Schule und Musik

Re: und wenn man nun doch einfach alles..

das hast du schon richtig erkannt, ich bin eine "Privatperson".
 
Re: und wenn man nun doch einfach alles..

Ich lege keinen Wert darauf, von wildfremden Personen geduzt zu werden.
 
Re: und wenn man nun doch einfach alles..

wie bewege ich denn einen haufen ungebildeter goafreaks
dazu ihre software act´s in die ecke zu stellen ?!

ich bekomm echt moralherpes wenn ich diese verfechter
der heutigen softwaregeneration sehe ...
 
Noch von drüben im Thread (habe mir erlaubt den Schulbereich abzutrennen, da interessantes eigenes Thema..
Und füge dies noch mit ein:

Markus Horn schrieb:
..
Ja, da habe ich schon öfter drüber nachgedacht. Es müsste einen sehr einfach und intuitiv gebauten Synthesizer für Kinder geben. Gibt´s aber nicht. Roland GAIA? VIEL zu kompliziert. Wenn sie wenigstens die doofen Layer weggelassen hätten. Ich denke an so eine Art Juno 6 mit größeren Reglern und einer noch klareren Struktur. Dazu Batteriebetrieb und eingebaute Lautsprecher.

Aber die Qualität eines akustischen Instruments hätte so etwas dennoch nicht.
 
SH101, Monotron, CS01, div Software wie Synth1. geht das nicht?
Und ich finde Kinder sind oft sehr gut mit sowas lernen, grade Computerkram und wo ist was haben sie schnell drauf. Finde daher sowas wie den Gaia gar nicht falsch, oder vielleicht sowas wie ne Bassstation oder MS2000 oder NordLead oder oder oder..

Der Mopho wäre auch nicht weit weg, der Leipzig oder andere neuere wären auch zu nennen, oder? Ok, ist nicht alles Batterie, aber passt vielleicht auch. Denke dass allgemein zum LERNEN eine klassische Subtraktivstruktur nicht verkehrt ist. Die VAs können oft rel. viel, was auch Erwachsenen manchmal zu viel ist. Das hängt aber vom Ziel ab. Also der SH101 von heute quasi. Sowas gibts ja, Dark Energy und so..
 
Moogulator schrieb:
Und ich finde Kinder sind oft sehr gut mit sowas lernen, grade Computerkram und wo ist was haben sie schnell drauf. Finde daher sowas wie den Gaia gar nicht falsch, oder vielleicht sowas wie ne Bassstation oder MS2000 oder NordLead oder oder oder..
Ich habe mal eine Zeit lang eine AG "Musik am Computer" betreut. Wir haben mit einem USB-Keyboard und Garageband gearbeitet. Die Kids taten sich extrem schwer - selbst die, die Vorkenntnisse aus unserem Differenzierungs-Hauptfach Informatik hatten oder die, die Vorkentnisse aus dem Bereich der Musik hatten (Klavier- oder Keyboardkenntnisse, Gitarre etc.). Wenn ich die Motivation und die Reaktionen der Schüler vergleiche mit anderen Angeboten, die ich gemacht habe oder mache, wie z.B. Chor, Rockband, Gitarrenkurs etc. war die "Musik am Computer"-AG ein Misserfolg. Das mag an mir gelegen haben, aber es war halt so, während die Kinder mir die Bude einrennen, um z.B. Gitarre zu lernen oder zu singen.
 
Das liegt sicher auch an der Schule selbst, ich meine weil das eine Zwangsgemeinschaft ist und da auch Leute sitzen, die das nicht unbedingt lernen wollen. Das ist natürlich eine viel unkomfortablere Situation als normaler Musikunterricht wo Leute hinkommen, die was lernen wollen. Das unterstellt nicht, dass die alle keinen Bock haben, aber manche wollen vielleicht nicht und ich kann mir auch vorstellen wie das rüber kommen könnte. Da wäre ich quasi sogar mehr bei Dirk, in Teilen.

