Reissue Moog Model 10

Das die LP definitiv nicht mit so einem System aufgenommen wurde, war damals wohl nur ganz wenigen klar.
Die LP wurde nicht damit aufgenommen? Das wusste ich nicht. Ich habe bisher gedacht, dass das der Fall sei. Was wurde denn stattdessen (oder zusätzlich) verwendet?
 
Und ich habe lange mit einem SynthWerk IIIp mit Sequencer Compartment B Nachbau eines solchen Moogs geliebäugelt, es dann aber doch verworfen.
Bei mir hat sich das Bild auch eingebrannt 🙂 finde das nach wie vor sehr sexy…

Aber heute, da ich die Zusammenhänge eher verstehe, ist es ja geradezu schockierend wie vergleichsweise wenig man mit so einem Riesen-Teil funktional machen kann.
(ohne Multitrack-Aufnahme - und will man sich das heute wirklich antun außerhalb eine „once synth challenge“? - wäre ich musikalisch ganz stark eingeschränkt, wenn ich nur so ein Ding da stehen hätte. Kommt aber natürlich auf die Stilrichtung an, die man so fährt.)
 
Bei mir hat sich das Bild auch eingebrannt 🙂 finde das nach wie vor sehr sexy…

Aber heute, da ich die Zusammenhänge eher verstehe, ist es ja geradezu schockierend wie vergleichsweise wenig man mit so einem Riesen-Teil funktional machen kann.

Was meinst Du, warum sich die Bilder der Benutzer in den 1970ern so ikonisch eingebrannt haben:

056763-000-A_tangerindream_01_.jpg

Die mußten die Modulkisten stapelweise haben, denn mit den Dingern konnte man trotz der Größe nicht allzu viel machen.

Das aber richtig.


(ohne Multitrack-Aufnahme - und will man sich das heute wirklich antun außerhalb eine „once synth challenge“? - wäre ich musikalisch ganz stark eingeschränkt, wenn ich nur so ein Ding da stehen hätte. [...]

Wenn man sich sowas schon hinstellt, dann so groß, daß man damit in Echtzeit mehr hinbekommen kann als mit einem Mini Moog.

Stephen
 
Wenn man sich sowas schon hinstellt, dann so groß, daß man damit in Echtzeit mehr hinbekommen kann als mit einem Mini Moog.
Da bin ich ganz bei dir. Und um es noch ein bisschen auszubauen: NUR mit einem einzelnen Minimoog (oder zwei, oder drei) geht eben auch nicht SO viel. (je nach Stilrichtung)

Ist natürlich bisschen ZU obvious, sowas in einem Synthesizer Forum zu sagen 🙂 Wollte im Grunde nur ausdrücken, dass ich damals vor diesen Bildern gedacht hatte, das wären irgendwelche Universalmaschinen, und dass „Switched on bach“ da einfach so in Echtzeit „gerendert“ rauspurzeln würde. Und das ist ja doch sehr weit entfernt von der Wahrheit.
(und vor diesem Hintergrund ist es auch echt gaga-wahnsinnig was die Dinger kosten. Früher ging’s eben nicht anders, aber heute hat man diese Ausrede nicht mehr 😉)
 
Zuletzt bearbeitet:
So habe ich neben so einem Step64 einen Dark Time und einen Schrittmacher. Mehr an Sequencer ist da eigentlich nicht nötig, auch wenn keiner 1:1 den Moog nachmacht.
Da würde ich dir mal den Grp R24 ans Herz legen wollen, mit dem geht besonders performancetechnisch einiges, was mit anderen Systemen nur schwer möglich wäre.
Passt auch optisch super zum Moog (um die Kurve zum Thema wieder zu kriegen).
Quasi wie der Dark Time, nur doller.
VIEL doller.

Schöne Grüße
Bert
 
Die LP wurde nicht damit aufgenommen? Das wusste ich nicht. Ich habe bisher gedacht, dass das der Fall sei. Was wurde denn stattdessen (oder zusätzlich) verwendet?
Wendy Carlos hatte offenbar nie ein Moog IIIp genutzt, sondern eher so was wie ein System 55. Allerdings mit vielen Extras und Prototypen und Einzelstücken von Modulen. Da gibt es Fotos z.B. hier (etwas später) und hier. Sie wollte aus verständlichen Gründen nie in der Öffentlichkeit stehen, bevor sie sich outete.
 
