GMX schrieb:
Elektro_Lurch schrieb:
ohne bei der Electribe nachzugucken.
Ist das Absicht, damit man Dich nicht des geistigen Diebstahls bezichtigen kann?
So ein Quatsch - wenn es hart auf hart kommt stellt sich die Frage, wer bei wem nicht abguckt. Regleraufzeichnung konnte die QM 309 bereits - die kam glaube ich 1996 auf den Markt - da gab es von Korg noch keine "Grooveboxen" - wobei der Begriff tatsächlich von Roland geschützt wurde. Im Grunde war sogar der Raven zunächst als Groovebox geplant - da wären wir noch vor Roland am Start gewesen. Wir haben uns aufgrund der vielen benötigten Tasten zunächst dann doch für eine Keyboard Version entschieden, weil einzelne Tasten auf dem Panel nicht viel billiger geworden wären und wir dachten, eine Tastatur macht das Gerät universeller einsetzbar. Schon damals haben wir den Begriff Motiv verwendet - was letztlich auch bei Yamaha mit Motif eine Entsprechung fand. Bei der ersten Workstation überhaupt - dem M1 von Korg, waren das noch Tracks.
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die Yamaha Reaktion auf den Raven - die haben dann den aktuellen Einsteigersynthie CS1X (glaube ich) kurzerhand ebenfalls blau rausgebracht und ihn dann mit dem Titel "Ravers Babe" angepriesen. Das war so offensichtlich, dass es schon peinlich war.
Mit dem Technox haben wir damals auch einen Einsteigersynthie herausgebracht, der sich speziell an den damaligen Trend der Technomusik orientierte. Das war letztlich der Vorreiter für spezialisierte Expander, die dann z.B. von EMU auf den Markt kamen.
Natürlich haben auch wir abgeguckt. Wir haben uns die damaligen Kultgeräte wie TR-808, TR-909, TB-303 angeguckt und Sachen wie eine Drummatrix in die Geräte implementiert.
Beim Chord-Trigger Modus des Cyber-6 - den auch der Spectralis besitzt - habe ich mich von der allerdings monophonen Version eines ähnlichen Konzepts des Casio VL01 inspirieren lassen etc.
Wenn es kein gegenseitiges Befruchten und Abgucken gäbe, hätte keine andere Firma wie Buchla oder Moog spannungsgesteuerte Synthesizer rausbringen dürfen
Autos gäbe es nur von einer Firma. Selbst ein Stuhl wäre geschützt und von einer einzelnen Firma verfügbar, die horrende Summen dafür verlangen könnte.
Als Radikal erstmalig den Spectron vorstellte, war das definitiv die erste Festfilterbank in Kombination mit einem Stepsequenzer. Ist es ein Zufall, dass ein halbes Jahr später Moog diesen Moogerfooger herausbrachte, der ebenfalls eine Filterbank mit Sequenzer - wenn auch als Presetsequenzer - herausbrachte? Die Idee zu dieser sequenzergesteuerten Filterbank hatte ich damals schon zehn Jahre vorher bei einem Besuch beim SYNTHESIZERSTUDIO BONN. Bob hatte diese Ideee vielleicht schon Ende der 60er Jahre - hat sie aber nie umgesetzt? Auch das kann sein. Who knows? Ich habe jedenfalls nach dieser Idee zufällig ein ganz alte Elektor per Ebay ersteigert, in der sich die Anleitung zu einem Vocoder befand und lustigerweise war in dem Artikel eine solche Kombination als Idee abgebildet. Die Idee hatte ich also nicht als erster - aber abgeguckt hatte ich es trotzdem nicht. So etwas lässt sich ohnehin nicht beweisen. Ich denke manche Ideen haben ihre Zeit und dann entstehen an verschiedenen Orten vielleicht auch gleichzeitig.
Ich fand es zum Beispiel auch auffällig, wie HIP der Begriff "Hybrid" auf einmal wurde. Einer benutzt ihn plötzlich und schon wird er von allen Firmen benutzt, weil er trendy ist, gut klingt und für alles herhalten kann. Digital und Analog, Echtzeit und destructiv, im Rechner und vor dem Rechner, mit Strom und mit Benzin etc.