Offener Brief an Frank Briegmann (Universal) wegen „Woher kommt der Anspruch, dass ich als Hobbymusiker Geld erhalte?“

Ich vermute. Warum sollte man sich auch für Bandcamp interessieren, wenn man niemanden kennt, der dort vertreten ist?
 
Ich persönlich glaube an keine " gute Lösung für alle" weil wir - wie in allen Bereichen - ZUVIEL von allem haben und die Lösung egtl ein WENIGER wäre. In dem Fall also: weniger Angebot an Musik
Wird nicht passieren, heute kann wirklich jeder was halbwegs brauchbar zusammenschustern, umsonst KI-Mastern lassen und irgendwo per aggregator hochladen. Mit den KI Videos werden wir dann auch auf Youtube überschwemmt.

Es gibt auch keine brauchbare Vorauswahl mehr
 
Ich persönlich glaube an keine " gute Lösung für alle" weil wir - wie in allen Bereichen - ZUVIEL von allem haben und die Lösung egtl ein WENIGER wäre.

Das ist aber überall der Fall -- 30 Sorten Erdbeermarmelade im Supermarkt? Wofür?

Da kann nur der Konsument entscheiden, indem er bewußt eine Entscheidung für oder gegen ein Produkt trifft und sich eben nicht von der scheinbaren Vielfalt verlocken oder einfach in die Irre führen läßt. Dazu gehört aber erstmal Bewußtwerdung.

Ein schmerzhafter Prozeß. Das will keiner.

Danach kauft oder pflückt man dann seine eigenen Erdbeeren, wenn sie reif sind, friert sie ein oder verarbeitet sie direkt zu eigenem Brotaufstrich und läßt die rotgefärbte Zuckerpampe im Supermarktregal stehen.

In dem Fall also: weniger Angebot an Musik, weniger Überall-und-Immer-Verfügbarkeit,
statt zu hoffen, dass Aufmerksamkeit und Kaufkraft für beliebig viel ouput reichen können.

Das würde bedeuten, den Leuten nicht nur ihre Produktionsmittel wegzunehmen, sondern auch, ihnen die Kanäle zu verbieten, die sich im Internet aufgetan haben, um völlig verantwortungsbefreit irgendwas hochladen zu können. Irgendeiner klatscht dann bestimmt, und irgendeiner kauft es womöglich sogar.

Solange also das eigene Handeln und die eigenen Wünsche von Verantwortung und Konsequenzen für die eigenen Wünsche und das eigene Handeln getrennt bleiben, wird keiner das eigene Verhalten infragestellen: Alles, was möglich ist, muß auch bis zum letzten Tropfen ausgereizt werden. Dafür ist es schließlich da, und Geiz ist sowieso geil.

Den Geist bekommt man also nicht mehr in die Flasche zurück.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird nicht passieren, heute kann wirklich jeder was halbwegs brauchbar zusammenschustern, umsonst KI-Mastern lassen und irgendwo per aggregator hochladen. Mit den KI Videos werden wir dann auch auf Youtube überschwemmt.
KI-Mastering ist fürn Arsch.. Wenn man keine Ahnung davon hat, wie ich, macht es die KI besser, aber immer noch nicht gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auch keine brauchbare Vorauswahl mehr
Darum brauchen wir einen geregelten Musikmarkt mit Labels. Leute, die die Vorauswahl treffen, damit man ein Mindestmaß an Qualität und Kreativität bekommt. Willst du Pop, gehst du zu Universal, willst du Jungle zu Jungle Fever Records, willst du Noise, zu Noise Rec und so weiter.

Dass jeder seinen Poops in die Welt setzen kann ist schön und gut, aber 1. geht man im Überangebot unter und 2. überfordert es auch den Konsumenten. Neue gute Musik zu finden ist sehr schwer geworden.
 
[...] 2. überfordert es auch den Konsumenten. [...]

Ich glaube, der Durchschnittskonsument ist froh, berieselt zu werden mit Entscheidungen, die jemand für ihn getroffen hat.

Sonst würden wohl nicht so viele Leute so viel Scheiße kaufen, die sie nicht brauchen.

Stephen
 
Ich glaube, der Durchschnittskonsument ist froh, berieselt zu werden mit Entscheidungen, die jemand für ihn getroffen hat.

Sonst würden wohl nicht so viele Leute so viel Scheiße kaufen, die sie nicht brauchen.

