Es mag schon sein, dass man in den frühen Jahren eventuell gewisse "Klangideale" unterscheiden kann. In den USA hat man vielleicht ein anderes Klangideal als z.B. in Japan und wenn die Geräte hauptsächlich für bestimmte Märkte gebaut werden, mag es schon sein, dass auf solche Ideale geachtet wird.
Allerdings gibt es bei Synthis in meinen Augen diese "Hauptmärkte" heute nicht mehr. Korg entwickelt nicht nur in Japan, sondern auch in den USA und der Absatz erfolgt global. Es mag schon sein, dass Moog z.B. immer versucht, nach Moog zu klingen, einfach weil das erwartet wird. Kann aber auch irgendwann langweilig werden. Synthis sollen ja gerade kreatives Potenzial unterstützen und wenn eine Firma immer irgendwie gleich klingt... mag aber auch von Marke zu Marke unterschiedlich sein. Bei Korg erwartet man eher Kreativität und neue Ideen, bei Moog ist vielleicht die Beständigkeit im Klang gerade das Ideal.
Der Großteil der Behringer Geräte sind Nachbauten. Da kann man aber auch schon wieder diskutieren... den Behringer 2600 z.B. hat Rob Keeble größtenteils entwickelt, in Zusammenarbeit mit Music Tribe Manchester und China. Er hatte aber natürlich auch Rahmenbedingungen, da konnte z.B. nicht jedes beliebige Bauteil verwendet werden.
Der Großteil des Klangs wurde von der Vorlage Arp 2600 vorgegeben, denn das war der Referenzrahmen. Der Rest ist eine Mischung aus Rob, seinen Möglichkeiten zur Gestaltung und eventuell auch noch irgendwelchen Änderungen in Manchester und China.
Wenn man einen eigenständigen "Behringer-Klang" bei Synthis sucht, dann wird man ihn vermutlich am ehesten bei den Eigenentwicklungen finden, also Deepmind, Neutron und dem zukünftigen Proton, von dem im Moment aber noch kein Demo existiert.