NAMM 2015 & Jupiter 8

Ist es denn notwendig, dass man überhaupt für jeden gültig versucht etwas festzulegen wie den Nutzen eines Instruments und diese ggf. mit irgendwelchen Namen oder Vergleichen belegen mag. Wer weiss, was man damit machen kann und es dannoch macht, der weiss auch wofür. Und ansonsten gibt es heute andere Maschinen.

Damals mag das ja eher "ein Synthesizer" gewesen sein. Also einfach so ein Studiodingsi was man jetzt eben haben konnte, und damals war polyphon generell einfach teuer. Der DX7 war mit seinen 4kDM sogar noch "günstig wie Sau", dh - da sieht man wie viel da passiert ist. Es gab einfach weniger und ich erinnere mich auch weniger daran, dass man speziell suchte sondern erstmal "einen Synthesizer" kaufte, der eben mehr als eine Stimme "kann". So groß war das Wissen darüber auch nicht und es gab ein paar die davon lebten - und Hobbyleute und andere und neue Strömungen. Heute ist diese Struktur total anders. Deshalb ist auch alles ziemlich neu zu bewerten.

Mal abgesehen davon, dass dann der Jp8 genau wie ein Matrix 12 oder andere sehr aufwendige oder teure Synths eben heute neben vielen anderen sehr neutral sich beweisen muss.
Das regelt sich schon von allein, wenn man weiss was man da kauft - vielleicht ist es sogar mal wieder schwerer diese Spezialteile loszuwerden, weil heute diese Begehrlichkeiten und Besonderheiten auch anders gehandhabt werden. Eigentlich ganz interessant.

Das sagt mehr über uns als Menschen aus und über Märkte vielleicht und wie diese Begehrlichkeiten funktionieren. Musiker kriegen ihr Zeug zusammen und machen das mit dem was da ist und da ist genug, vieles was funktioniert.

Ich zB weiss, weshalb ich das nutze was ich nutze und wie ich dazu komme, manches hat man auch lieb gewonnen oder es ist einfach eine gute Wahl für lange lange Zeit.
Es spielt keine Rolle, was andere darüber denken und welche Preise gezahlt werden. Aber sollte es einen Clone geben ist das ein gutes Backup für die die einen haben.
System 8 - vielleicht kommt es ja noch.

Ich weiss es nicht, ob es was bringt etwas besonders gut oder schlecht zu machen, das hilft einfach niemandem wirklich.
 
Der 80 ist einfach ne Tröte, mehr nicht :mrgreen: :selfhammer: :selfhammer:

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Also dieser Thread hier ist Fake oder?
Schade eigentlich, ein originaler Jupiter 8 mit modernem USB/MIDI wäre doch fett!

Andererseits würde mein Original dann wohl
leider (rapide?!?) an Wert verlieren, das fände ich irgendwie nicht so schön... :twisted:

lg
Michael
 
PySeq schrieb:
Rolangt sagt, der klinge genauso
Ja, diese Peinlichkeit hat ihren eigenen Thread. Aber so funktioniert wohl Marketing. Unverschämt und ohne Gewissen. So etwas in der Art könnte sich Roland nicht erlauben: "Hey, wir habe hier versucht die Sounds nachzubilden. Klingt zwar nicht genau gleich, aber zumindest einigermaßen ähnlich. Naja, wenigstens habt ihr damit ein paar weitere Sound-Kreationen für die Kiste, die so ein bisschen in die Richtung unserer Klassiker gehen".

Nachdem die neue Juno-Serie wenig gemein mit der alten Juno-Serie hatte, war nur konsequent, dass der neue Jupiter wenig gemein mit dem alten Jupiter hat. Das dann aber wieder umzudrehen zu versuchen - einfach nur peinlich und lächerlich. Aber tja, es gibt nicht wenige Berufe, wo Menschen durch die $$-Zeichen verblendet alles Mögliche tun, lügen und betrügen, um ihre Familien zu ernähren oder sich den einen oder anderen Luxus zu leisten.
 
Das wird so gern gesagt "Fake" - aber das was passiert ist, dass irgendwo jemand seinen Wunsch postet und jemand anderes hält es für eine Art Pressetext. Das ist doch ok, sowas bedeutet - man hält es für denkbar und was hier im Forum wichtig ist ist die Ziele zu kennen. Das was man sich wirklich wünscht.
Ist das vergangene teure Sachen besitzen und das ist nicht negativ gemeint - oder ist es ein Instrument, was man noch nicht kannte? Das müsste man dann aufschreiben was es tun soll.

