Neue Tastatur für Roland JD-800

*Normalerweise* schaltet der Ausgang (=welche Spalte soll jetzt abgefragt werden?) gegen Masse und der Eingang (=welche Zeile in dieser Spalte ist gedrückt) wird auf Masse gezogen.
*Dann* gibt die Polung der Dioden vor, wo der Ausgang dran muss und wo der Eingang.

Aber: man kann die Abfrage-Pegel umdrehen(invertieren). Also so, dass die Spalten-Abfrage mit "H" Pegel erfolgt und die Zeilen dann Pull-Down-Widerstände bekommen. Wenn Aus- und Eingänge nicht vertauscht werden, muss man dafür die Dioden umdrehen - ganau was hier gebraucht wird.

Das geht übrigens nur mit CMOS-ICs. Damals, anno TTL, hatten die Einänge immer relativ niederohmige Pullups fest drin, damit wäre das nicht machbar gewesen. Diese "gedrehte" Logik hat sich bis heute gehalten, obwohl sie i.A. nicht mehr nötig wäre.

Fatar Standard mit gemeinsamer Kathode (DF) wird von den 8 Busleitungen T0-T7 aus abgefragt, also nacheinander auf 0 gezogen und dann an den 2x8xX Leitungen geschaut, wo was ankommt und die Zeitdifferenz zwischen den beiden Schließern ermittelt (MK/BK). Diese Methode nutzen auch die meisten anderen Hersteller wie MIDIplus, Huaxin, Medeli etc.

Bei Roland-Tastaturen, aber auch bei ein paar SCI Synths, mit gemeinsamer Kathode, wird von den MK/BK Leitungen aus auf 0 gezogen und an den 8 Busleitungen T0-T7 geschaut, was wo ankommt. Ist sogar im Servicemanual des JD-800 beschrieben. Bei Roland macht das schon seit mindestens dem JX-8P ein Gatearray, in aktuellen Modellen ein maskenprogrammierter Singlechipper.

Von der Matrix her sind Panasonic und Fatar Tastaturen identisch, auch Andere, nur Yamaha und Korg haben teils abweichende Belegungen.

Studiologic verbaut bei seinen eigenen Masterkeyboards boshafterweise ebenfalls die Roland-Polung ... Da sind schon Helden drüber gestolpert, die meinten, sie müßte Ihren Kurzweil mal mit einer Tastatur aus einem Numa ausstatten und wunderten sich dann, warum es nicht ging, gibt ein schönes Video dazu auf YouTube.
 
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- Was kostet denn die TP/9S?

Von der hab ich noch keine Preise, aber die größere TP/8SK liegt im Einkauf für Gewerbliche bei knapp 80€, die TP/9S entsprechend drunter. Müßte ich im Detail noch erfragen.

Micromatch Kabel gibt es fertig, allerdings nur recht kurz, und nachdem die Position der Platine durch den Stecker des FSR-Sensors auf die linke Seite festgelegt ist, müßte man sich entsprechende Kabel konfektionieren lassen, die selbst zu quetschen geht ohne die Spezialzange schnell schief.

Eigentlich müßte man auf der Platinenseite keine Micromatch verwenden, sondern könnte auf normale Pfostenfeld gehen, aber ich hab der Einfachheit halber erstmal die Micromatch genommen.

Ich kann mal Bilder von meinen Testaufbauten einstellen.
 
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Ah, also auch da die typische Roland-Bauweise mit Befestigung des Seitenteils an den Profilschienen des Panel-Aluminiums.
 
so das 3 tasten am ende der tastatur nicht mehr gehen, allr anderen konnte ich mit leitsilber rekonstruiren...

Wie gesaht: ich hab die bis auf den Rahmen komplette Tastatur des D-5 (SK-761, ungewichtet und ohne Aftertouch) in Einzelteilen als Ersatzteilspender hier, da muß man nur Gewichte reinkleben, Folienkabel und Gummikontakte ebenso. Wer davon was haben will, soll sich melden.
 
@Shunt ich sehe schon das (kleinere) Problem. Der Kunststoffpfosten geht anscheinend durch das Bedienpanelblech (?) - letztes Bild.