Wendys System im Jahre 1977:
Die oberste Reihe von Modulen und das rechts vom Sequenzer war der erst nach Switched-On Bach erdachte Vocoder. Dieser Vocoder wurde beim Clockwork Orange Soundtrack verwendet.

Man erkennt auch eine 901ABBB und eine 921BBBBB (ohne 921A?!?)VCO Bank. Sowie ein einzelner 921er VCO dazwischen. Die 921er wurden erst nach Switched-On Bach konstruiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wendy Carlos hatte offenbar nie ein Moog IIIp genutzt, sondern eher so was wie ein System 55. Allerdings mit vielen Extras und Prototypen und Einzelstücken von Modulen. Da gibt es Fotos z.B. hier (etwas später) und hier. Sie wollte aus verständlichen Gründen nie in der Öffentlichkeit stehen, bevor sie sich outete.

Ein IIIc. So hießen die Dinger in den Holzkisten, mit 901er VCOs.

Stephen
 
Die oberste Reihe von Modulen und das rechts vom Sequenzer war der erst nach Switched-On Bach erdachte Vocoder. Dieser Vocoder wurde beim Clockwork Orange Soundtrack verwendet.

Man erkennt auch eine 901ABBB und eine 921BBBBB (ohne 921A?!?)VCO Bank. Sowie ein einzelner 921er VCO dazwischen. Die 921er wurden erst nach Switched-On Bach konstruiert.
Da waren viele Prototypen- / Vorserienmodule dabei
 
Wendy Carlos hatte offenbar nie ein Moog IIIp genutzt, sondern eher so was wie ein System 55. Allerdings mit vielen Extras und Prototypen und Einzelstücken von Modulen. Da gibt es Fotos z.B. hier (etwas später) und hier. Sie wollte aus verständlichen Gründen nie in der Öffentlichkeit stehen, bevor sie sich outete.
Das würde ja eigentlich für meine These sprechen, dass es sinnvoller ist, sich aus dem reichlich vorhandenen Modul-Angebot (sei es nun Eurorack oder 5 HE) gezielt die Module zusammenzustellen, die man wirklich für seine Musik benötigt, als auf ein vorgefertigtes System 10, 15, 35 oder 55 zurückzugreifen - sei es nun von Behringer oder Moog.
 
... und dann kommen wieder die Vögel mit "gekaufter Kompetenz" und Hater mit ihren Neidpostings.
Den Vorwurf "gekaufter Kompetenz" kann man jedem Musiker machen, selbst wenn er "nur" ein Cello besitzt. Das ist billig, unsachlich und dient nur dazu, den Gegenüber abzuwerten, ohne dass er sich dagegen wehren kann.

Allerdings muss es ja nicht immer Neid sein, wenn man den Sinn oder musikalischen Wert eines Instruments in Frage stellt. Es könnte ja auch sein, dass es einfach bessere oder sinnvollere Instrumente für den jeweiligen Zweck gibt oder dass einfach nicht jeder den gleichen Geschmack hat und das Gleiche gut findet wie der andere.

Sehr seltsam finde ich, dass oft "Neid" unterstellt wird, wenn man den Nutzen eines sehr teuren Instruments - zum Beispiel von Moog - in Frage stellt und dafür dann "Herablassung", wenn man kritische Fragen zu einem preisgünstigen Instrument von Behringer stellt - und das zum Teil noch von den gleichen Gesprächspartnern. Da passt m. E. einiges nicht zusammen.

Ich finde, in einem Synthesizer-Forum muss es möglich sein, unaufgeregt die Vor- und Nachteile von Instrumenten zu erörtern, ohne dass es zu solchen Unterstellungen kommt. Dazu gehört auch, lieber @ppg360, dass es möglich sein muss, Instrumente unterschiedlicher Hersteller miteinander zu vergleichen - selbst wenn dabei die Namen Behringer und Moog fallen, die offenbar immer besonders starke Emotionen bei den jeweiligen Verfechtern hervorrufen, wie sie anscheinend nicht oder in weit geringerem Maße vorkommen, wenn man die Vor- oder Nachteile von Instrumenten anderer Hersteller wie zum Beispiel Doepfer, Korg oder Waldorf thematisiert.
 
