Synthesizer programmieren - eine Grundsatzidee

Der Begriff "Programmieren" im Kontext von Synthesizer-Sounddesign ist nicht im strengen informatischen Sinne korrekt. Bei der Erstellung von Synthesizer-Sounds handelt es sich primär um das Einstellen von Parametern innerhalb eines vordefinierten Synthesemodells, nicht um das Schreiben von Programmcode mit Kontrollstrukturen, Schleifen oder bedingten Anweisungen.Der Terminus "programmierbar" wird in der Synthesizer-Industrie hauptsächlich aus historischen und marketingtechnischen Gründen verwendet:
  1. Historischer Kontext: In den frühen Tagen der digitalen Synthesizer wurde die Möglichkeit, Sounds zu speichern und abzurufen, als revolutionär angesehen. Der Begriff "programmierbar" wurde verwendet, um diese neue Fähigkeit zu beschreiben.
  2. Speicherfähigkeit: "Programmierbar" im Synthesizer-Kontext bezieht sich oft auf die Fähigkeit, Parametereinstellungen zu speichern und abzurufen, nicht auf das Schreiben von Code.
  3. Marketingaspekt: Der Begriff suggeriert Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, was für potenzielle Käufer attraktiv ist.
Wissenschaftlich präziser wäre es, von "parametrischer Klangsynthese" oder "Klangparametrisierung" zu sprechen. Diese Begriffe beschreiben genauer den Prozess der Klanggestaltung durch die Manipulation von vordefinierten Parametern innerhalb eines Synthesemodells.Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Begriff "Programmieren" im Kontext von Synthesizern angemessener sein kann:
  1. Modulare Systeme: Bei komplexen modularen Synthesizern kann die Verkabelung und Signalflussgestaltung als eine Form der "Programmierung" betrachtet werden, da sie die Logik und den Ablauf der Klangerzeugung definiert. Allerdings bin ich da skeptisch - weil es eben nur gesteckt und einfach bleibt und ein Modularsystem sowieso kein Programm ist. Das ist einfach gesteckt - Schalter 2.0
  2. Softwaresynthesizer mit Skriptsprachen: Einige fortgeschrittene Softwaresynthesizer erlauben tatsächlich das Schreiben von Code zur Klangmanipulation.
  3. Digitale Signalprozessoren (DSPs): Bei der Entwicklung von DSP-basierten Synthesizern wird tatsächlich programmiert, aber dies bezieht sich auf die Entwicklung des Instruments, nicht auf die Klangerstellung durch den Endnutzer.
Der Begriff "Programmieren" im Kontext der Synthesizer-Soundgestaltung ist zwar weit verbreitet, aber technisch nicht präzise und so gesehen "falsch" wie auch "Soundkarte" meist nicht für alle Steckkarten sind sondern Audiointerfaces. Eine genauere Beschreibung wäre "Parametrische Klanggestaltung" oder "Sounddesign durch Parameterveränderung" mit Speicherung und Sortierung der erstellten Klänge.
 
letztendlich hat sich "Programmieren" als Bezeichnung bei Synths irgendwie eingebürgert. Schwer, da jetzt beigehen zu wollen. Ich will der These nicht grundsätzlich widersprechen, aber die Übergänge sind natürlich fließend:
  • An der Waschmaschine oder Mikrowelle wähle ich auch ein Programm. Ok, ist natürlich die Ablaufsteuerung
  • am TV schalte ich zwischen Programmplätzen um. Bezieht sich "Programm" hier auf den Sendeplan der Sender? Oder eher auf den Speicherplatz (wo es analog zum Synth wäre)
  • schon bei etwas komplexeren Synths mit Modmatrix und mehreren Hüllkurven schraubt man ja auch an Kontrollstrukturen und Abläufen (zumindest wenn z.B. ein LFO eine Envelope neu triggern kann, und erst recht, wenn Arpeggiatoren oder Sequencer im Spiel sind)
  • alles in allem greift hier wohl am ehesten die Verwandtschaft mit dem Analogrechner: Der wird auch programmiert, auch wenn man dort nicht mit "IF-ELSE" arbeitet. Ein Modularsystem ist hier natürlich noch flexibler als ein "Kompaktsynth", aber einen grundsätzlichen qualitativen Unterschied sehe ich da nicht. Oder wo würdet ihr die Grenze zum "Programm" ziehen? Am Cutoff drehen ist noch kein Programmieren, aber eine komplexere Modmatrix mit S&H, Random-Generatoren, Voltage-Prozessor etc. dann schon?
 
