Pelham vs. Kraftwerk - Sampling-Urteil - EuGH, Verfassungsgericht, HH, Finales Urteil erwartend

Wurde dahingehend nicht das Gesetz irgendwie angepasst, dass es eben nicht so einfach ist mit diesen Massenabmahnugen? Bin mir da nicht mehr sicher, ich hatte mal vor nach Jahren wieder einen Webserver aufzusetzen, mit ein paar Ideen, aber habe das dann gleich wieder gelassen. Es gibt zwar diese DSGVO Generatoren, auch kostenpflichtig, aber darauf wollte ich mich nicht verlassen. Der Spaß an einer eigenen Seite ist einfach dann schnell verflogen.
Ohne Anwalt werde ich jedenfalls keine Seite mehr ins Netz stellen.
 
Okay!
Dann will ich aber auch im Restaurant kostenlos mein Essen bekommen, "fair use" und ich esse alles privat und ganz alleine.

Hehe, das Schöne an schlechten Beispielen ist, dass sie nach hinten losgehen können: Es wäre in Deinem Beispiel schon jetzt legal (siehe erlaubte Privatkopien für Freunde), wenn ich im Restaurant sage: Bitte neun Grillteller Deluxe zum Mitnehmen, ich zahle aber nur einen...

Fair Use ist was anderes: Dass mich der Fotograf nicht verklagt, wenn ich ein 'Selfie vor Fototapete' bei FB poste; dass Universal nicht löschen lässt, wenn ich bei YT reinstelle, wie mein Kind im Kindergarten zu Eminem abhottet; dass es ok ist, wenn ich hier ein Stück poste, in dem ich einen Textfetzen aus einem ntv-Bericht verwende usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Kleiner kann doch zu Eminem tanzen, nur veröffentlichen darfst du es nicht. Wo ist das Problem?
Warum muss man alles zusammenklauen? Nur weil man selbst nichts hinbekommt?
 
Das stimmt so leider nicht, es werden nicht selten auch "Kleine" abgemahnt, da manche windige Rechtsberater daraus ein Geschäftsmodell gemacht haben, Leute abzumahnen, um Geld zu verdienen.
Ist das nicht so daß man als Straf- bzw. nachträgliche Lizenzgebühr einen gewissen Prozentsatz der generierten Einnahmen abdrücken muß? So glaube ich jedenfalls daß es so ist wenn ich mich nicht irre.. :dunno:
 
Wie sieht es eigentlich bei Samples von alten Drummaschines aus mit den Rechten?
Wenn du die Instrummente einzeln digitaliesierst und in einem Sampler wie einen Drumcomputer benutzt, sprich Deine eigenen Beats produzierst, dann ist das unbedenklich weil dir sowieso keiner nachweisen
kann dass du das nicht mit der echten Maschine gemacht hast. Wenn du Beats klaust von jemandem der ne 808 benutzt hat sieht die Sache wohl anders aus. Aber wer klaut schon fremde Beats? Das tun doch nur
Hirnlose.
 
Dann will ich aber auch im Restaurant kostenlos mein Essen bekommen, "fair use" und ich esse alles privat und ganz alleine.
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
 
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
Du arbeitest und bekommst dein Geld dafür.
Warum sollte ich umsonst arbeiten?
 
Wer etwas erschafft, was von anderen (weiter)verarbeitet wird, ist Bestandteil der Wertschöpfung aus meiner Sicht. Man muss nur mal schauen wer Kraftwerk schon alles gesamplet hat und entweder sind diese Künstler vorher oder nachher mit Kraftwerk in Verbindung getreten und man hat sich wie auch immer geeinigt. Leben und leben lassen, miteinander statt gegeneinander.

Samplen ist eindeutig eine Kunst, muss da immer an Coldcut denken und gerade Ende der 80s/Anfang der 90s wurde alles verwendet was nicht bei 3 auf den Bäumen war.
 
Der Thread hier hat mich echt zum Nachdenken angeregt.

Ich werde ab dem heutigen Tage keinerlei fremde Samples mehr benutzen. Samples von Drummaschines lasse ich auch gleich ganz weg. Ab dem heutigen Tage wird wirklich alles selbst gebastelt, also jede Kick, Snare, HiHat etc. und das alles mit Renoise. Ach ja, jegliche Presets lasse ich auch gleich sein, jeder Sound startet von ab nun von Init.

Bin mal gespannt was bei raus kommt 😂
 
Sorry Bernie, aber der Vergleich hinkt, wie ein einbeiniger Seemann! Das eine ist ein Verbrauchsgut, das andere nicht ...

DIe Musik wird nicht weniger, dadurch, dass sie jemand hört. Das Essen wird schon weniger.
Man kann ein physisches Produkt nicht unter den gleichen Gesichtspunkten betrachten wie ein digitales Produkt. Die gecrackte Software auf russischen Servern wird mengenmäßig ja nicht weniger, das hochgeladene Album auch nicht. Ebenso ist es beim Sample von Kraftwerk, es fehlt ja nicht plötzlich ein Stück am Originial-Track ;-)
 
Mal schauen, werde es dann hier hochladen, leider kann ich erst ab Donnerstag weiter machen und heute noch ein wenig. Und zum Abschalten schaue ich dann Sequenzer Talk.
 
Nicht verwechseln sollte man Urheberrecht und Tantiemen über Verwerter

Genau, da liegt das Problem, die Verwertung.

