Waldorf Iridium Keyboard (Poly-Pressure)

Ich persönlich hätte mir eine 61 Tasten Version gewünscht; Gerade weil es Poly Pressure hat...
Ensoniq (rest in peace) war da nicht zimperlich...

Überhaupt scheint es heute nicht mehr in zu sein, Synthesizer in verschiedenen "Tastaturgrößen" anzubietetn, ausgenommen Workstations von Korg,Roland,Yamaha...
 
Ich sag mal so: Es ist ja gut, dass es jetzt Angebote gibt für diejenigen, die polyphonen Aftertouch für ein sinnvolles Werkzeug halten, ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu steigern. Meine Erfahrung mit dem CME xKey im Vergleich zu meinen Tastaturen mit monophonem Aftertouch sagt mir, dass mir für meine Spielweise monophoner Aftertouch geeigneter erscheint.
Ich will mit meinem leidenschaftlichen Plädoyer für mehr Ausdrucksmöglichkeiten bei Synthesizern im allgemeinen und polyphonem Aftertouch im speziellen niemandem die persönlichen Vorlieben madig machen – ich bin nur verwundert darüber, wenn man diesem Zugewinn an notenbasiertem Ausdruck eher zurückhaltend gegenüber steht.

Man stelle sich vor, ein Hersteller käme auf die Idee, einen polyphonen Synthesizer mit monophoner Velocity anzubieten: es wäre eine Lachnummer sondergleichen! Aber Aftertouch, der immer auf alle Noten wirkt? Na klar! Woher kommt diese freiwillige Akzeptanz dieser Ausdrucksbeschneidung?

Man bedenke dabei, dass sämtliche Ausdrucksmöglichkeiten an polyphonen Synthesizern – Räder, Pedale, Blaswandler, Bandmanuale, Sensorflächen und Freudenstöcke – immer auf alle gerade klingenden Noten wirken, mit gerade einmal zwei mageren Ausnahmen: Velocity und eben polyphonem Aftertouch.

Als ob das nicht Einschränkung genug wäre, ist Velocity dazu auch noch ein Wert, der im Leben einer Note nur ein einziges Mal an ihrem Beginn gemessen wird und danach bis zu ihrem seligen Ende fest und unveränderlich bleibt. Das mag denjenigen genügen, die im Synthesizer im weitesten Sinne ein Klavier oder eine Orgel mit erheblich mehr Klangfarben sehen, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass Synthesizer überwiegend mit klavierähnlichen Tastaturen daher kommen.

Die Ausdrucksmöglichkeiten des Synthesizers sind seit dem Erfolg von Moog, der letztlich aus Gründen technischer Einfachheit auf Tastaturen setzte und damit dem Synthesizer die bereits vorhandene potentielle Käuferschicht der "Bandkeyboarder" erschloss, letztlich bei einem pianistischen Ansatz stecken geblieben: Der Anschlag einer Note löst vorher definierte Ereignisse aus (man denke nur an die Hüllkurven: einmal gestartet, laufen sie mit der Unerbittlichkeit eines Uhrwerks ab!), ein Eingriff in einzelne, bereits klingende Noten ist in diesem Klangweltbild der Klavier- und Orgelspieler weder vorgesehen noch vorstellbar.

Und die Kundschaft? Der Pianist vermisst es ohnehin nicht, und der Organist ist's ja gewohnt, dass die Pedale für Schwellwerk und Registercrescendo auch auf alle Noten wirken. Aber man frage einmal einen Gitarristen, ob er sich vorstellen könne, darauf zu verzichten, nur einzelne Note in der Tonhöhe verbiegen zu können – oder einen Komponisten oder Dirigenten, ob es genügen würde, Dynamikveränderungen nur für alle Blas- und Streichinstrumente gemeinsam vornehmen zu können: Ungläubige Blicke würde man ernten.