Als der Jp8 kam, gab es ja noch immer sehr viele die nur mal grade wussten, dass diese neuen Dinger sowas ganz anderes machen könnten, heute ist dieser Klang und diese Möglichkeit selbst so eine Art alter Klang oder ein Relikt des Alten. Damals gab es auch eher weniger, die "was neues" machen wollten aber - am Ende wollten auch die Petrys dieser Welt den neuen Sound haben, Schlager mit Jarre drin. Das hat ja auch geklappt.

Hat jeder eine Zielvorstellung von dem was man braucht? Oder hat man eher sowas wie schon existierende Gedanken, die man weiter verwenden möchte für einen Stil den man mag und ggf. schon kennt? Das spielt eine große Rolle. Möchte man Pink Floyd sein, möchte man Kalkbrenner sein oder so - oder hat man eine Idee irgendwas dazwischen zu sein? Und was braucht man dazu? WOzu braucht man einen Jupiter 8 genau? Wozu braucht man einen Minimoog? Und vielleicht gibt es Software? Ist doch eine ganz normale Frage, ..

Übrigens kann man einen Sound eines Synths, sagen wir mal irgendwelche String-Sounds die in irgendeinem Oldie-Dings von Yes oder Human League oder wie die alten Bands alles so heißen so genutzt haben - nachbaut - dann ist das genau so? Das gibt es nämlich auch, so warb man auch für Zebra. Eine super Software, aber auch ein sehr guter Sounddesigner (Howard Scarr). Ja, und dreht man dann an diesen Parametern, kracht dieser Sound wieder zusammen - er spielt sich zwar genau so wenn man ihn so lässt, aber bewegt man was, muss man einiges andere nachstellen. Im guten Falle. Das ist eine ziemlich wichtige Unterscheidung.

Und so kommt es auch gern hier. Ein echter Vergleich ist aus meiner Sicht - drehen an bestimmten Knöpfen und das VERHALTEN ist identisch, ist es das nicht, so kann man aber dennoch vielleicht den ein oder anderen Sound herstellen, der mal auf XY lief, also zB auf dem Jp8.

Aber für manche Details oder Sounds braucht man bestimmte Verhaltensweisen, dann ginge es nicht mehr wirklich gut, wenn man das nur über 5 Layer zustande brachte.
Ist also auch noch eine Frage, ob man das so will. Wenn man das Ding kauft, weil die Xmod super reagiert, dann wäre man halt ziemlich falsch ;-)
 
Moogulator schrieb:
Als der Jp8 kam, gab es ja noch immer sehr viele die nur mal grade wussten, dass diese neuen Dinger sowas ganz anderes machen könnten, heute ist dieser Klang und diese Möglichkeit selbst so eine Art alter Klang oder ein Relikt des Alten.
Die teuren Synths haben doch nix anderes gemacht als die anderen, das hat auch niemand geglaubt, der war halt einfach teuer, luxuriöser, und schwerer und größer.

In nem normalem Dorf-Musikgeschäft das vielleicht 1 Juno oder jx3p oder Korgs oder DX7 auf Lager hatte gabs sowas nicht.
Der Synth war auf dem Howard Jones cover und das war bischen ähnlich wie wenn jemand mit seinem BMW posieren würde.

Und wenn man in nem Laden war der sowas hatte dann wurde man auch so taxiert wie jemand der sich ein Auto anschaut.
Kann der Bubi sich das leisten, sicher nicht, also Finger weg. Hier ist ein Korg, der hat auch einen Filter aber nix kaputt machen weil Du kaufst den eh nicht,
lern erst mal spielen. Wie Musikhandelsverkäufer nun mal sind, auch heute noch.
 
Das nicht, es war einfach die Möglichkeit einen Polyphonen zu bauen, es gab ja nicht soo viele. Er war mit dem was man braucht ausgestattet, nicht mit Luxus. Technisch aber nicht unaufwendig. Es gab noch keinen JX3P etc.. das kam etwas später erst. DX7 ebenso, der hat übrigens die Analogen erstmal in die Schranken gewiesen und DAS war auch sein Erfolg, diese neue Preisgrenze nach unten korrigiert zu haben.

