Naja, meine Perspektive wär' dann doch eher dass ich für das Glas Milch das ich gelegentlich brauch mir keine ganze Kuh Kaufen muss. Brauchst du ständig Milch und deren div. Nebenprodukte kann du vielleicht mehr damit anfangen.
Ja, wie gesagt, ich sitze an synth wie andere an nem klavier und da ist mir eine kuh in meinem instrumentenpark schon lieb.
Ich weiss aber einen polybrute genauso zu schätzen. Bei anderen instrumenten wird das nicht so hinterfragt, wenn man da einen gewissen sound haben möchte, obwohl es bei einem synth am stärksten zum tragen kommt.
Ich habe aber selbst gar keine kuh. Ich hab nen ob6, perfourmer und polybrute.
Mir gehts nur darum, dass wenn man auf vintage sound steht, beim obx8 oder auch p5 voll auf seine kosten kommt.
Wir hatten hier im Forum (vielleicht noch in der alten Version und auch im alten Keyboards Forum) vor vielen Jahren mal 'ne Diskussion und es gabs div. Hörtest mit unzähligen von Synths und irgendwo waren wir uns irgendwann einig geworden, dass man zwar beim editieren/verändern der Parameter einen Unterschied merkt, aber einzelne detailliert programmierte Sounds kaum zu unterscheiden sind, speziell wenn man sich in 'nem Arrangement mit anderen Sounds und Effekten (z.B. EQ, Kompressor etc.) verwendet.
Seh ich genauso. Deswegen hab ich auch das wort perspektive mit ins spiel gebracht. Synthesizer sind richtige instrumente und ja, einen take 5, rev2 oder so kann man so programmieren, dass er in vielen sounds vintage klingt. Beim mix ist das wie gesagt eh nicht so wichtig.
Aber ich mag einfach synthesizer sehr gerne. Das ist wirklich dann auch eine Faszination gegenüber bestimmten synth. Zu gewissen sound charakteristiken.
Ich finde es blöd mir synth zu kaufen und dann zu versuchen mit diesen dann andere synth nachzuarmen. Das mag ich gar nicht mehr, hab ich aber früher so gemacht, weil ich mir damals halt nicht das leisten konnte was ich so wollte.
Heute schau ich lieber was ich aus den synth eigenständiges rausholen kann. Sounds die beim ob6 sehr gut klingen, gefallen mir beim polybrute nicht und umgekehrt. Eben weil jeder synth seinen eigenen charakter hat, haben sie ihren eigenen sweetspot. Dann kann ich mich auch vollkommen im sounddesign verlieren.
Man darf auch synth wie den obx8 oder p5 nicht generell als gurken sehen, nur weil es viel potentere synth gibt.
Ein ob6 hat ein aus sicht eines menschen unerschöpfliches klangpotential. Denkt man nicht, weil die struktur so einfach ist und vieles geht gar nicht. Und trotzdem kann ich ohne probleme die bänke vollhauen.
Das liegt einfach daran das wir verblendet sind durch plugins und komplexe synth und ein p5 dagegen wie ne pfeife wirkt. Aber wenn man sich in diesem kosmos mal umschaut, gibt es viel zu entdecken.
Man kennt das ganze universum und hat keine vorstellung von seiner größe, doch man könnte sein leben damit zu bringen eine einzige galaxie zu erkunden.
So entdecke ich sounds, die ich sonst nie kennen lernen würde, hätte ich nur komplexe synth.
So ein synth ist ein erlebnispark mit limitierten und speziellen attraktionen. So seh ich das. Ich tauch da gerne ein und schau wohin es mich führt.
Deswegen bietet mir dieser vintageansatz auch etwas, was ich sonst nicht finde.
Spannend ist auch ki beim sounddesign. Wie bei synplant 2. sehr interessant wie die ki gewisse sounds macht.
Beim Filter find ich das noch halbwegs nachvollziehbar, gerade beim Verlauf/Sweep, werden die Obertöne animiert und klar, ob die Oszillatoren mehr oder weniger Obertonreich sind spielt da im Zusammenspiel mit dem Filter auch 'ne Rolle und die Oszillatoren zueinander auch was die Stimmung und Mikromodulationen was die Tonhöhe bei analoger Steuerung betrifft.
Hüllkurven: Kurve, Geschwindigkeit etc. etc. klar - auch das spielt 'ne Rolle, zumindest für bestimmte Sounds, wenn man nur ADSR und meist nur zwei Hüllkurven hat ist man gebunden an das was der Synth einem so serviert.
Trigon wär aus meiner Sicht vom Filterklang schon recht nah an meinen Vorstellungen, aber die ganzen hochpreisigen "Vintage" Impersonatoren der Orginalhersteller sind mir zu eingeschränkt und damit nur für 'ne Hand voll von Sounds die ich nutzen würde zu gebrauchen. Mein Minimalanforderungen an Klangerzeuger werden einfach nicht erfüllt.
Ehrlich gesagt hat man das Gefühl dass man 'ne Menge Luft nach oben lässt, um in ein paar Jahren weitere Synths nachschieben zu können.
Filter waren oszillatoren meines erachtens oft überlegen. Richtig gute oszillatoren gibt es nicht so oft.
Ganz einfach mal eine saw mit langen release spielen. Sowas kann man nutzen, so etwas einfaches. Und das bringen nicht viele. Das war nur ein beispiel. Und wenn ich da mit kopfhörern dran sitze, dann erfreut mich sowas einfach. Das hat jetzt nichts mit vintage direkt zu tun, aber solche synth bringen sowas meistens.
