Cello schrieb:
Ich befürchte er verhäddert sich immer mehr in seinem Bonsaigeäst anstatt mal wieder mal was am Stamm zu machen.
... Himmel, Gesäss und Nähfaden..
So ähnlich habe ich es gestern siebenachtel geschrieben. Du hast vollkommen recht.
So langsam frage ich mich, was mich dazu bewogen hat, 1800 Euro für einen Sequenzer auszugeben.
Ich arbeite jetzt seit gut drei Wochen mit dem Teil. Mit den aux events habe ich mich noch nicht sonderlich beschäftigt, mit track values auch nur rudimentär, die CVIO habe ich noch nicht angerührt, da muss ich mir erstmal ein Breakout basteln. Aber ich habe das Manual zumindest so komplett durchgearbeitet, daß ich abschätzen kann, was machbar ist.
Und dann habe ich mit der Praxis angefangen - ganz *basic*, sowohl p3, als auch cirklon patterns erstellt, ein paar scenes und songs zusamengestellt.
Je mehr ich damit arbeite, desto mehr bekomme ich das Grausen!
Die grundlegensten Dinge sind einfach nicht da.
Man kann
- keine Patterns komplett kopieren !!! (nur taktweise)
Will man ein mehrtaktiges pattern in einen anderen Song kopieren, artet das in elende Tastendrückerei aus. Ganz abgesehen davon, die Übersicht zu behalten.
- keine Patterns track-übergreifend verwenden, geschweige denn scene- und song-übergreifend.
- keine Patterns einzeln extern speichern
- keine Patterns von *p3* nach *cirklon* umwandeln, was sehr sinnvoll wäre.
- keine scenes mehrmals in Songs verwenden
- keine mehrfachen Wiederholungen von (verschiedenen) scenes einstellen, geschweige denn verschachtelte Wiederholungen machen
- keine ungeraden Rhythmen sinnvoll in cirklon-patterns darstellen
(ganz abgesehen von den Bugs, die Cirklon produziert, wenn man die Auflösung ungerader Takte umschaltet).
Die Transponiergeschichte und die Eingabe von Notenwerten über Tastatur (außer dem Arpeggio mode) kommt noch dazu.
Dazu gibt es Bedienungsdetails, die einfach inkonsistent sind, immer wieder *vergreife* ich mich, weil ähnliche Vorgänge an anderer Stelle anders gelöst sind.
Einige Verbesserungsvorschläge habe ich im Forum gepostet, die hat Colin auch dankend *zur Kenntnis* genommen. Nachdem ich aber weiter über Möglichkeiten zur Darstellung der ungeraden Takte geschrieben hatte, hat er nicht mehr darauf reagiert.
Die ganze Arrangiergeschichte (scenes, song, copy ...) steckt total in den Kinderschuhen! Daran sollte Colin wirklich mal arbeiten.
Ich verstehe mittlererweile nicht mehr, warum das Teil so hochgelobt wird. Hätte Roger Linn eine Drummmachine mit solchen Kinderkrankheiten und fehlenden Funktionen herausgebracht, er wäre in der Luft zerrissen worden. So läßt sich damit jedenfalls nur ganz schwer eine Struktur mit etwas aufwändigerem Arrangement erstellen, das wird total unübersichtlich.
Zugegeben, das Teil kann grooven. Wenn man's auf den Workflow bei p3 patterns beschränkt, sind die Möglichkeiten sehr gut und es macht richtig Spaß, damit abzufahren. Aber es machen nicht alle User nur Techno!
Für dieses Geld habe ich ein vollständigeres Gerät erwartet. Ist ja auch nicht so, daß diese Sachen nicht schon im Forum erwähnt worden sind.
Ich sehe auch, daß das ein Ein-Mann-Projekt ist und das Colin schon enorm viel geleistet hat. Aber wie gesagt, für soviel Geld ... bleibt zu hoffen, daß er den noch vorhandenen Programmspeicher sinnvoll nutzt und sich erstmal auf die elementaren Dinge konzentriert.
Sorry, aber das musste raus.
Bernd