Kaneda schrieb:
@Elmex:
Wenn ich dich richtig verstehe ist dein Ansatz folgender : eine Firma wird mit der Entwicklung einer Anwendung beauftragt. Diese wird erstellt und dem Auftraggeber unter der GPL zur Verfügung gestellt ? Finde den Ansatz ja interessant, frage mich nur wie das letztlich funktionieren soll. Würden die heutigen Anwender dann an z.B. sich an Ableton wenden und sagen : ich hätte gerne ein Live mit X und Y und noch ein wenig von Z ? Dies würde dann bezahlt werden und alle könnten es nutzen (weil freie Lizenz) ?
Um die Diskussion zu Software-Patenten mal raus zu halten muss das Endprodukt ja nichtmal unter GPL stehen. Man kann sich ja auch vom Auftraggeber das Programm in binärer Form liefern lassen. Das Problem ist halt, dass ohne den Quellcode einem die Software nie wirklich gehört. Aber sowas kann ja Vertraglich geregelt werden.
Aber so wird schon seit Jahren in anderen Sektoren Software entwickelt. Klar, da hat man es als Hersteller/Dienstleister etwas einfacher: Man hat meistens einen Kunden der was bestimmtes will. Das auf Software "für die Massen" zu erweitern ist bestimmt nicht trivial. Es muss erstmal ein Umdenken stattfinden, dass sich der Hersteller in erster Linie als Dienstleister sieht.
Ein Modell ist z.B. was Ardour im Moment macht: Software-Entwicklung auf Basis von Spenden, schaut mal hier:
http://www.ardour.org/bugbounty
Bei Ardour hat man natürlich keine Garantie, dass es jemals gefixt wird. Es wird auch kein Gewinn gemacht. Und es deckt nur ein Teil des Aufwands den die Volunter-Programmierer da rein stecken. Aber wenn sich Communities um Software bilden würden, könnte man zusammenlegen und sagen "wir zahlen für einen MIDI Sequencer mit Features A, B, C 10k€", und davon kann man durchaus schonmal einen Programmierer 1/3 Jahr beschäftigen.
Es ist eine Alternative. Nach Alternativen müssen aber nicht wir, die Kunden, suchen, sondern die Unternehmen, die schließlich Gewinn machen wollen.
@"beweisebar korrekte Software": An einem Institut auf meiner Uni, wo ich gerade unterwegs bin, gibts ein paar Leute die sich damit beschäftigen, bei denen ich eine Vorlesung zu dem Thema gehört habe. Man kann "sehr einfache" und sehr einfach spezifizierte Programme bereits beweisen. Aber Software in einem Umfang wie z.B. diese Foren-Software oder ein Cubase sind einfach nicht beweisbar. Und selbst wenn, dann gibt es später eben die Fehler in den Spezifikationen mit denen die Beweiser gefüttert werden.
Software wird von Menschen geschrieben, nach menschlichen Spezifikationen, die häufig in sich selbst schon Widersprüchlich sind.