Bei mir begann das mit dem Cover von der LP „Switched-On Bach“ (Moog IIIp) die meine Mutter seit den ganz frühen 70igern besaß. Das die LP definitiv nicht mit so einem System aufgenommen wurde, war damals wohl nur ganz wenigen klar.
In der Hoffnung, zu diesem Thread auch mal etwas Sinnvolles beisteuern zu können, hier ein Foto von 1968 des Systems, mit dem W. Carlos "Switched-on Bach" aufgenommen hat:

carlos moog 1968.jpg

Die Bestückung ist grob vergleichbar mit der eines späteren System 55A ("A" war seinerzeit die offizielle Bezeichnung für ein 55er ohne Sequencer), sprich einem großen Oszillator und zwei Bänken mit je drei kleinen Oszillatoren (allerdings mit 901er- statt der deutlich späteren 921-Oszillatoren), der kleineren 907 Filterbank und mit nur drei statt fünf 902 VCAs.

Oben links neben den drei VCAs und einem auf die Schnelle nicht näher identifizierbaren Modul ist eins der "Custom Touch Envelope" Module zu sehen, die in Verbindung mit einer speziell angefertigten Tastatur ein anschlagsdynamisches Spiel erlaubten.

Ganz rechts oben ist wohl ein 440Hz-Stimmton-Modul zu sehen.

Ganz links oben eins der beiden Module, mit denen der im Bild nicht zu sehende "Polyphonic Generator" zu steuern ist, grob gesagt eine Bank aus zwölf stimmbaren Oszillatoren mit angehängten Frequenzteilerschaltungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ein ARP2500 mit 2 Flügeln würde mich mehr reizen. Aber nur wegen der bunten Knöpfe. Die sind wirklich cool. Ich hoffe immer noch darauf, dass die Kölner Musikhochschule ihren 2500 auf den Sperrmüll entsorgt. Ist bei mir um die Ecke. Ich beobachte (schon länger...).

Nachtrag: Alternativ nehme ich den Synthi100 vom toten Studio für elektronische Musik. Dem neuen Museum baue ich im Tausch eine Attrappe aus MDF. Reicht ja für den Zweck.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ja eigentlich für meine These sprechen, dass es sinnvoller ist, sich aus dem reichlich vorhandenen Modul-Angebot (sei es nun Eurorack oder 5 HE) gezielt die Module zusammenzustellen, die man wirklich für seine Musik benötigt, als auf ein vorgefertigtes System 10, 15, 35 oder 55 zurückzugreifen - sei es nun von Behringer oder Moog.
Ich tue mich schwer damit, Dir da zuzustimmen, denn:

1) Das, was wir heute als System 10/15/35/55, Ip, IIp, IIIp und Ic, IIc, IIIc kennen, ist ja nicht von heute auf morgen entstanden, sondern hat sich im Laufe mehrerer Jahre in zahlreichen, intensiven Kundenkontakten als sinnvolle Kombinationen herauskristallisiert. Es besteht also durchaus die nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit, dass das, was eins dieser Systeme bietet, bereits das ist, was ein bestimmter Typ Kunde haben möchte – vor allem, wenn dieser den mehrfach erwähnten Vorbildern nahe kommen möchte (was ja ein völlig legitimes Ansinnen ist).

2) Die Abweichungen von Carlos' "SO-B"-System zu einem Standard-55A bestehen im Wesentlichen in der Anschlagsdynamik und einem polyphonen Dauertongenerator. Heutzutage erledigt man das Erste über ein entsprechenes MIDI-Interface, das Zweite über einen polyphonen Synthesizer – oder, wenn es denn unbedingt im Eurorack-Format sein soll, über ein MI Braids oder Plaits. Auch hier zeigt sich, dass es für die eben beschriebende Kundschaft nicht zwingend "sinnvoller" wäre, mit einer selbst gewählten Modulzusammenstellung unterwegs zu sein.

