Geschätzte Anzahl an Internetnutzern weltweit: 4,13 Mrd (Stand: 02.11.2020 - siehe
https://de.statista.com/themen/42/internet/)
0,0038 Cent x 4.130.000.000 Aufrufe = 15.694.000 EUR.
=> Hier wird gerne vergessen, daß durch das Internet ein globaler, mittlerweile riesiger Markt enstanden ist.
Früher mußte man noch, um z.B. als Coca Cola erfolgreich im Markt zu sein, die Getränkeflaschen in alle Herren Länder herankarren bzw. die Brause vor Ort produzieren.
Heute reicht einfach nur ein Internetzugang und ein Smartphone, um ein erfolgreicher Unternehmer sein zu können.
Angebot und Nachfrage ...
Als hätten die meisten Internetuser nichts Besseres zu tun als nur auf Spotify Musik über eine Mitgliedschaft zu hören und dann auch noch von einem Artist.
Eine Gegenüberstellung von 2 absoluten Zahlen sagt eigentlich gar nichts aus.
Ausserdem lache ich ja auch nicht aus einem allgemeinen Kontext über deren Preispolitik, sondern aus meinem persönlichen.
Wieso sollte ich für Spotify Musik zum Spottpreis liefern wenn ich mit Industriemusik den zigtausendfachen Hebel habe ?
Was interessiert mich eine Spotify Chart ? Was interessieren mich Playlists von DJ Irgendwer und was interessiert es mich formell zwar auf einer Platform präsent zu sein wo auch Weltstars sind, wenn man als nicht Weltstar dort wohl eher ein nützlicher Depp ist.
Ich habe keine Bock auf musikalische Zuhälterei - und die Geschichten, dass es früher angeblich auch nicht besser war zeigen nur, dass jene die das behaupten wenig Ahnung haben oder eben nie mit Musik Geld verdient haben.
Selbst ich als nicht sonderlich bekannter Musiker habe die Zeit erlebt wo ich und die Labels und die Veranstalter alle gut verdient haben und man durchaus kollegial zueinander war.
Eigentlich können einem ja Leute leid tun die mit ihrer Arbeit derart ein fremdes Geschäft finanzieren - früher haben sich Musiker die Pech, oder keine Ahnung von Geld hatten persönlich abzocken lassen, heute ist das strukturell so gemacht, dass es eben gleich Alle abzockt. Da sollte man schon einen Unterschied erkennen können.
Aber es ist ja nun wirklich nicht mein Problem wenn Musiker heute lieber likes, follower und gefakete Hitparaden haben als Geld - ich habe grade heute wieder ein Kurzvideo für einen grossen Ärztekongress in Arbeit wo ein alter Track von mir läuft und damit verdiene ich dann halt für ein paar Stunden Arbeit soviel wie Musiker XY auf Spotify für 10 Millionen Streams bekommt.
Und die Musik die ich abseits von Kundenwünsche mache finanziere ich, wenn ich denn Vinyls oder CDs veröffentlichen wollte, mit dieser Arbeit um an die paar Leute zu verkaufen die das wirklich interessiert, anstatt eine recht anonyme Masse an Menschen mit meiner Musik zu beschallen die sich das von generierten Playlists vorschlagen lässt. Alleine schon dieser Aspekt ist für mich derartig lächerlich und gegen jegliches Verständnis von Interesse an etwas, dass ich selbst wenn ich auf Pseudoprominenz aus wäre, dort meine Musik trotzdem nicht anbieten würde.
Lieber verkaufe ich mit Verlust 100 Platten an Menschen die sich damit beschäftigen und kommunizieren wollen, als mit 100.000 Streams der Newcomer des Tages zu sein.
Ist halt eine Frage der Philosophie - wenn es um Geld geht geht es um Geld und bei dem was ich persönlich als den Versuch werte etwaig Kunst zu schaffen geht es um was ganz anderes - da interessiert mich kein Spotify oder iTunes.
Dass dazu jeder seine subjektiv Meinung ist normal, die Frage kann aber lauten auf welcher praktischen Basis sich diese gebildet hat.
Es mag ja für Viele nett sein auf Spotify präsent zu sein, wenn man sonst mit der Musik nichts machen würde - ich persönlich habe da aber nichts an eine Firma zu verschenken, beziehungsweise würde ich in jenem Fall meine Musik dann gleich dem Hörer direkt gratis anbieten.