Skurrile Ereignisse auf Konzerten

[carboncell]

Ich habe mal vor Jahren ein UK Dubstep-Set in nem Club gespielt, und ein Rastafari aus dem Publikum schnappte sich das Mic und legte los.

Das beste war, ich hab's zunächst garnicht gerafft. Dachte, ich hätte irgendeine Spur nicht gemuted, denn es klang voll passend und professionell.

Ich habe dann 2-3 Instrumentals für ihn gespielt, und das Ergebnis dieser unerwarteten Einlage war die mit Abstand beste Passage im ganzen Set!

Dann war er fertig, legte das Mic zurück und verschwand leider in der Menge. Der Rest meines Sets war danach ziemlich belanglos, und zum Glück nicht mehr lang...

 

[freidimensional]

Nicht bei nem eigenen Gig, aber cool und kurios:

Ich war mit meinen Arbeitskollegen hier in der Nähe zu 'nem "wir besaufen uns mal unter Kollegen"-Abend,
bei einer ziemlich langweiligen Top40 Coverband im Bühnenhaus Kevelaer. Zuvor war dort der Comedian Dave Davis
aufgetreten (da gibt es zwei Sääle....egal...).
Die Coverband bestand, wie so viele, aus 4 Musikern so um die 50 die der knapp 40jährigen Frontfrau beim belanglosen
runterleiern ihrer Songs die ganze Zeit auf den Arsch geglotzt haben.
Alle im Publikum zwischen gelangweilt, und "hey, mit Alkohol sind die Partylieder ganz ok".

Dann stimmte die Band "Under the Bridge" von den Chili Peppers an, und wer rennt auf die Bühne?
Richtig - Dave Davis, schnappt sich das Mikrofon der verwirrt schauenden Sängerin und liefert so eine
coole Performance ab, dass der ganze Saal am abfeiern war.
Nach dem Song easy grinsend wieder runter, ab zu seinem Bier und zu seinem Gesprächspartner, weiter quatschen

 

[xenosapien]

Hm, vor Dutzenden Jahren mal bei einem kleinen Open Air in Südhessen zusammen mit einer Band aus dem Aschaffenburger Raum gespielt, das ist mir aus 2 Gründen im Kopf geblieben:

1. der Bandname: "NUSSPETER UND DER ELFENKNACKER"
weiß nicht warum, aber ich find das großartig, fang selbst heute noch an zu grinsen wenn ich dran denke

2. die Besetzung: 1 Gitarrist, 1 Schlagzeuger, beides damals in AB stadtbekannte Punks... also entsprechend "virtuos" auch am jeweiligen Instrument...

Der Gitarrist hat zu Beginn des Gigs (ca 16 Uhr, wohlgemerkt, strahlender Sonnenschein) eine Flasch Jägermeister geöffnet und zu verstehen gegeben, dass das seinem Spiel weder zu- noch abträglich ist und fröhlich zwischen den Songs davon genippt...

... sehr zum Unwohl des Drummers, der sich benachteiligt gefühlt hat.

Also:
nach ca. der Hälfte des Sets kommt vom Drumset ein "ICH WILL JETZT AUCH MAL!", als gerade der Jägi wieder angesetzt wurde.

Wir natürlich erwartet dass die Flasche nach hinten gereicht wird... aber nö:

Anstatt den Jägermeister zum Drummer zu geben, setzt der Kollege den Jägermeister UND seine Gitarre auf der Bühne ab, geht hinter zum Drumset und tauscht kurzerhand Platz mit dem Kollegen.
Der geht nach vorne, trinkt einen kräftigen Schluck, hängt sich die Gitarre um und dann ging´s so weiter für den Rest des Gigs.

... hatte auf den Sound übrigens kaum Auswirkungen

 

[intercorni]

Ich hatte letztes Jahr bei einem TV Auftritt auch ein Erlebnis, aber eher der schreckhaften Art: hatte einen PPG Wave 2.2 auf einen Ultimate Keyboardständer außerhalb der Bühne "geparkt". Das Equipment sollte dann rechtzeitig vor der Aufzeichnung auf die Bühne getragen werden. Allerdings hatte ich der Technikcrew unmissverständlich mitgeteilt, den Ständer inkl. Synthi bitte nicht an den Auflagen anzuheben. Jeder der die alten Ultimate Keyboardständer kennt weiß,
dass die Haltestreben einfach nur eingesteckt sind. Auf jeden Fall habe ich kurz vor dem Auftritt gesehen, dass sie den Ständer natürlich so wie befürchtet angehoben und aufgestellt haben.
Dann ging die Show los, ich spielte den ersten Akkord und plötzlich sackte das Keyboard ab und ich konnte den Wave gerade noch vor dem herabfallen retten. Mein Herz flatterte, als wenn ein Live-Gig nicht auch so schon starke
Nerven erfordert. Ist aber alles gutgegangen.