Polyphoner Aftertouch hatte von Beginn an darunter zu leiden, dass er technisch aufwändiger umzusetzen war und erheblich mehr Daten erzeugte als sein einstimmiges Pendant. Das führte zum einen zu einem eklatanten Mangel an entsprechend ausgestatteten Instrumenten, und zum anderen zum freiwilligen Verzicht, mit diesen Datenmengen sowohl den überaus mageren (also kostbaren) Speicherplatz der frühen MIDI-Sequencer-Computer als auch die erbärmlich lahme MIDI-Schnittstelle zu verstopfen – mal ganz davon abgesehen, dass das entsprechende Spiel ja auch erlernt sein will. Jede dieser Bedingungen hat die andere zur Folge, ein Teufelskreis, angesichts dessen es schon als ein kleines Wunder erscheint, dass MPE es tatsächlich in den MIDI-Standard geschafft hat.

Ich hoffe inständig, dass weitere Hersteller Waldorfs Vorbild folgen werden, und dass mehr Synthesizerspieler erkennen, wieviel an Ausdrucksmöglichkeit ihnen bisher vorenthalten wurde.
 
Sieht echt cool aus und beinahe wäre ich ein wenig ärgerlich geworden :) Hatte mir erst vor kurzem einen Iridium geholt und das Keyboard würde mich schon anmachen. Bin aber auch von der Fraktion, "bitte aber mit mehr Tasten^^", daher trifft es mich dann doch nicht so hart. Das lieght primär an meiner aktuellen Verwendung des Synths. Ich finde der Iridium scheint besonders bei sehr dynamischen Pads und viele Modulationen und da finde ich 49 schon etwas wenig. Zumindest bei meiner Anwednung. Aber vom Formfatkor finde ich es sehr gelungen.
Super Noob Frage zu "polyphoner aftertouch": Das bedeutet, dass ich für jedes Voice, unabhängiges aftertouch haben kann, oder? D.h. ich spiele beispielsweise mit der linken Hand eine Begleitung/Chords und adde nur bei meiner, mit der anderen Hand gespielten, Melodielinie aftertouch hinzu? Klingt doch super und ich sehe selbst als schlechter Keyboard Spieler, einiges an Möglichkeiten. Also angenommen, ich habe es richtig Verstanden. Werden die Poly Aftertouch Infos auch über "reguläres" Midi übertragen oder ist das schon Teil von Midi 2.0?
Aber auch als Nicht-Käufer finde ich den Synth wirklich sehr cool. Und mit der neuen Hardware kommen hoffentlich die Waldrof Jungs und Mädels mit der neuen Firmware endlich mal hinterher. Ist OS3 nicht immer noch im Beta Modus? So sehr ich den Iridium mag, ist das aktuell mein größter Kritikpunkt bzw meine größte Enttäuschung. Gerade bei einem so stark Software-getriebenen Instrument, hätte ich mir hier deutlich mehr updates gewünscht. Ich bringe da gerne den alten Virus TI wieder als Beispiel an. Dort waren die ersten Jahre ja ein Fest was neue Features angeht. Und bei Waldrof hängt man seit einem Jahr(?) in einer open Beta fest ;-)
 
Super Noob Frage zu "polyphoner aftertouch": Das bedeutet, dass ich für jedes Voice, unabhängiges aftertouch haben kann, oder? D.h. ich spiele beispielsweise mit der linken Hand eine Begleitung/Chords und adde nur bei meiner, mit der anderen Hand gespielten, Melodielinie aftertouch hinzu? Klingt doch super und ich sehe selbst als schlechter Keyboard Spieler, einiges an Möglichkeiten. Also angenommen, ich habe es richtig Verstanden. Werden die Poly Aftertouch Infos auch über "reguläres" Midi übertragen oder ist das schon Teil von Midi 2.0?

Genau das bedeutet es. Wird alles ganz normal übertragen, allerdings ist es bei so was dann schon sinnvoller, USB-MIDI zu benutzen.

Aber auch als Nicht-Käufer finde ich den Synth wirklich sehr cool. Und mit der neuen Hardware kommen hoffentlich die Waldrof Jungs und Mädels mit der neuen Firmware endlich mal hinterher. Ist OS3 nicht immer noch im Beta Modus? So sehr ich den Iridium mag, ist das aktuell mein größter Kritikpunkt bzw meine größte Enttäuschung. Gerade bei einem so stark Software-getriebenen Instrument, hätte ich mir hier deutlich mehr updates gewünscht. Ich bringe da gerne den alten Virus TI wieder als Beispiel an. Dort waren die ersten Jahre ja ein Fest was neue Features angeht. Und bei Waldrof hängt man seit einem Jahr(?) in einer open Beta fest ;-)

Ich verstehe auch nicht so ganz den Ansatz, statt vieler kleiner Updates alles zu einem großen Ding zusammenzuschnüren, das dann aber trotzdem reichlich Fehler hat und dafür dann auch noch Monate bis zur Veröffentlichung braucht (siehe UDO Audio mit dem Super 6).
 