Ich denke mal, das ist eine historisch bedingte Sache. Man sprach bei den frühen, speicherbaren Synths halt von Klang/Sound-Programmen. Wenn man per Midi Presets umschaltet, nimmt man einen Program Change Befehl.
Im englischen ist es halt oft der programmable Synthesizer, im Sounddesign hat sich das ebenso eingebürgert usw...

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Man kann Töne auch mit Schleifen und bedingten Anweisungen programmieren: Csound. Das ist aber eher abseitig, und kann daher auch ignoriert werden.
 
Man sprach bei den frühen, speicherbaren Synths halt von Klang/Sound-Programmen.
Und bei Korg heißen die Timbres immer noch "Programs", oder?
Man kann die Programs parametrisieren. Programs können aber auch Samples enthalten. Samples sind keine Parameter i.e.S.
Bei Synthis wie Kurzweil kann man Strukturen von Klängen ziemlich flexibel konfigurieren. Selbst bei Roland kann man zwischen VA und Samples wählen. Also schon mal Konfiguration + Parametrisierung. Und wenn man das Gerät mit Samples füttert, käme das noch dazu.
 
Bei Beats, (also eine folge von Pattern ) programmieren würde ich das noch durchgehen lassen aber bei Sounds sollte "erstellen" reichen.
 
Im Zusammenhang mit Klangerstellung an einem herkömmlichen Synthesizer, wäre Operator (Bediener) für mich passender.

In der NI Reaktor Welt, gibt es den Begriff (Instrument) Builder. Reaktor ist ja eine sogenannte node-based Software, so etwas gibt es auch noch in andere Bereiche. Kenne da leider den historischen Hintergrund nicht, wer damit angefangen hat und woher das stammt.
 
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Zerlegt mich, stellt meine Thesen als falsch dar mit plausiblen und richtigen und besseren Aussagen, die möglichst korrekt sind.

habe gerade kein werkzeug zur hand, aber ich würde zwischen digitaler und analoger steuerung unterscheiden.

einen racksynth ohne viel drehregler aber mit display "programmiert" man durchaus, genau wie eine waschmaschine.

wenn du heute in faust einen einfachen generator baust, rufst du auch mehr fremde klassen auf und legst werte fest als dass du tatsächlich logik und arithmetik anwendest, designst, und eigene klassen daraus erstellst.

außerdem gibt es grenzefälle zwischen beidem.

rammieren bedeuted doch eine Abfolge /verkettung von Befehlen.

genau, deswegen minimoog nein, virus knapp ja.

beim virus wählst du zwischen verschiedenen filtertypen, welche oszillatoren ein- oder ausgeschaltet sind, und schaltest den signalweg zwischen "mit effekte" und "ohne effekte" hin und her, zum schluss speicherst du das ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Begriff Programmierung beschreibt eine endliche Folge von Schritten (Algorhythmus), mit welcher Daten (Datenstrukturen) bearbeitet und/oder gespeichert werden, und geschieht mit Abfolge von Anweisungen (Methoden) oder Befehlen, und Kontrollmechanismen wie Verzweigungen und Schleifen, die durch eine Recheneinheit ausgeführt werden. Der Begriff Algorhythmus ist sehr breit aufzufassen und beschränkt sich nicht auf Computermässig ausführbare Befehle (egal ob Code oder einen Fader mit der Hand bewegen) sondern das Programm (oder Abfolge von Bearbeitungsschritten) soll ein bestimmtes Ziel erreichen, welches durch den Algorhythmus wiederholbar gemacht wird. Soweit meine Auffassung von Programmierung.

Auf Synthesizer übertragen bedeutet Programmierung eine Abfolge von endlichen Schritten, mit welchen Datenstrukturen (Samples oder MIDI Daten etc.) so bearbeitet werden, dass ein bestimmtes Ziel wiederholbar erreicht werden kann.

Soweit meine Überlegungen...
 