Jetzt heißt es grünen oder roten Draht durchkneifen das die Bombe nicht hochgeht.

Entweder den Pfosten opfern oder zusätzliche Löcher in das Panel, würde man auch bei Rückbau in den Originalzustand nicht sehen.

Plan C: Blecharbeiten alles vergessen und das Kunststoffteil neu in 3D-Druck passend machen - am wenigsten Gesamtaufwand und vermutlich günstiger!

Plan D: Vorhandens Panel abfräsen und ein Teil einsetzen

Wäre ein schönes Versuchskaninchen: Leider zu spät
 
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Man kann also die Fatar Tastatur sogar in der richtigen Polarität bestellen? :huepfling: - aber es ist eine Frage der Stückzahl? Irgendeine Idee wie hoch die wäre? 10? Man müsste sich wohl nur wegen der Verbindung noch was überlegen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Flexkabel direkt in die Fatar stecken kann...
Und wenn man dann noch das Gehäuse umbaut würde es sogar ohne abfeilen reinpassen? :frolic: @micromoog wenn du da Teile machen lässt, mach mir gern immer eins mit!
 
Von den Pfosten gibt es sogar 3 Stück... hmm.. ja schwierig... 3D Druck auch interessant...hab ich aber keine Ahnung von.
Erster Gedanke meinerseits war Bodenplattenblech in der Breite verlängern (irgendwie den Falz mit integrieren).
Aber wenn ich das so sehe, auch nicht so einfach...

Plan D einkürzen wäre wohl wirklich das einfachste. Wie man es danach wieder schön bekommt bin ich mir aber auch noch nicht sicher.
 
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Man müsste sich wohl nur wegen der Verbindung noch was überlegen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Flexkabel direkt in die Fatar stecken kann...

Dafür habe ich eine kleine Platine gebaut, die das 26polige Kabel an die Micromatch Stecker adaptiert. Über Stückzahlen reden wir erst, wenn das Ganze auch elektisch und mechanisch angepaßt ist, sprich: Aftertouch.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Max
@Max und @Shunt
Muss mir da ein genaues Bild machen. Mittlerweile hat "Plan D" für mich den größten Charme. CNC-Maschine habe ich.

Der Radius (der im Bereich vom gelben Oval entstehen müsste) wird auf etwas Handarbeit heraus laufen, da hier dann Material fehlt, der Rest kann die Fräsmaschine ohne Basteloptik.
Das dann fehlende senkrechte Segment neben den Tasten kann man auch als Frästeil machen und dann einkleben (Skizze nicht Maßproportional).

4 - Kopie.jpg
 
Das abgetrennte Teil kann man doch als Endstück wiederverwenden. Bildlich gesehen müsste man es nur ein Stück nach rechts versetzen und das Panel Material was im Weg ist herausfräsen
 
Würde sicher gehen, nochmal auf den Bereich im gelben Oval zurück, darunter wird der Radius nicht weiterlaufen, da wäre nach dem Abtrennen nichts. Diesen kann man aber mit einer Kunststoffmasse auffüllen und müsste den Radius wieder "formen", daher "Handarbeit", dann wird man um das neulackieren des gesamten Teils wohl nicht herum kommen.
Farbmischung kann man heutzutage zu 99% treffen.
 
Hier mal die Bilder der Platine für die Adaption einer Fatar an den JD-800. Der weiße Stecker nimmt das 26poige Folienkabel zur Hauptplatine auf. Für Jenzz hab ich aber noch eine zweite Platine mit IC-Fassungen und Jumperkabeln gebaut, da die rein nach den Schaltplänen entworfenen Platinen nicht das taten, was sie sollten. Damit kann man die Belegung frei stecken, die richtige Verdrahtung fließt dann in diese Platine hier ein.

18_1201_GX8_0670bkw.jpg
18_1201_GX8_0671bkw.jpg

Sitzt hier noch bissl schräg, da hatte ich noch nicht die passenden Distanzrollen, das ist inzwischen behoben.