Noch schlimmer ist das bei dem aktuellen Trend der Ganztagswegsperrung in Schulen. Da wählst du zwischen Fußball und Tischtennis und würdest vielleicht lieber gern zuhause mit frei gewählten Leuten oder allein etwas machen, was nicht in der SChule geht.

Ag geht schon eher. Aber kommt drauf an, was sonst da ist. Man nimmt das kleinere Übel und lässt es über sich ergehen so als Schüler. Das kann halt auch sein. Ansonsten lernen Kinder schnell, wenn sie wollen. Denke halt an einen SH101, das ist ja in 1 SChulstunde erklärt, wie der funkioniert. OdeR?
 
Stells mir krass vor: Hefte raus, Klassenarbeit. Nenne mir den Knopf für die Tonhöhe. So in der Schule. Naja, ich hab nie Synths in einer Schule gesehen oder erwartet, das gabs zu meiner Zeit nicht, obwohl ich jünger als Dirk bin. Aber ich glaube, die IT Lehrer und die Synthlehrer hätten einem aus Bosheit schon hier und da einen verpasst. Hab da auch sehr schlechte Erfahrungen. Selbst wenn du da was weiss, in meiner Zeit hatten die SChüler oft mehr Ahnung davon. Das war peinlich.
 
Moogulator schrieb:
Das liegt sicher auch an der Schule selbst, ich meine weil das eine Zwangsgemeinschaft ist und da auch Leute sitzen, die das nicht unbedingt lernen wollen. Das ist natürlich eine viel unkomfortablere Situation als normaler Musikunterricht wo Leute hinkommen, die was lernen wollen. Das unterstellt nicht, dass die alle keinen Bock haben, aber manche wollen vielleicht nicht und ich kann mir auch vorstellen wie das rüber kommen könnte. Da wäre ich quasi sogar mehr bei Dirk, in Teilen.
Aber die Schüler in dieser AG kamen alle freiwillig. Dasselbse gilt für Angebote wie Chor, Schulband oder Gitarrenkurs. Und ich habe übrigens wirklich keine Probleme mit der Motivation eines Großteils unserer Schüler im "normalen" Musikunterricht. Ich glaube, Ihr geht da von einem falschen Bild aus. Wir machen heute viel Praxis im Musikunterricht. Man kann im Musikunterricht nichts erreichen, wenn man "gegen" die Schüler arbeitet. Man muss versuchen, einen Weg der Kooperation zu gehen, auf Schülerwünsche einzugehen und trotzdem klarzumachen, dass man die Schüler irgendwo hinbringen will. "Fordern und fördern" wie es neudeutsch so schön heißt. Das funktioniert wirklich.

"Bosheit" liegt mir gegenüber meinen Schülern sowieso vollkommen fern. Ich bin doch nicht Lehrer geworden, um Schüler zu piesacken. Ich bin Lehrer, weil ich damit eine Arbeit machen kann, die nach meiner Überzeugung wirklich wichtig und nützlich ist. Für 90% meiner Kollegen gilt das Gleiche. Das Bild vom "boshaften Lehrer" stammt aus meiner Sicht aus Zeiten der alten Preußen oder aus der Nazizeit. Es hat mit der heutigen Realität an Schulen überhaupt nichts zu tun.
 
Ich hatte Herrn Moogulator vorgeschlagen, das Thema als separate Diskussion anzubieten. Mein Vorschlag für die Üverschrift lautete:

"Produziert praktischer Musikunterricht massenhaft Junge Union Wähler?"

Darf ich den Fokus der Betrachtung einmal darauf lenken?
 
Elektrokamerad schrieb:
Ich hatte Herrn Moogulator vorgeschlagen, das Thema als separate Diskussion anzubieten. Mein Vorschlag für die Üverschrift lautete:

"Produziert praktischer Musikunterricht massenhaft Junge Union Wähler?"