Wenn man "programmieren" definiert als "ich gebe einer Maschine präzise Anweisungen anhand der mir von ihr (bzw. ihrem Konstrukteur) vorgegebenen Kommunikationswege, damit sie genau das macht, was ich von ihr will", dann programmiere ich sowohl meinen Computer als auch meinen Synthesizer, meine Kaffeemaschine und meinen Radiowecker. Überhaupt kein Problem.
Wenn ich anfange, an das Problem (das im Grunde ja gar keins ist - es weiß ja jeder, was gemeint ist) mit meinen jeweiligen Erfahrungen in der IT-Branche, im Maschinenbau oder der Kindererziehung dranzugehen, entstehen Diskussionen, Meinungsdifferenzen und allgemeine Konfusion.
The choice is yours...

Schöne Grüße
Bert
 
Wenn man "programmieren" definiert als "ich gebe einer Maschine präzise Anweisungen anhand der mir von ihr (bzw. ihrem Konstrukteur) vorgegebenen Kommunikationswege, damit sie genau das macht, was ich von ihr will", dann programmiere ich sowohl meinen Computer als auch meinen Synthesizer, meine Kaffeemaschine und meinen Radiowecker. Überhaupt kein Problem.
Programmieren muss man nicht zwangsläufig eine Maschine. Der Begriff Programm ist historisch mit Rechenmaschinen verbunden. An sich kann man mit ziemlich allem programmieren.

Im Vordergrund steht das Programm welches auf irgendein Ding angewandt wird um damit ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die Abfolge der Programmschritte ergeben ein (berechnetes oder zu berechnendes) Ergebnis.
 
Ist "Siri, stell einen Wecker um 19:00" eine Programmierung oder nur einfach eine Anweisung?
Ist Videorecorder einstellen eine Programmierung? Für mich ist das nur Zahlen einstellen, der Begriff ist einfach zu weit reichend um das zu beschreiben.

Streng genommen, sicher gibt es etliche Hersteller, die das werbetechnische Ding zur Aufwertung des Bedieners gern nutzen "du bist der Maschinist" und kannst mit deinem Compuphonic Jupiter 4 so richtig neue Klänge programmieren.

Virtuell Analog ist eigentlich auch so ein Werbebegriff, der etwas suggeriert, es ist aber keine Gattung, weshalb sie bei mir in der DB auch nicht auftaucht, die sie wenig aussagt…

Aber: Programmieren ist Kontrollstrukturen schaffen, Abläufe und Unterprogramme, weit mehr als feste Werte umstellen per Knopf oder Taster und berechnen nach eigener Kontrolle ist auch anders als eben nur A, D, S und R einstellen - gilt auch für komplexe Hüllkurven mit Loop. Auch wenn das eine Kontrollstruktur ist. Sie ist nur ein Schalter von dem der das Ding wirklich programmiert hat, keine Programmierung ist diesen umzulegen.
Das ist sogar noch weitreichender als Modular Sounds erstellen - ist eigentlich Kabelstecken am Modular auch "programmieren"? Für mich ebensowenig.
Ich finde das wirklich absurd überdreht für das was da wirklich gemacht wird.

Und beim Minimoog ebenfalls - hier ein Programmierer bei der Arbeit.
 
Im Zusammenhang mit Klangerstellung an einem herkömmlichen Synthesizer, wäre Operator (Bediener) für mich passender.

In der NI Reaktor Welt, gibt es den Begriff (Instrument) Builder. Reaktor ist ja eine sogenannte node-based Software, so etwas gibt es auch noch in andere Bereiche. Kenne da leider den historischen Hintergrund nicht, wer damit angefangen hat und woher das stammt.
Reaktor und PD sind dem programmieren deutlich näher, besonders auf Core-Ebene, da es dort auch Kontrollstrukturen gibt.
Bei Modular analog ist das nicht der Fall.
 
Programmieren muss man nicht zwangsläufig eine Maschine. Der Begriff Programm ist historisch mit Rechenmaschinen verbunden. An sich kann man mit ziemlich allem programmieren.
Sogar Menschen (NLP). Was ich allerdings leicht gruselig finde und mich folglich nicht näher damit befasst habe (hätte ich das getan, würde ich's vielleicht nicht mehr so gruseilg finden - oder noch gruseliger, wer weiß...).
Auf meinem JD-800 steht jedenfalls "programmable synthesizer" drauf, also programmier ich den auch.

