Da kommen wir vielleicht aus verschiedenen Schulen -- da wo ich herkomme, ist die Definition "einer" reinen Stimmung keineswegs so festgezurrt. Was du beschreibst, ist in meinen Begriffen
naja, so steht es in diversen büchern. muss ja nicht richtig sein, aber sicher auch nciht unbedingt falsch.
zwischen, sagen wir, Pythagoras und Palestrina.
also was damals gerade hip war sollte nich tunser problem sein. die frage ist doch eher, was machen wir heute (und warum, und was könnte man noch verändern um es doch wieder anders zu machen^^)
Reine Terzen interessierten die Leute nicht.
mich schon.
ist immerhin das mit abstand größte problem in der gleichstufenwelt.
vielleicht ist es eifnach nur gewöhnungsbedürftig, das so stark "korrigiert" zu hören.
aber wenn du ernsthaft für die terz 147/128 benutzen willst, dann wird das im endeffekt immer noch eine schwebung bleiben.
von den vierstelligen brüchen in deinem beispiel mal ganz abgesehen. das hat für mich mit reiner stimmung nichts mehr zu tun weil man das nämlich nicht mehr hören kann.
das "rein" bezieht sich ja eigentlich genau darauf, dass die verhältnisse möglichst kleine fractionals sein sollten.
deine feststellung, dass eine quintenreine stimmung auch schon den tatbestand erfüllt, leuchtet nicht ganz ein. die quintenreine pythagoreische ist ja vermutlich sogar dichter an der mitteltönigen als an sonstwas.
und die 4:3 große terz ist genau das unterscheidungsmerkmal zwischen dem einen und dem anderen.
"Die" eine reine gibt es m.E. nicht. Nicht nur von der Theorie her (weshalb sollte z.B. mit größerem Recht dein Bb ein 9/5 sein, also die Terz unter der Sekunde, C-D-Bb, anstatt etwa ein 16/9, also Quarte über der Quarte, C-F-Bb?)
wer das (meine zahlenoben) so festgelegt hat weiß ich auch nicht. aber das steht so überall.
-- es fehlt ja auch völlig an einer musikpraktischen Tradition, in der sich (anders als z.B. bei der mitteltönigen Stimmung oder der Idee des Austemperierens des pyth. oder synt. Kommas) ein solches Paradigma nachhaltig durchgesetzt hätte.
auf seite der kompositionstherorie sicher. aber sag mal einem sänger oder einem trompeter dass er eine reine terz spielen soll und gibt ihm den grundton mit der posauane vor.
was wird er spielen; 2:3 oder 147/128 ?
147/128 kann man gar nicht spielen, weil sich das genau so anhört wie 22:31 oder 147651:127985