Die 1-OSC Teile waren und sind ja auch 2 Etagen unter der Kategorie Vollkost-Synth mit 2 OSCs und FM oder vergleichbarem.

Das sollte man zeitlich und technisch schon richtig zusammenordnen und damit auch preislich in den korrekten Bezug setzen. Der Jp8 war da eher nicht "superteuerluxus" sondern die logische Nachfolge der US Firmen wie Oberheim und Moog - und günstiger.

Das ist richtig - kann man sich das leisten gab es - ich war ja beim DX7 in etwa bei Mewes in der Fragesituation - was kostet der denn? (ich wusste, dass der günstiger ist als ein "Analoger" und auch was er kann und wofür er steht, aber jetzt war die Stunde der Wahrheit - was kostet er - fragte ich mit meinen 13-14 Jahren. 4096Deh-Maaark, ist das was sie sich vorgestellt haben? Dafür hätte der einen in die Fresse kriegen müssen. Die Arroganz. Aber in Musikerläden ging das schon anders zu. Da wurde ich stundenlang an die Geräte gelassen, ich habe sicher Tage verbracht, und habe dann nachdem ich bei Mewes den DX21 kaufte nur noch da gekauft, man war eben offener und netter und bot mir auch "deals" an, also irgendwas bringen und irgendwas kriegen, ggf. nicht mehr ganz neu. Aber ich war schon bald bekannt dafür Synthesedinger zu wollen und die anderen Kunden wollten andere Geräte..

Einen Jp8 gab es in diesen Läden generell nie. Das wäre für mich auch uninteressant gewesen, aber ich kannte DM mit ihren teuren Maschinen, Emulator II - kannte jedes Kind und Jp8 hatten sie auch, Hamburg 1984 - das Video kannte ich natürlich und hab es geliebt, eher für die Musik - aber auch dafür, dass ich nicht zu denen gehören werde die diese Maschinen haben werden. Mir war klar, dass ich andere Preislagen anvisieren müsse, aber das ging eben erst dann. 1984 gab es ja dann die Junos und so. Aber gekauft habe ich auch schräge Sachen, die keiner kannte, Ich hatte die Wahl zwischen PPG Wave und Microwave, hab den kleinen genommen, der konnte mehr. Der war moderner, konnte SysEx in Echtzeit und so. Und - der PPG war nach wenigen Monaten im Eimer, mein MW war treu. Und der Sound den ich damit machen konnte auch besonders.

In den Ort kam nicht jedes Ding, nicht jedes Superteil - aber so langsam konnte ich mich bis zum Sampler hochdienen ;-)
Vieles habe ich getauscht, bekommen- wieder rausgegeben - um etwas anderes besseres zu bekommen. So war der zunächst superteure JX8P irgendwann auch mal meiner und so weiter.
Heute wüsste ich einfach schon gut was womit geht, dann müsste ich nichts mehr kaufen oder kennenlernen, selbst besitzen, denn es war genug Zeit und so dann da.
Heute gäbe es Foren und Videos und so.

Alles ne andere Sache.
Aber ich würde die Teile heute so kaufen, dass ich nicht die billigste aber die für mich beste Maschine nehmen würde. Das ist gleichwertig zunächst.
Vielleicht würde ich weniger Respekt vor dem alten Zeug haben, da ich es nie besessen hätte - einen Jp8 habe ich übrigens wirklich nie besessen, aber mal drauf gespielt, immer mal wieder. Aber ich wüsste, was damit geht.

Es ist also eine große Mischung aus allem, Markt, Leuten, Möglichkeiten und dem was wirklich vor Ort auch da ist. Jupiter und OB8 und so - das gabs in den Läden nicht!
Wirklich nicht! Da gabs die normalen Teile. ;-)
Meinen Matrix 6 hab ich auch anders gekauft als über den Laden, ich glaube selbst den hatte kaum ein Laden zu der Zeit in meiner Nähe. Ich war ja noch nicht mal Auto-fähig, weil noch lieb unter 18. Und mein Geld - naja, kann man sich denken. Eigentlich kaum vorhanden und so. Will nicht sagen, dass es jedem so ging, aber ich denke 2000DM war dennoch auch schon viel Geld und ist es noch heute - eher noch mehr. Ich glaube die wenigsten spielen mit dem Gedanken sich Sachen um die 3k€ oder mehr zu kaufen. Damals kostete ein polyphoner Synth der neu war eigentlich immer 3kDM oder mehr, das war also eher die Untergrenze. Also nach der DX7 Sache erst. Nicht davor. Da war es eben eher 6-8kDM. Also der Preis eines Autos. Also kein Gedanke, dass man sowas selbst schaffen könne. für viele. DESHALB hatten auch so viele Monophone Teile. Das war nicht weil wir das so geil fanden, wir wollten halt den Sound, aber die KOhle…