Stephen
Ja, das steht außer Frage, betrifft aber nicht nur den Durchschnittskonsumenten.

Ich habe zwar keinen zu exzentrischen Musikgeschmack, aber er weicht schon vom Durchschnitt ab und dennoch hätte ich es gern, dass jemand die Vorauswahl für mich trifft, wo ich Einen von Hunderten und nicht Hunderttausenden gut finde.
 
Darum brauchen wir einen geregelten Musikmarkt mit Labels.
Streichen wir doch in unserem Geiste erst einmal die ganze "Labels", die nicht mal einen GVL-Labelcode vorweisen können, sondern nur daraus bestehen, das sich Jemand einen doofen Namen ausgedacht hat. Diese Ego Labelchefs und Musikproduzenten braucht Niemand.
Ich habe in meiner Küche auch vier Herdplatten, würde aber niemals auf die Idee kommen, mich als Koch oder Restaurantinhaber zu bezeichnen.
 
Ich tue mich mit dem ganzen Markt schon als Kund schwer, früher war das "Produkt" simpler. Lp mit Cover, später Maxi oft nur mit Stempel drauf, ein Konzert kostete zwischen 10 und 40 EUR,
ein Festival 30 oder 40.
Das ist aber nicht nur im Musikmarkt so. Überall findet diese Aufsplittung eines Produkts mit Sonderparameter hier und Specialedition da statt. Findet sich bei Computerspielen, Musikalben, Parfums, Liköre, selbst den Obatzter aus dem Supermarkt gibt es mittlerweile als Standard, mit Meerettich und mit extra Frühlingszwiebeln. Man denkt, man ist bei REWE, fühlt sich aber wie bei Starbucks.

Das hat sich immer mehr geändert zu höchst aufwendigen Pressungen, farbiges Vinyl etc, selbst eine einfache Maxi kostet heute 20€, Konzerte absurd teuer, Festivals mehrere hundert EUR.
Mit Musikalben wird eben nicht mehr so viel verdient, also holt man das über die Konzerte wieder rein. Und da alle daran verdienen wollen, gehen dann bei Konzerten von irgendwelchen Superstars auch gleichzeitig die umliegenden Hotelpreise und Parkhauspreise mit hoch.
 
Darum brauchen wir einen geregelten Musikmarkt mit Labels. Leute, die die Vorauswahl treffen, damit man ein Mindestmaß an Qualität und Kreativität bekommt. Willst du Pop, gehst du zu Universal, willst du Jungle zu Jungle Fever Records, willst du Noise, zu Noise Rec und so weiter.

Dass jeder seinen Poops in die Welt setzen kann ist schön und gut, aber 1. geht man im Überangebot unter und 2. überfordert es auch den Konsumenten. Neue gute Musik zu finden ist sehr schwer geworden.
Der Gedanke ist gut, aber wir brauchen keine "das wird veröffentlicht und das nicht" Türsteher denen vielleicht gerade ein Furz quersitzt wenn sie dein Demo anhören und über die ersten 10 Sekunden nicht rauskommen sondern wieder ordentliche Playlists und Web-DJs, die den guten Kram rausfiltern und spielen.
Das gibt es zuwenig. Der ganze Algoritmenkäse funktioniert nicht.
Aber... da setze ich tatsächlich darauf dass KI da was besser machen kann.
 
so, sind wir also wieder bei den lieblingsthemen "mastering" und "gendern" angekommen, fein.

fehlt noch kraftwerk und behringer, dann kann geschlossen werden.
 
Ich vermute. Warum sollte man sich auch für Bandcamp interessieren, wenn man niemanden kennt, der dort vertreten ist?
Naja, du kannst live ja genau darauf hinweisen - hast Flyer dabei mit Link dorthin und machst auch NUR das - nichts anderes. Es gibt eine Menge sehr coole Musik da und das ist das Argument - ist halt was für Musik-Liebende, nicht nur Liebhaber - Liebe zur Musik.

Platten live verkaufen ist eh sehr schwer und nicht cool umsetzbar - daher - dann lieber smart so, oder? Der Rest will eh Vinyl oder "was besonderes" und das kannst du ja live mitnehmen - immer nur eins - nicht alles, weil sonst hast du wieder so einen Bauladen, den du nach dem Konzert verstohlen irgendwo selbst bedienen musst und kannst. Dann doch lieber Bandcamplink - und gut ist. Ja, ich kann nicht sagen, dass da viel gekauft wird - CDs und Vinyl live wird deutlich lieber genommen - bisher - Digital mag nicht jeder - aber jüngere haben keine Player mehr - also - muss man halt sehen, wie man das macht. Ich denke die Zukunft gehört eher diesem Weg, der Rest verfrisst sich und verfault in sich irgendwie. 3 Vinyle für Aschenblödel, und das Blödel ist man selbst. Isso.

