megavoice schrieb:
Aber trotzden für den Preis hätten es trotzdem VCOs sein können.
Hätte watte dutte ...
Du kannst so ne Kiste schon mit VCOs bauen, nur verstimmen die sich und dann hast Du den Salat, und bei DEM Preis kauft das dann einfach keiner. Sicher macht das bissl Drift eine gewisse Lebendigkeit im Klang aus, aber alles, was über n bissl hinausgeht, muß man wieder geraderücken.
Dieses dauerne Beharren auf den ach so tollen VCOs ist leider mal wieder dem üblichen Netzgeplapper geschuldet, und das sagt, daß DCOs generell Schneiße und VCOs sowieso besser sind - und diese Aussage ist ganz großer Käse.
Nochmal zum Mitmeißeln: ein DCO ist ein analoger Oszillator, der statt mit einer Steuerspannung mit einem Rechtecksignal gespeist wird. Dadurch hat man dann Rechteck und mittels Signalformer dann einen Sägezahn, der Trigger aber ist die Rechteckwelle.
Die gängige Ausführung eines solchen DCO wird aus einer einzigen Taktquelle gespeist und startet also immer synchron, und genau das macht das etwas sterilere Klangbild aus, weil Phasenstarrheit herrscht.
Das kann man aber umgehen, wenn man die DCOs eben nicht aus der gleichen Quelle speist, sie also frei laufen läßt, und am besten pro DCO einen eigenen Prozessor mit eigenem Takterzeuger.
Ist natürlich aufwendiger als der übliche DCO aus den 3 8253-Timerchips, wie man sie vor allem bei Roland etc. findet, aber da gings ja auch um Kostenersparnis.
Ich hatte heute auf der Messe Gelegenheit, Stefan Schmidt zu diesem Thema zu befragen, und er hat auch in dieser Hinsicht keine Kompromisse gemacht, sondern jeder Oszillator des Schmidt hat einen eigenen Prozessor (Atmel AVR) und seinen eigenen Taktgenerator, die nicht miteinander synchronisiert sind, das Grundproblem der Phasenstarrheit ist daher also schonmal nicht vorhanden, zudem sind die Dinger freilaufend geschaltet und starten nicht erst bei Tastendruck. Wir haben es da also mit 16 Prozessoren nur für die Oszillatoren zu tun. Beim Prophet 08 haben je 2 Stimmen einen gemeinsamen Prozessor, der ebenfalls für die DCOs sorgt, was zu mehr Starrheit führt - als Gegenmittel wurde dort dann "Slop" eingebaut, das soll die Problematik abmildern.
Was lernen wir daraus? DCO ist nicht geich DCO, auf die Details kommt es an.
Wer jetzt immer noch meint, daß trotzdem VCOs besser wären als das, was beim Schmidt realisiert wurde, dem ist wirklich nimmer zu helfen ...