Wobei ich mit "wir" so eine unbestimmte Menge Mensch meine. Ich kann nicht für jeden sprechen.
Als die Digitalen kamen, waren aber diese Klassiker das erste Mal bezahlbar. Das war noch immer heiß genug,… aber ich hab auch gesehen, wie irgendeiner eben mal 6kDM aus der Tasche zog, und offensichtlich jemand, der es einfach nur hat - ohne große Visionen von Musik. Es ist nunmal so, … Markt.
 
das design des jp8 ist richtig gut gelungen! ein wunderschöner synth! wenn man ihn aufklappt und die
massive pracht an elektronik offenbar wird, da weiss man was man i d hand hat.
 
Moogulator schrieb:
ich war ja beim DX7 in etwa bei Mewes in der Fragesituation - was kostet der denn? ....
Wunderschön erzählt. Danke! Ich denke das ist jedem so ergangen, diese Entwicklung des Instrumentariums durch die Zeit, mit dem Durchtauschen; und manchmal bleibt dann das eine oder andere Gerät bei einem hängen - einfach weil es gut und richtig so ist.
 
Feldrauschen schrieb:
das design des jp8 ist richtig gut gelungen! ein wunderschöner synth! wenn man ihn aufklappt und die
massive pracht an elektronik offenbar wird, da weiss man was man i d hand hat.

Natürlich 2-stöckig :P
 

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Shunt schrieb:
Feldrauschen schrieb:
das design des jp8 ist richtig gut gelungen! ein wunderschöner synth! wenn man ihn aufklappt und die
massive pracht an elektronik offenbar wird, da weiss man was man i d hand hat.

Natürlich 2-stöckig :P
Da sieht es in einem Modulus 002 schon ganz anders aus. Dessen Innere erinnert irgendwie an einen Satelliten im Weltraum, Verbinder kommen z.B. aus der Notebook-Technik.
 
wer innen wirklich einen Haufen Fehldesign ansehen will, kann sich den Memorymoog anschauen. Optisch und außen wirklich schön - aber intern… OMG.
2010-07-30-14-02-52-972.jpg


Nur mal so zum Vergleich. Roland ist wirklich ziemlich ordentlich. Innen wie außen. Es ist auch sonst ein recht gutes Design. außer die überbunten Taster-Kappen. Mehr Stil hätte es schon gehabt, diese in einer Farbe zu lassen. Das soll halt dem User helfen.
 