Ich finde leider kaum etwas alternatives, da wir als Leute zu hart gegeneinander ausgespielt sind und uns eh auch nicht mehr zusammen finden, es ist einfach schwerer wenn jeder sein eigenes Ding macht. Dann wenigstens den kleineren Laden nehmen und nicht den der dir krasse 0.000001 € gibt pro Song. Oder?
Und ansonsten wird dein Track selten dadurch - begehrenswert. Gibts nur da - und sonst nirgends, kein Fuckin' sonstwas, also nimm es da oder niemals! Nimm dies!!
 
Ich verstehe generell die Rechnung nicht ganz. Bandcamp plus paypal macht ca 22%.
Wieviel downloads bräuchte da eine Band, die jetzt weder schon Kultstatus noch einen kleinen Clubhit hat, um nach Steuer auf soviel Gewinn zu kommen,
als wenn gleich 100 tapes oder eine in der Herstellung günstige 500er Auflage LP oder Maxi gemacht werden
(günstig heißt hier, kein farbiges vinyl und bei LP evtl sogar das cover selbst "machen" = handbedruckt, bemalt,, Kopie, oä undergroundiges, bei Maxi 2farbiges Label oder sogar handgestepmpelt)

Ich würde immer letzteres vorziehen bzw hätte weder Geduld, auf soviele downloads zu hoffen, noch würde ich auf social media Leute darum anbetteln wollen. Lieber lasse ich tapes oder vinyl machen, wenn ich von meinem Material überzeugt bin.
Das ganze Download Ding lohnt sich doch erst, wenn Hit oder Kultband.
 
Das ist aber überall der Fall -- 30 Sorten Erdbeermarmelade im Supermarkt? Wofür?

Da kann nur der Konsument entscheiden, indem er bewußt eine Entscheidung für oder gegen ein Produkt trifft und sich eben nicht von der scheinbaren Vielfalt verlocken oder einfach in die Irre führen läßt. Dazu gehört aber erstmal Bewußtwerdung.

Ein schmerzhafter Prozeß. Das will keiner.

Danach kauft oder pflückt man dann seine eigenen Erdbeeren, wenn sie reif sind, friert sie ein oder verarbeitet sie direkt zu eigenem Brotaufstrich und läßt die rotgefärbte Zuckerpampe im Supermarktregal stehen.



Das würde bedeuten, den Leuten nicht nur ihre Produktionsmittel wegzunehmen, sondern auch, ihnen die Kanäle zu verbieten, die sich im Internet aufgetan haben, um völlig verantwortungsbefreit irgendwas hochladen zu können. Irgendeiner klatscht dann bestimmt, und irgendeiner kauft es womöglich sogar.

Solange also das eigene Handeln und die eigenen Wünsche von Verantwortung und Konsequenzen für die eigenen Wünsche und das eigene Handeln getrennt bleiben, wird keiner das eigene Verhalten infragestellen: Alles, was möglich ist, muß auch bis zum letzten Tropfen ausgereizt werden. Dafür ist es schließlich da, und Geiz ist sowieso geil.

Den Geist bekommt man also nicht mehr in die Flasche zurück.
Wegnehmen will ich niemand was, es gibt halt einfach von allem zuviel. Früher hatte man 1 Zeitungsabo und noch ein Magazin oder so, heute habe nicht mal mehr Lust, darüber nachzudenken, WEN von meinen ganzen Lieblingspodcasts oder online Magazinen ich unterstützen will/kann.
Hört sich sicher irrational an, aber ich will mich da gar nicht mehr entscheiden müssen, wenn die ganze Welt einfach ein einziges Überangebot ist. Und unterstütze am Ende nur noch mit meiner Zeit, die ich auf der Plattform verbringe. Konsequent wäre, mir keine zig podcasts pro Woche mehr anzuhören ;-)
 
