CEM3340 würde ich jetzt nicht als Exoten bezeichnen, die steckten ja sowohl im P5 als auch im OB-Xa und OB-8 (und ebenso im Memorymoog), und die klangen schon auf Oszillatorebene unterschliedlich. Man kann zumindest durch die Beschaltung nachgeschalteter OpAmps auch einiges am Klang beeinflussen, aber das muß ich Dir sicher nicht erzählen
Der CEM Filterchip war iirc bei P5 und OB-Xa/OB-8 auch der Gleiche, nur unterschiedlich beschaltet, weil Oberheim mehr Filtermodi bot.
Witzigerweise klingt ein P08 mehr nach Oberheim als nach Prophet, zumindest nach meinem Empfinden.
Mal ganz nüchtern gesprochen: Den Klang verändern kann ich auf Oszillatorebene ja nur dann, wenn ich die Wellenform nennenswert beeinflussen kann. Das kann ich mit dem CEM3340 aber auch nicht. Frequenzstabilität/-tracking und Phasenrauschen jetzt mal außen vor gelassen, die Unterschiede (falls es da nennenswerte gibt) würde ich diesbezüglich erstmal bei Kalibrierung, thermische Bedingungen im Gehäuse und evtl. indirekt durch Rauschen auf der Versorgungsspannung erklären.
Denke die Unterschiede in der spektralen Komponente des Klangs kommen daher, dass du die VCOs ja nie isoliert hörst sondern immer den kompletten Signalpfad, bis hin zum Ausgangslautstäreregelung (z.B. beim OB-X iirc ein CA3080, für 8 Stimmen! Mehr als 30mV am Eingang und dann ist da nix mehr mit „HiFi“
). Da kann dann halt schon einiges an nichtlinearen Übertragungsverhalten zusammenkommen, wenn man es „schlecht“ genug baut. Heute ja immer weniger als früher, wo man keine Alternstiven hatte. Bei nachgeschalteten Komponenten (die ich jetzt mal nicht zur Beschaltung des VCO-ICs zählen würde
) gibts zwei Möglichkeiten der Klangveränderung: Nichtlinearitäten verändern und generieren zusätzliche spektrale Komponenten sowie, allgemein Gesprochen, frequenzabhängiges Übertragungsverhalten im „Nutzband“. Kein Verstärker aus Silizium macht bei einem Terahertz noch Gain aber da höre ich zumindest auch nix mehr
Ein reiner Differenzverstärker (und auch OTAs wie CA3080/LM13700/SSM2040/IR3109 etc.) weisen z.B. eine (Ausgangs-)Kennlinie auf, die z.B zwei gegeneinander schwebende Sägezahnwellen in ihrer Dynamik komprimieren kann, weil die Verstärkung mit größerer Amplitude abnimmt.
Zwei identische Synths würden bei ausreichend verschiedenen Signalpegeln unterschiedlich klingen.
Mir fällt das bei meinem River stark auf, der klingt bei niedrigen Mixer Level sehr viel sauberer und moderner als mit Level auf Anschlag, wo man die Beatfrequenz der Oszillatoren richtig akzentuiert hören kann.
Bei den Filterchips hast du mit deiner Aussage natürlich recht, CEM3320/IR3109/SSM2040 etc. sind ja einfach vier exponentiell einstellbare Transkonduktanzen, zusammen mit der äußeren Beschaltung lassen sich damit viele verschiedene Transferfunktionen (und Filtertopologien) realisieren.
Dazu dann noch die Auslegung der Parameter. Nach meinem Gehör ist eine Resonanzeinstellung von 0 beim modulus 002 ungefähr das gleiche wie 60-75/400 beim The River.
Der Xa hatte ja die „Standardkonfiguration“ für 24dB LP, und den gleichen Chip nochmal genutzt um ein SVF im Stile des SEM/OB-x zu realisieren.
Und ist der P08/Rev2 Stimmen-IC (PA397) nicht sogar eng verwandt mit dem Matrix-6 bzw. 1000 (CEM3396)?