Was wenn ein Plug-In einen Gehörschaden verursacht?

Ich meine, wenn es innerhalb 48 Stunden nicht deutlich besser wurde, einfach mal zum HNO gehen, der auf Tinnitus spezialisiert ist. Ich habe so einen zufällig hier um die Ecke und meiner davon betroffenen Frau haben die richtig gut geholfen. Kleine Vorabinfo siehe deren Website hier: http://www.hno-ringkirche.de/index.htm?http://www.hno-ringkirche.de/institut/seminar.htm Google mal in deiner Gegend nach so jemandem. Da ich beruflich permanent mit dem Risiko lebe, und auch schon heftige Impulsspitzen per Kopfhörer und Speaker (etwa eine ungezügelte Polivoks Filterresonanz) abgekriegt habe, kenne ich solche Effekte schon. Auch ein Rush Konzert ohne Ohrstöpsel kann zumindest temporär schädigen. Also: Den guten Arztmann ins Ohr schauen lassen ist mal kein Fehler.

Sicherlich brauchst du für die Zukunft keine Ratschläge, denn nach so ner Erfahrung ist der Blick auf den Master Fader ein anderer. Ich habe ein großes Risiko beim sehr laut Abhören von letzten Abklingphasen etwa von Drums und perkussiven Klängen. Da gehe ich mit den Fadern auf maximal Pegel und will jegliches Rauschen oder Brizzeln im Sample hören und notfalls denoisen oder ausfaden. Und sehr aufpassen, dass ich da nicht plötzlich statt Sample Start im -60 dB Bereich es vorne bei - 3 dB starte. Sonst hurra :) Also auf sich selbst aufpassen ist schon nicht ganz unwichtig.
 
Erstmal von mir auch gute Besserung! Und "zum HNO-Arzt gehen und ansonsten möglichst wenig Sorgen machen (haha, ja, aber trotzdem) und ne Weile ruhig angehen lassen" wurde ja schon gesagt.

Als Tinnitus-Patient hab ich immer gesagt bekommen (und zurecht), dass man sich, nachdem man die Behandlung eingeleitet hat, so wenig wie möglich mit dem Tinnitus befassen sollte, weil er umso schneller und besser weggeht. Dann ist halt die Frage - ist es besser für deine Seelenruhe, wenn du das gegenüber dem Hersteller auf sich beruhen lässt und einfach nur auf dich schaust, oder geht es dir besser dabei, dem noch weiter nachzugehen. Letztlich ist ja das Wichtigste, dass dir kein Schaden bleibt.

im Land der Millionen Entschädigungen für Leute die sich nen Mc Donalds Kaffee über den Körper schütten.
Gutes Beispiel, passt hier ziemlich gut hin. Die betreffenden Leute waren nämlich gar nicht so naiv, sich zu wundern, dass frischer Kaffee eher warm ist, sondern nachdem sich x Leute an dem Kaffee verletzt hatten, wurde mal nachgeschaut und festgestellt, dass das Wasser, mit dem der gebrüht wurde, überhitzt war. Und mit den daraus resultierenden Temperaturen rechnet einfach kein normaler Mensch - dass einem der Kaffee ne Viertel Stunde nach Kauf und Rumtragen immer noch mit über 80 Grad entgegenschwappt, davon muss man tatsächlich nicht ausgehen. (Millionenabfindungen waren es trotzdem nicht ;-) ) Aber so was sind immer (und bei komplexen Produkten oder Produktketten mehrerer Hersteller, wie hier, umso mehr) Grauzonen - wo hört das üblicherweise zu erwartende Restrisiko und damit die Eigenverantwortung des Kunden auf, ab wo ist es ein Fehler des Produkts bzw. des Herstellers. Das ist eher keine Frage, die wir hier im Forum beantwortet bekommen, für so was werden dann eher Gutachten erstellt. Wichtig ist einerseits, hat das Produkt einen Fehler in dem Sinn, dass ein Risiko entsteht, mit dem man üblicherweise bei einem gleichartigen Produkt nicht rechnen muss - und kann man zeigen, dass die Ursache des Schadens wirklich in diesem Produkt selber lag. Die andere Frage ist dann, was steht in AGB/Manual/etc., wurde da auf diese Risiken hingewiesen oder nicht. Allgemeine Wischiwaschi-Formulierungen wie "Für etwaige Gesundheitsschäden wird jede Haftung ausgeschlossen" bringen dem Hersteller meines beschränkten Wissens nach nicht unbedingt Rechtssicherheit, das wäre n bisschen zu einfach. Aber ab wo man eine rechtliche Chance hat, ist m.E. für den Laien wirklich sehr sehr schwer zu beurteilen. (Ich bin selber Laie. "Dies ist auch keine Rechtsberatung", ich bekomme das beruflich nur am Rande mit.)
 
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Ich hab einen recht heftigen Tinnitus auf beiden Ohren, glücklicherweise gut kompensiert, stört mich somit sehr selten und ich kann sogar mit ohropax schlafen. Ich dachte als Kind, dass ich stille „hören“ kann, manchmal frage ich mich deswegen ob ich den nicht schon immer hatte.
 
Warum bauen SW Hersteller nicht immer einen Limiter am Ende der Signalkette (VCA) des Plugins ein? Oder eben in der DAW:
Was soll das bringen?? Ein Limiter soll die Aufnahme vor übersteuern/clipping schützen.

Die Ohren werden dir genauso wegfliegen wenn der Volume Regler zu weit hochgedreht ist....
 