Super Noob Frage zu "polyphoner aftertouch": Das bedeutet, dass ich für jedes Voice, unabhängiges aftertouch haben kann, oder? D.h. ich spiele beispielsweise mit der linken Hand eine Begleitung/Chords und adde nur bei meiner, mit der anderen Hand gespielten, Melodielinie aftertouch hinzu?

Einfaches Beispiel: Bei dem "Bladerunner" Preset kannst du bei einem breiten Akkord jede einzelne Note aus dem Akkord wahlweise leicht vorklingen lassen. Das gibt einen Effekt, der bisher Orchestern vorbehalten war, (bei denen bekanntlich jeder Ton durch separate Musiker gespielt wird).
 
Ich bin auch gespannt, ob es beim fixen Audio Hardware Routing im Quantum überhaupt möglich ist, 16 Stimmen zu ermöglichen...
Meine Hoffnung ist, dass ich mich täusche, aber es könnte sein, dass der Quantum nie einen "Iridium" Modus bekommt...
 
Ich bin auch gespannt, ob es beim fixen Audio Hardware Routing im Quantum überhaupt möglich ist, 16 Stimmen zu ermöglichen...
Meine Hoffnung ist, dass ich mich täusche, aber es könnte sein, dass der Quantum nie einen "Iridium" Modus bekommt...
Vereinfacht:
Dieses Routing vor und hinter den Filtern ist ja alles in der selben CPU. Die Filter hängen dabei als D/A- Filter - A/D Schleifen an der CPU dran. Stimmzuordnung zu den einzelnen Filtern ist reine Software. Wenn die Software nun diese Schleife mit den Wandler weglässt, so ist alles digital und daher im Rahmen der Leistungsfähigkeit der CPU beliebig skalierbar.

Um das zu ändern muss man aber das Multithreading der CPU sicherlich verändern.
 
Einfaches Beispiel: Bei dem "Bladerunner" Preset kannst du bei einem breiten Akkord jede einzelne Note aus dem Akkord wahlweise leicht vorklingen lassen. Das gibt einen Effekt, der bisher Orchestern vorbehalten war, (bei denen bekanntlich jeder Ton durch separate Musiker gespielt wird).


Das Hervorheben einzelner Töne in einem Akkord ist normale Praxis am Klavier bei Jazz und Klassik.

Man benötigt dazu neben der Fingertechnik eine musikalische Vorstellung, was man tun will und dazu u.a. entsprechende Kenntnis der jeweiligen harmonischen Gegebenheiten.
Sonst ist das halt Zufall bzw. "individueller" Ausdruck entsprechend der "individuellen" fingertechnischen Unzulänglichkeiten.
Also: entweder recht anspruchsvoll oder ganz einfach ;-) .

Soll keine Klugscheißerei sein. Nur informativ.
 
Das Klavier hat ein sensibles "Anschlagdynamik-Verhalten" - das ist eher mit einer hohen Auflösung und so weiter zu vergleichen - siehe auch Osmose.
Wir sind ja mit den alten Auflösungen etc. noch nicht ganz an dem Punkt.

MPE ist das andere Stichwort - vielen ist nicht klar, dass das eine Andere Form von Multitimbralität ist, die theoretisch jeden Sound anders klingen lassen könnte - und auch das wäre nicht unspannend. Morph bei Clavia zB mit Fingerdruck, Dynamik, mit bestimmter Spielart etc. mehr oder weniger andere Sounds "werden zu lassen".

MIDI 2.0 wäre hier super. Hoffe, dass sich da mehr Hersteller rein trauen - Sequencerhersteller auch - Hapax ist der erste der mit MPE dient) - bei DAWs dasselbe und die HW eben auch und SW sollte das sowieso - und indirekt geht es - aber ..
die Möglichkeiten sind gewaltig, man hat sie nur noch nicht wahrgenommen.