Moogulator schrieb:
Das sollte man zeitlich und technisch schon richtig zusammenordnen und damit auch preislich in den korrekten Bezug setzen. Der Jp8 war da eher nicht "superteuerluxus" sondern die logische Nachfolge der US Firmen wie Oberheim und Moog - und günstiger.
Man muß auch einfach sehen, daß wir hier grundsätzlich über professionelles Studio-Equipment reden. Wenn bei Cretu oder Bohlen (damals) dann der "Mega-Hit" rauskommt und die ganze Crew eine ganze Zeit gut davon leben kann, kommt es nicht so darauf an, ob der Synth nun 1.000,- DM oder 10.000,- DM gekostet hat. Viel teurer war es (für die Plattenfirma, die auch das Studio unterhalten dürfte (oder?)), Toningenieure, usw. monatlich zu bezahlen. Und wichtiger war es, daß das Ding auf der Aufnahme so geil klingt, daß die Produktion beim Kunden so ankommt, daß die Kosten wieder hereinkommen.
Moogulator schrieb:
Das ist richtig - kann man sich das leisten gab es - ich war ja beim DX7 in etwa bei Mewes in der Fragesituation - was kostet der denn? (ich wusste, dass der günstiger ist als ein "Analoger" und auch was er kann und wofür er steht, aber jetzt war die Stunde der Wahrheit - was kostet er - fragte ich mit meinen 13-14 Jahren. 4096Deh-Maaark, ist das was sie sich vorgestellt haben? Dafür hätte der einen in die Fresse kriegen müssen. Die Arroganz.
Oh ja, wohlbekannt. ;-)
Moogulator schrieb:
nachdem ich bei Mewes den DX21 kaufte
Bei mir war es damals, in ähnlichem Alter, der DX100. Ganz ähnlich, also.
Dann haben sich alle über die Minitasten lustig gemacht, und ich hatte wieder "Minderwertigkeitskomplexe". Dabei war dieser Aufbau, Minitasten mit 4 Oktaven, aus späterer Sicht für mich als Einspielkeyboard beinahe ideal.
Gar nicht verstanden hatte ich damals, daß es bei Yamaha-FM auf den Ausdruck ankommt (vor allem durch Velocity und Sustain-Pedal), und daß man die Effekte haben sollte, die heute Hexter gleich mitbringt (Delay, Reverb, Chorus) (Flanger ist auch cool). Sonst klingt's scheiße. :lol: Was dann noch mehr "Minderwertigkeitskomplexe" auslöst. (Der Typ hier schickt FM-Klang in den External-In eines kleinen Analogsynths und benutzt dann dessen Filter. Auch keine schlechte Idee, um den Klang besser zu machen.)
Moogulator schrieb:
aber ich kannte DM mit ihren teuren Maschinen, Emulator II - kannte jedes Kind und Jp8 hatten sie auch, Hamburg 1984 - das Video kannte ich natürlich und hab es geliebt, eher für die Musik - aber auch dafür, dass ich nicht zu denen gehören werde die diese Maschinen haben werden.
Ja, genau, so war das auch für mich.
Im Grunde ist das auch immer noch meine Motivation: Damals ging es nicht, jetzt sind die PCs so viel schneller, geht es jetzt? Kann man das heute endlich haben, mit JP-8V oder UVI Emulation II? Kann ich bitte endlich so wie DM klingen? :lollo:
Bei dem Hamburg '84-Video gefiel mir immer besonders das Solo am Ende von "Leave in Silence", hier. In Cubase das Echo so einzustellen, war schonmal ein kleines Erlebnis. Aber der Grundklang ist bei DM immer noch so fett, auch heute noch mit VST schwer heranzukommen. 100%ig nur mit dem Originalgerät.
Den JP-8 konnte ich in dem Video übrigens immer gar nicht sehen. Aber DM hatten da irgendwo einen. Aber nicht lange. Beim nächsten Album entfernten sie sich ja etwas von analog.
Im letzten Jahr hab' ich die Biographie "Stripped" (Jonathan Miller) gelesen. 700 Seiten, das meiste Fan-Kram. Aber eben auch, wie sie angefangen haben. Monosynths! (Kawai K100FS, Yamaha CS-5, Moog Prodigy). Drums zum Teil Korg KR55 (aber bald machte Daniel Miller coole Drum-Sounds mit seinem Arp 2600-System). Ganz am Anfang spielten sie so einfach, mit ihren 3 Monosynths, Dave sang und tanzte. Nicht mal ein Sequenzer, und sie konnten noch nicht mal gut spielen. Für schwierige Drum- oder Bass-Parts zusätzlich ein Tonband. Das war sogar zu Zeiten von 101 noch so.
Also, kann man mit einem analogen Monosynth + DAW so klingen, wenigstens wie auf "Speak & Spell"? Ja, man kann.
Einen eigenen Hit in dieser Art zu machen, ist aber nochmal 'ne ganz andere Nummer. Martin Gore ist ein verdammt guter Songwriter (weil er eine recht besondere Persönlichkeit hat), Dave Gahan ein verdammt guter Sänger und Performer. Wenn Dave das nicht singt, sondern Martin, kommt es ganz anders 'rüber, leider gar nicht so kraftvoll (wenn auch ganz interessant, das mal so zu hören). Wenn Alan Wilder ein Riesenstudio zuhause hat, aber ihm Songwriter und Sänger fehlen, kommt nicht so viel dabei heraus (Recoil). Umgekehrt fehlt DM Wilders Sound- und Studioarbeit (IMHO) sehr.
DM funktioniert(e) wahrscheinlich wirklich nur zusammen. Die Instrumente (JP-8 oder nicht JP-8) sind dabei sicher auch wichtig, aber am Ende sind sie doch nur eines von vielen Stücken des Puzzles.
 
Der liebe Alan spielt den Jupiter 8 - zB hier in Told you so. Der "metallische" kurze Sound. bei 3:23 zB.


er war ja noch "der Neue".

Dynamik wollte ich schon, und das auch einsetzen, aber der DX21 hatte natürlich keine. Das kam erst später über andere Synths.

Produzenten - ja, die hatten auch die Chance dazu, aber Bohlen war kein Thema, der war noch kein Thema, es ging um diese Cretu-Typen und Spliff und solche. Aber das waren eben diese Vollblut-Musiker und Producer, etwas was neu war zu der Zeit, es gab ja jetzt Cubase und so Hexenkram *G*
Als Basis war der Jp8 auf jeden Fall ne gute Sache für die die es sich leisten können und da zählen auch Xpander und OB8 dazu, sowas hatten normale Leute nicht. Indie sowieso nicht. Bei Mute kamen die ggf. auch wegen Herrn Miller auch eher mal an solche Sachen. Aber hinter DM standen ja auch ganz andrere Möglichkeiten und Kräfte als hinter zB den Post-Punk Bands, da hatte man halt nen Juno maximal (SPK, C-voltaire) oder halt nen MS20, auch nicht mal nen ARP oder Moog, außer Numan, der hatte 5. - später auch viel ARP. Und Ultravox und so und ... naja, man wollte eben den neuen Sound und Ex-Gitarrenwave-Bands wie eben Ultravox stiegen jetzt um oder bekamen Endorsement, aber eben nicht wenn sie zu frech waren.

DM sind natürlich sozusagen meine "Helden", weil sie waren auch die, die gute Songs machen könnten mit Sounds, die wirklich nicht leicht zu knacken waren, oft steckten da Synclavier (FM) und (EMU) Sampler dahinter. Sie hatten schon früh einen DX7 und und und..
L.i.S. ist natürlich PPG - auch den hatten sie - und das war ein Traumdingsi, 33kDM - das wusste ich, aber als Demo konnte man ja Art of Noise hören ;-)
Das man sowas mal selbst haben konnte (MIcrowave) war noch nicht abzusehen.

Ich hab nie eine Bio gelesen von DM oder so- Ich hab mich einfach nur viel mit den Sounds und deren Musik beschäftigt, also das war schon wichtig und eigentlich so richtig gut ab CTA, davor war Vince zwar kult, aber musikalisch war das danach um so viel besser - und die Sounds auch, SGR war auch so ein Album mit viel Digitalkrams und FM, wer wollte dann da noch analog ;-) ? ;-)
gut spielen - ja ,das war erst später. Vince war da eben vincig und machte auch seine Jokes, das war auch cool. Der Typ einfach. Aber DM waren einfach die besseren Soundleute, und deshalb ist Herr Wilder auch ziemlich groß, mit ihm klangen sie am teuersten ;-)

Stimme von Gore - naja, das ist klar - ist einfach etwas "weinerlicher", somebody brauche ich nicht wirklich ;-)Aber "Judas" ist großartig.
das Gefühl bei DM oder so *G*

Also Wilderness besteht schon, der Typ hat viel rein gebracht aber das ist jetzt Fankitsch, ne?
Aber wie dem auch sei, er ist der Jupiteraner, Martin ist Emulatorenkapitän und DX7.. Und er hatte natürlich auch ne Menge besondere Sounds zu spielen. Nur über Fletch redet keiner…

So, jetzt zum Jupiter 8 - der ist noch immer ok.
Der ist auch bei DM nicht DER Synth, sondern einer derer, aber einiges hört man schon raus, was damit gemacht wurde. Es ist aber nicht immer das wichtige, die hatten einfach was man braucht und da nimmt man halt was passt. Schon früher hatte immer jeder seinen Job und seinen Synth. Eigentlich ein lustiges Konzept.

Den Jp6 habe ich jedenfalls für viel eingesetzt und ich stebe nicht nach MKS80 (2x hatte ich einen, damals war er noch bezahlbar) und der Jp6 war dann doch immer die bessere Option, auch wenn der mks fetter ist und dynamisch war - bevor es Europa und so gab, der Jp8 hatte kein MIDI - das ist heute zwar kein Thema mehr, aber das war auch ein Grund gegen ihn, ich habe einige Z'eit überlegt als ein Freund ihn für 2.5k€ abgab, aber auch da - war mir dann doch zu teuer und ich hab zu lange gewartet und ob er vollständig lief wusste ich nicht, denn der Freund war dafür durchaus bekannt, dass nicht immer alles perfekt war - aber.. naja..

