NIcht dass jetzt am Ende noch rauskommt, das der DX7 digitale Hüllkurven hat :) (Insiderwitz)
 
Die kann gegenüber dem Standard ADSR sogar Täler dann sind sie sogar Digitäler!
 
Wär' der DX7 multitimbral gewesen hätte ich ihn mir wahrscheinlich geholt, so ist es doch nur ein CZ-1 und später ein TX81z geworden.
 
Auch die DX7-Werksflöte hat es in Tangerine Dreams Repertoire geschafft:

https://www.youtube.com/watch?v=TNJyhNULQlo


TD haben viele Werksklänge verwendet -- bei dem teuren Zeug (PPG, Emu, Prophets etc.) fiel das nur nicht sofort auf :). Das von TD bis zum Umfallen verwendete Clavinet hieß, glaube ich, Stratotron (und war wohl ein Klang eines Drittanbieters).

[…] tja, unser guter alter dirk matten..................da stimme ich, wie in so vielem, mit ihm überein............. mir gings genauso, was das betrifft................

Ich habe wirklich und wahrhaftig versucht, ihm etwas abzugewinnen, fand sogar ein paar der FM-Bässe richtig schön, aber insgesamt waren meine Gefühle exakt dieselben wie 1985 bei Musikhaus Fehse in Duisburg: Irgendwie habe ich gespürt, daß der DX-7 und ich keine gemeinsame Zukunft haben würden.

Ob ein DX-5 da andere Gefühle wecken würde? Ich bin mir nicht sicher, Layer hin oder her.

Stephen
 
TD haben viele Werksklänge verwendet -- bei dem teuren Zeug (PPG, Emu, Prophets etc.) fiel das nur nicht sofort auf :). Das von TD bis zum Umfallen verwendete Clavinet hieß, glaube ich, Stratotron (und war wohl ein Klang eines Drittanbieters).
Anhand der Werksklänge hätte ich mir weder 'nen DX7, noch 'nen CZ-1 oder TX81z geholt. Ich hab' ja schon 84 angefangen zu suchen bzw. Probe zu hören/spielen in den Shops der Umgebung, nach den ersten Sessions mit 'nem Kumpel und seinem Poly 800, DJ Mixer und 2 Tape Decks. Ich hatte halt den unbändigen Glauben an mich, dass ich besser Sounds aus den Kisten rauskitzeln würde ;-) ...und war damals nochmal 'ne Ecke sturer als heute.
 
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Also für mich war es eher die ami funk / discofunk Ecke, die mich aufhören lies, abgesehen von Sachen wie dem I feel for you - Album von Chaka Khan, welches damals wirklich ganz weit vorne war, solche sachen wie der legendäre DX Bass in „raging waters“ von Al Jerreau“.....oder der Cool & the Gang Schnulz etc. - dann habe ich tatsächlich hier in HH im „Onkel Pö“ (hach!) mal ein Demo Konzert von Reinhold Heil gesehen (mit DX 1....)

und ein Kumpel hatte ganz am Anfang sofort als erster in Hamburg nen DX7, der schon beeindruckt hat - klang ja alles wie die Amihits, hehe. Kein Wunder, haben ja auch alle erst nur die 32 internen Werksounds benutzt.

Später habe ich glaube ich auf ein zwei singles mal einen tx802 Bass selber genutzt, abgesehen davon bin ich doch nie so wirklich warm geworden mit dem DX, und in Sachen drahtig,ja da geht was, aber ich würde eher nen Prophet VS nehmen persönlich....
 
Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Es bedurfte damals keines "Top-Hits" irgendeines der damaligen "Pop-Stars", um den DX-7 in Deutschland populär zu machen. Er wurde weltweit populär, weil er genau die Bedürfnisse der damaligen Band-Keyboarder ansprach. Das hatte auch nichts mit den Sichtweisen von uns "Synth-Nerds" zu tun. Es gab mit dem "DX-7" endlich ein "Keyboard", das versprach, das schwere E-Piano, die String-Machine und den subtraktiven Analog-Synth zuhause lassen zu können und durch ein einziges, relativ leichtes und preiswertes Gerät ersetzen zu können. Der Siegeszug des DX-7 hatte überhaupt nichts mit irgendwelchen sagenhaften "Pop-Hits" zu tun, die damit erstellt worden wären, er beruhte einfach auf dem Pragmatismus der damaligen Musiker. Glaubt es mir, ich war dabei (zeitlich meine ich, nicht inhaltlich) ;-) ...
 
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Weiss nicht ob ich da zustimme. Alle die ich damals kannte mit DX waren inspiriert von Scheiben, die sie gut fanden und den Sound auch haben wollten.
Ich war auch dabei ;-) und habe das anders erlebt, sorry
 
So hat es mir unser ehemaliger Briefträger auch erzählt. Der hat in einer Top 40 Band gespielt und wenn die Presets nicht gepasst haben wurden halt Disketten mit den benötigten Sounds gekauft.

Nachtrag: Das bezieht sich auf Horns Beitrag.
 
So hat es mir unser ehemaliger Briefträger auch erzählt. Der hat in einer Top 40 Band gespielt und wenn die Presets nicht gepasst haben wurden halt Disketten mit den benötigten Sounds gekauft.

Nachtrag: Das bezieht sich auf Horns Beitrag.
Genau so war das. Der DX-7 war damals das Standard-Instrument für Band-Keyboarder. Nicht mehr und nicht weniger. Die haben nicht selbst Sounds erstellt. Die haben sich den DX-7 auch nicht wegen Depeche Mode oder Kraftwerk oder irgendwelcher anderer "Helden" gekauft. Die haben den DX-7 gekauft wegen des E-Pianos, dem Bass, den Strings und der Orgel. Endlich alles "billig" in einem Gerät zum Mitnehmen.

Früher war das so. "Musiker" waren solche Leute, die in Bands ein Instrument spielten, nicht irgendwelche Nerds, die allein vor einem Computer saßen. "DJs" waren solche, die sich für Musik interessierten, selbst aber nichts konnten, weshalb sie Platten auflegen mussten.
 
Früher war das so. "Musiker" waren solche Leute, die in Bands ein Instrument spielten, nicht irgendwelche Nerds, die allein vor einem Computer saßen.
Jetzt mal nicht hyperventilieren. Früher gab es auch schon Musiker, die man "Studiomusiker" nannte. Der Nerd, der irgendwas im Alleingang einspielt, ist auch nix neues.
 
Jetzt mal nicht hyperventilieren. Früher gab es auch schon Musiker, die man "Studiomusiker" nannte. Der Nerd, der irgendwas im Alleingang einspielt, ist auch nix neues.
"Studiomusiker" waren früher die, die so gut spielen konnten, dass man ihnen die wertvolle Studiozeit überließ, die der Musiker der jeweiligen Band sonst zunichte gemacht hätte. :) Die waren das genaue Gegenteil der heutigen Heimstudio-Producer.
 


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