Natürlich sind meine Argumente in dem Moment hinfällig, in dem wir einen anderen Kundenkreis betrachten, dem diese möglichst minutiöse Orientierung an historischen Vorbildern am Allerwertesten vorbei geht. Aber die würden ein 15/35/55er ja auch gar nicht erst in Betracht ziehen. Daher: passt schon.
 
@serge: Grundsätzlich verstehe ich natürlich den anderen Ansatz Deiner Gedanken zu diesem Thema. Ich sagte ja auch in dem inzwischen von mir wegen Redundanz gelöschten Beitrag bereits, dass ich sehr gut verstehen kann, wenn sich jemand einfach so ein Moog-System kauft, weil er genau den bestmöglichen Nachbau eines historischen Instruments haben möchte und sich damit noch dazu womöglich einen Jugendtraum erfüllt.

Das, was wir heute als System 10/15/35/55, Ip, IIp, IIIp und Ic, IIc, IIIc kennen, ist ja nicht von heute auf morgen entstanden, sondern hat sich im Laufe mehrerer Jahre in zahlreichen, intensiven Kundenkontakten als sinnvolle Kombinationen herauskristallisiert. Es besteht also durchaus die nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit, dass das, was eins dieser Systeme bietet, bereits das ist, was ein bestimmter Typ Kunde haben möchte – vor allem, wenn dieser den mehrfach erwähnten Vorbildern nahe kommen möchte (was ja ein völlig legitimes Ansinnen ist).
Aber Kunden sind keine "Typen", sondern Individuen. Eine Firma wird eine bestimmte Modul-Kombination mit viel Bedacht nach zahlreichen Kundenkontakten als Komplettsystem herausbringen in der Hoffnung, dass eine große Zahl der Kunden damit schon relativ zufrieden ist. Aber der Kunde selbst hat möglicherweise mehr davon, von vorn herein einen individuelleren Ansatz zu verfolgen - es sei denn, es geht ihm um die von Dir beschriebene historische Genauigkeit.

2) Die Abweichungen von Carlos' "SO-B"-System zu einem Standard-55A bestehen im Wesentlichen in der Anschlagsdynamik und einem polyphonen Dauertongenerator. Heutzutage erledigt man das Erste über ein entsprechenes MIDI-Interface, das Zweite über einen polyphonen Synthesizer – oder, wenn es denn unbedingt im Eurorack-Format sein soll, über ein MI Braids oder Plaits. Auch hier zeigt sich, dass es für die eben beschriebende Kundschaft nicht zwingend "sinnvoller" wäre, mit einer selbst gewählten Modulzusammenstellung unterwegs zu sein.
MI Braids oder Plaits wären da aber als 3-HE-Eurorack in Kombination mit dem 5-HE-System auch ein Stilbruch, oder nicht? (MIDI eigentlich ja auch.) Der interessante Aspekt ist doch der, dass Wendy von Moog das bekam, was sie für ihre musikalische Umsetzung haben wollte, und dass das offenbar nicht genau identisch war mit dem, was man für einen Durchschnitt der Kunden vorsah. (Übrigens würde ich Polyphonie im Modularsystem heute selbstverständlich mit Doepfer-Modulen lösen - bzw. habe ich bei mir ja so gelöst.)

Natürlich sind meine Argumente in dem Moment hinfällig, in dem wir einen anderen Kundenkreis betrachten, dem diese möglichst minutiöse Orientierung an historischen Vorbildern am Allerwertesten vorbei geht. Aber die würden ein 15/35/55er ja auch gar nicht erst in Betracht ziehen. Daher: passt schon.
Hm, die Welt ist ja nicht schwarz oder weiß. Dem Reiz "schöner" Synthesizer unterliegen wir "Nerds" ja alle irgendwie, oder nicht? Selbst wenn uns der Verstand ab und zu von allzu unvernünftigen Entscheidungen abhält. ;-) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber Kunden sind keine "Typen", sondern Individuen. Eine Firma wird eine bestimmte Modul-Kombination mit viel Bedacht nach zahlreichen Kundenkontakten als Komplettsystem herausbringen in der Hoffnung, dass eine große Zahl der Kunden damit schon relativ zufrieden ist. Aber der Kunde selbst hat möglicherweise mehr davon, von vorn herein einen individuelleren Ansatz zu verfolgen - es sei denn, es geht ihm um die von Dir beschriebene historische Genauigkeit.
Von mir nur noch zwei – sicher eher offentliche – Dinge, dann muss ich alter Sack in die Federn: Zum einen bieten die von Behringer angebotenen 15/35/55er eine Menge fürs Geld, und diese Menge klingt auch noch verdammt gut – es gibt weitaus schlechtere Einstiege in die Welt modularer Synthesizer als diese Angebote. Daran kann man auch als Anfänger problemlos lernen und wachsen – und seinen günstigen Grundstock dereinst mit anderen Modulen erweitern.