Bedenkt also, dass das alles noch besser geht und nicht nur die Supervirtuosen damit einiges tun können - auch ich - und ich würde das live besonders gern nutzen - auch wegen der besseren Auflösungen und wir brauchen unbedingt wieder Multitimbrales™ - ein Synth der 4 oder mehr verschiedene Sounds spielen kann würde manches Schleppgut vermeiden helfen. Das nur so nebenbei - auch Iridium darf gern 4 Slots haben oder so..
Oder wenigstens einfach jeder Stimme einen anderen Sound gönnen - das sollte heute ein digitaler Synth tun - aber jeder - nicht nur W'dorf. Der M kann's.
 
Ich auch nicht. Das macht man da nur mit der Anschlagsdynamik.

(After-Touch beim Orchester ist auch nicht immer üblich.)

Anschlagsdynamik gibts aber schon seit Jahrzehnten, soll heißen: der Vergleich mit dem Klavier hinkt.

Und beim Orchester spielen eben auch Bläser und Streicher mit, die den bereits angepielten Ton nach belieben lauter/aggressiver klingen lassen können, jeder einzeln oder in der Gruppe gemeinsam ... je nachdem wie der Herr Kapellmeister es gern hätte.
Und genau das kannst du nun mit PolyAftertouch ... für jeden gespielten Ton einzeln.

... und mit dem Iridium noch viel mehr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Hervorheben einzelner Töne in einem Akkord ist normale Praxis am Klavier bei Jazz und Klassik.

Man benötigt dazu neben der Fingertechnik eine musikalische Vorstellung, was man tun will und dazu u.a. entsprechende Kenntnis der jeweiligen harmonischen Gegebenheiten.
Sonst ist das halt Zufall bzw. "individueller" Ausdruck entsprechend der "individuellen" fingertechnischen Unzulänglichkeiten.
Also: entweder recht anspruchsvoll oder ganz einfach ;-) .

Soll keine Klugscheißerei sein. Nur informativ.

Jazz- und Klassikpianisten können also zum Beispiel Noten nach dem Anspielen aus Akkorden hervortreten lassen oder deren Klangfarbe ändern? Wow, das wusste ich nicht ... ;-)
 
Für mich als autodidaktischer Tastaturnutzer ist es einfacher eine Note per polyphonen Aftertouch hervorzuheben, als eine einzelne Note eines von mehreren Fingern gleichzeitig angeschlagenen Akkordes per Velocity gezielt zu betonen. Am CS80 eines Freundes habe ich das mit dem polyphonen Aftertouch schon nach einer Stunde recht gut hinbekommen.

Das meine erste Tastatur ein monophoner Synthesizer natürlich ohne Anschlagsdynamik war (Moog Prodigy), hat natürlich auch zu dem beigetragen, wie ich heute spiele. Ein Organist hat auch keine echte Anschlagsdynamik und auch keinen Aftertouch. Der benutzt höchstens einen Schweller. Aber wohl alle richtigen Organisten können besser mit Anschlagsstärke umgehen (wenn sie z.B. mal ein Klavier spielen) als meine Finger.
 
Weiter vorne wurde das ja schon mal erwähnt: polyphoner Aftertouch wird überbewertet.
Ist auch meine Einschätzung.
Ich weiß nicht, welche praktischen Erfahrungen die Kollegen oben damit haben. - Bei meinem VFX hat mich das nach rel. kurzer Zeit nicht mehr so angemacht.
Nichtsdestotrotz ist es natürlich toll, dass es evt. wieder mehr neue ordentliche Tastaturen damit geben wird. Was die Künstler damit dann schaffen werden, wird sich zeigen. In jedem Fall: "Kauft! Kauft! - Sonst kaufen andere ... ."
 
Ich habe noch kein Video gesehen wo der Quantum in Sachen Expressivität richtig gut rüberkommt und ich konnte dem Quantum diesbezüglich auch beim Antesten Zuhause nichts der gleichen abgewinnen, für meinen Geschmack alle Möglichkeiten die man sich vorstellen kann, aber das Instrument berührt mich 0, wahrscheinlich weil er überfrachtet ist mit LFo s und Hüllkurven und und und….daran wird auch der polyAT nicht ändern aus meiner Sicht und für meinen Geschmack……..
 
