Wegen Reichtum geschlossen!

Tom Noise schrieb:
Man sollte aber auch nicht so tun, als hätten die Piraten die einzig richtigen Antworten auf die Fragen des digitalen Zeitalters.
Nee, die haben nur Lösungsansätze oder meinswegen Diskussionsgrundlagen. Was haben die anderen? Regulierungswut und Verbote.
Ich wette, sehr viele Piratenstimmen kommen aus dem Lager der Nichtwähler. "Endlich ein Denkzettel, ohne Rechts wählen zu müssen." Find ich gut. So erlangen Menschen eine Art politisches Interesse, die längst resigniert hatten oder denen es am Arsch vorbei ging.
 
salz schrieb:
"Endlich ein Denkzettel, ohne Rechts wählen zu müssen."
Genau. Nicht mehr und nicht weniger. Ist ja auch okay, wenn unsere Politikgarde mal wach gerüttelt wird.

salz schrieb:
So erlangen Menschen eine Art politisches Interesse, die längst resigniert hatten oder denen es am Arsch vorbei ging.
Schön wär´s, aber da glaube ich persönlich nicht dran. Die meisten haben das doch wieder aus dem Kopf, sobald sie das Wahllokal verlassen haben. Job done.
 
Tom Noise schrieb:
... Ich persönlich sehe da jedenfalls bislang wenig griffige und durchführbare Konzepte bei den Piraten.

Ich halte schon die Forderung nach "griffigen Konzepten" für einen Denkfehler, der vorsätzlich gemacht wird, um Veränderungen zu sabotieren. (Denn damit ist jeglicher Vorschlag entweder zu kompliziert oder er funktioniert nicht. )

Es gibt manchmal eben keine einfache Antworten.
(In diesem Fall ist meine *persönliche* Antwort allerdings durchaus einfach: ich kaufe das Zeug so lange nicht mehr, wie ich damit fast nur Leute finanziere, die meinen Interessen entgegenarbeiten. )
 
nordcore schrieb:
Ich halte schon die Forderung nach "griffigen Konzepten" für einen Denkfehler, der vorsätzlich gemacht wird, um Veränderungen zu sabotieren. (Denn damit ist jeglicher Vorschlag entweder zu kompliziert oder er funktioniert nicht. )
Nein, das siehst du Falsch. Ich fordere das nicht, ich frage mich nur, wie man eine Kulturflatrate, und ansonsten kostenlos und dabei fair gestalten kann? Ich habe ja selbst keine bessere Antwort, sonst gäbe es sicher schon die Noise-Partei ;-)
 
Tom Noise schrieb:
salz schrieb:
Musik, nuja, die Sachen die höre, gibt es selten auf "konventionellem Tonträger".

Dann kannst Du eh nicht mitreden :mrgreen:
Das stimmt schon irgendwie. Die GEMA-Meldung bei YT habe ich so gut wie nie. Ich hör halt vorwiegend unkonventionelles Zeug. Wobei einiges doch noch als CDs erscheint:
http://soundcloud.com/djsyze/joanna-syz ... j-mix-2011
Nur: was soll ich mit der CD, wenn mich (wie in dem Fall) nur der Mix interessiert? Selbst nochmal mixen?
 
Tom Noise schrieb:
Aber das spricht doch wieder gegen die Kulturflat. Oder sollten die Künstler ein Grundgehalt plus "Erfolgsbonus" bekommen? Je mehr Leute sich das runterziehen oder bei Youtube Klick Machen, desto mehr bekommt der Artist?
Und wer soll das dann wieder finanzieren?

So etwa stellen sich das die Befürworter ja auch vor: Alle Internetnutzer bezahlen eine Pauschalgebühr, und aus dem dadurch zusammenkommenden "Topf" werden die Künstler finanziert, wobei der einzelne Künstler umso mehr Anteile bekommt, je mehr seine Songs heruntergeladen werden. Also in etwa wie ein kostenpflichtiges Spotify für alle Internetnutzer.