18_1201_GX8_0672bkw.jpg
 
Fatar Standard mit gemeinsamer Kathode (DF) wird von den 8 Busleitungen T0-T7 aus abgefragt, also nacheinander auf 0 gezogen und dann an den 2x8xX Leitungen geschaut, wo was ankommt und die Zeitdifferenz zwischen den beiden Schließern ermittelt (MK/BK). Diese Methode nutzen auch die meisten anderen Hersteller wie MIDIplus, Huaxin, Medeli etc.

Bei Roland-Tastaturen, aber auch bei ein paar SCI Synths, mit gemeinsamer Kathode, wird von den MK/BK Leitungen aus auf 0 gezogen und an den 8 Busleitungen T0-T7 geschaut, was wo ankommt. Ist sogar im Servicemanual des JD-800 beschrieben.

Das habe ich anders verstanden, hier mal der Auszug aus dem Service-Manual des JD-800 plus die Anpassung, wie ich sie mir vorstelle:
Anhang anzeigen jd800-kbd-new.png

Demnach werden die Leitungen T0...T7 mit einem durchlaufenden 0-Pegel abgefragt, die MK/BK Kontakte werden dann abgefragt.
Die Roland Tastatur hat im Original eine gemeinsame Kathode.

Sämtliche Pläne zu den Fatar-Tastaturen, die ich im Netz fand, haben eine gemeinsame Anode. Exemplarisch hier von Doepfer: Matrix_61.gif
Üblicherweise (aber natürlich nicht zwingend, sonst würde mein Vorschlag nicht gehen) wird dort dann wohl BR/MK mit einer durchlaufenden Null abgeklappert, und die Tx Signale werden eingelesen. (Bietet sich an, weil man so eine durchlaufende Null einfach mit ein paar 74HC138 in 8-er-Gruppen erzeugen kann, was ernsthaft Controller/Port-Pins spart. )
 
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Ja, natürlich, sorry, Fatar DF ist gemeinsame Anode und Roland gemeinsame Kathode.
 
Nochmal kurz zu den Tastaturen mit Umschaltkontakten: haben die eigentlich auch eine Matrix/Dioden, oder kommen da aus einer 61er-Tastatur einfach 2*61+1=123 Strippen raus?
 
Die haben Dioden, aber die beiden Umschalter hängen an je einer Sammelschiene, also wie Orgelkontakte, nur eben mit einer Ruheschiene. Sobald einer der Kontakte die Ruheschiene verläßt, wird die Zeitmessung ausgelöst, bis er auf der Arbeitsschiene ankommt. Das ist die erweiterte Version der von Dave Rossum damals erstmals programmierten polyphonen Tastaturabfrage, diese ist auch im Artikel zum c´t Klangcomputer beschrieben und im 6502-Sourcecode erklärt.

Ich hab von besagter Tastatur mal den Schaltplanausschnitt angehängt. Die Leitungen rechts von den beiden Transistoren gehen an einen LS244.

MIDIKeyMatrix.png
 
Das ist ja genau das Bild, was ich in #80 von Doepfer verlinkt hatte.
Und genau diese Variante könnte man mit meiner Adaptionslösung verwenden. (Die T0...T7 beider Stecker werden parallel geschaltet.)
Ist halt die Frage, was sich "mehr lohnt". Für Einzelstücke lötet man die Dioden um, für große Stückzahlen bestellt man die passende Fatar, und für "mittlere" Stückzahlen dürfte der Adapter das beste sein. Also dann, wenn die unübliche Fatar entweder gar nicht oder nur zu unverschämten Preisen zu bekommen sind, es aber zu viele werden, um sie per Hand umzulöten.

Die Stückzahl hängt massiv an der mechansichen Lösung, je aufwendiger die wird, desto weniger.

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Zur Umschalttastatur: das macht man wohl am besten mit einem Mikrokontroller. Wenn da das Roland Timing halbwegs repräsentatv ist, dann schafft das eine neumodische CPU ohne weiteres. Und die sind billiger und besser erhältlich als programmierbare Logikbausteine. Und flexibler als ein CMOS-Standard-Logik-Grab.
 