Schöne Grüße
Bert
 
Ist "Siri, stell einen Wecker um 19:00" eine Programmierung oder nur einfach eine Anweisung?
Ist Videorecorder einstellen eine Programmierung? Für mich ist das nur Zahlen einstellen, der Begriff ist einfach zu weit reichend um das zu beschreiben.
Sowohl Anweisung als auch Programmierung! Eine Programmierung kann auch nur einen Schritt umfassen.
Streng genommen, sicher gibt es etliche Hersteller, die das werbetechnische Ding zur Aufwertung des Bedieners gern nutzen "du bist der Maschinist" und kannst mit deinem Compuphonic Jupiter 4 so richtig neue Klänge programmieren.
Da hast du völlig recht. Hier wird der Begriff Programmierung als Möglichkeit der Einflussnahme und Kontrolle suggeriert. Und benennt die Skills, die nötig sind oder werden.
Programmieren ist Kontrollstrukturen schaffen, Abläufe und Unterprogramme, weit mehr als feste Werte umformen und berechnen nach eigener Kontrolle.
Das ist sogar noch weitreichender als Modular Sounds erstellen - ist eigentlich Kabelstecken am Modular auch "programmieren"?
Ich finde das wirklich absurd.
Programmierung kann auch nur einen einzigen Schritt umfassen, soweit das Ziel erreicht wird.
 
Aber - was kann man an einem ARP2600 oder Minimoog "programmieren"?
Minimoog und ARP2600 sind m. E. in der Beziehung nicht vergleichbar. Beim ARP2600 kann man den Signalfluss zwischen den einzelnen Modulen ja aufbrechen und dadurch frei beeinflussen, beim Minimoog nicht. Was unterscheidet einen modularen Synthesizer prinzipiell von einem Analog-Rechner? Ist das „Patch“ eines Analogrechners ein „Programm“?

Im Englischen werden Analog-Rechner als „analog computers“ bezeichnet, oder nicht?

Ich frage nur.
 
Der Begriff "Programmieren" im Kontext von Synthesizer-Sounddesign ist nicht im strengen informatischen Sinne korrekt.

Meiner Beobachtung nach verhält es sich so, wie wikipedia das beschreibt:

"Programmierung (von altgriechisch πρόγραμμα prógramma „öffentlich und schriftlich bekannt gemachte Nachricht, Befehl“)[1] bezeichnet die Tätigkeit, Computerprogramme zu erstellen und wird der Softwareentwicklung zugerechnet."

Jedoch:
Gleichzeitig wird die Verbform "programmieren" (und nur die Verbform) nun aber tatsächlich auch verwendet, um den Vorgang zu beschreiben, der beim Einstellen synthetischer Klangerzeuger stattfindet.
Es gibt unzählige Worte, die aus einem Kontext A entlehnt, entnommen, geraubt und gekidnappt wurden/werden – und sie dienen trotzdem der Sinnstiftung, eben in Kontext B. Auch, wenn nach dem "Wortdiebstahl" die Semantik des ursprünglichen Kontextes oftmals nur touchiert wird. "Lösung" zu Beispiel. Das ist nichts Schlimmes, solange es dabei nicht um Framing oder das Erzeugen von Fake-Wirklichkeiten geht, also um Politik. Aber das ist beim Programmieren eines Synthsounds ja nicht der Fall.

Es geht also nicht um Korrektheit, sondern um Pragmatismus. Natürlich kann man auch die Präzisisons-Karte und die Herkunfts-Karte ziehen und sagen: "Bitte ein besseres, originäres Wort finden". Aber warum?

Wenn sich nun Personen, die professionell aufwändige Softwarelösungen erstellen (Programmierer) in ihrem Berufsstand und ihrer Identiät dadurch abgewertet fühlen, dass auch das Parametriesieren von Synthesizern so bezeichnet wird, kann ich den Wunsch durchaus nachvollziehen, das zu ändern. In wieweit sich das entspannt durchsetzen lässt, so ein quasi "gestohlenes Verb" kollektiv abzulehnen und durch ein anderes zu ersetzen, wird man erst wissen, wenn es ausprobiert worden ist. Beim Gendern wird das ja – zu Recht! – auch versucht. Doch das Recht, sich eine eigene, abgegrenzte Identität über die Sprache zu erkämpfen, ist lang, hart, steinig und mühsam. Das muss man echt wollen.