Ich verstehe generell die Rechnung nicht ganz. Bandcamp plus paypal macht ca 22%.
Wieviel downloads bräuchte da eine Band, die jetzt weder schon Kultstatus noch einen kleinen Clubhit hat, um nach Steuer auf soviel Gewinn zu kommen,
als wenn gleich 100 tapes oder eine in der Herstellung günstige 500er Auflage LP oder Maxi gemacht werden
(günstig heißt hier, kein farbiges vinyl und bei LP evtl sogar das cover selbst "machen" = handbedruckt, bemalt,, Kopie, oä undergroundiges, bei Maxi 2farbiges Label oder sogar handgestepmpelt)

Ich würde immer letzteres vorziehen bzw hätte weder Geduld, auf soviele downloads zu hoffen, noch würde ich auf social media Leute darum anbetteln wollen. Lieber lasse ich tapes oder vinyl machen, wenn ich von meinem Material überzeugt bin.
Das ganze Download Ding lohnt sich doch erst, wenn Hit oder Kultband.
Kannst du doch auch parallel machen.
Fand es ganz nice, dass beim Kauf eines (limitierten) BALTHVS Tapes das Album auch Digital auf Bandcamp schon dabei war.

Bei Bandkamp wird man als Käufer/Follower über neue VÖs des Artists informiert wird, find ich auch als Konsument ganz gut.
 
Ich verstehe generell die Rechnung nicht ganz. Bandcamp plus paypal macht ca 22%.
Wieviel downloads bräuchte da eine Band, die jetzt weder schon Kultstatus noch einen kleinen Clubhit hat, um nach Steuer auf soviel Gewinn zu kommen,
als wenn gleich 100 tapes oder eine in der Herstellung günstige 500er Auflage LP oder Maxi gemacht werden
(günstig heißt hier, kein farbiges vinyl und bei LP evtl sogar das cover selbst "machen" = handbedruckt, bemalt,, Kopie, oä undergroundiges, bei Maxi 2farbiges Label oder sogar handgestepmpelt)

Ich würde immer letzteres vorziehen bzw hätte weder Geduld, auf soviele downloads zu hoffen, noch würde ich auf social media Leute darum anbetteln wollen. Lieber lasse ich tapes oder vinyl machen, wenn ich von meinem Material überzeugt bin.
Das ganze Download Ding lohnt sich doch erst, wenn Hit oder Kultband.
Ja, das sprach ich an, weil man eigentlich alles selbst machen könnte - alles.
Da fehlt ja nur noch Geld gegen File. Und du kennst deine Hörer ja - dh - du kannst das auch direkt tun.
 
Der Gedanke ist gut, aber wir brauchen keine "das wird veröffentlicht und das nicht"
Das widerspricht meinem Gedanken. Gerade das brauchen wir :D

Naja, du kannst live ja genau darauf hinweisen - hast Flyer dabei mit Link dorthin und machst auch NUR das - nichts anderes. Es gibt eine Menge sehr coole Musik da und das ist das Argument - ist halt was für Musik-Liebende, nicht nur Liebhaber - Liebe zur Musik.
Also sollte jeder Werbung für eine relativ unbekannte Plattform machen, damit sie populärer wird?

Woher die Gewissheit, dass Bandcamp "die Guten" sind und mit der steigenden Popularität nicht an Spotify verkauft wird oder selbst Mist baut?

Dann packe ich lieber einen QR-Code der eigenen Webseite hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also sollte jeder Werbung für eine relativ unbekannte Plattform machen, damit sie populärer wird?
Für dich! nicht für die Plattform. Wenn du was Eigenes hast, dann bewirb natürlich das. Www.Ganje.de oder so.
Und das fließt da hin. Wer auf die Idee kommt, mehrere Sachen zu kaufen wird das schon erkennen.

Bandcamp nimmt auch Geld, es ist ja leider so, dass "wir" keine gemeinsame voll liebe Plattform haben, die faktisch wie eine e.V. funktioniert oder die "uns gehört". Das ist unser Haus!