Da is was dran. Und da sich Softwarefehler nicht vermeiden lassen, bleibt nur übrig die Lautstärke so einzustellen, dass Pegelspitzen weder dich noch die Abhöre kaputt machen können.
 
Was soll das bringen?? Ein Limiter soll die Aufnahme vor übersteuern/clipping schützen.
Ich dachte das ein Limiter am Ende der Kette (innerhalb des Plugin/DAW bzw. vor dem Verstärker) was bringt. Wusste nicht dass dieses ~Sinnlos ist. Unwissenheit meinerseits, sry.
 
Das wäre wohl eine technische Frage, wie weit über 0db (ab da würde bspw. ein Limiter einsetzen) geht der Ausgangspegel eine DAW tatsächlich noch?
Also was das tatsächlich noch bringt.
 
Der hörschaden wird bei sowas in der ersten millisekunde produziert, bevor sich das trommelfell anspannen konnte. Da nützt dann auch ohren zuhalten nix mehr...

This. Hab mir Anfang 2016 einen hässlichsten Hörsturz besorgt, mit dem Logic-Click, der auf gefühlt 200db losging. Selbst blitzschnelles Abschalten nutzte da nichts mehr. Einige Wochen knock out.

War ca 2 monate später zum Glück alles wieder weg, allerdings bleibt die gewisse Empfindlichkeit.

Zehn Monate später (Oktober 16) drückt der Kollege beim Airsoftspielen neben meinem Ohr ab. Nicht mal ein Zehntel so laut, aber hat mir 40% Verlust, zerstörten Druckausgleich und anhaltenden Tinnitus beschert. Der ging bis heute nicht mehr weg.
 
Zehn Monate später (Oktober 16) drückt der Kollege beim Airsoftspielen neben meinem Ohr ab. Nicht mal ein Zehntel so laut, aber hat mir 40% Verlust, zerstörten Druckausgleich und anhaltenden Tinnitus beschert. Der ging bis heute nicht mehr weg.
Was meinst du mit zerstörtem Druckausgleich genau?
 
Das ist ein interessantes Thema. Ich habe letztens ein paar Plug-ins ausprobiert und da ist mir das auch extrem aufgefallen. Ich finde das teilweise mehr als fahrlässig wie die Presets nach dem umschalten in Lautstärke und im Frequenzbereich variieren. Egal ob Synth oder Effekt Plug-in. Ich rede von renommierten Anbietern keine Freeware. Mit Kopfhörer würde Ich die nicht testen wollen. Ich verstehe schon das man Aufmerksamkeit will aber es ist meiner Meinung teilweise schon hart an der Grenze.
 
@lfo2k also falls es Die wieder besser geht , dann kann man auch mal dankbar sein, dass es nicht der braune Ton war ..

😂

Spaß bei Seite, hatte auch schon solche Fullscale Artefakte auf Boxen oder Kopfhörern, das ist erst mal kein Spaß und bestimmt nicht förderlich
 
Was meinst du mit zerstörtem Druckausgleich genau?

"Zerstört" ist n hartes Wort, triffts vielleicht nicht ganz, aber wie sollte so ein Druckausgleich/Gleichgewicht funktionieren? In der Regel automatisch und unbemerkt.
Das ist bei mir vorüber, ich muss ziemlich viel "manuell" machen inzwischen, aufpassen wie gerade ich da stehe, durfte neu fahrradfahren lernen und ähnliches Zeug. Gleichgewicht und Ohrendruck ist etwas, das mich eigentlich jede wache Stunde zumindest nebenbei beschäftigt.
 
Warum bauen SW Hersteller nicht immer einen Limiter am Ende der Signalkette (VCA) des Plugins ein?
Warum sollten sie? Wo ist das Problem in der DAW einen Limiter vor die Ausgabe/den Master zu setzen? Ich dachte, dass man das grundsätzlich immer macht um die Ohren zu schützen? Ebenso gibt es Hardware-Limiter für die "Ohne-DAW-Fraktion". Sowas kann immer passieren, ob es nun eine fehlerhafte Software (fehlerfreie Software existiert nicht) oder ein Hardware-Delay/sontein Pedal mit 120% Feedback ist. Ich jedenfalls setze beides ein. So lange ich noch herum experimentiere habe ich in Ableton auf dem Master einen Limiter auf -6db in schärfster Einstellung. Und direkt vor den Monitoren/Kopfhörern noch einen Limiter auf +3db.

Kopfhörer, Monitor, Ohren, das alles kann zerstört werden. Das sollte doch eigentlich jedem klar sein?

Tut mir wirklich sehr leid, dass dir das passiert ist. Mir ist es in den Anfangszeiten auch nicht anders ergangen. Daraus habe ich dann gelernt. Für mich sitzt hier das Problem vor dem Computer.
 
Der Druckausgleich funktioniert über die Eustachische Röhre. Ich frage mich, wie diese durch einen scheinbar nicht zu lauten Knall Schaden nehmen kann. Hast du die Funktion der Eustachische Röhre beim HNO mal messen lassen?
 
Selbst so ein Audiotreiber, oder irgendwas dazwischen kann mal für Spitzen sorgen, z.B. wenn was abstürzt.
 
Wo ist das Problem in der DAW einen Limiter vor die Ausgabe/den Master zu setzen?
[...]
Für mich sitzt hier das Problem vor dem Computer.

Mache ich auch seitdem, HW wie SW Limiter.
Jajn, damals, so 2005 war Linux && Audio sehr experimentell und war eher Rack als DAW und LADSP plugins waren und wurden eher ~wissenschaftlich programmiert. ;-)
 


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