Zum anderen: modulargrid listet derzeit rund 11.000 Module. Elftausend. Selbst wenn wir einfach mal 90% davon abziehen, weil viele Module nicht mehr hergestellt werden, andere nur in homöopathischen Dosen von Einzelkämpfern geschnitzt werden, wieder andere sich vielleicht nur in verschiedenen Frontplatten-Layouts unterscheiden, verbleiben immer noch locker über eintausend Module. Anfänger könnten also angesichts dieser buchstäblichen Qual der Wahl vielleicht sogar dankbar sein für fertig konfektionierte Systeme – wie sie ja nicht nur Behringer, sondern z.B. auch Doepfer anbietet.

MI Braids oder Plaits wären da aber als 3-HE-Eurorack in Kombination mit dem 5-HE-System auch ein Stilbruch, oder nicht? (MIDI eigentlich ja auch.)
Nein, warum? Nur weil sich jemand für ein bestimmtes historisch inspiriertes Musikinstrument interessiert, folgt darauf ja nicht, dass diese Person dann auch den Rest ihrer Studioausstattung entsprechend epochengerecht gestalten muss – man ist ja schließlich kein Modelleisenbahner.

Der interessante Aspekt ist doch der, dass Wendy von Moog das bekam, was sie für ihre musikalische Umsetzung haben wollte, und dass das offenbar nicht genau identisch war mit dem, was man für einen Durchschnitt der Kunden vorsah.
Aber das, was Moog damals für Carlos über Monate mühevoll maßgeschneidern musste, gibt es heute in Hülle und Fülle von der Stange in allen Formen und Größen – warum das nicht nutzen? Der eigentliche klangliche Kern – im Prinzip ein 55er – ist ja damals wie heute praktisch identisch.

Aber ich muss echt in die Falle – gute Nacht allerseits!
 
Aber das, was Moog damals für Carlos über Monate mühevoll maßgeschneidern musste, gibt es heute in Hülle und Fülle von der Stange in allen Formen und Größen – warum das nicht nutzen?
Aber das gilt ja für alle anderen Komponenten des Systems auch. Das ist doch genau das, worauf ich hinaus will. Das gibt es doch auch alles von vielen Anbietern weit über Behringer und Moog hinaus! Und oft auch etwas aufgebohrt und nicht auf den exakten (eher „primitiven“) Nachbau von Modulen aus den 60er-Jahren beschränkt - und dann auch noch mit vielen wünschenswerten weiteren Funktionen.

Und dass nur der ausgerechnet besonders teure Original-Nachbau unter dem Firmennamen Moog und der besonders billige Nachbau von Behringer gut und authentisch klingen sollen, bezweifle ich sehr stark. Nach meiner Erfahrung liegt viel sehr gut Klingendes irgendwo dazwischen. (Inwieweit all diese Angebote wirklich mit einem Vintage-Modular-System von Moog mithalten können bzgl. des Klanges kann ich nicht beurteilen. Kannst Du es?)

