Re: Repro-1 oder Pro One, kannst Du es hören ?
Oh My Goodness
Zu Kalibrierungsfragen:
Der Unterscheid zwischen einem "verranzten" Pro-One und einem frisch kalibrierten: Der frisch kalibrierte ist sauber gestimmt und die Knöpfe kratzen nicht. Ach ja, weniger Netzbrummen wegen frischer Elkos. Weniger Doppel-Trigger dank gereinigter Tastaturkontakte. Wahrscheinlich lässt sich der Filter weiter öffnen und/oder tiefer schließen, selbiges gilt für Pulsweite.
Was bitteschön soll denn irgendeine Kalibrierung am eigentlichen Sound machen? Wenn man ihn nicht einigermassen schwebungsfrei einstellen kann, dann sind doch einzig die korrodierten Potis Schuld.
Wenn es dann doch etwas gibt, was grundlegend den Klang verändert: Kaputte CEM Chips und Kurzschlüsse/Kriechströme. Klar, wer's mag...
Gegenprobe: Veröffentlicht ein Beispiel von einem Pro-One, das völlig anders klingt als Repro-1 es je könnte. Sehen wir ja dann, ob niemand das eingestellt bekommt. Vielleicht springt sogar eine kleine Fehleranalyse raus, die einen Besuch beim Techniker erspart.
Zur Kostenfrage von Software:
Dass Software teurer ist als die originale Hardware ist eine Art von Argument, die schon Präsidentschaftswahlen entschieden hat. Der Kauf von antiquären Synthesizern schützt nicht davor, dass man hin und wieder seinen Rechner upgraden muss, wenn man ernsthaft damit arbeiten möchte. Extrem leistungsstarke Rechner sind nicht nötig, wenn man nur eine einzige Instanz eines Plug-Ins laufen lassen möchte. Man benötigt sie, wenn man zwanzig oder mehr gleichzeitig einsetzen möchte. Die vegleichbare Anschaffung von zwanzig Hardwaresynthesizern entspricht aber einer Investition in Höhe des Vielfachen, selbst wenn man Erhaltungskosten einrechnet. Dieses Argument gegen Software ist wirklich äußerst dumm. Sollte man meiner Meinung nach kurz drüber nachdenken, bevor man es bringt.
Man könnte dem entgegenhalten, dass ja Hardware später wieder teurer verkauft werden kann. Aber was, wenn plötzlich Minimoogs, Odyssees, Prophets und so weiter neu aufgelegt werden und die Fantasiepreise der Antiquitätenhändler purzeln? Schonmal die Preise für Minimoogs bei Boutique-Händlern verfolgt, seitdem Moog neue baut? Oder wenn die SSM2040 aus China doch nicht so geil klingen?
Zur Bock-Frage:
Ich kenne den Verlauf von solchen A/B-Tests nun schon seit Jahren. Je besser der Test, um so stärker polarisiert sich die Diskussion, indem versucht wird, das angebliche Schlachtfeld auf Nebenschauplätze zu verlagern. Sobald aber die Ergebnisse veröffentlicht sind, haben aber genau diejenigen, die zuvor den Test boykottiert haben, einen besonders ausgeprägte Meinung. Sie nehmen sich die Ergebnisse vor und fabulieren, dass ja plötzlich alles sonnenklar sei.
Also, naja, es ist schon erstaunlich, was Menschen sich selbst und anderen einzureden versuchen. Dazu gehört auch, dass es Software wie Repro-1 gibt, um Synthesizer wie den Pro-One überflüssig zu machen. Was für ein Schwachsinn. Wenn überhaupt, zeigt Repro-1 den Leuten, die noch nie einen Pro-One hatten, wie geil dieses Teil ist. Und es gibt Pro-One-Besitzern mehr Presets als sie sich jemals selber hätten ausdenken können. Und denen, deren Pro-One im Laufe der Zeit gestorben ist oder zu teuer wurde gibt es einen alten Freund zurück.