Egal, ob der Drucker im 16. Jh. mal eben zum Wochenmarkt 250 Wiegendrucke fürn Schwarzpfenning das Stück über eine Teufelsaustreibung im Nachbarort hergestellt hat oder im 19. Jh. ein Verleger "Effi Briest" in die Buchhandlungen brachte oder in den 1950ern LIFE eine Fotoreportage gedruckt oder 1973 EMI/Harvest die ersten paar hunderttausend Dark-Side-Of-The-Moon gepresst hat - immer war die Veröffentlichung ein *wirtschaftlicher Vorgang* und das Urheberrecht hat dafür gesorgt, dass die jeweiligen Bernies ihr Geld bekamen.

Wenn heute aber die Oma den tanzenden Enkel auf FB postet (weitere Beispiele spare ich mir), ist das für sie *kein* wirtschaftlicher Vorgang; durch Internet und Computer sind Veröffentlichen (und Kopieren) virtuell und für Jedermann möglich geworden.

Das Recht hinkt dem weit hinterher und Juristen müssen sich über solchen Unfug wie "Ist das Laden in den Arbeitsspeicher eine Kopie?" Gedanken machen.

Eine Urheberrechtsreform fürs 21. Jh. ist nötig, und zwar nicht nur Stückwerk für Lobbyisten oder heiße Nadel für/gegen Megakonzerne, sondern ein Konzept in einem Guß.

Und da würde Fair Use eben bedeuten, dass man bei harmlosen privaten Alltagshandlungen nicht Angst vor dem Abmahnanwalt oder Eric Clapton haben muss.

8-fache Freundekopie finde ich übrigens schon übers Ziel hinaus, so promisk waren wir selbst als Schüler nicht - da gabs Mixtapes/CDs für die Angebeteten, ansonsten war der Tauschkreis doch eher klein, zumindest bei mir.
 
Warum sollte ich umsonst arbeiten?
Hat doch niemand geschrieben, dass du das solltest! Manchmal ist es ratsam, den Kontext des Threads mit einzubeziehen, wenn man schon antworten möchte. Oder konkret: es ging (zumindets mir) darum, dass Musik zum Allgemeingut gehören sollte und auch entsprechend finanziert sein sollte. (Siehe vorherige Postings).
 
dass man bei harmlosen privaten Alltagshandlungen nicht Angst vor dem Abmahnanwalt oder Eric Clapton haben muss.
Bis Herr Clapton der Meinung ist, dass das, was ich da mache, kein private Alltagshandlung ist. Dann bemühen sich wieder die Gerichte darum und wir sind keinen Schritt weiter als jetzt.
 
Bis Herr Clapton der Meinung ist, dass das, was ich da mache, kein private Alltagshandlung ist. Dann bemühen sich wieder die Gerichte darum und wir sind keinen Schritt weiter als jetzt.

Interessanterweise wenden die meisten Künstler/Bands aus PR-Gründen schon jetzt Fair-Use-Grundsätze an und verklagen nur die gewerblichen/notorischen Händler, nicht die Witwen und Waisen. Clapton hat ja bei Gabriele P. zum Schluss auch auf Durchsetzung/Kosten verzichtet.

Umso mehr, wenn klare Regeln bestehen.
 

Weil hier Coldplay schon wieder erwähnt werden. Falls es jemanden interessiert: Ich habe Chris Martin damals geholfen, den Brief an Kraftwerk zu übersetzen. Er war sowas von chramant, dass es ausser Frage stand, dass Kraftwerk die Erlaubnis erteilen würden.

Stand der betroffenen Künstlerin frei, auch zu fragen. Dann hätte sie vielleicht ihren Beat nicht ändern müssen.
 
Weil hier Coldplay schon wieder erwähnt werden. Falls es jemanden interessiert: Ich habe Chris Martin damals geholfen, den Brief an Kraftwerk zu übersetzen. Er war sowas von chramant, dass es ausser Frage stand, dass Kraftwerk die Erlaubnis erteilen würden.

Stand der betroffenen Künstlerin frei, auch zu fragen. Dann hätte sie vielleicht ihren Beat nicht ändern müssen.
Ja, wenn man sich ein wenig dafür interessiert, wen man da samplet, KÖNNTE man von Seiten des Labels da aufgemerkt haben. Moses Pelham ist ja nicht niemand.

Label Schuld, Clearings etc. macht ab gewisser Größe m.W. i.d.R. das Label.
 
das ist zwar der "geklaut" thread und nicht der "bearbeitet" thread, aber ich mache mal auf meinen alten bekannten diether aufmerksam, der sich nämlich nicht nur mit verschwörungstheorien sondern auch mit dem urheberpersönlichkeitsrecht ganz toll auskennt.

hier geht es um ein einziges wort, was jemand vermutlich vorsätzlich geändert und dann die bearbeitung des originals verbreitet hat, was formal betrachtet ein verstoß gegen das urheberrecht darstellt.

der kläger und anzeigeerstatter behauptet, das würde das werk entstellen - und es könnte u.a. noch recht spannend werden, ob überhaupt nachweisbar sein wird, dass die angebliche bearbeitung vorsätzlich geschah.

denn man kann sich ja auch mal aus lauter politischer korrektheit versingen, oder? wem ist das noch nicht passiert...

 
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