Ich selbst benutze das Verb "programmieren von Synthesizern" deswegen gerne, weil sich das Verb FÜR MICH an der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs "Programm" orientiert (Wikipedia: Programm (französisch programme „schriftliche Bekanntmachung“, aus griechisch prógramma „Vorgeschriebenes“, „Vorschrift“). Und schon immer orientiert hat. Und nicht am Begriff "Programmierung."

Semantisch entscheidend bei "Programm" ist der Charakter eines Ablaufs oder mehrerer Abläufe (Signalverläufe, Zeitverläufe etc. und letztendlich Klangverläufe):

Wikipedia zu "Programm", Zitat:

(Ablauf-)Pläne:
Dass "Synthetische Klangerzeugung" in dieser Liste noch nicht auftaucht, liegt daran, dass Moogulator das noch nicht ergänzt hat :cool:

Ich persönlich ergreife beim Progammieren eines Synthesizers also "Maßnahmen", um ein bestimmtes "Repertoire" an Parametern ("Baugruppen") so einzustellen, dass sie einem "(Ablauf-)Plan" folgen: Und zwar als "verbindliche Vorgaben", damit ein Produkt entsteht: ein Sound (Klangerzeugnis = Sound = "Produktionsprogramm").

Das Verb "programmieren" ist mE also durchaus "korrekt", weil im Synthkontext Abläufe und (Klang-)Verläufe eingeschrieben (vorgeschrieben) werden, nur eben kein Code. Meine "Folge von Anweisungen" sind Parameterpositionen. Und das wird ja in der Community verstanden und es funktioniert im alltäglichen Sprachgebrauch. Der Begriff ist etabliert.
 
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Speicherbar im Sinne von Speicherplatz und wieder abrufbar. Aus einem: Naja … Programmspeicher.
 
Speicherbar im Sinne von Speicherplatz und wieder abrufbar. Aus einem: Naja … Programmspeicher.
Im DUDEN Universalwörterbuch findet sich kein Hinweis darauf, dass eine Speicherbarkeit und die Möglichkeit eines unmittelbaren Abrufs Voraussetzungen für den Begriff "Programm" wären:

Pro|grạmm, das; -[e]s, -e [unter Einfluss von frz. programme < spätlat. programma < griech. prógramma = schriftliche Bekanntmachung, Aufruf; Tagesordnung, zu: prográphein = voranschreiben; öffentlich hinschreiben]:

1. a) Gesamtheit der Veranstaltungen, Darbietungen eines Theaters, Kinos, des Fernsehens, Rundfunks o. Ä.:
das erste P. eines Senders;
ein P. ausstrahlen;
das Kabarett bringt ein neues P.;
eine Oper in das P. aufnehmen;
die Weltmeisterschaft wird im zweiten P. übertragen;

b) [vorgesehener] Ablauf [einer Reihe] von Darbietungen (bei einer Aufführung, einer Veranstaltung, einem Fest o. Ä.):
ein erlesenes P.;
das P. läuft, rollt reibungslos ab;
das P. einer Tagung ändern;

c) vorgesehener Ablauf, die nach einem Plan genau festgelegten Einzelheiten eines Vorhabens:
wie sieht mein P. (Tagesablauf) [für] heute aus?;

* nach P. (so, wie man es sich vorgestellt hat, wie zu erwarten war);

d) festzulegende Folge, programmierbarer Ablauf von Arbeitsgängen (1) einer Maschine:
die Waschmaschine schließen und das gewünschte P. einstellen.

2. Blatt, Heft, das über eine Veranstaltung [u. ihren vorgesehenen Ablauf] informiert:
was kostet ein P.?;
die Darsteller werden im P. genannt;

* auf jmds./auf dem P. stehen (beabsichtigt, geplant sein).

