![serge](/synthesizer/data/avatars/m/2/2937.jpg?1501780048)
serge
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Ein Großteil dieser "großartigen Musik - eingespielt auf einem Tastatur-Synthesizer" wäre dennoch eingespielt worden, nur eben auf Orgeln, E-Pianos, Clavinets, Mellotronen und Flügeln.Ohne Tastatur würde das Instrument womöglich heute ein Nischendasein fristen, und eine Menge großartiger Musik - eingespielt auf einem Tastatur-Synthesizer - wäre nie aufgenommen worden.
Als einziger Verlust wäre der Verzicht auf Pitch-Bend-Modulationen zu verzeichnen gewesen, und ob das wirklich ein kulturell bedeutsamer Verlust gewesen wäre, darf bezweifelt werden.
Denn in den geposteten Beispielen von Aydin Esen wie auch von Victor DeRespinis findet vor allem eins statt: Eine Zurschaustellung zugegebenermaßen beeindruckender handwerklicher Fähigkeiten, die entweder auf Emulationen nicht-synthetischer Instrumente (z.B. Flügel, Gitarre, Streicher etc.) dargeboten werden, oder bei denen zwischen musikalischem Inhalt und Synthesizerklang keinerlei zwingender Bezug besteht, außer dass der Klang über Pitchbend-Rad und ggf. noch ModWheel verändert werden kann.
Diese Zusammenhangslosigkeit zwischen musikalischem und klanglichen Material ist ein offensichtliches Zeichen dafür, dass der Synthesizer nur als handlicher Lieferant bestimmter Standardklänge gesehen und genutzt wird, statt als Möglichkeit, den eigenen musikalischen Ausdruck ins klangliche zu erweitern.