Im trigon sind die filter sehr schön, auch hier stör ich mich eher an den oszillatoren. Natürlich bekommt man da trotzdem unzählige tolle sounds raus. Aber bei so einfacheren synth, die an legenden angelehnt sind, die das bringen und bei dem preis, störe ich mich ein wenig daran. Klanglich makellos find ich da nur prophet 5/10 und obx8 und ein paar andere.
Solche synth sind im kontext der summe ihrer syntheseeinheiten extrem stimmig. Viel einfacher im Aufbau und die Ausbeute ist größer. Wenn ich intuitiv entscheide ob ich einen sound mag, dann macht sowas einen unterschied.
Warum kann denn sequential für den p5 soviel verlangen, wie für den p6 im desktop format, obwohl der viel einfacher aufgebaut ist und auch chips genutzt werden? Wie erklärt sich die differenz zum polybrute?
Klar, auch weil es sequential ist, aber auch weil die klanglich etwas bringen, was man auf dem markt kaum antrifft. Das wird sich ändern. Der pro800 ist für den preis, wenn man vintage will, eigentlich verdammt gut.
Auch da bin ich auf deiner seite. Klar lassen die luft nach oben. Ich warte eigentlich auf einen polybrute mit der elektronik eines p5 oder obx8.
Extrem stimmiger sound und trotzdem komplex. Es geht mir gar nicht um einen bestimmen vintage synth, sondern um klangliche stärken. Deswegen, in zukunft werden wir sicher sowas sehen. Ich frag mich wie z. B. Ein obx8 abliefert, wenn es um extrem komplexe sounds geht...
Du bist anscheinend jemand, dem gewisse dinge wichtig sind, die man in solchen einfachen synth nicht findet. Ist ja auch ok.
Mir fehlt beim obx8 auch filter fm zum beispiel. Was gibts schöneres in einem polysynth?
Ich hab meine minimalanforderungen nach unten korregiert, seit ich den ob6 habe. Pauschal kann ich das nicht beantworten.
Daher mag ich Synths bei denen man den Obertongehalt der Oszillatoren skalieren kann, zwei flexibel verschaltbare Filter können da auch helfen mit dosierbarer flexibler Sättigung. LFOs pro Oszillator für die Diversität, dann kann ich den Sound z.B. bei Pad Sound so lebendig und unberechenbar wie nötig bzw. mir gefällt klingen lassen. Damit mach ich den "vintage" Sound und setze ihn roh oder morphend/verbiegbar ein falls es gerade passt.
Vintage sind für mich klangliche eigenschaften, die dafür sorgen, dass der sweetspot größer ist.
Zum beispiel der jupiter 6, bereue ich das ich nie einen gekauft habe und den warten habe lassen. Wenn ich den gegenüber p6 usw. stelle und vergleiche, dann hat er immer die nase vorne. Da scheint heute irgendetwas anders gemacht zu werden. So glänzt auch ein obx8, p5, juno, usw.
Allein wie unterschiedlich die damals klangen. Auch ein jpx8, der wirklich so eigenständig klingt, genau wie p5, jupiter 6, obxa, akai ax80 oder so. Da klingen die ganzen neuen die so kamen untereinander viel ähnlicher.
Der prologue war auch toll mit seinem filter, aber trotzdem, die neuen sind einfach anders.
Warum klingt die fm im rev2 (filter) oder take 5 so anders oder grob?
Für meinen geschmack ist das schlechter.
Diese micromodulationen sind mir gar nicht so wichtig, auch wenn das heute als hauptmerkmal gilt, sondern ein extrem stimmiges und passendes klangbild, wo jede sektion zur anderen passt, aber auch für sich alleine steht.
Das ist eine Auswahlkategorie, die heute m. E. unterrepräsentiert ist.
Die Demos waren mir wiederum zu harsh. Der kam zu einer Zeit als ich was für warme und weiche Pad Sounds gesucht hab' und dachte dass ich zwingend was analoges dafür brauchen würde.
Sind halt aus meiner Sicht eher div. analoge Spielarten und die Chips waren damals eher sowas wie ein Kompromiss um das Ganze nicht diskret - wie z.B. im Sunsyn - aufbauen zu müssen. Ich würde das eher auf Geschmack bzw. persönliche klangliche Vorlieben und weniger auf Vintage reduzieren wollen.
Ja, eigentlich paradox, das diese kompromisslösung heute als qualitätsmerkmal gelten. Die sind ja auch in vielen monosynth.
Aber die klingen einfach gut. Wie gesagt, das filter im p6 ist diskret und der chip im p5 klingt besser. Viele diskrete komponenten sind gar nicht so toll. Für mich ist das kein qualitätsmerkmal. Ich denke wirklich, dass da irgendwas übersehen wird.
Das filter im ob6 ist wirklich extrem schön. Ist eines der filter im obx8 nicht auch diskret?
Ich bin mir sicher, dass sed keinen unterschied macht oder ob chip oder diskret. Aber irgendwas macht man heute anders, da kann man sicher nochwas aus der vergangenheit lernen.
Ich frag mich auch, wie aufwendig es war den p5 und obx8 so auf den punkt zu bringen?
Deswegen ist auch gsmusic wirklich beeindruckend. Der e7 ist ihr erster synth und der macht wirklich was her. Nur leider keine fm.