Für mich als autodidaktischer Tastaturnutzer ist es einfacher eine Note per polyphonen Aftertouch hervorzuheben, als eine einzelne Note eines von mehreren Fingern gleichzeitig angeschlagenen Akkordes per Velocity gezielt zu betonen. Am CS80 eines Freundes habe ich das mit dem polyphonen Aftertouch schon nach einer Stunde recht gut hinbekommen.

Das meine erste Tastatur ein monophoner Synthesizer natürlich ohne Anschlagsdynamik war (Moog Prodigy), hat natürlich auch zu dem beigetragen, wie ich heute spiele. Ein Organist hat auch keine echte Anschlagsdynamik und auch keinen Aftertouch. Der benutzt höchstens einen Schweller. Aber wohl alle richtigen Organisten können besser mit Anschlagsstärke umgehen (wenn sie z.B. mal ein Klavier spielen) als meine Finger.
Bei mir ist es eher umgekehrt. Das wenige, was ich an den Tasten kann, kommt vom klassischen Klavier. Und da ist natürlich ein nachträgliches Drücken auf die Tasten überhaupt nicht gewünscht und eigentlich eine "falsche Technik". Ich nutze monophonen Aftertouch gerne als Ersatz für das Modwheel, weil ich nun einmal nur zwei Hände habe. Aber jetzt auch noch polyphon mit einzelnen Fingern drücken zu sollen und mit anderen nicht, das ist gruselig für mich. Das auch als Erklärung für Dich, @serge, warum ich mich schwer tue mit polyphonem Aftertouch. Aber es ist ja gut, dass jeder Jeck anders ist. Sonst würden wir alle dasselbe machen, die gleichen Ideen haben und dieselbe Frau lieben - und das wäre sehr unpraktisch und unproduktiv ;-) ...

Übrigens finde ich auch, dass man Velocity mit den gängigen Synth-Tastaturen nur sehr schwer sinnvoll nutzen kann. Für meine Spielweise brauche ich dazu voll gewichtete Piano-Tastaturen, am besten mit Hammermechanik und rein akustisch ;-) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens finde ich auch, dass man Velocity mit den gängigen Synth-Tastaturen nur sehr schwer sinnvoll nutzen kann. Für meine Spielweise brauche ich dazu voll gewichtete Piano-Tastaturen, am besten mit Hammermechanik und rein akustisch ;-) ...

Du solltest mal probieren, Synths über eine Yamaha-Silentpiano-Tastatur zu spielen.
Das ist eine andere Welt.
 
Du solltest mal probieren, Synths über eine Yamaha-Silentpiano-Tastatur zu spielen.
Das ist eine andere Welt.
Darf das Silent-Piano auch von Grotrian sein oder Seiler? ;-) ... Gute Idee ... werde mal schauen, wann ich die Gelegenheit habe.

Also schnelle Leads spiele ich lieber mit einer popligen Synth Tastatur, als mit gewichteten Tasten.
Dafür brauchst Du aber auch kein Velocity, oder? ... Schnelle Leads kann ich sowieso nicht ;-) ...
 
Man bedenke dabei, dass sämtliche Ausdrucksmöglichkeiten an polyphonen Synthesizern – Räder, Pedale, Blaswandler, Bandmanuale, Sensorflächen und Freudenstöcke – immer auf alle gerade klingenden Noten wirken, mit gerade einmal zwei mageren Ausnahmen: Velocity und eben polyphonem Aftertouch.
MPE wäre auch noch 'ne Option


00 An introduction to MIDI Polyphonic Expression
 
Das wenige, was ich an den Tasten kann, kommt vom klassischen Klavier.

Ohne dir damit zu nahe treten zu wollen, aber ich glaube, das ist tatsächlich eine gewisse Schwelle. Lass es mich an einem Beispiel illustrieren:

Übrigens finde ich auch, dass man Velocity mit den gängigen Synth-Tastaturen nur sehr schwer sinnvoll nutzen kann.

Das ist meiner Erfahrung nach das Ergebnis einer zu stark fokussieren Denke/Erfahrung "Velocity = Lautstärke" ... und das ist bei vielen Synthesizer-Patches nicht passend und oftmals ausgesprochen "un-intuitiv".
Wenn du ein (E)-Piano-Patch hast, dann passt es noch irgendwie, aber spätestens bei der Nachbildung eines Blas-Instruments wird es völlig abwegig.

