Sequential Prophet-5 & Prophet-10 neu / Rev-4

Nur glaube ich nicht daran, dass SMD "schlechter" als THT klingen muss, bzw. nicht genauso gut klingen kann, da es dafür keinerlei physikalisch nachvollziehbaren Grund gibt.

Natürlich gibt es diverse physikalische Gründe warum die Sachen - und sei es in beinhane esoterischen Bereichen - anders klingen oder sich im Detail anders verhalten.

Allerdings sagt das ja nicht viel darüber aus was nun besser ist. Technisch gesehen verändert die Bauart ohne Zweifel Details in einem System.

Ebenso will es mir nicht einleuchten, warum die heutige Digitaltechnik nach über 35 Jahren Fortschritt (verglichen mit z.B. dem Prophet-600) nicht ebenso angenehm verlaufende Hüllkurven produzieren können soll wie analoge Konstruktionen von anno Tobak.

Das liegt doch wohl kaum am digitalen Element der Erzeugung sondern an der Wandlung. Wenn die Firmen da billige Teile nehmen die wenig Dynamik haben und dann auch noch geringe Samplerates haben kann das ja nicht wie analog klingen.
 
Um es ganz deutlich zu sagen: Ich kann das nur zu gut verstehen, und dieser Aufbau nach "alter Väter Sitte" war der Grund, warum ich mir ein Moog Model 15 Reissue gegönnt habe.

Nur glaube ich nicht daran, dass SMD "schlechter" als THT klingen muss, bzw. nicht genauso gut klingen kann, da es dafür keinerlei physikalisch nachvollziehbaren Grund gibt. Wenn dieser Corona-Irrsinn vorüber sein wird, würde ich mich gerne mit einer Person treffen, die alle Module für ein Behringer Model 15 hat, und einen ausführlichen Vergleich samt unkomprimierten Aufnahmen für den allgemeinen Vergleich machen.

Ebenso will es mir nicht einleuchten, warum die heutige Digitaltechnik nach über 35 Jahren Fortschritt (verglichen mit z.B. dem Prophet-600) nicht ebenso angenehm verlaufende Hüllkurven produzieren können soll wie analoge Konstruktionen von anno Tobak.

Weiterhin traue ich – aus eigener Erfahrung – subjektiven Erlebem und Erinnerungen nicht wirklich über den Weg: Ich kann mich einfach nicht davon freisprechen, dass die mir deutlich angenehmer erscheinende Haptik beim Aufdrehen eines Filters an einem Moog-Modulsystem mich vielleicht doch glauben lässt, dass dieses große Möbelstück nicht vielleicht doch "kraftvoller" klingen können als ein entsprechendes Eurorack-Modul. Kürzer: Ich bezweifle, dass ich in einem Doppelblindtest THT-Original und SMT-Kopie zuverlässig auseinanderhalten könnte.

Fragwürdig finde ich Vergleiche zwischen vollkommen unterschiedlichen Instrumenten: Dass ein Jupiter-4 anders, vielleicht "besser" klingt als ein Andromeda (dessen Digitaltechnik, das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, ja auch zwanzig Jahre auf dem Buckel hat!), sagt nichts darüber aus, ob THT "besser" ist als SMT, dazu fließen zu viele unterschiedliche Faktoren in den Klang beider Instrumente ein.

Und was den Vergleich zwischen OB-8 und OB-Xa betrifft: Benutzten nicht beide CEM-Chips für die VCF/VCA-Hüllkurven, und waren nicht beide in THT aufgebaut?