Die Frage wäre für mich eher, wie die Downloadzahlen eigentlich gemessen werden sollen - gerade das wird nämlich ohne massive *Überwachung* aller relevanten Downloadseiten nicht gehen. Zudem könnte man das System leicht austricksen (zB: ich erstelle mir ein Skript, das eine von mir hochgeladenes mp3 in kurzen Abständen immer wieder herunterlädt - oder stelle ein ganzes Botnetz auf, dass dasselbe macht. So komme ich zu viel Geld...).
 
hoden amputation wuerde das beduerfnis sich paarungstechnisch in den vordergrund zu katapultieren verringern und somit mehr tantiemen fuer die ganz testosteronisiereten orang-utans ueberlassen...
 
EinTon schrieb:
So etwa stellen sich das die Befürworter ja auch vor: Alle Internetnutzer bezahlen eine Pauschalgebühr, und aus dem dadurch zusammenkommenden "Topf" werden die Künstler finanziert, wobei der einzelne Künstler umso mehr Anteile bekommt, je mehr seine Songs heruntergeladen werden. Also in etwa wie ein kostenpflichtiges Spotify für alle Internetnutzer.

Sowas haben wir doch schon. Freiwillig (Simfy, Spotify), oder auch zwangsweise (Airplay-Vergütungen, u.a. aus GEZ Gebühren).
 
Jörg schrieb:
EinTon schrieb:
Die Frage wäre für mich eher, wie die Downloadzahlen eigentlich gemessen werden sollen

Ich schlage die Einrichtung eines entsprechenden Behördenapparates vor.
Vom Regen in die Traufe.
Hat beim Radio übrigens auch nix genutzt: http://de.wikipedia.org/wiki/Payola

Erstmals ersichtlich erwähnt wurde der Begriff im Oktober 1938 durch das amerikanische Starmagazin Variety. Hierin wurde das so genannte Cut in aufgedeckt, wobei als Komponisten auch Personen als Urheber eines Musikwerks registriert wurden, die keinerlei kreativen Anteil an dessen Entstehung hatten. Dieser Personenkreis bestand aus Musikproduzenten, Inhabern kleinerer Plattenlabels oder Interpreten. Durch die eigentlich den wahren Autoren allein zustehenden Tantiemen vereinnahmte auch dieser Personenkreis Gebühren, die ihm mangels kreativer Leistung nicht zustanden. Bereits 1916 waren ähnliche Vorgänge durch Variety beschrieben worden

zapp

Im Jahr 2005 wurden wieder Bestechungsfälle bekannt. Die Plattenfirma Sony BMG soll mit Urlaubsreisen, Elektronikartikeln, Unterstützung für Hörerwettbewerbe und der Beteiligung an Betriebskosten New Yorker DJs bestochen haben.
 
Tom Noise schrieb:
EinTon schrieb:
So etwa stellen sich das die Befürworter ja auch vor: Alle Internetnutzer bezahlen eine Pauschalgebühr, und aus dem dadurch zusammenkommenden "Topf" werden die Künstler finanziert, wobei der einzelne Künstler umso mehr Anteile bekommt, je mehr seine Songs heruntergeladen werden. Also in etwa wie ein kostenpflichtiges Spotify für alle Internetnutzer.

Sowas haben wir doch schon. Freiwillig (Simfy, Spotify), oder auch zwangsweise (Airplay-Vergütungen aus GEZ Gebühren).


Ja, es wäre eine Art Hyper-GEZ für das ganze Internet, wobei jeder, dessen Song irgendwo heruntergeladen würde, eine (gebührenfinanzierte) Vergütung bekommen würde.
 
EinTon schrieb:
Ja, es wäre eine Art Hyper-GEZ für das ganze Internet, wobei jeder, dessen Song irgendwo heruntergeladen würde, eine (gebührenfinanzierte) Vergütung bekommen würde.

Erstaunlich, wie viele Befürworter es dafür gibt. Wo doch schon die GEZ-Gebühr alles andere als unstrittig ist.
 
salz schrieb:
Die Plattenfirma Sony BMG soll mit Urlaubsreisen, Elektronikartikeln, Unterstützung für Hörerwettbewerbe und der Beteiligung an Betriebskosten New Yorker DJs bestochen haben.
[/quote]

"Bestochen"?? Das nennt sich Promotion, dachte ich immer. :mrgreen: :mrgreen:
 
salz schrieb:
Im Jahr 2005 wurden wieder Bestechungsfälle bekannt. Die Plattenfirma Sony BMG soll mit Urlaubsreisen, Elektronikartikeln, Unterstützung für Hörerwettbewerbe und der Beteiligung an Betriebskosten New Yorker DJs bestochen haben.