Da kannst schonmal mindestens 100 bestellen.
Wenn ich da nur mal in meinen Freundeskreis gucke, da sind es schon 10 JD800 welche gemacht werden sollten.
Meiner Meinung nach, muss das dauerhaft erhältlich sein.
Wenn ihr einen Investor oder Shop sucht, einfach ne PN senden.
 
Ist halt die Frage, was sich "mehr lohnt".

Bestellen muß man sowieso, und dann kann man auch gleich die richtige Polung nehmen, denn die Fatarschen Pertinaxplatinen sind beschissen zu löten, selbst hartgesottene Profis wie unser Nordcore haben da schon geflucht.

Elektronk wäre nur dann interesssant, wenn das mit der Anpassung der Fatar zu üsselig wird.

Erstmal schauen, was Korg für die SK-61 aus dem Kronos haben will, wobei deren größere Variante nicht für den D-70 geht, der braucht 76 statt 73 Tasten.

Ich hab inzwischen auch schon in etwa 10 Leute die sich dafür interessieren würden.
 
Hi,
die Tastatur meines JD 800 hat nun auch den Geist aufgegeben. Habe noch einen perfekt funktionierenden U20 rumstehen. Kann man da die Tastatur einfach in den JD 800 einbauen oder müssen da auch Anpassungen erfolgen?
 
Dafür habe ich auch ein U20 rumstehen. Müsste gehen. Ausprobiert habe ich es noch nicht, weil ich nicht dazu komme. Wenn es soweit ist, werde ich darüber berichten.
 
Hi,
die Tastatur meines JD 800 hat nun auch den Geist aufgegeben. Habe noch einen perfekt funktionierenden U20 rumstehen. Kann man da die Tastatur einfach in den JD 800 einbauen oder müssen da auch Anpassungen erfolgen?

Das Folienkabel zum Mainboard ist anders gesplittet, da muß man ziemlich basteln, ist hier beschrieben:

 
Weiß jemand ob es eine Fertigungsserie des JD-800 gibt oder ab einer bestimmten Seriennummer, bei denen kein Red Glue vorkommt. Oder ist JD-800 = 100 % Red Glue irgendwann bis zum zuletzt gefertigten Gerät?
 
Oder ist JD-800 = 100 % Red Glue irgendwann bis zum zuletzt gefertigten Gerät?

Es gab für den JD-800 nie eine andere Tastatur, und die hat in der gewichteten Version IMMER das Red Glue Problem, auch beim D-70 und den Rhodes Model 660/760. U-20 und D-5 sind wegen ungewichtet nicht betroffen.

Andere Roland-Synths mit Matsushita-Tastaturen wie zB JV-80 sind nur zum Teil betroffen, eben wenn dieser rote Kleber benutzt wurde.
 
@nox70
Es gab für den JD-800 nie eine andere Tastatur, und die hat in der gewichteten Version IMMER das Red Glue Problem, auch beim D-70 und den Rhodes Model 660/760. U-20 und D-5 sind wegen ungewichtet nicht betroffen.

Andere Roland-Synths mit Matsushita-Tastaturen wie zB JV-80 sind nur zum Teil betroffen, eben wenn dieser rote Kleber benutzt wurde.

Naja.... es gibt genügend JD-800 die bis heute noch überhaupt keine Anzeichen von Red Glue haben. Ich hatte vor etlichen Jahren direkt bei Roland nach einer Ersatztastatur gefragt, weil ich auch Angst vor drohendem Red Glue hatte. Die haben dann nach meiner Serial gefragt und dann abgewunken, das meiner nicht zu den betroffenen Geräten gehört. Also ab irgendwann scheinen die schon was geändert zu haben.

@alle

gibts irgendwelche Fortschritte? Meine Tastatur macht kontaktmäßig langsam echt schlapp.
 
Als meine Tastatur getauscht wurde, hat Roland im Vorfeld nach der Seriennummer gefragt und dann entschieden das mein JD-800 eine neue Tastatur bekommt.
Daraus schliesse ich das es Geräte geben könnte, bei denen die Tastaturen kein Red-Glue Problem haben.
Die Abfrage könnte natürlich auch andere Gründe gehabt haben. Also von meiner Seite nur eine Vermutung. ;-)
 


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