Auch von mir gute Nacht! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Und dass nur der ausgerechnet besonders teure Original-Nachbau unter dem Firmennamen Moog und der besonders billige Nachbau von Behringer gut und authentisch klingen sollen, bezweifle ich sehr stark.
...
Hast du schon mal einen Moog 901er VCO oder ein mehr oder weniger authentischen Nachbau gehört? Die haben einen besonders kräftigen Klang. Viel Bass, aber auch genügend Obertöne. Sogar bei der Dreiecksschwingungsform. So klingende Oszillatoren habe ich noch nie woanders gehört. Weder in 5U noch im Eurorack. Am nächsten dran kommen nur die ersten etwa 1000 Minimoogs. Nachteil: Die sehr temperatur abhängige Stimmung und das fast unmögliche saubere Stimmen über 5 Oktaven (realistisch sind da eher 2-3).
Gerne kann ich dir einen Moog 901ABBB Nachbau von SynthWerk bei mir mal vorführen.
Ein sauber stimmenden VCO mit dem gleichen Klang, egal wie der Hersteller heißt und egal ob der so aussieht wie ein Moog, würde ich sofort nehmen. Gibt es aber leider (noch?) nicht. Aber in der Tat gibt es so viel mehr Vielfalt jenseits von Moog, ARP und Co.
 
Aber das gilt ja für alle anderen Komponenten des Systems auch. Das ist doch genau das, worauf ich hinaus will.
Aber warum sollte man die anderen Komponenten austauschen, wenn diese doch das bieten, was man sucht?

Das gibt es doch auch alles von vielen Anbietern weit über Behringer und Moog hinaus! Und oft auch etwas aufgebohrt und nicht auf den exakten (eher „primitiven“) Nachbau von Modulen aus den 60er-Jahren beschränkt - und dann auch noch mit vielen wünschenswerten weiteren Funktionen.
Was, wenn man diese aus Deiner Sicht "vielen wünschenswerten weiteren Funktionen" gar nicht benötigt oder sich von ihnen abgelenkt oder abgeschreckt fühlt? Deine Wünsche sind doch nicht zwingend deckungsgleich mit den Wünschen anderer.

Nach meiner Erfahrung liegt viel sehr gut Klingendes irgendwo dazwischen.
Aber klar doch, das leugnet ja niemand! Aber wenn man mit dem Gebotenen nun mal zufrieden ist?

(Inwieweit all diese Angebote wirklich mit einem Vintage-Modular-System von Moog mithalten können bzgl. des Klanges kann ich nicht beurteilen. Kannst Du es?)
Nein, aber das war für mich tatsächlich auch nicht kaufentscheidend. Meinen Ohren konnte ich vor dem Kauf nur insoweit vertrauen, als dass das, was ich auf der Messe damals von den Reissues hörte, so wie die Essenz des "Moog-Modular-Klang" meiner Tomita-, Carlos-, TD- und Schulze-Platten klang.

Den eigentlichen Ausschlag für die Kaufentscheidung gab die anhand von Service-Unterlagen und Augenschein überprüfbare Aussage, dass dieses Instrument genau so aufgebaut worden ist wie das Original: in Handwerksarbeit unter Verwendung der damaligen Bautechniken (ich erwähnte bereits die Frontplatten, dazu Thru-Hole-Mounting etc.) und vor allem der Original-Platinen-Layouts. Na gut, beim 35/55/IIIp und IIIc-Nachbau sind die farbigen, von hinten beleuchteten CV-Routing-Schiebeschalter per 3D-Druck gefertigt worden, aber das macht den klanglichen Kohl nun wirklich nicht fett.

Und wenn die Leiterbahnen und Verkabelungen so verlaufen wie beim Original und die gleichen Bauteile verlötet wurden, ist es ein technisch nicht mehr zu rechtfertigender Aberglaube anzunehmen, ein Reissue klänge wahrnehmbar anders als ein fabrikneues Moog Model 15, als es vor rund 50 Jahren ausgeliefert worden ist.

Das hat mir vollauf genügt und den Ausschlag zum Kauf gegeben, den ich nicht eine Sekunde bereut habe.
 
...Das hat mir vollauf genügt und den Ausschlag zum Kauf gegeben, den ich nicht eine Sekunde bereut habe.
Das war bei mir genau so.
Hatte in den 80ern recht billig ein System 12 in desolatem Zustand erworben, es aber es dann kurze Zeit darauf wieder verkauft.
Damals wußte ich nicht, wie sich die Preise mal entwickeln, da hätte sich eine Reparatur locker gelohnt.
Aber ich wollte damals nur Musik machen und mich nicht mit kratzenden Potis und Kontaktproblemen herumschlagen.
Der Sound des Moog Originals hat mich aber total gepackt und nie wieder losgelassen.
So war ich sehr froh, das Moog die Modulars nach altem Vorbild wieder neu aufgelegt hat und ich ein 15er schnappen konnte.

