So arm / reich wird man mit Musik machen..

Ich finde das man Musik produzieren nicht zu monetär betrachten sollte, das raubt der Sache meistens den den künstlerischen Faktor und als Ergebnis steht dann meist nur irgendwas schnell vergängliches , was nach nem Monat niemanden mehr interessiert.
Gibt zwar immer die gewissen Ausnahmen die man da als Gegenbeispiel heranziehen kann, die bilden aber die Minderheit.

Das Musik als Produkt betrachtet heutzutage immer mehr an Wert verliert liegt ja im grossen und ganzen nicht an den neuen Vertriebsplattformen , sondern eher daran, weil Musik "selbst machen" mittlerweile nicht mehr nur Sache von einigen Auserwählten ist.

Ich finds gut so wie es ist um ehrlich zu sein ; ich finde dieses Gefühl von "Unerreichbarkeit von Profit" setzt positive kreative Grenzen.
 
Ich weiss nicht ob das schon irgendwo gepostet wurde, falls ja dann Sorry!
Hier in diesem Video erzählt Dub FX mal ein wenig wie er zur Musik gekommen ist und wie sich seine Karriere entwickelt hat. Leider nur auf English, ist auch ein wenig langatmig hin und wieder, aber alles in allem fand ich das Video wirklich interessant.

 
Bernie schrieb:
the acid test schrieb:
Es geht mir darum das man alles heute bitte umsonst haben möchte.
das ist doch überall so, frag mal jemand aus dem Einzelhandel oder einen Handwerker, wie es ihm geht.
Ich zahle gerne für alle möglichen Leistungen & Werke, solange geforderter Preis und gelieferte Qualität in einem nachvollziehbaren Verhältnis zueinander stehen.

Und da hakt es meiner Erfahrung nach leider: Zwar können aufgrund der enorm günstigen Produktionsmittel und des Internets immer mehr Menschen Musik produzieren & veröffentlichen, nur kommt dabei leider in den allerseltensten Fällen etwas bei heraus, was sich mit der Synthesizermusik von (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) z.B. Sakamoto, TD, Schultze, Schulze, Hancock, Kraftwerk, Jarre, Doldinger, Boris Blank usw. usf. kompositorisch auch nur ansatzweise messen könnte, geschweige denn etwas darüber hinaus gehend Neues zu bieten imstande wäre. Ausnahmen gibt's glücklicherweise immer wieder, z.B. Ulrich Schnauss, Jon Hopkins oder jüngst Tipper. Doch der große Rest (inklusive meiner Wenigkeit) ergeht sich schlicht in leicht variierten Aufgüssen des sattsam Bekannten.

Und was noch schlimmer ist: Dieser große Rest wird immer größer. Die Preise für das Instrumentarium sinken weiter; gleichzeitig vermitteln Casting-Shows und ähnliche "Talentwettbewerbe" fleissig die Botschaft, jeder könne "es" schaffen, wenn er sich nur ordentlich anstrenge; während Fachmagazine im Schulterschluss mit dem Gros der Instrumentenindustrie behaupten, man brauche nur dieses oder jenes Instrument, um "es" zu schaffen.

Das gipfelt dann in Coverbands, die's ja mittlerweile nicht für AC/DC und Abba, sondern auch für Synthesizermusik gibt: z.B. "Perge" für diejenigen unter uns, die TDs "Poland" und "Logos" musikalisch wie klanglich etwas, aber bitte bloß nicht zu stark, verändert hören wollen.

Wir haben es also (einerseits) mit einem erdrückenden Überangebot an Mittelmäßigem bis Erbärmlichem zu tun, das, damit es überhaupt noch irgendeine Art von Publikum findet, diesem für lau geradezu aufgedrängt wird; während es (andererseits) gleichzeitig immer schwieriger wird, in diesem Überangebot an kostenfreien Belanglosigkeiten die paar Perlen zu finden, für die man tatsächlich (1) Geld zu zahlen und (2) Zeit zum Zuhören zu investieren bereit wäre.

Da wundert's mich nicht, dass einem beim Anpreisen des eigenen Werkes ein gelangweiltes "gib mal umsonst, vielleicht hör ich's mir dann an" entgegen schallt.

Was nun Handwerker betrifft: Wer klasse Arbeit liefert, dem zahle ich mit Freuden sofort das, was er fordert. Kaffee & Trinkgeld gibt's oben drauf. Nur leider scheint sich bei manch einem Handwerker die Haltung breit zu machen, nicht mehr zu 100% bei dem zu sein, was er da gerade macht. Und so sehen ihre Arbeiten dann auch aus.
 