Ja, geht alles - nur es wird eben keine Gemeinschaft geben wenn man sie nicht baut.
Und Musiker sind nunmal Einzelgänger ohne Lobby und deshalb klappt das auch so gut, dass Konzerne ausgerechnet das so gut ausnutzen - obwohl gerade da nicht so irrsinnig viel Geld drin ist. Es hat geklappt, sonst gäbe es diese Streamer auch nicht. Habe das mit ordentlich Negativität aber auch Offenheit für Alternativen versucht in meiner Art zu vermitteln, dass wir uns lieber gegeneinander ausspielen, wie in der Politik. Wir haben halt Bock drauf. Man könnte auch anders, aber…
 
Woher die Gewissheit, dass Bandcamp "die Guten" sind und mit der steigenden Popularität nicht an Spotify verkauft wird oder selbst Mist baut?
Das kann immer passieren, aber Bandcamps Kosten sind mit 22% inkl Paypal Abwicklung überschaubar, bandcamp kennen genreübergteifend mehr Leute als hier manche denken und das simple aber ansprechende shopkonzept für downloads, Tonträger und merchandising zusammen ist für Kunden völlig unkompliziert und dabei optisch sehr ansprechend.
Ich hoffe, dass es bandcamp noch lange gibt, aber neben Eigenvermarktung gäbe es gerade in der elektronischen Musik die Möglichkeit, exklusiv zu hardwax, boomkat, kompakt, clone oder eher "kommerziellen" wie deejay oä zu gehen.
Wie weit die aktuell aber schon digital only machen und zu welchen Bedingungen, weiß ich nicht.
 
Woher die Gewissheit, dass Bandcamp "die Guten" sind und mit der steigenden Popularität nicht an Spotify verkauft wird oder selbst Mist baut?
Man bekommt keine Garantie für das Leben und Dinge können sich immer verändern. Ich hatte mir früher ganz bestimmte Salsas von einer Firma aus den USA besorgt, weil ich die richtig geil fand. Dort bestellen war durch den Versand und Zoll recht teuer. Dann hatten plötzlich vor ein paar Jahren irgendwelche BBQ- und Soßen-Onlineshops in Deutschland die auch. Dann gab es die plötzlich dort nicht mehr und auch in den USA gibt die nicht mehr, weil der Hersteller sich umstrukturiert hat und die Marke aus irgendwelchen nicht so ganz nachvollziehbaren Gründen eingestellt wurde. Und jetzt bekomme ich die Salsas gar nicht mehr. Also von "geil, aber teuer" zu "geil" zu "tot". Und ebenso kann Bandcamp mal zum neuen Spotify werden, zumindest theoretisch.

Letztlich kann jede Firma diesen Weg gehen. Da kann man Aktionäre haben, die Druck machen, es kann aber auch einen Inhaber geben, der den Hals nicht voll genug bekommen kann. Steckst nicht drin.
 
Bandcamp nimmt auch Geld, es ist ja leider so, dass "wir" keine gemeinsame voll liebe Plattform haben, die faktisch wie eine e.V. funktioniert oder die "uns gehört". Das ist unser Haus!
Bandcamp muss ja auch die Files irgendwo hosten (lassen), braucht Cyberschutz und hat Angestellte, die ihre Miete bezahlen wollen. Das kostet alles Geld und das kommt natürlich von den Kunden. Beim e.V. zahlst Du als Mitglied auch Deinen Beitrag, da gibt es keine Leistungen für umsonst. Der Verein darf nur nicht gewinnorientiert sein, klar wird Bandcamp Gewinn machen, was ich aber auch völlig okay finde. Wenn jemand eine Idee hat und dafür arbeitet, dann soll und muss er oder sie auch gut davon leben können. Ich mag nur nicht Leute wie Daniel Ek, die den Hals nicht voll genug bekommen können.

Ich finde Bandcamp auch sehr gut. Neulich hatte ich von der Band "Cosmic Ground" über Bandcamp einen Rabattcode bekommen, dadurch waren die CDs günstiger als der Download beim normalen Preis (ich hätte auch den Download reduziert kaufen können, das habe ich aber nur für Alben gemacht, die es nicht mehr als CD gab). Da habe ich gleich vier CDs gekauft, die ich noch nicht hatte (bin dann doch immer noch ein Sammler).
 
Ja, man muss eben wissen wo man hin möchte. Das will ich damit sagen.
Hacken wir uns gegenseitig an oder gibt es Gründe hier und da zusammen zu arbeiten?

Gemeinnützigkeit und Community oder Marktwirtschaft Typ Manchester.
Das alles zusammen mit dem Modell - natürlich kostet das Geld eintreiben und gucken, ob das in Land X anders ist als Land Y, sogar innerhalb der EU bereits - und so weiter. Das ist dann einfach nur Kostenfaktor.
Dann Verpackung und Porto.