3. Gesamtheit von Konzeptionen, Grundsätzen, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles dienen:
das P. einer Partei;
ein P. zur Bekämpfung des Hungers in der Dritten Welt;
ein P. entwickeln.

4. (EDV) Folge von Anweisungen für eine Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung zur Lösung einer bestimmten Aufgabe:
ein P. schreiben;
dem Computer ein P. eingeben.

5. (Wirtsch.) Angebot (2) an Artikeln, Waren, Produkten o. Ä.:
das neue P. unserer Polstermöbel.
 
Zerlegt mich, stellt meine Thesen als falsch dar mit plausiblen und richtigen und besseren Aussagen, die möglichst korrekt sind.
Da ich selber "Programmierer" bin würde ich Dir weitestgehend zustimmen, aber ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich so spitzfindig (präzise) sein muss. Ich fand es damals, als ich mit dem Programmieren angefangen habe auch immer lustig, dass man damals die Videorekorder programmiert hat (was ja auch nichts anderes bedeutet hat, als das man einen Fernsehsender ein Datum und und eine Uhrzeit - also auch reine Parameter - eingestellt hat. Heute nennt man uns Softwareentwickler. Da hat aus meiner Sicht die Präzision schon auf der anderen Seite statt gefunden. Wenn ich also einen Videorekorder Programmiere (so ich denn noch einen irgendwo finden kann), dann wäre das etwas anderes, als wenn ich eine Software entwickeln würde, mit der man ein Fernsehprogramm aufzeichnen kann. In dem Sinne: Es gibt einige Begrifflichkeit rund um Synthesizer (wie z.B. den (MIDI CC) Program change, der auf einem Synth das Sound Programm wechselt). Bei denen steht der Begriff und es stört mich nicht...
 
Im DUDEN Universalwörterbuch findet sich kein Hinweis darauf, dass eine Speicherbarkeit und die Möglichkeit eines unmittelbaren Abrufs Voraussetzungen für den Begriff "Programm" wären:

Pro|grạmm, das; -[e]s, -e [unter Einfluss von frz. programme < spätlat. programma < griech. prógramma = schriftliche Bekanntmachung, Aufruf; Tagesordnung, zu: prográphein = voranschreiben; öffentlich hinschreiben]:

1. a) Gesamtheit der Veranstaltungen, Darbietungen eines Theaters, Kinos, des Fernsehens, Rundfunks o. Ä.:
das erste P. eines Senders;
ein P. ausstrahlen;
das Kabarett bringt ein neues P.;
eine Oper in das P. aufnehmen;
die Weltmeisterschaft wird im zweiten P. übertragen;

b) [vorgesehener] Ablauf [einer Reihe] von Darbietungen (bei einer Aufführung, einer Veranstaltung, einem Fest o. Ä.):
ein erlesenes P.;
das P. läuft, rollt reibungslos ab;
das P. einer Tagung ändern;

c) vorgesehener Ablauf, die nach einem Plan genau festgelegten Einzelheiten eines Vorhabens:
wie sieht mein P. (Tagesablauf) [für] heute aus?;

* nach P. (so, wie man es sich vorgestellt hat, wie zu erwarten war);

d) festzulegende Folge, programmierbarer Ablauf von Arbeitsgängen (1) einer Maschine:
die Waschmaschine schließen und das gewünschte P. einstellen.

2. Blatt, Heft, das über eine Veranstaltung [u. ihren vorgesehenen Ablauf] informiert:
was kostet ein P.?;
die Darsteller werden im P. genannt;

* auf jmds./auf dem P. stehen (beabsichtigt, geplant sein).

3. Gesamtheit von Konzeptionen, Grundsätzen, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles dienen:
das P. einer Partei;
ein P. zur Bekämpfung des Hungers in der Dritten Welt;
ein P. entwickeln.

4. (EDV) Folge von Anweisungen für eine Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung zur Lösung einer bestimmten Aufgabe:
ein P. schreiben;
dem Computer ein P. eingeben.

5. (Wirtsch.) Angebot (2) an Artikeln, Waren, Produkten o. Ä.:
das neue P. unserer Polstermöbel.
Siehe Beitrag #4, warum ich das so sehe. Kann natürlich weiterhin jeder sehen wie er möchte. 🤷‍♂️
 


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