Das stimmt schon was du schreibst. Dem kann ich definitiv nicht widersprechen. Sicher haben Sendungen wie DSDS und Konsorten zu dieser Haltung beigetragen, dennoch habe ich nicht die Hoffnung verloren das es auch irgendwo auf der Welt noch Menschen gibt die es vll so sehen wie ich/wir und auch für einen kleinen Künstler etwas ausgeben.

Ich finde es auch sehr schade, das die Musik die im Radio hörenswert ist erst nach Mitternacht gesendet wird (das gleiche betrifft auch Podcasts oder Hörspiele). Ich bin mir eigentlich sicher das selbst diese Mitternachtssendungen am Tag ein Publikum finden würden. Aber am Tag müssen ja die Quoten gehalten werden mit der Musik die uns die Medien vorschreiben wir müssten meinen das wäre "Kunst" und "können".

(Ich will damit nicht gleichzeitig sagen das ich Kunst mache oder es kann, aber ich setze zumindest an mich den Anspruch :mrgreen: )

Ich bin vor einiger Zeit auf ein Typen Namens "Stelardrone" gestoßen. Der bietet seine Platten auf Bandcamp gratis an, aber ich überweiße Ihm immer einen Betrag, weil ich finde das er es verdient hat. Und dabei ist seine Musik noch nicht mal das was ich Kunst oder großes Tennis nennen würde. Ich denke das ist eher eine Art der Anerkennung die man da zollt.

Was meine Musik angeht, so ist das sicher ein Nieschending, dem kann ich schlecht widersprechen oder es "schön" reden (man siehe meine Signatur). Vll sterben diese Art von Menschen auch aus die sowas hören oder die sich generell einfach mehr mit dem Format Album beschäftigen. Viele scheint alles von einem Künstler was mehr als 3 Lieder hat zu überfordern.

Was das Musikmachen angeht, bin ich schon der Meinung das es jeder schaffen kann wenn er nur will und bereit ist etwas zu opfern. Ich glaube auch nicht an Sachen wie "Talent". Es gibt nur Interesse, oder kein Interesse etwas zu lernen. Und wer es nicht bereit ist zu lernen, der brauch mir auch nicht die Ohren voll sülzen :peace:
 
Bernie schrieb:
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/warum-eine-ganze-berufsgruppe-ins-prekariat-abrutscht-100.html
Danke. Stimmt mich nachdenklich, dass es so viele Menschen gibt, die's einfach nicht raffen ...
 
serge schrieb:
Die was genau nicht raffen?

Genau: mit Musik ist kein Staat zu machen. Meistens.
In'shalla bin ich bildender Künstler und kann davon ordentlich leben.
Musiker können, meistens, doch gleich Hartz beantragen.....(jetzt jibbet Stress, aber so isses doch).
Nur als Freizeitbeschäftigung geeignet. Leider!!
Halli

Bernie/ARD & TGM haben schon die richtige Sichtweise...meine unbedeutende Meinung
 
the acid test schrieb:
[...] Was das Musikmachen angeht, bin ich schon der Meinung das es jeder schaffen kann wenn er nur will und bereit ist etwas zu opfern. [...]

Und ich glaube, genau da liegt die Crux: Verzicht zu üben und Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Fleiß dafür zu opfern, eine Sache so gut es einem möglich ist zu beherrschen ist etwas, das in einer Zeit der instant gratification Mentalität einfach nicht mehr funktioniert.

Stephen
 
Wenn dem so ist lassen wir doch lieber die Computer von selbst Musik machen.

Ich kann verstehen das es einigen zu lange dauert etwas zu lernen, aber im ernst: Wo ist das Problem?
Man sitzt 10 - 12 Jahre in der Schule und quält sich da durch, weil man es MUSS!!

Aber 2 Jahre opfern für etwas das einen mit Erfüllung segnet, dazu ist keiner bereit...
 
the acid test schrieb:
Aber 2 Jahre opfern für etwas das einen mit Erfüllung segnet, dazu ist keiner bereit...
Geht am Thema vorbei: Die, dies professionell versuchen, opfern mehr als 2 Jahre ihres Lebens und erreichen dennoch nichts.
 
the acid test schrieb:
Wenn dem so ist lassen wir doch lieber die Computer von selbst Musik machen.

Ich kann verstehen das es einigen zu lange dauert etwas zu lernen, aber im ernst: Wo ist das Problem?
Man sitzt 10 - 12 Jahre in der Schule und quält sich da durch, weil man es MUSS!!

