Liebe Leute,
möchte nur sagen, dass gestern endlich der Herr Oberheim eingetroffen ist.
Schon beim Durchhören und modifizieren einiger Presets ist festzuhalten, dass der Sound mit einer Wucht rüberkommt, wo sogar ein Taurus-Pedal blass wird. Sorry, aber das hat der aktuelle Prophet 10 nicht an Bord, obwohl ich ein Sequential-Fan bin. Dieser kommt wesentlich roher rüber und bedarf oft noch externem Feinschliff. Ist ein cpl. anderer Synth, kann man eigentlich nicht vergleichen. Mir kam überigens seinerzeit der zweimanualige Prophet 10 deutlich offensiver vor, war eher mein Gusto.
Kann daher nur empfehlen, sich mal den seidigen Punch des OB-X8 selber anzuhören, das ist eine Liga für sich ...
Liebe Leute,
ich habe den obxa jetzt mehr als 2 Wochen.
Wollte genauso anfangen wie du..
Ich habe eine ganz andere Erfahrung mit ihm gemacht und teile das auch mal.
Nächstes Wochenende werde ich ein paar Aufnahmen machen um meine Äußerungen deutlich zu machen.
Wenn ich die Lust habe auch im Vergleich zum OB6.
Ich werde ihn zurückschicken. Selbst wenn er günstiger wäre. Das ist nicht mein Synth obwohl ich den Oberheim Sound wirklich verfallen bin. Die 5600 möchte ich dafür nicht ausgeben. Wenn ich nix zu meckern hätte und ich komplett zufrieden gewesen wäre, dann schon.
Ich hab ihn ans Mischpult angeschlossen um die Lautstärke zu kompensieren und dann war er auch bei 1 osc sounds laut genug. Er braucht luft nach oben, denn stacked sounds sind bzw. Können sehr laut sein.
Ich hab zich patches gemacht, die mir auch alle gefallen. Ich bin auch großer pad fan und war beim obx8 gar nicht so begeistert wie ich dachte. Das ist alles richtig gut, aber die magie fehlt mir irgendwo. Das letzte quäntchen fehlt.
Es gibt schon hammer sounds, aber nicht so einfach, leicht und in allen kategorien wie erhofft.
Nicht das wir uns falsch verstehen, es gibt meinerseits auch viel gutes zu sagen. Doch schon in den demos vom original hab ich das gefühl gehabt, die alten oberheims sind nicht so meins. Von obx bis ob8.
Ich finde auch nicht, dass der obx8 einen sem ersetzen kann. Hab immer bereut den nicht gekauft zu haben. Der ist bruzzliger und das filter und hüllkurven mochte ich so sehr. Ein einfacher, aber für mich rund um gelungenes konzept und klanglich dermaßen cremig. Gänsehaut.
Ich seh die Vergleichsvideos zwischen obxa vs ob8 und obx und frage mich, klingt er nun wie... Welcher? Der ob8 sollte ja viel dünner sein. Der obx8 hat ja nur ein paar oszillatoren. Leider kann ich das nicht sagen. Er will ja alle sein und mehr.
Zu meiner Erfahrung:
Außer beim ersten mal, hatte ich nie mehr danach die freude und die lust mich dranzusetzen und mit ihm zu spielen. Auch wenn ich fast jeden Tag dran gesessen war, ist der Funke nie übergesprungen.
Was hab ich dem erwartet?
Nun ich wollte einen oberheimsound im für mich besten Sinne. Riesiger sweetspot mit sofortzugriff der so direkt ist wie beim ob6 um dann fast als performancefeature durchzugehen.
Eben ein synthesizer mit vollzugriff, makellosem sound, perfekt abgestimmter parameterisierung und stimmmigem Synthesedesign.
Ich mag das synthkonzept nicht, ich mag das userinterface nicht und auch der klang ist meinen erwartungen nicht gerecht geworden.
Nicht das er schlecht ist, in keinem Fall aber einfach nicht meins. Er ist glitzernd, manchmal zu sehr, auch weich. Er kann auch hart, aber immer etwas grob. Er ist schon super fett. Schöner runder bass bis ganz unten. Die oszillatoren brutzeln schön grob. Ich finde ihn aber lang nicht so weich und buttrig wie einen sem. Ich finde im vergleich hat er schon etwas straffes.
Seine größte stärke, ist die größte schwäche des ob6. Nämlich die zuvor erwähnten oszillatoren. Beim obx8 sind die wirklich erste klasse. Vielleicht kommen die für meinen polysynth geschmack sogar etwas zu groß rüber. Wirklich klasse klingen sie wenn man sie gegeneinander verstimmt. Das ist einmalig und da gibts nichts was da mithalten kann. Man kann sie sehr weit verstimmen zueinander und es klingt immer verdammt gut. Der polybrute kann das auch und hat tolle oszillatoren. Aber der obx8 ist nochmal eine ganz andere liga. Saw und pulse klingen richtig gut. Auch pulsewidth mod kling fett und klasse.
Mit offenem filter und stereo geht richtig die post ab. Auch unisono gibts einen baseballschläger in die fresse. Jediglich in den hohen lagen ist er mir etwas spitz. Da kann das filter abhilfe schaffen.
Kommen wir zum Filter oder zu den Filtern.
Ich mag das obxa filter am liebsten. Beim hin und herschalten mochte ich das fast immer mehr. Zum Vergleich mit dem OB6. Ich finde das ob6 filter nicht schlechter. Die obx8 filter bringen einem dieses wunderschöne gurgeln, ich denke dort geht mehr resonanz. Das kann ich mir immer wieder anhören, ist aber nur begrenzt nutzbar. Filter tracking 100 prozent und langes filter decay ist beeindruckend. Das ist Oberheim. Die obx8 filter sind schneidiger und verwaschener beim ob6 aber das finde ich gut. Ich komm beim ob6 schneller zu besseren ergebnissen für mich. Auch hochpass mag ich beim ob6 lieber. Bandpass mag ich beim obx8 lieber. Das er nicht morphen kann ist schade. Das mag ich sehr beim ob6, gerade moduliert.
Das 24 db lowpass find ich echt nicht gut. Es ist viel leiser. Resonanz ist sehr dünn und auf maximalstellung sehr schwach. Es ist zwar enger als die 12db, wirkt aber trotzdem breiter als alle anderen 24 db filter die ich kenne. Vielleicht liegt es an den hüllkurven. Keine ahnung. Ich habs versucht, aber mag es einfach gar nicht. Ich glaub ich mag das ob6 filter sogar etwas mehr.
Die hüllkurven vom obx8 sind auch nicht 100 prozent meins. Besonders bei arps, sequenzen merk ich das. Da hab ich einen anderen geschmack. Da sind ob8 hüllkurven noch am besten. Obx hüllkurven passen für mich da nicht so gut.
Dafür gehen mit dem obx8 hammer bässe. Dafür sind beide hüllkurven super geeignet und punchen bis ins mark. Damit bekommt man mit den fetten oszillatoren einen wunderschönen anschlag hin. Punchig und trotzdem rund mit super dickem und sauberem bass. Sehr geil.
Achso, die triangle wave ist auch ganz gut. Ich mag eher die dreckigen, a la ob6 aber nix zu meckern. Beim mischen von saw und square wird der oszillator sehr leise. Kein großer unterschied zwischen obx und ob8 mode.
Trotzdem gehen damit schöne sachen.
Auch wirklich toll ist das fütterbare sample und hold. Leider viel zu selten. Saw gesampled mag ich sehr.
Die beiden modbusse mit hüllkurven sind so lala. Einmal osc1, 2 und filter und einmal pulsewidth 1, 2 und amp sind beide mit dem selben lfo, aber in unterschiedlicher intensität modulierbar. Hat mich nicht überzeugt.
Obwohl der ob6 da mit einem bus eingeschränkter ist, macht mir das mehr spass, eben in der kombination mit xmod.
Leider hat der obx8 kein filter fm und das ist schade. Den oberheimfiltern steht das ungemein gut. Gut er hat oscillator fm. Klingt auch ganz nett. Aber hinter meinen erwartungen. Da ist der p5 m. E. Der absolute könig. Egal ob filter oder oszillator, es ist ein genuss beim p5.
Zudem geht beim obx8 "nur" Triangle und/oder saw. Saw aber nur ein und aus.
Der zweite lfo ist wirklich ein segen. Leider nur für die oszillatoren und als quelle für s/h.
Modulationen nur eines oszillators kommen sehr gut, damit kann man sehr lebendige klänge machen. Den modwheel ersatz finde ich eigentlich richtig gut. Macht spass. Mod-dings und pitch-dings sind hier beide gefedert, was vor und Nachteile hat. Gerade beim pitch macht das mit dem slider laune.
Noch eine stärke vom obx8 ist permanento.
Klingt richtig gut. Das hab ich oft genutzt. Das haben oberheim unglaublich musikalisch umgesetzt. Vorbildlich.
Der arp ist sehr gewöhnungsbedürftig. Genauso wie der hold mode des synthesizer.
Ist flexibler so, aber durch sein bitimbrales konzept hätte mir das normale konzept besser gefallen. Obwohl damit schon ein paar interessante dinge möglich sind. Zum beispiel könnte man so 2 melodien spielen, während gleichzeitig 2 arps erklingen. Es ist dennoch gewöhnungsbedürftig, kennt man so nicht.
Stereo modes sind auch ein schönes gimmick.
Ich hatte aber das gefühl, dass der effekt nicht so stark ist wie beim ob6 auch wenn er auf full steht.
Der obx8 ist super stimmstabil. Ich habe die tables gelöscht und mehrmals tuning sessions veranstaltet, aber die stimmen sind immer sehr gleich gestimmt. Das muss ich mir nochmal anschauen. Aber ich habe den eindruck, dass die oszillatoren fest in ihrer stimmung bleiben. Sie wabern nicht hoch oder runter. Es gibt den vintage knob. Mit diesem kann man parameterunteschiede zwischen den stimmen langsam einblenden. Im page2 menü kann man speziell die oszillatorenungenauigkeiten des vintage knobs zusätzlich nochmal getrennt einstellen. Das heisst man dreht den vintageknob nach bedarf auf und kann danach die wirkung auf die oszillatoten noch nachjustieren. Somit wäre es möglich große parameterunterschiede mit perfekt gestimmten oszillatoren zu realisieren.
Die wirkung auf die vco's sind glaube ich nur tuning unterschiede. Alle vco's werden unterschiedlich zueinander getuned, wabern aber nicht. Vielleicht ist das authentisch.
Jedenfalls hatte ich keinen wow effekt beim vintageknob.
Zum klang nochmal:
Er ist fett, dick und brachial, auch bruzzelig.
Aber ich muss sagen, irgendwie finde ich ihn doch modern. Mag sein das so ein alter oberheim klingt. Aber egal ob mit vintage knob oder ohne, es kommt bei mir nicht der zauber rüber. Alles schön ja. Aber mir fehlt was. Das ist insgesamt nicht mein sound. Er glänzt auch nicht interdisziplinär. Manches kann er ausgezeichnet, manches nur durchschnitt. Einen poly brauch ich auch nicht für bässe, auch wenn sie verdammt gut sind. Sequenzen und arps. Da ist ein juno oder p5 könig. Präzise aber sehr akustisch und organisch. Ratternd.
Aber zum schlimmsten teil:
Bedienkonzept find ich grausig. Zumindest für mich ist es bei dem preis viel zu unausgegoren und ja, ich muss sagen, stümperhaft. Sorry.
Vielleicht war das vor jahrzenten der megahammer. Für mich wurden da einfach zu viele Dinge Falsch gemacht.
Allein, das ich im besten fall einen knopf gedrückt halten muss um die lautstärke von den oszillatoren zu regeln, nervt mich schon. Oder halt im menü rumgurken.
Das ist wohl eins der wichtigsten dinge. Das mischen der oszillatoren in ihrer lautstärke, Oder? Das ist doch essentiell. Früher wurde das so gemacht? Ok. Find ich trotzdem doof.
Der prophet kann das auch.
Allein das.
Ok weiter. Noise natürlich das selbe. Crossmod auch. Fm an oder aus bei saw. Meine güte. Das schränkt die nutzbarkeit schon deutlich ein.
Obwohl ich sagen muss, sawcross mit dem 2. oszillator zusammen, dazu vielleicht sync oder und pitch. Da gibts ein paar schöne sounds.
Trotzdem, die qualität dieser ist aber für mich meist nicht beeindruckend. Ich finde generell das crossmod nicht wahnsinnig gut klingt im obx8. Crossmod muss dosierbar sein.
Das haben wir durch die trianglewave, aber nur im menü. Platz 7 kurbeln und dann den amount kurbeln. Ich finde es unglücklich und das macht mich unglücklich.
Hüllkurven für filter und amp. Pitchmodulation nur mit filtermodulation gleichzeitig mit selben amount. Das sind dinge die ich echt nicht verstehe. Pulswidth nur zusammen regelbar. Es sei denn: knopf drücken oder menü.
Generell finde ich auch die modulationstiefe von hüllkurven oder lfo's könnte tiefer sein.
Ich muss aber sagen, das keyboard ist erste sahne, genauso wie velocity und aftertouch. Finde ich vorbildlich.
Im page 2 menü gibt es etliche einstellungen. Es nervt einfach hin und her zu schalten und den encoder zu kurbeln.
Im gegensatz zum ob6 fühl ich mich beim obx8 andauernd gebremst durch irgendwas. Ich komme nicht in den flow.
Ich freue mich für jeden der glücklich ist damit, für mich ist er zu teuer für das was er mir gibt.
Beim p5 war ich aber wirklich begeistert.
Beim syntakt waren die leute enttäuscht, weil er nichts neues bietet und nur zusammenhesetzt wurde aus schon bestehenden produkten.
Ich find den toll.
Der obx8 ist genau das gleiche. Obersteins monster. Ich freu mich diese erfahrung mit ihm machen zu können. Behalten werde ich ihn definitiv nicht.
Sollte jemand wegen der nicht verfügbarkeit intetesse haben kann er sich melden. Ffm.
Bis nächstes wochenende ist er da.
Klanglich begeistern mich juno und p5 ein ganzes stück mehr.
Die zielgruppe ist klar. Leute, die einen obx und obxa haben wollen. Und zwar genau diese, so wie sie waren, mit obx als fackelträger und features vom ob8.
Leute für die, die zusatzfunktionen nur beilagen sind, für manchmal. Aber vornehmlich die alte oberheimische herangehensweise wollen.
Und die ist für mich, im vergleich zum p5 überholt. Das konzept vom p5 finde ich immer noch modern und genial. Zwar eingeschrânkt, aber dafür ist der ganze synth ein performancetool und blitzschnell ist man zugange.
Der p5 ist für mich am nähsten an einem richtigen instrument.