Haup'sache Oberheim .. das war für mich ein sehr wichtiges Dings.
so, welche Geschichten haben die anderen zu erzählen?
 
Edgar Foese gehörte auch zu meinen Jupiter-8 Kunden. Gibt es da vielleicht auch einen Videobeitrag.
 
@fanwander

Bitte höflichst um etwas mehr Bedacht :)
Der Chroma gehört überhaupt nicht zu den äußerst anfälligen Geräten, im Gegenteil er ist sogar das am service - freundlichste Gerät, und bis auf die Curtis Chips bekommt man immer noch alle Teile problemlos, und selbst die, sind zwar teuer, aber man bekommt sie gegenwärtig.
Anfällig war der mal vor 30 Jahren und zwar ziehmlich heavy, und der Knackpunkt, das Netzteil ist schon seit einiger Zeit durch neuere hochwertige Schaltnetzteile zu ersetzen. Dies alte Netzteil ist eigentlich der Hauptgrund für die meisten kaputten Bauteile verantwortlich gewesen, wie z.B. die elektronischen Schalter auf den Voiceboards.
Übrigens wüßte ich das als Aller-Erster, wenn das mit "mehrfacher Anfälligkeit" so wäre. Also Falsch !
Im Gegenteil, würde sogar behaupten, er führt momentan die Liste der am meisten zuverlässigsten und reparaturfreundlichsten Geräte an.
Also bitteschön, keine Gerüchte.......:)
 
erinnere ich mich richtig, ich meinte einen j8 in den händen gehabt zu haben mit dickem cluster voiceboards senkrecht i d mitte hintereinender? ähnlich j4.
 
Dort ist der Aufbau so, wie von Shunt gezeigt.
IMG_2688.jpg

Viel Kram, sehr viele Bauteile, aufwendig. Kleingemachtes System 700 x8 ;-) Jeweils Platinen nebeneinander in 2.Stock.
"unordentlich" sieht nur das Flachband über die Boards aus.
_
Ordentlicher gehts nur mit dem A6, allerdings auch unreparierbarer, weil - gibt ja nichts mehr…
 
megavoice schrieb:
@fanwander

Bitte höflichst um etwas mehr Bedacht :)
Der Chroma gehört überhaupt nicht zu den äußerst anfälligen Geräten
Ich vermute Du sprichst von einem Rhodes Chroma Polaris. Ich von einem ARP/Rhodes Chroma. Wenn Du den mal mit einem Netzteiltausch auf vordermann bringen kannst: herzlichen Glückwunsch!
 
Synthesizer mit Lüfter ist ein No-Go - dann lieber richtig machen, geht heute ja.
img_0256.jpg

Der Rest ist ok - aber sieht nicht platzoptimiert aus - was auch wichtig ist- Das Teil ist ja ziemlich ausladend.
 
Hast Du Details zu dem Lüfter-Mod beim Synthex?
Ansonsten, ich finde den sehr sauber aufgebaut und in Bezug auf Platz. Grosser Sound brauch viel Raum, von daher klingt ja ein Moog auch besser als ein Döpfer...
 
ich find ja synths mindestens genauso interessant von innen wie aussen, super bilder!
 
Christl Mess schrieb:
Edgar Foese gehörte auch zu meinen Jupiter-8 Kunden. Gibt es da vielleicht auch einen Videobeitrag.
Hier gibt es Jupiter 8 bei Tangerine Dream:
Poland 1983 - Johannes Schmoelling spielt einen JP 8 (z.B. bei 2:43 sichtbar), lustig ist hier, wie Christopher Franke bei 1:38 auf dem Prophet 5 PPG Sounds spielt.

Tangerine Dream - Eberhard Schöner - Orchester des Bayerischen Rundfunks - Rock-Klassik-Nacht - Zirkus Krone 09.12.1981 (JP 8 bei 0:08 von hinten und bei 2:14 in Nahaufnahme)

Hier noch 1982 bei „Bio's Bahnhof" (JP 8 bei 3:04)

Nun stimmen auch Bild und Ton überein:
 


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