Sehr interessant. Da kommen ja schon einige Komponisten bisher zusammen. In Führung liegt J. S. Bach mit 4 Nennungen vor Beethoven, Orff und Strawinsky mit je zwei Nennungen.
Es wurden bisher neunmal Komponisten Alter Musik genannt (Renaissance und Barock), sechsmal Komponisten der Klassik/Romantik und dreizehnmal Komponisten Neuer Musik.
Alles, falls ich richtig gezählt habe.
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Dann nenne ich auch mal meine fünf:
Ludwig van Beethoven - Je älter ich werde, um so mehr schätze ich seine Musik. Sie ist nie langweilig, immer voller Kontraste von lyrischen bis zu dramatischen Momenten und immer voller wunderschöner Melodien. Dabei hat es niemand so beherrscht wie Beethoven, aus ganz einfachen Motiven große Werke zu schaffen ("da da da dam" oder "dam dam da dam" - jeder weiß, was gemeint ist, irre). Und dann war er eben der große unbestechliche Humanist. Das Aushängeschild der europäischen Kultur schlechthin.
Gustav Holst - Benjamin Britten beschrieb seine Höreindrücke von der Orchestersuite "The Planets" mal ungefähr so, dass er nicht fassen konnte, wie jemand im 20. Jahrhundert noch den Mut für solch ausgedehnte, wunderschöne Melodien haben konnte. Außer den Planeten hat er aber noch ganz viel anderes, genauso Tolles geschrieben: die Hammersmith Suite, St. Paul´s Suite, seine Werke für Frauenchor, die Cotswolds Symphony, The Hymn Of Jesus usw. usf.
Sergei Prokofiew - Ich liebe seine Sinfonien! Ich liebe nach 45 Jahren immer noch "Peter und der Wolf", ich halte ihn für den handwerklich vielleicht perfektesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Vergesst Strawinsky und Shostakovich, hört Euch Prokofiew an. Wiederum jemand, der - wie Beethoven - alle Facetten abdeckt in seiner Musik von herzzerreißend lyrischen Melodien bis zu großem dramatischen Kino (im wahrsten Sinne des Wortes, denn seine Filmmusiken sind auch toll). Während Shostakovich immer Angst hatte, von Stalin umgebracht oder in den Gulag geschickt zu werden, soll Prokofjew ziemlich cool auf die sozialistischen Kulturwächter reagiert haben. Wenn eines seiner Werke nicht "sowjetisch" genug war, dann hat er zu ihnen gesagt: "Dann sagt mir, was ihr haben wollt, und dann schreibe ich euch das." Das sagt eigentlich alles über ihn aus. Sag ihm, was Du hören willst, und er schreibt Dir das, weil er einfach alles schreiben konnte!
György Ligeti - Als ich ein Jugendlicher war, war das der erste Komponist Neuer Musik, der mich so richtig gepackt hat. Das erste Werk, das ich von ihm kennengelernt habe, ist bis heute mein liebstes: "Clocks And Clouds" - von Uhren und Wolken. Rhythmisch präzise polymetrische Elemente wechseln sich ab mit nicht fassbaren Klangwolken in Mikropolyphonie. Und dann "Lux Aeterna" - ein unfassbares Vokalwerk. Dass man so etwas überhaupt singen kann, ist mir absolut schleierhaft - aber es geht, ich habe es live gehört
![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
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John Dowland - Eines der Probleme mit der klassischen Gitarre ist, dass es so richtig meisterhafte Literatur für sie kaum gibt. Auch Dowland schrieb natürlich nicht für die Gitarre, sondern für die siebenchörige Laute, jedoch lassen sich seine Kompositionen recht gut auf die Gitarre übertragen und stellen meiner Meinung nach den frühen Höhepunkt dessen dar, was jemals für Lauteninstrumente komponiert wurde. Ausgedehnte Chromatik schon in der ausgehenden Renaissance! Auch hier wieder wunderschöne, herzzerreißende Melodien. Ich glaube, das ist es, was ich bei klassischer Musik am meisten liebe: die Melodien! Und nicht nur seine Lautenstücke sind interessant, auch seine Lieder und seine Kompositionen für Gambenconsort sind wunderschön.