Ob-8 versus Ob-xa habe ich schon revidiert, weil ich nicht genau weiß, was geändert wurde außer 4 stimmen auf einer Platine anstelle 8 voiceboards. Was die envelopes angeht bin ich überzeugt, das analoge besser klingen, weil die einfach unsauberer ausklingen. Ich merke das ganz deutlich beim OB-Xa, der da extrem lebendig ist. Da klingt eine Stimme noch nach, obwohl 7 schon früher fertig sind. Das vermisse ich sehr bei digitalen hüllkurven, wo der Ton einfach für alle stimmen gleichzeitig abbricht. Die alten Schaltkreise entwickeln ein Eigenleben, das mit modernen Komponenten nicht reproduziert werden kann. Davon bin ich überzeugt. Beim LFO ist es ähnlich. Random beim OBXa habe ich beim Arturia probiert. Das war frappierend, wie weit dieses random vom Original weg war.
 
Ich weiß nicht ob der A6 heute noch der Maßstab für digitale Hüllkurven ist.

Ich habe den heute - nach langer Zeit - grade mal wieder eingeschaltet und dachte mir, dass ich den Klang an sich vielleicht immer etwas zu streng bewerte habe, aber die Hüllenkurven fand ich auch heute nicht besondern - egal wie man nun auch die Charakteristik der Elemente anpasst.

Ob-8 versus Ob-xa habe ich schon revidiert, weil ich nicht genau weiß, was geändert wurde außer 4 stimmen auf einer Platine anstelle 8 voiceboards. Was die envelopes angeht bin ich überzeugt, das analoge besser klingen, weil die einfach unsauberer ausklingen. Ich merke das ganz deutlich beim OB-Xa, der da extrem lebendig ist. Da klingt eine Stimme noch nach, obwohl 7 schon früher fertig sind. Das vermisse ich sehr bei digitalen hüllkurven, wo der Ton einfach für alle stimmen gleichzeitig abbricht. Die alten Schaltkreise entwickeln ein Eigenleben, das mit modernen Komponenten nicht reproduziert werden kann. Davon bin ich überzeugt. Beim LFO ist es ähnlich. Random beim OBXa habe ich beim Arturia probiert. Das war frappierend, wie weit dieses random vom Original weg war.

Warum sollte man schlecht kalibrierte Hüllenkurven nicht reproduzieren können ?
Das Problem bei den Digitalen - zum Beispiel Nord Lead 3, bei dem man das alles sehr schön editieren kann - ist wohl eher, dass in gewissen Breichen wo das Gehör noch deutlich Spielraum für feine Skalierung hat, die Auflösung der Soundengine zu gering ist.
 
Das Problem bei den Digitalen - zum Beispiel Nord Lead 3, bei dem man das alles sehr schön editieren kann - ist wohl eher, dass in gewissen Breichen wo das Gehör noch deutlich Spielraum für feine Skalierung hat, die Auflösung der Soundengine zu gering ist.

Ob man von feinen Unterschieden bei den Hüllkurven noch so viel mitbekommt, wenn man bedenkt was die Leute zum Teil an Effekten auf die Sounds legen :wegrenn:
 
Ob man von feinen Unterschieden bei den Hüllkurven noch so viel mitbekommt, wenn man bedenkt was die Leute zum Teil an Effekten auf die Sounds legen :wegrenn:

Du hörst nicht wie bei der 3 Stimme der zweite Attack um 2dB leiser ist ?

Ich dachte nicht, dass du reiner Hobbyist wärst :)

 
Zuletzt bearbeitet:
Hüllkurvenungenauigkeiten, Verstimmung usw. sind doch Firlefanz. Das lässt sich alles emulieren.

Aber: Der neueste Vergleich zeigt wieder gut die Überlegenheit im Grundsound des alten P5. Der Unterschied ist mindestens so groß wie zwischen P5 neu und P6. Brachialer, organischer, knackiger, punchiger.

Ich habe Vergleiche allein von neuen und alten VCO-Curtis-ICs gehört, wo sich das schon abzeichnete. An den Unterschieden bei den Halbleitern kommt man einfach nicht vorbei, selbst mit Through-Hole-Folienkondensatoren würde ein neuer nicht wie der alte klingen.
 
Du hörst nicht wie bei der 3 Stimme der zweite Attack um 2dB leiser ist ?

Ich dachte nicht, dass du reiner Hobbyist wärst :)
Ich bin ja auch eher jemand der bei bestimmten Sounds ein Random (so fern vorhanden) auf manche Phasen der Hüllkurven legt, einfach um die Sound lebendiger und weniger berechenbar zu machen. Aber ich nutze Effekte auch eher als "icing on the cake". Im Vergleich zu 'nem NL3, der wirklich alles berechnen muss, wird so ein ARM Prozessor der sich nur um die Hüllkurven kümmern muss imho eher nicht ins Schwitzen kommen.
 
Hüllkurvenungenauigkeiten, Verstimmung usw. sind doch Firlefanz. Das lässt sich alles emulieren.

Aber: Der neueste Vergleich zeigt wieder gut die Überlegenheit im Grundsound des alten P5. Der Unterschied ist mindestens so groß wie zwischen P5 neu und P6. Brachialer, organischer, knackiger, punchiger.

Ich habe Vergleiche allein von neuen und alten VCO-Curtis-ICs gehört, wo sich das schon abzeichnete. An den Unterschieden bei den Halbleitern kommt man einfach nicht vorbei, selbst mit Through-Hole-Folienkondensatoren würde ein neuer nicht wie der alte klingen.

Mein Lieber, ich glaub wir sind hier stark in der Minderheit.
Der Großteil der User die diesem Thread beiwohnen, will derartige Beobachtungen nicht hören, geschweige denn wahrhaben.
Aber ich bin voll und ganz bei dir.. ich hör das auch.
 
Mit dem Beispiel bei 8:33 wird ziemlich eklatant deutlich warum der vintage P5 halt doch überlegen ist und geiler klingt.
Das sind feine aber kleine Unterschiede - aber eben diese letzen 5% sind manchen Leuten viel Geld wert.
Da ist ein bisschen mehr Bass spürbar, das stimmt. Aber es sind doch nur Nuancen. Ich finde der neue P5 macht seinen Job sehr gut.
 
Ich bin ja auch eher jemand der bei bestimmten Sounds ein Random (so fern vorhanden) auf manche Phasen der Hüllkurven legt, einfach um die Sound lebendiger und weniger berechenbar zu machen. Aber ich nutze Effekte auch eher als "icing on the cake". Im Vergleich zu 'nem NL3, der wirklich alles berechnen muss, wird so ein ARM Prozessor der sich nur um die Hüllkurven kümmern muss imho eher nicht ins Schwitzen kommen.

War ja Spass, aber zum Thema Rechnen - was nutzt das Rechnen wenn der Wandler nicht fein und schnell ist.
 
Generell kann man natürlich theoretisch so ziemlich alles so modulieren, dass es nach Vintage klingt. Mein einziger moderner VA Synthesizer ist ein John Bowen Solaris. Mit dem kann man so ziemlich alles machen. Allerdings turned mich das irgendwann mal ab, wenn ich versuche, einen Prophet 5 Sound so genau wie möglich nach zu bauen, dazu aber vier Hüllkurven und drei LFO brauche, diese kombinieren muss und es dann immer noch nicht 100-prozentig passt. Das schöne an den alten Kisten ist einfach, ich drücke eine Taste und es kommt sofort ein Mega Feeling auf. Man kann das mathematisch nicht beschreiben und schon gar nicht rational erklären. Ich könnte mir vorstellen, dass Dave mit seinem neuen Wurf da schon sehr weit gekommen ist. Aber der Ersatz für Eine Zeitreise 40 Jahre zurück ist es dann eben doch nicht ganz.
 
PMM hat mir ein Bild der bösen Stelle geschickt, die Caps C218 und C221 sind/waren die bösen Buben:

caps.jpg

Man sieht links einen SSI2164 VCA (der, der die Lautstärke regelt) und dann einen TL064C Quad-OpAmp, der wohl als Ausgangstreiber und evtl. Bass-Boost dient. Im Fall der Fälle fackelt der TL064C ab und schützt den teuren VCA und entkoppelt den Ausgang/Headphone-Amp.
Die RC-Glieder bilden einen Filter, dessen Frequenz hat Sequential offenbar falsch berechnet. Oft dient es auch dem Verhindern etwaiger Schwingneigung, wobei das bei den modernen OpAmps eher nicht mehr so kritisch zu sein scheint.

Durch Entfernen der Caps wird dessen Kapazität ganz klein und die Eckfrequenz des 1-Pole LPF geht ganz weit nach oben.

Warum es zwei Ausgangstreiber sind bei einem Mono-Synt, keine Ahnung. Da müsste man den Schaltplan sehen oder im Gerät herumpiepsen...
 
Da ist ein bisschen mehr Bass spürbar, das stimmt. Aber es sind doch nur Nuancen. Ich finde der neue P5 macht seinen Job sehr gut.

ich hab das gerade mal richtig laut über monitoranlage gehört - der originale hat deutlich mehr wumms und bass aber auch mehr obertöne. mal abgeshen von der verstimmung - P5 Rev. 3 hat mehr Form und Seele. Der Rev. 4 klingt zurückhaltend und gedämpft, finde ich etwas ernüchternd, hmmmm.....
 
Der gleiche Scheiß hier wie im GS forum. Das ist genau 1 Rev3. Der wurde von irgendwem kürzlich Kalibriert und nebenbei noch alle Tantal und Elkos getauscht. Er wurde also nicht von Sequential kalibriert. Aber wir wissen hier natürlich genau (ohne irgendwas zu wissen), daß dieser spezifische Rev3 der Gold-Standard für alle Prophet 5 Rev 3.3 ist.

Es sollte hier hoffentlich allen klar sein, daß ein einzelner Rev3 kein Vergleich sein kann.

Der Rev4 ist ein Prophet 5 - er ist nicht genau dieser Prophet 5 Rev3.

Dave hat schon direkt am Anfang gesagt, daß die verschiedenen Prophet 5s, die die zur Hand hatten vollkommen verschieden waren. Letzenendes mussten sie sich auf irgendwas festlegen.

Das heißt für mich, daß es genauso auch Rev3 gibt, die genauso klingen ...

Das ist so minimal und um das genau beurteilen zu können müssten schon mal die Lautstärken identisch sein auf beiden Synth.. das wurde schon nicht gemacht.

Der lautere ist schon mal der basshaltigere ..

Ich weiß nicht wo die Diskussion überhaupt hinführen soll.

Wer einen original hat, für den wird das keine alternative sein. Eine Zeitreise in das Jahr 1978 hat Sequential nicht gemacht.

Ist es ein Prophet 5 ? Ja - ist es, vollkommen zweifelsfrei.
 
Ok..... Es war doch von Anfang an klar, dass der V4 nicht ein Klon vom V3 ist. Ergo, wie sollte er exakt so klingen?
Nur denk ich mir auch: Ich kann den V4 bedenkenlos paar Tage am Stück anlassen, ich brauch mir kein Kopf über teuren Service machen, respektive eigene Restauration,
ich hab Midi, ich hab Aftertouch, ich hab Velocity, und die ganzen anderen Goodies.

Ich kann auch noch mal gut 2-3K drauflegen, dann hab ich das Original, und Angst ihn laufen zu lassen. Was ist jetzt besser? : )
 
Wie gesagt, alles eine Preisfrage.

DS schlachtet halt den Hype um den P5 aus.
Wenn ein Rev.2 für unter 1500 möglich ist, finde ich den Sprung recht hoch. Das ginge sicher auch 1000-1500€/Version günstiger.
 
Ich will ja keine Panik erzeugen aber die ersten paar hundert Geräte sind fehlerhaft ausgeliefert. Wurde das schon hier erwähnt?
 


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