Aber das gilt ja für alle anderen Komponenten des Systems auch. Das ist doch genau das, worauf ich hinaus will.
Aber warum sollte man die anderen Komponenten austauschen, wenn diese doch das bieten, was man sucht?
Das gibt es doch auch alles von vielen Anbietern weit über Behringer und Moog hinaus! Und oft auch etwas aufgebohrt und nicht auf den exakten (eher „primitiven“) Nachbau von Modulen aus den 60er-Jahren beschränkt - und dann auch noch mit vielen wünschenswerten weiteren Funktionen.
Was, wenn man diese aus Deiner Sicht "vielen wünschenswerten weiteren Funktionen" gar nicht benötigt oder sich von ihnen abgelenkt oder abgeschreckt fühlt? Deine Wünsche sind doch nicht zwingend deckungsgleich mit den Wünschen anderer.
Nach meiner Erfahrung liegt viel sehr gut Klingendes irgendwo dazwischen.
Aber klar doch, das leugnet ja niemand! Aber wenn man mit dem Gebotenen nun mal zufrieden ist?
(Inwieweit all diese Angebote wirklich mit einem Vintage-Modular-System von Moog mithalten können bzgl. des Klanges kann ich nicht beurteilen. Kannst Du es?)
Nein, aber das war für mich tatsächlich auch nicht kaufentscheidend. Meinen Ohren konnte ich vor dem Kauf nur insoweit vertrauen, als dass das, was ich auf der Messe damals von den Reissues hörte, so wie die Essenz des "Moog-Modular-Klang" meiner Tomita-, Carlos-, TD- und Schulze-Platten klang.
Den eigentlichen Ausschlag für die Kaufentscheidung gab die anhand von Service-Unterlagen und Augenschein überprüfbare Aussage, dass dieses Instrument genau so aufgebaut worden ist wie das Original: in Handwerksarbeit unter Verwendung der damaligen Bautechniken (ich erwähnte bereits die Frontplatten, dazu Thru-Hole-Mounting etc.) und vor allem der Original-Platinen-Layouts. Na gut, beim 35/55/IIIp und IIIc-Nachbau sind die farbigen, von hinten beleuchteten CV-Routing-Schiebeschalter per 3D-Druck gefertigt worden, aber das macht den klanglichen Kohl nun wirklich nicht fett.
Und wenn die Leiterbahnen und Verkabelungen so verlaufen wie beim Original und die gleichen Bauteile verlötet wurden, ist es ein technisch nicht mehr zu rechtfertigender Aberglaube anzunehmen, ein Reissue klänge wahrnehmbar anders als ein fabrikneues Moog Model 15, als es vor rund 50 Jahren ausgeliefert worden ist.
Das hat mir vollauf genügt und den Ausschlag zum Kauf gegeben, den ich nicht eine Sekunde bereut habe.