Aber 2 Jahre opfern für etwas das einen mit Erfüllung segnet, dazu ist keiner bereit...

was labersch du ??

evtl. ist deine Musik einfach noch nicht weit genug .

wann kommt man endlich mal darauf den Fehler zu erst bei sich zu suchen ?

ich mein , tschuldige , aber ich seh das doch richtig wenn Musik machen dein hobby ist oder ??
 
Dorimar schrieb:
Ich weiss nicht ob das schon irgendwo gepostet wurde, falls ja dann Sorry!
Hier in diesem Video erzählt Dub FX mal ein wenig wie er zur Musik gekommen ist und wie sich seine Karriere entwickelt hat. Leider nur auf English, ist auch ein wenig langatmig hin und wieder, aber alles in allem fand ich das Video wirklich interessant.

seine einstellung zum musik machen finde ich super!
 
torpedo schrieb:
the acid test schrieb:
Wenn dem so ist lassen wir doch lieber die Computer von selbst Musik machen.

Ich kann verstehen das es einigen zu lange dauert etwas zu lernen, aber im ernst: Wo ist das Problem?
Man sitzt 10 - 12 Jahre in der Schule und quält sich da durch, weil man es MUSS!!

Aber 2 Jahre opfern für etwas das einen mit Erfüllung segnet, dazu ist keiner bereit...

was labersch du ??

evtl. ist deine Musik einfach noch nicht weit genug .

wann kommt man endlich mal darauf den Fehler zu erst bei sich zu suchen ?

ich mein , tschuldige , aber ich seh das doch richtig wenn Musik machen dein hobby ist oder ??


In welchen Zusammenhang steht das mit meinem Post???

Und ich bin der letzte der sich und sein Schaffen für perfekt hält, auch wenn ich den Anspruch an mich hege und versuche für mich(!!!) perfekt zu sein um des Seelenfriedens willen. Also komm mir nicht mit so nen Quark.

Aber das jetzt eh schon zu sehr OT.
 
reicht ja schon das du 10 euro dafür verlangst und sie allem Anschein nicht bekommst . warum soll da der "Kunde" für verantwortlich sein ?

ah , ich verstehe : die deutschen sind nicht bereit für Musik geld aus zu geben , weil die gibt es ja mittlerweile eh überall für umsonst .
-- so hab ich deine post hier bisher allerdings verstanden .

und ich finde das stimmt nicht . kann ich jetzt hier schreiben oder ? kann ich jetzt auch schreiben das ich ebenfalls keine 10 euro für deine Musik ausgeben würde ohne das du mich ein arschloch nennst ?

falls das möglich ist und dich interessiert warum ich keine 10 euro für deine Musik ausgeben würde kann ich dir das auch schreiben , gerne als pn .


aber zurück zur eigentlichen frage :

ist Musik machen für dich ein hobby/seelenausgleich/lieblings ding auf der welt , neben Familie und co.

ODER

ein beruf ???

tut doch gar nicht weh und ist weder abwertend noch sonst was gemeint !
 
hertzdonut schrieb:
ppg360 schrieb:
Doch, ist es: Runterfallen, Blut wegwischen, wieder aufsteigen, weiterreiten.
Stephen
+1
Ihr habt eine tradierte Vorstellung vom Ponyhof. Die Jungs sind heute wie Mädels. Das ist nix mit Blut. Und wenn, dann gehen die mit Mutti nach Hause. Das war's dann mit Reiten. Alles wohlbehütet. Und wenn's die Eltern nicht richten, muss der Sozialstaat herhalten. Ist im TTT-Beitrag auch schön dokumentiert, wenngleich man das natürlich gerne anders darstellen wollte.

hertzdonut schrieb:
seine einstellung zum musik machen finde ich super!
:supi: Seine reflektierte Denkweise und die Konsequenz seines Handels sind bewundernswert.
 
torpedo schrieb:
reicht ja schon das du 10 euro dafür verlangst und sie allem Anschein nicht bekommst . warum soll da der "Kunde" für verantwortlich sein ?

ah , ich verstehe : die deutschen sind nicht bereit für Musik geld aus zu geben , weil die gibt es ja mittlerweile eh überall für umsonst .
-- so hab ich deine post hier bisher allerdings verstanden .

und ich finde das stimmt nicht . kann ich jetzt hier schreiben oder ? kann ich jetzt auch schreiben das ich ebenfalls keine 10 euro für deine Musik ausgeben würde ohne das du mich ein arschloch nennst ?

falls das möglich ist und dich interessiert warum ich keine 10 euro für deine Musik ausgeben würde kann ich dir das auch schreiben , gerne als pn .


aber zurück zur eigentlichen frage :

ist Musik machen für dich ein hobby/seelenausgleich/lieblings ding auf der welt , neben Familie und co.