Der Preis ist bei solchen Investitionen für mich zweitrangig, denn für ein gutes instrument, das mich über viele Jahre begleiten wird, zahle ich das gerne.
Da verzichte ich lieber auf den jährlichen Urlaubsflug ins Ausland oder auf Wohnungseigentum.
Ein gutes Cello kostet schnell das Doppelte, ein Flügel das Vierfache.
 
Hast du schon mal einen Moog 901er VCO oder ein mehr oder weniger authentischen Nachbau gehört? Die haben einen besonders kräftigen Klang. Viel Bass, aber auch genügend Obertöne. Sogar bei der Dreiecksschwingungsform. So klingende Oszillatoren habe ich noch nie woanders gehört. Weder in 5U noch im Eurorack. Am nächsten dran kommen nur die ersten etwa 1000 Minimoogs. Nachteil: Die sehr temperatur abhängige Stimmung und das fast unmögliche saubere Stimmen über 5 Oktaven (realistisch sind da eher 2-3).
Gerne kann ich dir einen Moog 901ABBB Nachbau von SynthWerk bei mir mal vorführen.
Ein sauber stimmenden VCO mit dem gleichen Klang, egal wie der Hersteller heißt und egal ob der so aussieht wie ein Moog, würde ich sofort nehmen. Gibt es aber leider (noch?) nicht. Aber in der Tat gibt es so viel mehr Vielfalt jenseits von Moog, ARP und Co.
Das ist ja ein sehr nettes Angebot, aber Deine Beschreibung klingt für mich eher abschreckend. Ich bin einfach kein großer Fan dieses typisch "fetten" Moog-Klangs - und Probleme mit der Stimmstabilität gehen für mich gar nicht.

Ich gönne aber jedem, der es liebt, sein Moog-Modularsystem. Das ist keine Frage.

Aber warum sollte man die anderen Komponenten austauschen, wenn diese doch das bieten, was man sucht?
Wenn es genau das ist, was man sucht, ist natürlich alles prima.

Das hat mir vollauf genügt und den Ausschlag zum Kauf gegeben, den ich nicht eine Sekunde bereut habe.
Das freut mich für Dich. Ich denke, damit ist auch alles gesagt und unsere Standpunkte zu dem Thema sind hinlänglich ausgetauscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und eh, wo schon das B-Wort gefallen ist, und ich zumindest die kleinen und großen 921er VCOs hier hatte - die sind nimmer nach old moog schaltplan sondern teilweise geändert - fet buffer fehlen bei beiden und beim großen 921 ist nix mit OTa und sync-schaltung (fet ersetzt durch sgm4510 ic switch9 - was das klanglich an unterscheiden macht, kein vergleich möglich, allerdings finde ich die drei großen 921er in meinem kleinen tiptop rack sehr stimmstabil. klang ist mir nice genug und die extra funktionen den platz wert.

die ersten revisionen der pcbs wurden allerdinsg wohl echt oft gerügt aufgrund der schlechten kalibrierung/stimmstabilität
 
Hast du schon mal einen Moog 901er VCO oder ein mehr oder weniger authentischen Nachbau gehört? Die haben einen besonders kräftigen Klang. Viel Bass, aber auch genügend Obertöne. Sogar bei der Dreiecksschwingungsform. So klingende Oszillatoren habe ich noch nie woanders gehört. Weder in 5U noch im Eurorack. Am nächsten dran kommen nur die ersten etwa 1000 Minimoogs. Nachteil: Die sehr temperatur abhängige Stimmung und das fast unmögliche saubere Stimmen über 5 Oktaven (realistisch sind da eher 2-3).
Stimmstabilität über 5 Oktaven können viele alte Synthies nicht, ein AKS oder VCS-3 macht auch nach 3 Oktaven schlapp.
Das Modell 15 Reissue ist recht stabil im Tuning, er braucht seine 10 Miuten zum warm werden und behält das dann den ganzen Tag lang bei.
Auch am nächsten Tag stimmt alles wieder, wenn er seine Betriebstemparatur hat.
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben