Ohje, das ist ja schade. Ich gebe mal meinen Senf dazu:
Allerdings gehört auch dazu, dass das Gerät selbst bei externer Strahlung betriebssicher bleibt (letzteres hat das MAT auch bestanden) aber auch Blitzschläge von 8.000V aushält (Eletrostatische Entladung, der ESD Test).
Wo kommen die Anforderung nach 8kV her? Nach IEC 61000-4-2 wäre das Klasse 4 (Kontaktentladung) bzw Klasse 3 (Luftentladung) Kontaktentladung kommt beim MAT wohl höchstens für den USB Port in Frage, der Rest ist ja eigentlich isoliert und dort dass nur Luftentladung. Mich wundert das nach diesen hohen Klassen getestet wurde, Klasse 4 ist die höchste Stufe. Sieht aber so aus das nach EN55035 Klasse 3 bestanden werden muss, also 4kV Kontaktentladung, 8kV Luftentladung. Mal sehen ob ich an die Normen rankomme, dann kann ich da nochmal genauer lesen, es gibt ja auch noch die Bewertungskriterien A, B und C. Die sagen etwas darüber aus wie stark das Gerät bei den Tests in Mitleidenschaft gezogen werden darf. "B" heißt glaube ich, dass Gerät darf ausfallen muss aber von alleine wieder auf die Füße kommen. Bei "C" reicht es wohl wenn das Geräte nach einem Powercyle wieder zum Leben erwacht. Interessant dazu die Dokumente ANP105 und ANP106 von Würth.
Wie viele Lagen verwendet Ihr in der Platine? Man könnte versuchen die Außenlage als "Metallschirm" zu nutzen und dort möglichst keine Signale drauf zu routen. Dann bleiben noch die Durchkontaktierungen als Problem. Ein Überzug der Platine mit einem Plastiklack könnte die Situation etwas verbessern.
Nun, warum gibt es dann Geräte wie die Korg NTS Serie, die Teenage Engineering POs usw. die auch ohne ein Bausatz zu sein (POs) ein CE Zeichen tragen und verkauft werden? Die halten niemals einem ESD Test stand, was TE auch offen in der Anleitung schreibt und Korg weist darauf hin, dass schon bei Berührung der Kontakte Fehlfunktionen auftreten können. Wie kann das sein? Ist das Betru
Es stellt sich halt die Frage ob man einem ESD Test Stand halten muss bzw. was Stand halten heißt. Wenn man z.B. Kriterium "B" erfüllen muss,, dann heißt das nur, das nach dem ESD Impuls alles wie vorher weiterlaufen muss. Und warum sollte der NTS-1 das nicht bestehen. Nur die Oberseite ist ein PCB mit Bauteilen und da sind nur die Bedienelemente drauf. Das kann man gut gegen ESD schützen. Die Platine mit CPU & Co ist von außen nicht erreichbar, auf der Unterseite gibt es noch eine weitere PCB, die nur das Gehäuse bildet.
Eventuell wäre das ja eine Option für dich, dass Ihr insgesamt drei PCBs macht, zwei zum Abdecken und eine mit der eigentlichen Schaltung drauf.
Bei den Teenage POs ist es in der Tat interessant wie die den ESD Test bestehen wollen und da steht in der Anleitung ja auch was von "CE". Aber wie gesagt, es steht die Frage im Raum welches Bewertungskriterium überhaupt erfüllt werden muss. Das gemeine bei CE ist auch, das man erstmal verstehen muss, welche Normen überhaupt angewendet werden müssen / zu erfüllen sind.
Nun warte ich noch auf den detaillierten Prüfbericht aus dem Labor. Das wird sich dann noch ein anderer EMV Spezialist bei meinem PCB Designer ansehen und beurteilen, ob er eine machbare Lösung sieht.
Denn würde ich auf jeden Fall erstmal abwarten. Ich drücke Dir die Daumen, das du das gewuppt bekommst!