Darf ich den Fokus der Betrachtung einmal darauf lenken?
Du darfst alles. Aber was soll das bringen? Abgesehen davon, dass man die Junge Union nicht wählen kann, dass diese Institution keinen meiner Schüler interessiert und dass im Übrigen an der Jungen Union vielleicht auch weniger auszusetzen ist, als Du glaubst, was soll der Zynismus? Fällt es so schwer, sich einfach einmal vorzustellen, dass guter Unterricht vielleicht positiv ist für die Entwicklung von Kindern?
 
Ach ja, ich hatte vergessen, den folgenden lustigen Film zu erwähnen:

Denn sie wissen nicht was sie tun
 
Markus Horn schrieb:
..
Und Bosheit liegt mir gegenüber meinen Schülern sowieso vollkommen fern. Ich bin doch nicht Lehrer geworden, um Schüler zu pisacken. Ich bin Lehrer, weil ich damit eine sinnvolle Arbeit machen kann, die wirklich wichtig und nützlich ist. Für 90% meiner Kollegen gilt das Gleiche.

War auch weniger als Vorwurf als als spezielle Schwierigkeit gemeint. Sicher hat ein komplexes DAW heute auch allein schon so viel zu bieten, dass man erstmal erklären muss. Jeder lernt ja anders. Ob er dann zur JU geht oder bei den Piraten oder Hartz bezieht oder so spielt ja mehr im Bereich des Kindes eine Rolle, denke nicht, dass ein Lehrer das jetzt so stark beeinflusst. Aber die Sache wird sicher einfacher, wenn man spielerisch rangehen kann und da ist vielleicht ein bisschen dudeln mit dem SH101 nicht falsch oder was auch immer. Das kann natürlich auch ne Soft sein, meinetwegen zuerst Reason oder Rebrith aufm iPad, denn da ist auch der Lernfaktor da, nicht riesig aber man lern schonmal das Musik Längen und Tonhöhen kennt und wie man sowas aufbauen kann und wann es klingt. Schultechno, keine Ahnung wie das klingen würde, aber heute rappt man ja.

Gegenanzeigen?
 
Elektrokamerad schrieb:
Ach ja, ich hatte vergessen, den folgenden lustigen Film zu erwähnen:

Denn sie wissen nicht was sie tun
Meinst Du das im Bezug auf musikalische Praxis? Dann muss ich Dir sagen: diejenigen, die im (gymnasialen) Musikunterricht ihre Zeit damit verbringen, über Musik zu reden, wissen vielleicht irgendwas (das von einem echten musikalischen Vorstellungsvermögen oft abgekoppelt ist), können es aber nicht tun. Das finde ich viel schlimmer.
 
Du glaubst also, Lehrern sei nicht bewusst, was sie mit ihrer Arbeit bewirken? Verstehe ich das richtig?
 
Ja. Wenn "nein", wäre das aus meiner Sicht verantwortungslos. Begründung steht in meinen Beiträgen.
 
Moogulator schrieb:
Markus Horn schrieb:
Aber die Sache wird sicher einfacher, wenn man spielerisch rangehen kann und da ist vielleicht ein bisschen dudeln mit dem SH101 nicht falsch oder was auch immer. Das kann natürlich auch ne Soft sein, meinetwegen zuerst Reason oder Rebrith aufm iPad, denn da ist auch der Lernfaktor da, nicht riesig aber man lern schonmal das Musik Längen und Tonhöhen kennt und wie man sowas aufbauen kann und wann es klingt. Schultechno, keine Ahnung wie das klingen würde, aber heute rappt man ja.
Ja, manchmal rappt man auch, meistens singt man aber - nicht mehr die gleichen Lieder wie früher, aber man singt.

Meine Erfahrung mit Software-Synths im Bezug auf Musikunterricht ist durch die oben geschilderte Praxis aus der von mir geleiteten AG negativ. Hardware würde ich für wesentlich besser geeignet halten. Mir schwebt da schon länger ein Projekt vor: Schüler mit Hauptfach Technik bauen unter Anleitung eines Technik-Lehrers einen einfachen subtraktiven Synthesizer und vertonen damit unter Anleitung eines Musiklehrers einen experimentellen Kurzfilm, den sie vorher selbst gedreht haben. Dabei könnte durchaus etwas herauskommen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Ja. Wenn "nein", wäre das aus meiner Sicht verantwortungslos. Begründung steht in meinen Beiträgen.
Wenn Lehrern also bewusst wäre, was sie bewirken, handelten sie verantwortungslos? Meinst Du das so? Du neigst dazu, Dich so kurz zu fassen, dass Deine Antworten stets mehrdeutig sind.
 
Wenn' s zum Schaden der Schüler ist: ja. Wo in diesem Fall meiner Ansicht nach der Schaden ist, hatte ich schon ausgeführt. Meine Lehrer (s.o. aufmerksan lesen) haben das nicht gemacht, entsprechendes Wissen und Nähe zum Thema vermittelt und uns Schülern unseren Bereich belassen, den wir ganz allein für uns beanspruchten und gerne gepflegt haben. Girl I want to be with you in the daytime, all day and all of the night. Scheiße, Saite gerissen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Wenn' s zum Schaden der Schüler ist: ja. Wo in diesem Fall meiner Ansicht nach der Schaden ist, hatte ich schon ausgeführt. Meine Lehrer (s.o. aufmerksan lesen) haben das nicht gemacht, entsprechendes Wissen und Nähe zum Thema vermittelt und uns Schülern unseren Bereich belassen, den wir ganz allein für uns beanspruchten und gerne gepflegt haben.
Ja, ja, und ich hatte schon mehrfach ausgeführt, dass Du aus meiner Sicht das Ganze aus der Erinnerung an eine längst vergangene Schüler-Lehrer-Konstellation aus den 50er- und 60er-Jahren betrachtest. Hast Du Kinder? Hast Du eigene Erfahrungen als Lehrer? Hast Du irgendwelche philosophische, pädagogische, soziologische, psychologische (und neuerdings neurologische) Literatur gelesen, die in diesem Zusammenhang relevant ist?

Die heutige Schul-Realität sieht anders aus als die Fiktion, die Du Dir offenbar aus eigener Erfahrung davon machst. Außerdem vermute ich, dass Du von gymnasialer Bildung sprichst, ich aber bin Realschullehrer - auch das macht einen entscheidenden Unterschied.
 
Möchtest du bestreiten, dass mit dieser Art des Musikunterrichts den Schülern die Möglichkeit genommen wird, sich in ein ihnen eigenes Refugium zurückzuziehen? Dass das möglicherweise gerade durch diese falsch verstandene "Modernität" und Aufgeschlossenheit der Erwachsenen abhanden gekommen ist, verneine ich nicht. Muß man aber nicht noch weiterhin mitmachen und krampfhaft verteidigen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Möchtest du bestreiten, dass mit dieser Art des Musikunterrichts den Schülern die Möglichkeit genommen wird, sich in ein ihnen eigenes Refugium zurückzuziehen?
Ja.

Im Übrigen bemerke ich wenig von jener "Modernität und Aufgeschlossenheit" der Erwachsenen. Du scheinst die Eltern und Lehrer meiner Schüler mit wenigen "intellektuellen" Großeltern zu verwechseln, die 1968 einmal hip (und bekifft) waren.
 
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Professioneller Entwerter.
 
Elektrokamerad schrieb:
Professioneller Entwerter.
Das ist armselig. Denk doch bitte einfach einmal über Deinen Tellerrand hinaus oder gib einfach zu: ich habe mich eigentlich mit Erziehung nie auseinandergesetzt, habe keine Kinder und keine pädagogische Erfahrung und sollte besser den Mund halten, weil ich einfach keine Ahnung von diesem Thema habe.
 


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