Ich hab das mal probiert und habe stattdessen die Attack-Rate der Hüllkurve zur Simulation eines Anblas-Geräuschs mittels Velocity gesteuert und mittels Aftertouch dann die Lautstärke bzw. Overdrive zur Simulation des Überblasens... und mit einem Schlag hat auch hier die Velocity wieder sehr intuitiv ins Spielgefühl gepasst, weil das dadurch gesteuerte Verhalten zum Charakter des Instruments passt.

Heißt dann aber im Umkehrschluss, dass Aftertouch nur deshalb nicht so dein Ding ist, weil's eben nicht zum Charakter deines "nativen" Instruments passt. Sei dir gegönnt, ist aber nicht repräsentativ (würde ich mal ganz kühn behaupten).

Und dass man auf so einem Teil wie dem Iridium einen geradezu endlosen Fundus an Effekthaschereien zur Verfügung hat, die geradezu danach schreien, mit PolyAftertouch gespielt zu werden, das sollte wohl jedem Spielmatz klar sein.

Schnelle Leads kann ich sowieso nicht

Schnelle Leads gehen allerdings auch im monophonen Modus viel leichter, weil man da einfach Zeit hat, die vorherige Taste wieder loszulassen. ;-)
Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
 
Auch weil ich Q+ und Quantum und so da hatte und sagen kann - die digitalen Filter sind kaum schlechter und zudem emuliert man halt harten Filtersound - dh der Vorteil und der Aufwand ist meiner Ansicht schon beim Quantum nicht nötig gewesen, die Stimmenzahl wiegt da mehr für das was es kostet. Ich würde hybrid nur machen, wenn wir noch in den 90ern wären und alles wie JP8000, Ion und Virus klänge. SCNR.
In der Hinsicht sind wir uns einig. Ich hatte ja auch eine Zeit lang den Q+ ... und der hatte nur bzgl. der Zahl der Stimmen wirklich große Vorteile gegenüber dem Q. Die analogen Filter klangen zwar gut, aber die digitalen waren bei Waldorf halt auch immer schon gut. Sie klangen eben nicht wie beim Ion oder Virus. Insofern ist die Qualität der eigenen Synths den noch einen Tick besseren eigenen Synths bei Waldorf schon immer zum Verhängnis geworden ;-) ...
 

Dafür brauchst Du aber auch kein Velocity, oder? ... Schnelle Leads kann ich sowieso nicht ;-) ...
Aber Aftertouch, wenn die andere Hand nicht für das Modwheel frei ist, da diese gleichzeitig Akkorde oder einen Bass spielt.

Zurück zum Thema:
Wenn ich oben auf dem Quantum ein Lead spiele und mit dem Aftertouch das Vibrato steuere, dann kann der Pad-Sound halt nicht auch per Aftertouch den Filter öffnen, da sonst dieses bei beiden Sounds auf der einen Tastatur immer nur gleichzeitig passieren würde. Deshalb ist polyphoner Aftertouch auch nützlich, wenn es mal nicht um nur eine Note in einem Akkord geht, sondern beim Split pro Hand. Und das ist glaube ich von jedem mit Aftertouch-Erfahrung spielbar.
 
Das ist meiner Erfahrung nach das Ergebnis einer zu stark fokussieren Denke/Erfahrung "Velocity = Lautstärke" ... und das ist bei vielen Synthesizer-Patches nicht passend und oftmals ausgesprochen "un-intuitiv".
Das ist mir schon klar. Aber es ist nicht nur das. Synth-Tastaturen sind einfach nicht "schwer" genug, um Dir ausreichend Widerstand dafür zu bieten, dass Du Velocity zielsicher dosieren kannst. Es geht eigentlich nur darüber, Velocity sinnvoll zu skalieren. Ich verwende daher Velocity bei Synths höchstens sparsam als Modulation der Filtereckfrequenz, nur sehr selten der Lautstärke.
 

Schnelle Leads gehen allerdings auch im monophonen Mudos viel leichter, weil man da einfach Zeit hat, die vorherige Taste wieder loszulassen. ;-)
Genau!

Und nur im monophonen Modus kann man legato spielen. Hinzu kommen die ganzen Sachen die nur dann gehen, wenn man nicht eine Last Note Priority sondern Low Note Priority wie beim Minimoog aktiv nutzt. Also beim trillern auf dem Minimoog die obere Note einfach halten und nur die untere immer wieder antippen. Selbst einfach Soli wie die von Klaus Schulze gehen nur so. Mit Last Note Priority und Multiple Trigger kann man die nicht spielen, egal wie man es macht. Da wäre das Legato durch Multiple Trigger anders. Und leichtes wird plötzlich kompliziert zu spielen.
Bei Manfred Mann, der nun wirklich ein begnadeter Lead Synthi Spieler auf dem Minimoog ist, sieht man das in einigen Videos auch ganz gut.
Monophone Synths kann man mit Klaviertechnik spielen. Aber eben nicht so wie es viele andere es machen oder gemacht haben. Das ist was anderes als Klavier spielen.
 
Wenn ich oben auf dem Quantum ein Lead spiele und mit dem Aftertouch das Vibrato steuere, dann kann der Pad-Sound halt nicht auch per Aftertouch den Filter öffnen, da sonst dieses bei beiden Sounds auf der einen Tastatur immer nur gleichzeitig passieren würde. Deshalb ist polyphoner Aftertouch auch nützlich, wenn es mal nicht um nur eine Note in einem Akkord geht, sondern beim Split pro Hand. Und das ist glaube ich von jedem mit Aftertouch-Erfahrung spielbar.
Das auf dem xKey auszuprobieren ist natürlich aufgrund der Zahl der Tasten ein wenig schwierig, aber bei Gelegenheit werde ich das mal versuchen, wenn ich eine größere Tastatur mit polyphonem Aftertouch unter den Fingern habe. Genannte Anwendung würde ich für mich aber einfach über zwei verschiedene Tastaturen lösen oder darüber, auf einer Tastatur zwei Timbres zu haben und die Filtersteuerung des Pad-Sounds dann auf den Foot Controller zu legen.

Monophone Synths kann man mit Klaviertechnik spielen. Aber eben nicht so wie es viele andere es machen oder gemacht haben. Das ist was anderes als Klavier spielen.
Nur zur Klarstellung: Ich bin bekanntermaßen ein großer Verfechter der These, dass monophone Synths auch heute noch eine große Berechtigung besitzen. Wir sind uns also einig. ;-) ...
 
Der Polyphone Aftertouch macht ja gerade bei gehaltenen Noten richtig Spaß, man stellt sich eine gehaltene Fläche vor, bei der ich durch den Aftertouch jede Note des Akkords nachträglich und einzeln modulieren kann. Wie kann man das unnötig finden ? Anyway, eh keine Lust auf dämliches Gelaber gerade ,
 
Wie soll ich sagen; Wenn man z.b einfach ein schnelles Synth Solo spielt, dann ist es sehr gut, wenn die Tasten "leichtgängig" sind sowohl beim Anschlag auch beim Loslassen...
Klavier ist natürlich wieder eine andere Sache... Ich konnte mich schon an einigen hervorragenden Flügel ausprobieren...
Die Unendlichkeit in den Nuancen der Klangfabe des Klaviers ist und bleibt geradezu magisch, fantastisch und obwohl die Bauweise sich ja nicht groß unterscheidet, ist es wunderbar, die verschiedenen Interpretationen im Spiel zu hören...
Anders ist es wieder bei der Orgel...aber nicht minder spannend...Für mich war es ein monumentales Gefühl, als ich das erste mal an einer echten Kirchenorgel spielen durfte...
Die Klangfarbe ist träumerisch, wenn man anfängt, verschiedene Register Kombinationen zu nutzen...

Da ich Ensoniq kenne, weiß ich um die Vorteile des polyphonen Aftertouchs...

Ich denke persönlich; Sounds, die man selbst genau dafür macht, funktionieren am besten...
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob man dieses Feature braucht oder nicht...Sondern es geht um den eigenen Workflow...
Damals hab ich PolyAt eigentlich nicht genutzt. Heute ist mein "Spieltrieb" da wohl aufgeschlossener...

Aber warum keine 61er Version... Nur weil der Hydrasynth auch ne 49er hat?...

Wiegesagt... Stellt euch vor ihr hättet eine 88 Tasten Version mit Poly At... Ich denke; Da würde ich sofort zuschlagen...
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben