ich frage mich auch immer warum ein und die selbe Note auf dem Keyboard, 3 oder 4 unterschiedliche Bezeichnungen bekommt (Ais, Des, Dis etc.) .. obwohl die gleich klingt?
OK, da steckt natürlich eine jahrhundertelange Entwicklung drin.
So, als Grundkonzept:
- üblicherweise haben wir eine heptatonische Skala, d.h. wir wählen aus den 12 Halbtönen 7 aus
- wir beziehen das System aus Vorzeichen auf die heptatonische Skala von C-Dur, d.h. für Schlüsselbrettler i.A. "die weißen Tasten"
- Übereinkunft ist auch, dass entweder b oder # auftauchen, wenn möglich (Moll ist ein Problem)
- weitere Übereinkunft: jeder (ggf. alterierte) Ton muss genau einmal Vorkommen
Beispiel A-Dur:
a, h, des, d, e, ...
- c fehlt, d ist zweimal vorhanden, davon einmal alteriert zu des
Da müsste man dauernd Bchen und Auflösugnszeichen hinschreiben, deswegen ist es geschickter
a, h, cis, d, e ...
Natürlich kann man das über die Konstruktion der Dursaklen begründen:
Quintenzirkel im Uhrzeigersinn, der Leitton kommt hinzu: G-Dur zu D-Dur => cis kommt hinzu
umgekehrt muss ich die Septime kleinmachen, denn meine Ausgangstonart ist ja die Dominante (5. Stufe) und die braucht halt die kleine Septime: F-Dur zu B-Dur, F als Ausgangstonart ist die Dominante zu B-Dur und braucht daher die kleine Septime (Es).
Das System hat sich als praktisch erwisen, solange man nocht irgendwie 'tonal, 'hramonsich' unterwegs ist, weil es - wie merkwürdig es auch anfnags erschienen mag - die harmonische Struktur aufzeigt. Bei Schönberg und Webern sieht das dann schon anders aus.
Folgendes 'pathologisches' Beispiel:
Die Alternative wäre, die Kreuz/Dopplekreuzhölle zu vermeiden und einen Kontectwechsel zu Bchen zu machen, damit keinen Ais7-Akkord hat (mit gis im Bass). Aber das sind die Ausnahmen ...
Grüße
Omega Minus
PS:
Notenbeispiel ab 2'34"