ODER

ein beruf ???

tut doch gar nicht weh und ist weder abwertend noch sonst was gemeint !



Will das keiner verstehen, oder seit ihr alle so verbohrt??? Noch mal: Es geht mir nicht um das Geld. Nicht um die 10 Euro, noch um andere 100 oder 1000 Euro! Es geht mir im weitem Sinn um die Moral. Die Moral die allen abhanden kommt das man für etwas, wenn man es nicht eben geschenkt bekommt, auch bezahlen sollte/muss. Aber nein, alle wollen alles immer in den Ar*** geschoben bekommen.

Am besten mit Sahne und ner Kirsche drauf...


Ist genau das gleiche wie Leute die nicht "danke" und "bitte" sagen können, sondern bei den alles selbstverständlich ist.

Jetzt klar soweit???
 
the acid test schrieb:
[...] Am besten mit Sahne und ner Kirsche drauf... [...]

Brrrr, das habe ich mir gerade bildlich vorgestellt.

@acid: Du wirst die Menschen nicht dazu bringen, ihre Haltung zu ändern, egal, wie sehr Du jammerst oder wie sehr Du recht hast. Du hast nur zwei Möglichkeiten: Du fügst Dich dem Unvermeidlichen oder Du sagst Dir "Drauf geschissen, ich mache das nicht für Euch, sondern für mich!".

Stephen
 
ppg360 schrieb:
.. "Drauf geschissen, ich mache das nicht für Euch, sondern für mich!".
Ist wohl die beste Haltung die man dazu dann einnehmen kann. Ich habe meine Kram auch nur für mich gemacht. Ab und zu kann es dann mit Verstaerker zu einer Zusammenarbeit. Das reicht mir aus.
 
TGM schrieb:
Bernie schrieb:
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/warum-eine-ganze-berufsgruppe-ins-prekariat-abrutscht-100.html
Danke. Stimmt mich nachdenklich, dass es so viele Menschen gibt, die's einfach nicht raffen ...
Ich glaub den Beitrag hatten wir schon einige Seiten vorher...

Meiner Meinung nach ganz einfach eine Frage von Angebot und Nachfrage !!
In Deutschland gibts die Denkweise dass man nur "richtig" Musik machen kann wenn
man Notenlesen kann usw. oder sogar studiert hat.

Ich kenne soviele die Musik studiert haben und jetzt ganz überascht rummkrebsen.
"Ich habe doch nicht soviele Jahre studiert damit ich für 10 Euro die Stunde arbeite"...

Als ob man irgendein Anspruch hat weil man studiert hat. Außerdem ist ein Studium noch
lange keine Garantie für ein Talent Und Talent braucht um sachen zu machen die anderen
gefallen. Und dafür wird ja auch dann Geld bezahlt. Oder kauft irgendjemand seine Musik
nach der Ausbildung des Artists ?
 
Das ist ein weiteres Problem in unserem Land: Man muss für alles ein Nachweiß haben in schriftlicher Form mit Unterschrift und Stempel von irgend so nen Heini.

Talent/Können/Begabung, oder wie immer man so etwas nennen möchte, zählt in Deutschland wenig.
Da sind uns andere Länder weit vorraus.
Nicht immer ist auf dem Papier der bessere auch wirklich der bessere. Das ist auch ein Problem das ja nicht nur in der Musik zu finden ist. Bei uns auf Arbeit gibt es auch Situationen solcher Art, nur in anderer Form.

Wir hatten mal ein Leiharbeiter der Anlagenbediener gelernt hat. Aber den konnte man nicht an unsere Anlagen lassen, weil der a) nichts selbstständig reparieren oder einstellen konnte (CNC), und b) nur Schrott raus kam was in nen riesen Anschiß für alle endete.
Ich habe Glaser gelernt und hab mit Metall eigentlich nix am Hut, aber ich Arbeite seit einen 3/4 Jahr allein an einer großen Anlage, und es gab seitdem nie Reklamationen oder Beanstandungen. Weder Intern noch von Daimler.

Im übertragenen Sinn möchte ich nur sagen, das wir in unsere Gesellschaft oft die Menschen verbraten die was können, mit Aufgaben die sich nicht für sie eignen.
 


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