Äh, das nennt man nicht Bestechung, das ist ein Teil der Arbeit die Promotoren machen damit die Titel möglichst oft gespielt werden. Völlig "normal", auch bei uns
 
Tom Noise schrieb:
"Bestochen"?? Das nennt sich Promotion, dachte ich immer. :mrgreen: :mrgreen:
Ich dachte immer, die bekommen gratis die CDs und ferdich. Wenn 'ne "Urlaubsreise" drinliegt, musst die Musik ja schon derbst kagge sein. :twisted:

Immerhin erklärt diese Praktik die entsetzlichen Radioprogramme.
 
auf spyware auf meinem Rechner hab ich auch keine lust
und klickzähler sind manipulierbar ohne ende

ausserdem wecken diese neu zu erhebenden Daten auch wieder Begehrlichkeiten :
wie, du hast letzte Woche arabischen hiphop gehört und den text nicht verstanden?
da schickt dir hans-peter schnell mal netten besuch vorbei :invader2:
 
Cyborg schrieb:
Äh, das nennt man nicht Bestechung, das ist ein Teil der Arbeit die Promotoren machen damit die Titel möglichst oft gespielt werden. Völlig "normal", auch bei uns
Deswegen ermittelt mitunter auch der Staatsanwalt.
Wobei ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass das "normal" ist, bzw. so empfunden wird.
 
Tom Noise schrieb:
Klar, in der Politik heißt das dann Lobbyarbeit.
Yep, das ist die andere Seite: Labelvertreter schreiben die Gesetze auf, die sie haben wollen (3Strikes, ect.) und die Politiker nicken das ab. Wo wir wieder bei den Piraten wären: ich bin gespannt, wie hoch deren Preis einst sein wird. :mrgreen:
 
salz schrieb:
Wo wir wieder bei den Piraten wären: ich bin gespannt, wie hoch deren Preis einst sein wird. :mrgreen:
Die paar Freifahrtkarten für den öffentlichen Nahverkehr und kostenlose Highspeed-Leitungen, das wird schon gehen. :D
 
Yeah! Und der Vorsitzende kriegt ein neues Vaio und dann hat sich das.
Ich sollte da auch einsteigen. Immer frisches Gear. :floet:
 
Tom Noise schrieb:
EinTon schrieb:
Ja, es wäre eine Art Hyper-GEZ für das ganze Internet, wobei jeder, dessen Song irgendwo heruntergeladen würde, eine (gebührenfinanzierte) Vergütung bekommen würde.

Erstaunlich, wie viele Befürworter es dafür gibt. Wo doch schon die GEZ-Gebühr alles andere als unstrittig ist.

Wobei man sagen muss, dass zB der CCC das Konzept mittlerweile modifiziert hat - die sind mittlerweile für die "Kulturwertmark", die allerdings auch auf einer Pflichtgebühr beruht - es ist so eine Art Pflicht-Kulturabonnement für alle Internetnutzer. Für die gezahlte Gebühr darftst Du eine gewisse Zahl von Musiktiteln (oder Filmen - ebooks) monatlich "ziehen" - wenn Du mehr willst, kannst Du aber (gegen eine dann höhere Gebühr) freiwillig noch mehr "Kulturwertmark" bestellen . Das kostenlose Runterladen von rapidshare etc. soll daneben aber auch erlaubt sein.
Naja... :floet:

Vgl:

http://www.ccc.de/de/updates/2011/kulturwertmark
 
na prima, musiker waren keine dabei:

"Das Kulturwertmark-System ist in zweijähriger Diskussion mit Schriftstellern, Filmemachern, Malern, Podcastern, Galeristen und Journalisten ..."

manchmal sind die echt betriebsblind
 
nordcore schrieb:
(In diesem Fall ist meine *persönliche* Antwort allerdings durchaus einfach: ich kaufe das Zeug so lange nicht mehr, wie ich damit fast nur Leute finanziere, die meinen Interessen entgegenarbeiten. )
Was meinst du ? Nike ? McDonalds und Burger King ? Maggie bzw. Nestle ? Oder redest du tatsächlich von Musik ??? Beispiel bitte ;-)
 


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