Und bei der Website die Technik, Lizenzen, und so weiter.
Platz auch, und so weiter.
Die Frage ist nur, wie hoch die Gebühr dazu fair ist und wo man das auch selbst machen kann und soll oder sehr rudimentär von Hand was baut.
Oder nur live was bei Konzerten anbietet und sonst gar nicht.

Alles wegen solcher Überlegungen.
Es gibt bei BC auch diesen Freitag, wo alles günstiger ist und dem Musiker mehr zugeschoben werden kann. Auch eine Art Kulanz - die dann die Kunden aber tragen und verstehen müssen.

Ich versuche es neutral zu schildern und das wir da auch selbst mal zu viel mal zu wenig genau schauen. Meist eher zu viel "die da oben sind alle Konzernschweine" bis hin zu eben dem, dass man abschätzen muss, wie teuer sowas eben wirklich ist.
Das gibt es hier auch - also zB was kostet es so ein Forum zu hosten und in Betrieb zu halten - da gibt es unterschiedlichste Denkrichtungen - Serverkosten und gut is - oder hat man da auch Arbeit und Moderation und kostet Zeit? Wie viel davon ist ok und wie viel mehr so "das muss der schon so machen" - und so weiter. Alles nachvollziehbar.
Und dann am besten noch transparent gelistet und so weiter.

Nicht ganz leicht.
Aber - nach wie vor kann man so ein Ding auch als Gruppe sozusagen betreiben und nicht zu sehr auf "den Cent" gucken, weil einer macht eh gern Webkram und ein andere hat die Anbindung gebaut - auch gut.
 
Das Problem ist aus meiner Sicht die Logik, die eine Stufe darüber liegt: Mal angenommen, Bandcamp würde tatsächlich Mainstream und die umsatzstarken Artists würden alle dahin migrieren, dann sind diese ganzen Bindungen die Assets der Firma bzw. der Hebel, der ein ÄNDERN der aktuell (noch) guten Konditionen erlaubt.
Hat die Plattform erstmal diesen "Status", wird er gnadenlos ausgequetscht, für alles, was monetär rauszuholen ist, es sei denn es sitzt ein hypothetischer und vollkommen unbestechlicher Wohltäter am Ruder (und Bandcamp bzw. Epic bzw. Tencent ist ganz sicher keiner).

"Bait & Switch" is vollkommen normal geworden, da braucht man sich gar keine Illusionen zu machen.

Interessant wäre, sich darüber zu unterhalten, ob bzw. wie man diesen übergeordneten Zyklus durchbrechen kann.
 
Sobald das sich ändern würde, würde auch die Politik verändert werden, Zack - Abo.
Oder sowas. Irgendwie kriegen die das alle irgendwann kaputt.

Naturgesetz.

Außer - man schafft es, dass die Swiften und wie die alle heißen da wech bleiben und das für komische unhörbare Randgruppenmusik bitte übrig lassen und so, dass es nur die bemerken, die mehr so keine Radiomusikhörer sind. Aber ich will nicht mal die Mainstreampop Leute dafür verantwortlich machen, denn auch denen würde ein faires cooles Portal am Ende helfen. Aber am Ende funktioniert es eben da auch etwas anders. Spezialdeals und manchmal auch vorauseilend. Das ist sehr korumpierbar. Leider.

Man kann nichts durchbrechen, wenn man das nicht nicht klar und durchgehend macht und dabei sich eben auch nicht ausspielen lässt.
Am Ende sieht man das an anderen Stellen ja schon gut, und BC kann durchaus noch länger so irgendwie eher zu den Guten gehören, weil sie mehr oder weniger so laufen und es reicht für die aus. Gemeinwohlsupernerds würden es vielleicht schaffen. Aber - wer weiss, ist vielleicht so schwer wie nett sein oder sozial und demokratisch und lieb in einem zu bleiben. Sobald sich da was drumrum baut und es das sporadische erste "wir machen das mal" verlässt, haben wir die Chance auf das große Wiederholungsspiel.

Aber - ich glaube auch an das Schlechtsein des Menschen als soziales Tier.
Es ist immer wieder dasselbe, am Ende bilden sich einige wenige große Firmen und Oligopole, meist große Dinger oder jemand kauft das auf. Es spielt nicht mal eine Rolle, wer. Und auch woher die stammen.

Das ist eher eine Frage der Zeit - und des Glücks.
Alles ist in Bewegung.

Schön, ne? Wenn ich so negativ bin.
 


Neueste Beiträge

Zurück
Oben